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Innenpolitik ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost

senhora
senhora
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Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von senhora
als Antwort auf Cathalina vom 16.09.2010, 02:09:29
Vielleicht hier einmal versuchen.Noch klappt es dort.

Video

Beitrag

Senhora

miriam
miriam
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von miriam
Das Thema dürfte ja für jedem interessant sein - und die Sendungen von "Frontal 21" gehören zu den informativen, gut dokumentierten des ZDF.

Was hier im Forum dann stattfindet, ist - mit wenigen Ausnahmen - zur Routine geworden: aus dem Thema wird eine gute Gelegenheit für einem persönlichen Streit, der nichts mehr mit dem Thema zutun hat.

Miriam
eko
eko
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von eko
als Antwort auf miriam vom 16.09.2010, 08:51:28
Ich habe nach wenigen Minuten das Video abgeschaltet, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, wie sich hier einige Leute in ihrem Selbstmitleid suhlten und so tun, als ob damals alles falsch gelaufen wäre.

Ich frage mich, wem solche angeblichen "Tatsachenberichte" heute noch nützen. Da wird doch nur noch Mitleid für ewige Nörgler und Miesmacher transportiert, sonst gar nichts.

Ich will nur ein Beispiel aus der völlig verdrehten, angeblich so wahrheitsgemäßen, Berichterstattung herausgreifen:

Da wird suggeriert, die Einführung der DM-West sei überhastet und viel zu früh erfolgt und habe die DDR-Wirtschaft in den Ruin getrieben, weil ihre Produkte auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig gewesen seien. Und somit wird der Eindruck suggeriert, als habe der Westen damit die DDR-Wirtschaft zugrunde gerichtet.

Die Einführung der DM-West wurde jedoch deshalb vorgenommen, um die Menschen dazu zu bewegen, in ihrer angestammten Heimat (Ost) zu verbleiben, denn so, wie damals die Dinge standen, war zu befürchten, dass die Wanderungsbewegung von Ost nach West solche Ausmaße annehmen würden, dass die Sache nicht mehr beherrschbar geworden wäre. Die Parole der Menschen in der DDR war:"Wenn die DM-Mark nicht zu uns kommt, dann gehen wir zu ihr!"

Wenn man diese Tatsachen in die Betrachtung mit einbezieht, sieht das mit der angeblichen "viel zu schnellen Einführung der DM-West" plötzlich ganz anders aus. Aber das wird in dem Bericht natürlich geflissentlich verschwiegen.

Zu den sonstigen Behauptungen nehme ich nicht Stellung, weil mir dazu das nötige Hintergrundwissen fehlt.

Im Übrigen halte ich diesen Beitrag "Beutezug Ost" für ein ganz übles Machwerk, hier werden nur Vorurteile für standhafte DDR-Genossen transportiert und Stimmung erzeugt.

Ansonsten nützt dieses Hetzwerk niemandem mehr.

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Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2010, 20:37:42
"Übrigens hast du mich einer falschen Lüge bezichtigt.


STIMMT NICHT. Ich habe dich NICHT der "falschen Lüge" bezichtigt,sondern der Lüge, denn du hattest geschrieben: " ...das ja auch die Sendung Rentenangst zensiert wurde"

Ich schrieb daraufhin: "Auch die Sendung "Rentenangst" wurde seinerzeit nicht zensiert, wie du schon mehrfach behauptet hast..."
Sie ist heute noch in voller Länge voll verfügbar beim Sender.( Auskunft v. ZDF v. 16. August 2010.)

Dann teil mir doch mit, wann die Sendung Rentenangst zensiert wurde und wer das tat oder- wo du deine Zensurhinweise zur Sendung her hast...
Ich habe dann die Möglichkeit, das beim Sender nachzuweisen.

Oder gehe mit deiner Aussage, dass die Sendung "Rentenangst" seinerzeit zensiert worden ist, an die Öffentlichkeit oder vor Gericht, denn Zensur ist in Deutschland verboten.

Solltest du das nicht beweisen können und ich bin mir sicher, dass du es nicht kannst, hast du gelogen.
So einfach ist das.
hugo
hugo
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hugo
als Antwort auf senhora vom 16.09.2010, 07:06:01
hallo senhora, danke für die Einsetzung,

aber mal eine Frage daneben,,glaubst Du das auch nur 10 % der Wessi sich für solche Dokumentationen interessieren, sie gar bis zum Ende ansehen und sich dabei so ihre Gedanken machen, die ja dann ihre bisherigen Vorstellungen vom Pleitestaat DDR ein wenig ins Wanken bringen könnten ??

Ist es nicht viel einfacher, einige Exossis beweisen das hier ja täglich, die immer wieder von Bild, Spiegel und West-TV (aus dem Munde eines Waigel, eines Kohl usw) gezeigten Beiträge als die einzige richtige Darstellung zu verinnerlichen und nie mehr daran Zweifel zuzulassen ??

Die DDR wurde eben von diesen "Experten" als marode, ruiniert, pleite, insolvent, übeschuldet usw. zertifiziert und nur die ausschließlich 1990 von Ihnen vorgeschlagene und praktizierte Vorgehensweise war hilfreich, Zielführend und richtig, um dieser verlotterten Industriebrache neues Leben einzuhauchen und ein aufstrebendes blühendes Land zu machen.

und jeder der nicht daran zweifelt das es auch anders vorstellbar sei, das auch ohne diese gewaltige Schuldenanhäufung, ohne das Totaldeindustrialisieren zugunsten einiger Reicher aus dem Westen, ein Neuanfang denkbar sei, wird -vermutlich wie bei den früheren Parteiversammlungen üblich- niedergemacht, als Staatsfeind NR 1 und wie ein Aussätziger behandelt so, als ob man gerade den Mielke persönlich im Visier hätte.

Eine sachliche Diskussion ist fortan nicht mehr möglich,,
nur gut das sich hin und wieder ein Fernsehreporter aufmacht, in den Archiven stöbert, einige damals mitmischenden hochrangigen und/oder betroffenen Menschen interviewt und diese ganze Masche der Behauptungen -die ausschließlich dazu dienen ihre damals gemachten Fehler zu kaschieren und die dabei schuldhaft zugelassenen Verbrechen zu übertünchen, aufdeckt.

das dabei einige -das Feindbild DDR darstellenden Negativ-Illusionen von und über die Vor-, und Nachwendezeit ins Wanken kommen könnten, wird durch Totalverweigerung dieser Informationen und Festhalten an bisheriger Unwissenheit/Teilwissen ausgeblendet und vermieden.

Denn -darauf kan man warten und darauf Wetten,,auch wenn die Informationsquellen nach Öffnung einiger Archive neue Erkenntnisse über alte Wahrheiten und Lügen preisgeben,,,die DDR wird weiterhin als marode und völlig untauglich beschrieben und ihr jeder weitere Schritt, jegliche Zukunftsfähigkeit wird ihr ohne Beweis abgestritten und das völlig ohne Hinweis darauf, das andere ehemalige Volksdemokratien (und das ohne die brüderliche Billionen-Hilfe) immer noch am Leben sind und vermutlich noch einige Wochen überleben werden.

Wir Ostdeutschen standen vor einem gewaltigem Berg Glückseligkeit, einer Riesenhoffnung auf eine möglichst schuldenfreien Zukunft in einem gut funktionierendem Gemeinwesen, von der Oder bis zum Rhein mit über 80 Millionen Menschen wo für Alle genug Arbeit, Brot, Wohnung, Bildung verfügbar sein wird,,

uns Ossis gings wirtschaftlich finanziell verhältnismäßig gut und es konnte und durfte beim Zusammenschluss mit dem wohlhabenden West-Bruder durchaus die Hoffnung auf zügigen weiteren Anstieg der Lebensqualität, der Zukunftssicherheit, ja sogar auf Wohlstand für Alle, genährt werden und sich breit machen,,

der daraufhin für viele -viel zu viele Mitmenschen- erfolgte soziale Absturz, zeigt eine menschlich individuelle Katastrophe für die Betroffenen, aber auch ein Bild großer Unfähigkeit der Regierenden, aus besten Vorbedingungen und Voraussetzungen etwas noch besseres zu machen.

Deren zwanghafte Neigung und Vorstellungen (aus welchen privaten Erwägungen heraus auch immer)die Wohlhabenden noch besser stellen zu müssen um daraus die Gewinne für einen allgemeinen und alle Menschen erreichenden Aufschwung zu generieren hat sich bisher nicht ausgezahlt,,im Gegenteil,,aber sie lernen nix nix, nix,,oder ?? (die werden Ihr Gründe haben)

hugo

hugo
hugo
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hugo
als Antwort auf miriam vom 16.09.2010, 08:51:28
danke lieber Eko, das Du mir -noch als ich mitten beim Schreiben meines Beitages war- schon eine volle Bestätigung dafür gibst was ich sagen, anklingen lassen und ausführen wollte.

Die Durch Dich erbrachten prompten Beweise meiner Vorstellungen, Vermutungen, Behauptungen beschämen mich fast ein wenig,,womit hab ich das verdient ?? *g*

ein überaus dankbarer hugo

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senhora
senhora
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von senhora
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 09:45:20
aber mal eine Frage daneben,, glaubst Du das auch nur 10 % der Wessi sich für solche Dokumentationen interessieren, sie gar bis zum Ende ansehen und sich dabei so ihre Gedanken machen, die ja dann ihre bisherigen Vorstellungen vom Pleitestaat DDR ein wenig ins Wanken bringen könnten ??
geschrieben von Hugo


Nein Hugo, das glaube ich nicht.
Ich habe die Links nur eingestellt, weil Schwierigkeiten beim Abspielen des Videos aufgetreten sind.

Senhora
hafel
hafel
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 09:45:20
@ Hugo:

Na fassen wir die Ereignisse doch noch einmal kurz zusammen:

Der neue Ministerpräsident Modrow sprach in seiner ersten Regierungserklärung von einer künftigen Vertragsgemeinschaft beider deutschen Staaten. Aber auch Kohl und die Bundesrepublik hatte zunächst ein "Zehnpunkteprogramm" zur Überwindung der deutschen Einheit, welches sich über einen langen Zeitraum erstrecken sollte (das kann man nachlesen!). Nach wie vor (da es in der Verfassung verankert ist) war es Ziel der Bundesrepublik, die Einheit Deutschlands zu betreiben. Es war von beiden Seiten zunächst eine länge "Angleichung" geplant.

Bei einem Besuch Modrows in Bonn bat Modrow um finanzielle und wirtschaftliche Soforthilfe, die Kohl jedoch ablehnte. Warum ging Modrow auf Betteltour, wenn die wirtschaftliche und finanzielle Lage der DDR rosig war?

Die Entscheidung zur Einheit gaben letztendlich die DDR-Bürger selber, die SCHNELL zur DM wollten, mit dem "Schlachtruf": "Kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zur DM".

Ich kann mich noch an überfüllte Jugendherbergen und sonstigen Notquartieren erinnern, als junge DDR-Bürger die Bundesrepublik regelrecht überschwemmten.

Hafel
Lotte-aus-Aurich
Lotte-aus-Aurich
Mitglied

Wer ist schon an der/einer Wahrheit interessiert?
geschrieben von Lotte-aus-Aurich
als Antwort auf miriam vom 16.09.2010, 08:51:28
Das Thema dürfte ja für jedem interessant sein - und die Sendungen von "Frontal 21" gehören zu den informativen, gut dokumentierten des ZDF.
Was hier im Forum dann stattfindet, ist - mit wenigen Ausnahmen - zur Routine geworden: aus dem Thema wird eine gute Gelegenheit für einem persönlichen Streit, der nichts mehr mit dem Thema zutun hat.


Das Ärgerliche ist, dass anstatt "Mosaiksteinchen" für "Mosaiksteinchen" zusammenzutragen, eben aus dem Wissen und Erfahrung der einzelnen Leute hier, um sich der komplexen Wirklichkeit und Wahrheit dieses damaligen Geschehens zu nähern, in der Regel nichts anderes abzulaufen scheint als persönliche Angriffe, Beleidigungen, Diffamierungen und schlagwortartige Verbreitung von Vorurteilen.

Wie soll man das beurteilen, wenn jemand glaubt und behauptet, dass etwa alle in dieser Sendung (ich habe sie mir spontan übers Internet gerade angeschaut) erwähnten und behaupteten Fakten wären unwahr?
Dann müßte man behauptete und visuell und verbal präsentierte Tatsachen detailliert widerlegen. Kann sich eine öffentlich-rechtliche Anstalt wie das ZDF tatsächlich leisten, nur "Lügen", Propaganda so zu präsentieren?

(Zugegegeben ... Medien und auch Politiker leisten sich oft genug, Tatsachen und Wahrheiten nicht [vollständig] wahrzunehmen, wie gerade die Diskussion um Sarrazin und Intergration bewiesen haben.)


Für mich z.B. ist diese ZDF-Sendung eine Anregung nachzuprüfen, was etwa an dem Sachverhalt der DDK-Scharfenstein, an dem "ökologischen Kühlschrank" und dem Verhalten der westdeutschen Konkurrenten Wahres dran ist.

Immerhin könnte ich etliches dergleichen zum Verlagswesen beitragen, wie die ostdeutschen Verlage mehr oder weniger systematisch von ihren westdeutschen Konkurrenten "fertiggemacht" worden sind. (Aber was soll's ... die Kulturlosen interessiert das nicht, die ideologisch Verblendeten wollen das weder sehen noch einsehen, zudem ist das Ganze ein abgeschlossenes Kapitel.)

L.
Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 09:45:20
"Ist es nicht viel einfacher, einige Exossis beweisen das hier ja täglich, die immer wieder von Bild, Spiegel und West-TV (aus dem Munde eines Waigel, eines Kohl usw) gezeigten Beiträge als die einzige richtige Darstellung zu verinnerlichen und nie mehr daran Zweifel zuzulassen ??
Die DDR wurde eben von diesen "Experten" als marode, ruiniert, pleite, insolvent, übeschuldet usw. zertifiziert..."
geschrieben von hugo


Nee - Hugo - leider ist das schon wieder ein großer Irrtum deinerseits.
Das sagten nicht nur die von dir genannten Zeitungen und deine "Spezielfeinde" Kohl und Waigel.

Das sagte sogar einer, der es genau wissen musste - der letzte Vorsitzende der DDR Plankommission und Politbüromitglied Gerhard Schürer.
Mit ihrer "Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlußfolgerungen, die dem Politbüro am 31. Oktober vorlag, konfrontierten Schürer, Schalck, Beil, Donda und Höfner das Führungszentrum mit einer niederschmetternden Bilanz.

Hier ein Auszug:
1. Der Rückgang der Investitionsquote insgesamt, insbesondere aber im pro-duktiven Bereich (1970: 16,1 Prozent; 1988: 9,9 Prozent) und die damit verbundenen Auswirkungen (Zurückbleiben der Zulieferindustrie, Zunah-me des VerschleißgradesderAusrüstungeninderlndustrievon47,1 Prozent im Jahr 1975 auf 53,8 Prozent 1988, in Teilbereichen auf über 60 Prozent; abnehmendes Wachstumstempo des Nationaleinkommens).
2. Die Zunahme des durch Leistungen nicht gedeckten Verbrauches zu Las-ten einer steigenden Verschuldung im kapitalistischen Ausland (von 2 Milliarden Valutamark 1970 auf 49 Milliarden Valutamark 1989) und der Verschuldung des Staates gegenüber dem inneren Kreditsystern (von rund 12 Milliarden Mark 1970 auf 123 Milliarden Mark 1988), damit verbunden ein sich ständig vergrößernder Kaufkraftüberhang und wachsende Sparguthaben, die ihrerseits wieder steigende Zinszahlungen an die Bevölkerung zeitigten, was sich insgesamt als Schwächung der Währung auswirkte).
3. Die Nichterfüllung des Exports ins nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet (NSW) im Fünfjahrplan 1986 bis 1990 in bedeutendem Umfang.


Dazu arbeiteten sie ein Programm aus, das der Beginn einer neuen Wirtschafts- und Sozialpolitik beinhalten sollte.
Nach Einschätzung Schürers, die er nach der Wende abgab, hätte allein ein Stoppen der Verschuldung im Jahre 1990 eine Senkung des Lebensstandards um 25 bis 30 Prozent erfordert und die DDR unregierbar gemacht. "Selbst wenn das der Bevölkerung zugemutet würde, ist das erforderliche exportfähige Endprodukt in dieser Größenordnung nicht aufzubringen"

Schürer gehört zu den DDR-Politikern, die sehr genau über die DDR-Situation Bescheid wussten und die sich auch nicht scheuten, das im engeren Kreis (Politbüro) zu sagen.

Er stand übrigens auch auf der "Beobachtungsliste" von Stasi-Mielke, was ihn für mich noch etwas glaubwürdiger macht.


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