Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost

Innenpolitik ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 16.09.2010, 13:26:52
Kleiner Nachschlag von "vorhin".
Du hattest Recht- habe eben Hugos Beitrag gelesen.
Hugo schreibt: "hallo gram, ein gestellter Beitrag, weil im Interview die Antworten fast schon vorgegeben wurden, die Situation seit langem als bekannt vorausgesetzt werden musste. "

Das ist also lt. Hugo ein gestellter Beitrag( was auch immer das ist), was der "schürerdingsda" von sich gibt.
Das waren übrigens Auszüge aus dem Originalbericht an das Politbüro und kein Interview, was ich hier zitiert habe.

Kein Kommentar mehr - ich bin raus - es ist sinnlos, gegen Ignoranz zu schreiben.

heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf hugo vom 15.09.2010, 17:52:46
Zitat

.....So z.B für meine Thesen bezüglich der Notwendigkeit der übereilten DM-Einführung,
(wem nützte sie ? )

als auch diese -für lange Zeit in Archiven versteckten- "Unregelmäßigkeiten beim Treuhandgeschehen" ...


ich habe nur die Beiträge bis zu diesem Abschnitt gelesen und die Sendung im ZDF gesehen.

Man sollte sich doch nicht 20 Jahre später etwas vormacbhen.
Der Umtausch erfolgte 1:1 und nicht 4:1.
Plötzlich war eine harte Währung in den Taschen der Ostdeutschen. Die Welt stand euch offen. Ihr konntet Reisen wohin das Herz begehrte.
Die Trabis wurden verschrottet.Der Gebrauchtwagenmarkt in Westdeutschland war wie leergefegt.

Aber dann kam das große Erwachen und das wurde in der Sendung " Frontal 21"
in aller Deutlichkeit aufgezeigt.

heinzdieter
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 16.09.2010, 14:32:57
Jaja, ich weiß, das ist mal wieder nicht sachlich von mir, aber ist denn das ganze Geschreibsel der anderen vielleicht sachlich?
geschrieben von eko

Klar hast du recht. Wir können an der Geschichte von vor 20 Jahren auch nichts mehr ändern. Es lief nun mal so. Dies ist auch das Resümee der Dokumentation. Zeitmaschinen gibt es nun mal nur in Hollywood.

Mir persönlich ging es darum, das den vielen Interessierten, die das zu später Stunde laufende Video verpasst haben, trotzdem noch zugänglich zu machen. Ich verstehe nicht im Geringsten, weshalb manche Mitglieder jede Möglichkeit nutzen, um gegen andere die Stimmung anzuheizen. Haben sie tatsächlich nichts anderes vor, als anderen Besuchern die Worte im Mund umzudrehen?

Ich klinke mich an dieser Stelle feig aus dem Thread aus.

Anzeige

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 16:04:19
Hugo, es ist wirklich sinnlos mit Dir über bestimmte Fakten zu diskutieren.
Der SCHÜRERDINGSDA, war kein DINGSDA sondern vorsitzender der staatlichen plankommission der DDR und der Mann, bei dem alle wirtschaftlichen informationen und planungen zusammenliefen.
Wenn Du schon große reden über die DDR hälst, solltest Du wenigstens wissen, wie das ganze organisiert war und wie alles ablief.
Deinen brief kannst Du Dir schenken, an den staatsrat der DDR gab es tausende von briefen und eingaben, die wenn überhaupt, dann mit den üblichen floskeln beantwortet wurden.
Einige wurden sogar öffentlich, aber das waren bestellt, gestellte und vorformulierte briefe, die zeigen sollten wie ach so demokratisch doch die DDR war.
Gehörte Euer brief auch dazu?
Der finanzminister, der selbsmord begann hieß übrigens Apel und das war in einer zeit, als die ganze sache kippte und er anscheinend doch bedenken und moral bekam.
Weißt Du was einem kleinen betrieb passiert, der leistungen für 100.000 mark erbringt und nur 80.000 mark erlöst.
der geht ganz schnell pleite.
Die DDR wirtschaft hielt sich nur etwas länger weil sie in ein system (gesamter Ostblock) eingebunden war, in dem generell mangel herrschte und alles was produziert wurde gebraucht wurde.
Die staatsbank druckte dafür nach bedarf das benötigte geld und eine inflation wurde nur durch die staatlich festgelegten festpreise (kaum einer weiß wie die gemacht wurden) verhindert.
hugo
hugo
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 16.09.2010, 16:58:24
ist ja immer wieder interessant das wir uns hier gegenseitig ansagen das ein Kürbis größer sein kann als eine Kartoffel und uns dann noch deshalb streiteln.

bezüglich Schürer und den heutigen Versuchen gerade Ihn als Kritiker und Ankläger einer schlecht funktionierenden Wirtschaft ins Zeug legen zu lassen,,
ist das icht makaber ??

Er war von 1965 bis 1989 Vorsitzender der Staatlichen Plankommission beim Ministerrat der DDR und Mitglied im Politbüro der SED, also so ziemlich der allerwichtigste Posteninhaber und Hauptverantwortlich für sämtliches Tun und Unterlassen der gesamten DDR-Wirtschaft.

Gerade ihm jetzt das Wort zu reden ( und das nach der Wende und leider nicht schon 20 Jahre vorher),,hm naja was soll man dazu sagen,,

gerade erst neulich bei einer Maischbergsendung mit Jörg Schönbohm (CDU, ehem. Stellvertretender Ministerpräsident Brandenburg)
"Jammerossis gegen Klagewessis: Streit ohne Ende?" versuchte dieser sage und schreibe doch mehrmals diese Schürer-Geheimpapier welches ja jetzt im Internet abrufbar sei, als Quelle seiner Argumentation herbeizuzerren.

Na wo kommen wir denn da hin wenn auch dieser noch reingewaschen wird,,bleiben als nur noch Ulbricht und Honecker als Schuldige und diejenigen welche als Zuträger, Abnicker und Mitmacher eine Mithauptschuld an den Zuständen haben, werden neuerdings von hochrangigen Wessis als Zeugen hingestellt ?

Das, worauf Honecker seine Wahrnehmung in Aufgaben, Ziele und Weisungen umdeutete, stammte doch überwiegend von Mittag, Schürer und co..

übrigens gerade heute eine Kuriosität am Rande der Geschichte aktuell in der OZ gelesen,,Der 1989 entmachtete DDR-Staatschef wurde von Vietnams Präsidenten zum Mittagessen empfangen – Schwerins Regierungschef Erwin Sellering (SPD) musste mit dem Premier vorliebnehmen.

ein belustigter hugo


hafel
hafel
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 17:45:17
@ Hugo: "Der 1989 entmachtete DDR-Staatschef wurde von Vietnams Präsidenten zum Mittagessen empfangen – Schwerins Regierungschef Erwin Sellering (SPD) musste mit dem Premier vorliebnehmen. "


Letztendlich ist doch entscheident, WAS auf dem Teller ist und nicht wer einen "rumlabernder Weise" vom Essen abhält.

Hafel

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 16.09.2010, 18:28:15
na nun sei doch mal nicht so grantig, lieber hafel

lass doch einem armen verirrten Exossi sein Spässle

ist eben doch eine Ironie der Geschichte wenn eine springernahe Tageszeitung 20 Jahre nach der Wende titelt: "Egon Krenz in Hanoi als Staatsgast bewirtet"

findeste das nun als den lang ersehnten Übergang zur Normalität zur Tagesordnung des politischen Zeitgeschehens oder als Anomalie oder gar Politposse heutiger Nachrichtenschreiber,,

da stell ich mir so richtig vor wie ein Bonze einer ehemaligen und jetzt weitläufig überholten "Weltanschauung" in der Weltgeschichte herumgeistert, sich die "Welt anschaut" (etwas das seinen Landsleuten damals verwehrt wurde,,)und sich im glorreichem Gestern wieder-, oder gar bestätigt findet.

Das erinnert doch stark an solche Meldungen wie: " Margot Honecker (81), bekam in Managua zum Anlass des 29. Jahrestages der Sandinistischen Revolution den “Orden Cultural Rubén Darío” in Gold"

da werden wir beide wohl noch lange streiten müssen, ehe wir einer solchen Einladung entgegensehen können *g*

hugo
Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 17:45:17
"Das, worauf Honecker seine Wahrnehmung in Aufgaben, Ziele und Weisungen umdeutete, stammte doch überwiegend von Mittag, Schürer und co.. "
geschrieben von hugo


Dass ich mich doch noch mal zum Thema melde, kann ich mir nicht verkneifen.

Welch wunderbare Wandlung.
Gerade hast du noch die marode, vor dem endgültigen Kollaps stehende DDR als Schwindel von Kohl und Konsorten und deren Westmedien hingestellt und nun stimmt doch alles????

UND der Hammer - der arme Erich wurde gesteuert von Schürer und Mittag und hat von allem nichts gewusst.
Vielleicht hat er ja auch die Analyse von diesem "Schürerdingsbums" nicht gelesen, in der er mit falschen- ganz schlimmen- Zahlen "erschreckt" werden sollte.
Er hat sich ja dann auch ganz schön erschreckt und ist zurückgetreten "worden".
UND nun wird auch noch 20 Jahre danach diese Analyse veröffentlicht - und wieder erschrecken sich einige.
Jetzt verstehe ich die ganze DDR-Misere endlich - du hast mir sehr geholfen.

Also - im Ernst - hier hat niemand den Schürer reingewaschen, der als Mitglied des Politbüros einer der Schuldigen am galopierenden Niedergang der DDR war, aber dass er dem Honecker ev. falsche Zahlen zugespielt hat und damit natürlich unglaubwürdig ist - Hugo- das ist Hugoismus pur und einfach nur lachhaft.
Aber - Lachen soll ja gesund sein !

Einen schönen Abend noch -
Klaus

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 16.09.2010, 17:45:17
Gerhard Schürer et al. waren es nun mal, die dem SED-Politbüro reinen Wein einschenkten. Die Autoren waren Teil der Nomenklatura und wollten die DDR retten, weil sie wussten, was ihnen blühen würde am Tag X. Aber sie kamen zu spät. Die DDR war wirtschaftlich am Ende, zugrunde gewirtschaftet von den Genossen. Ein System hatte sich selbst gerichtet. Die Strafe folgte prompt. Es lohnt sich, deren Bericht zu lesen.

Gerhard Schürer / Gerhard Beil / Alexander Schalck / Ernst Höfner / Arno Donda: Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlussfolgerungen, Vorlage für das Politbüro des Zentralkomitees der SED, 30.10.1989

--
Wolfgang
hugo
hugo
Mitglied

Re: ZDF-Frontal 21: Beutezug Ost
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.09.2010, 19:16:12
Gerhard Schürer et al. waren es nun mal, die dem SED-Politbüro reinen Wein einschenkten. (wolfgang)

das geht heute einigen Leuten sowas von leicht über die Zunge das es fast schon wieder sehr verdächtig erscheinen muss.

Das war doch sicher nicht ungewollt das diese Dokumente meilenweit gegen den Wind greifbar waren und zwar zu einer Zeit da andere Quellen von einer Vorbereitung der Wende (des Mauerfalls) schon Fix, im abgekartetem Spiel sprachen.

hätte Schürer solchen Bericht (der ja nicht seine ursprüngliche Idee war ) aus freien Stücken schon 10 Jahre vorher abgeliefert und an die richtige Stelle geliefert, er hätte ein Held, ein Bürgerrechtler erster Güte werden können.

da gleichzeitig auch andere Mythen gestreut wurden und diesem Gesamtbild einen anderen Rahmen geben,,,oder sollte sich die damalige heimliche Mauerfallvorbereitung der SED ( sogar bis hin zu vorbereitenden Gesprächen mit Westberliner Politikern)nicht rumgesprochen haben?

das was dort geschrieben steht sind doch die auch hier üblichen und desöfter genannten -jedoch allgemeiner gehaltenen- Untergangsbeweisdaten, siehe gram klaus, hafel und co:

die DDR war marode, Pleite, übeschuldet, am Ende, wirtschaftlich relativ kaputt, und -so hugo- ihr wurde mit der DM Einführung und durch die Treuhand der absolute Nullpunkt verabreicht,,was jetzt natürlich in anderem Licht von den Untergangsfanatikern als selbstverschuldet und unabwendbar gewertet wird.

das die runtergekommene Wirtschaft Ost trotz Einsatzes der absoluten Westexperten, einer extra gebildeten Rettungsfirma (Treuhand) und einer unvorstellbar hohen Milliardenhilfe, trotz des ursprünglichen Regierungswillen und vielen Versprechungen, allen Prophezeihungen zum Trotz doch noch zu Tode gerettet wurde, ist einer der bittersten Momente der Wiedervereinigung und sicher nicht dem alleinigem Unvermögen der Ex-DDR Nomenklatura sondern dem selbtslosen Einsatz der Nachfolgetotengräber zu verdanken.

ob die dadurch entstandenen völlig unnötigen Unkosten, bei gleichzeitiger unvorstellbarer Bereicherung einiger Weniger, die danach und bis jetzt und vermutlich noch lange Zeit anfallen, von den bisherigen teilweise optische sehr ansehnlichen, rechnerisch jedoch überschaubaren Erfolgen gedeckt sind, mag ich sehr anzweifeln.

und nun musste diesen Versagern der Treuhand doch die im Politbüro umhergeisternde Eigenbankrottvorhersage sehr gelegen kommen, das nicht Kohl und co, nicht die DM-Einführung sondern ausschließlich Pankow das Copyright an DDR-Todesstoß zufällt.

Zwischenzeitlich wurden ja sogar die nach der DM schreienden DDR Bürger als Hauptverursacher für alle weiteren hektischen Kurzschlusshandlungen und Versäumnisse ausgeguckt.

in diesem Geheimbericht hab ich die Formulierung "Bankrott" übrigens nicht finden können ebenso wie bei vielen Historikern und Bewertungen der ökonomischen Situation.

Für mich bleibt -nach einem Blick über die Grenzen gen Osten und Süden nach Polen Russland, Estland, Tschechien, Ungarn usw- die Behauptung von der unumstößlichen Staatspleite die nur durch die Wiedervereinigung und die DM verhindert wurde, ein von der Wahrheit ablenkendes Märchen.

Fakt ist, die DDR wurde gestorben unter großzügiger eigener Mithilfe, die Hoffnungen der Ossis wurden nur zum Teil Realität, eine völlig unnötige übertriebene Geldumverteilung setzt uns und die kommenden Generationen unter finanziellen Hochdruck,,

für mich war es die mit Abstand interessanteste, bewegendste und alles bisherige auf-den-Kopf-stellende, Zeit, ich möchte keinen Tag missen.

hugo


Anzeige