Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Zufriedene Landesbürger.

Innenpolitik Zufriedene Landesbürger.

hugo
hugo
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 25.04.2007, 22:06:10
hafel kann, ?? kann schon eine Alternative sein, aber das wär eine von der schlechteren Sorte.

,,und die Meinung von den Herrschenden wird in jeder Staatsform durchgesetzt, sogar in einer sogenannten Demokratie, nur wer da tatsächlich herrscht ??

Vielleicht reden uns die Herrschenden ein, wir hätten eine Volksherrschaft und wir sind geneigt dies auch zu glauben, weil einige Ansätze dazu tatsächlich vorhanden sind (wenn man sie denn sehen will) aber letztlich regieren die, die das Sagen haben und gesagt was, wie, wo, wann, getan wird haben die mit dem dicken Portemonaie.

17 Jahre kämpfte die Bürgerschaft hier um die Gestaltung des Dorfplatzes nach Ihren Wünschen. Pläne, gegen Vorgaben, Widersprüche gegen neue Vorschläge, Zustimmung gegen Sparvarianten,,,,Alle waren sich einige -auch die Stadtvorderen (die hatten schon die B-Pläne fertig) aber plötzlich wurde die Stadt weich, ein Investor hatte sich gemeldet und innerhalb 5 Wochen steht hier ein fertiger Rohbau mit Richtkrone und,,und ?? ein Discounter zieht hier ein nach seinen Vorstellungen und Normen,,,,Er heißt zufällig auch Norma. *g*

ob die Landesbürger zufrieden sind??? danach hat niemand gefragt.

aber besser als vorher ists wohl doch, die Ruinen sind nun weg und eine Bestimmung hat der Platz nun auch und einige sind froh das sie sich die mühseligen Busfahrten ersparen können und für Norma wird sichs lohnen (die bauen doch nicht ohne vorherige Kundenströme und Kaufkraftermittlung durchgeführt zu haben, denk ich mir),,*g*
hugo
hafel
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 25.04.2007, 20:25:16
Hugo:

Die Sichtweise von Plautus kann -zumindest ich- nur beurteilen aus dem was "machbar" ist und was "Träumereien" sind. Ich kann ihm nur sehr bedingt folgen.

Ich bin ungebrochen der Meinung, dass ich in einem freien Land lebe.... auch wenn verschiedene Politiker die Intern. Bedrohung zum Anlass nehmen, hier weit über das Ziel (der Sicherheit) hinaus zu zielen. Aber die "Notstandsgesetze" hatten wir ja schon mal und der Lauf der Politik (andere politische Mehrheiten) haben das wieder normalisiert. Um beim Thema der Wahlbeteiligung zu bleiben, kann ich in diesem Staat absolut nichts ändern, wenn ich nicht wählen gehe. Ich persönlich lebe hier in einem Bundesland, was für "Wechselwahlen" bekannt ist. Hier schauen die Bürger weniger in das Parteibuch, sondern ziehen Bilanz der letzten Legislaturperioden.

Natürlich gibt es in unserem Land sehr viel Ungerechtigkeiten, Korruption und Geldgier des Managements. Letztendlich sind aber diese Übel der Gesellschaft nicht ohne einschränkende Massnahmen gegen unsere Freiheit aufzugeben, zu lösen. Ich denke, lieber Hugo, dass wir uns darin einig sind, dass der Sozialismus ein gescheitertes Auslaufmodell ist und auch da (siehe ehem. sozialistische Staaten) Korruption und Unfreiheit zur Tagesordnung gehörten.
Das ist für mich zumindest KEINE Lösung!

Um bei der Wahlbeteiligung zu bleiben: Wir können nur das ändern und gestalten, was wir haben... und ich betone es nochmals, wir leben, -gemessen am Standard der Weltbevölkerung- in einem Staat für den es sich lohnt wählen zu gehen und den es zu gestalten gilt.

--
hafel
eko
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von eko
als Antwort auf hafel vom 26.04.2007, 11:14:16
Da bin ich derselben Meinung! Nicht zur Wahl zu gehen als Ausdruck persönlicher Unzufriedenheit ist völlig fehl am Platz! Auch wenn vielleicht eine einzelne Stimme nichts zu ändern vermag. Wenn es aber gleich tausende sind, die dasselbe denken, wirds kritisch. Und es ist auch ein Unding, zu erwarten, dass die Politk genau den Kurs verfolgt, den ich mir selbst wünsche, während vielleicht mein Nachbar darauf hofft, dass Politik genau das Gegenteil macht.

Politik in einer Demokratie ist immer die Politik des machbaren. Und auch da gilt der alte Spruch: "Jedem Menschen Recht getan, ist ein Kunst, die niemand kann".

Wenn aber die Politik etwas macht, dass zwar der Mehrheit gefällt, aber mir selbst nicht, dann muss ich eben anerkennen, dass......"Mehrheit gilt!"
--
eko

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tobias
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von tobias
als Antwort auf eko vom 26.04.2007, 18:39:36
Die solch dummes Zeug daher reden/schreiben wissen nicht wie unsere Vorväter für freie Wahlen gekämpft haben. Alle Demokraten sollten stolz auf dieses Wahlrecht sein und es wahrnehmen.

--
tobias
hugo
hugo
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von hugo
als Antwort auf tobias vom 26.04.2007, 19:47:49
hafel schreibt: dass der Sozialismus ein gescheitertes Auslaufmodell ist ,,,damit meinst Du den praktizierten Sozialismus der DDR der SU Rumäniens, Chinas usw. und hast sicher sehr recht.

Den Sozialismus als theoretisches Denk-Model sehe ich da schon mit anderen hoffnungsvolleren Augen. Zumal das ja auch unser Ansinnen 1989 war.

Auch im Hinblick auf die vielen Mängel, Ungerechtigkeiten, Fehler und Gefahren welche der derzeitige Kapitalismus in sich birgt und über welche wir uns ja hier tagtäglich in die Wolle kriegen. *g*

Bei Umfragen zur Bürgerzufriedenheit würden die unmöglichsten Ergebnisse zustande kommen. Da müsste schon detaillierter gefragt werden,,,

Auf Anhieb würden mir dutzende Gründe einfallen was mir hier alles gefällt, worauf ich nie verzichten möchte usw. aber gleichzeitig hab ich auch Dutzend Kritikpunkte und ich denke, so geht es nicht nur mir.

Eine Wahl kann viel mehr sein als nur Zettel falten und rein in die Urne, da sind Ideen gefragt,,,
hugo
telramund
telramund
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 26.04.2007, 21:54:52
Je inhomogener eine Bevölkerung ist, desto schwieriger ist es, eine alle partikularen Interessen berücksichtigende Politik zu gestalten. Die komplexen Zusammenhänge werden ohnedies von immer weniger verstanden.

Und die Frage ist, welches gemeinsame Ziel eint diese multikulturelle Entsolidarisierungsgesellschaft eigentlich noch. Es ist doch letzlich nur noch das hehre aber absolut diffuse Ziel nach "sozialer Gerechtigkeit" und die unterschiedlichen Ansprüche an den Sozialstaat, was diese Gesellschaft zusammenhält.

Und so lange noch genügend Mittel für "Brot und Spiele" bereitstehen, funktionier dieses System auch weiterhin, bei einer ohnedies zunehmend medial verdummten und entpolitisierten Bevölkerungsmehrheit.

--
telramund

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hafel
hafel
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von hafel
als Antwort auf telramund vom 26.04.2007, 23:10:50
Hugo:

ich denke trotzdem, dass der Sozialismus ein Auslaufmodell ist. Es funktioniert mit dieser Art Menschen nicht. Es sind Träumereien. Würde diese Gesellschaftsform möglich sein, gäbe es sie. Die Menschen selber verhindern diesen Idealstaat. Ich denke da hat der englische Premier recht: "solange es keine bessere Gesellschaftsform gibt, ist die Demokratie immer noch das bessere Übel".

Dir ein schönes herannahendes Wochenende
--
hafel
yankee
yankee
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von yankee
als Antwort auf hafel vom 27.04.2007, 10:50:19
Ich weiss gar nicht warum man nicht wählen gehen sollte. Unsere Politiker sind doch absolut zuverlässig. Was vor der Wahl versprochen wird, wird nach der Wahl nicht eingehalten. Wenn ich also weiss was die garantiert nicht machen, ist das doch eine klare kalkulierbare Wahlaussage, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt. Wer zur Wahl geht in dem Glauben damit etwas zu ändern, ist meiner Ansicht nach ein hoffnungsloser Optimist mit Brett.
Zur Wahl gehe ich eigentlich nur, um den Nazis den Wahlerfolg zu vermiesen. Denn wenn die an Macht gewinnen, unterhalten wir uns über ganz andere Themen.
Allen ein schönes Wochenende
--
yankee
tobias
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von tobias
als Antwort auf yankee vom 27.04.2007, 15:21:30
Als wir nicht durften haben wir danach gerufen. Jetzt dürfen wir und gehen nicht im Gegenteil, wer geht hat ein Brett ( vor dem Kopf ).
Den Menschen etwas recht zu machen ist einfach nicht möglich.
--
tobias
telramund
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Re: Zufriedene Landesbürger.
geschrieben von telramund
als Antwort auf tobias vom 27.04.2007, 16:16:50
Dass ein wachsender Teil der Bevölkerung kein großes Vertrauen mehr in die Kompetenz der etablierten politischen Klasse hat, kann man in Gesprächen immer wieder registrieren.

Weder glaubt man den Beschwichtigungsphrasen in Bezug auf Migration und Islamismus, noch kann man eine Solidarität oder gemeinsame Identität erkennen, die diese pluralistische Gesellschaft zusammenhält.

Hinzu kommt noch, daß eine Vielzahl nationaler Souveränitätsrechte an ein immer weniger durchschaubares Brüsseler Bürokratiemonster übertragen wurde. Und die Menschen im Lande erkennen auch, daß der gegenwärtige konjunkturelle Aufschwung ziemlich wenig mit der Politik der großen Koalition zu tun hat.

Eine ausufernde Staatsverschuldung, mit einem übergroßen Anteil an Sozialausgaben, engt darüber hinaus, den Spielraum für notwendige Investitionen in Bildung, Entwicklung und Forschung immer mehr ein.

In dieser Lage, sich bei Wahlen der Stimme zu enthalten, halte ich allerdings für die schlechteste Lösung. Die so gewählten Parteien werden sich auch noch bei einer Wahlbeteiligung unter 50 % als "Wahlsieger" präsentieren und vom Erfolg ihres Programmes faseln.

Der Bürger ist in einer Demokratie vielmehr aufgefordert,
sich umfassend zu informieren, ggf. Politker anzuschreiben und - wenn keine kleinere Protestpartei zur Auswahl dasteht, das ansonsten kleinere Übel zu wählen.


--
telramund

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