Innenpolitik Zum SPD-Parteitag
Ein Jahr nach dem Desaster bei der Bundestagswahl sieht sich die SPD auf dem Weg zur neuen Geschlossenheit. Die Sozialdemokraten tagten diesmal in einem ehemaligen Postbahnhof und nicht im legendären "Estret Hotel".
Die SPD versucht die Schockstarre nach dem historischen Absturz und dem Abschied von der Macht zu überwinden. Die Zeit der Trauerarbeit scheint vorüber. Opposition ist eben doch nicht nur Mist, wie der Alt-SPD-Fahrensmann Müntefering einmal predigte. Opposition schafft auch eine Chance zu einer Neuorientierung.
Auf dem Parteitag standen moderate Korrekturen am früheren Regierungskurs an, wie etwa bei der Rente mit 67 oder die in Aussicht gestellte stärkere Besteuerung hoher Einkommen. Die Agenda 2010, das hatte Alt Kanzler Schröder selber mehrfach betont, ist eben nicht in Stein gemeißelt.
Und wenn A. Merkel endlich anfängt zu regieren, schafft das auch jede Menge Angriffspunkte, wie Atomdeal, Gesundheitsreform oder Hartz IV, wo sich die SPD reiben kann.
Auch wenn der Weg zurück zur Macht noch sehr weit sein dürfte, wird es für G. Gabriel einen heißen Herbst geben.
Hafel
Als Juniorpartner der Grünen wird die SPD einen anderen Fokus wählen müssen; die alten Arbeiterthemen dürften die jungen, urbanen, gutverdienenden Menschen nicht mehr vom Hocker reissen, oder? Dies ist auch eine Erklärung dafür, dass die Linke trotz Finanzkrise und vieler anderer "linker Themen" nicht über 10% (Umfragewerte) hinauskommt. Olga
@ Olga:
Da ich denke, dass die Grünen an die Macht wollen, werden sie sich wohl oder übel mit diesen Fragen beschäftigen müssen.
Hafel
Da ich denke, dass die Grünen an die Macht wollen, werden sie sich wohl oder übel mit diesen Fragen beschäftigen müssen.
Hafel