Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik 4.250 Leichen in der "Stadt der Frauenmorde"

Internationale Politik 4.250 Leichen in der "Stadt der Frauenmorde"

hema
hema
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4.250 Leichen in der "Stadt der Frauenmorde"
geschrieben von hema
Ciudad Juarez: Massengrab ausgehoben

4.250 Leichen in der "Stadt der Frauenmorde" exhumiert - DNA-Analyse soll helfen, Mordopfer ermitteln zu können

In der mexikanischen Stadt Ciudad Juarez, die auf Grund jahrelanger Mordserie(n) an Frauen und Mädchen zur weltweite Schlagzeilen machte, sind 4.250 Leichen aus einem Massengrab exhumiert worden. Laut Staatsanwaltschaft sollen die Überreste unter anderem mit Hilfe von DNA-Analyse identifiziert werden, um nach einem Abgleich mit Vermisstendateien die Mordopfer ermitteln zu können.

Nach amtlichen mexikanischen Angaben wurden in Ciudad Juarez zwischen 1993 und 1998 35 Frauen und 198 Männer verschleppt. Bis 2006 verzeichnen die Behörden allein 380 getötete Frauen aus der Stadt - die Menschenrechtsorganisation amnesty international geht von mehr als 400 Opfern seit 1993 aus, andere regierungsunabhängige Organisationen sogar von mehr als 800.

Die Vereinten Nationen wiesen in den vergangenen Jahren wiederholt auf die Mordserie hin.

Mehrheit der Exhumierten Männer
Der Sprecher der Anklagebehörde wies zugleich darauf hin, dass es sich bei den meisten der in dem Massengrab verscharrten Toten um Männer handle. In dem Graben lägen sowohl Hunderte Opfer organisierter Kriminalität als auch Unfallopfer und MigrantInnen, aber auch Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben seien. (APA/ag.)

Die Standard, 05. Dezember 2007

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Was ist los in diesem Teil der Welt, wenn dort 4.250 Kriminelle, Unfallopfer und jene Menschen die eines natürlichen todes gestorben begraben sind. Warum Stadt der Frauenmorde, wenn dort die Mehrheit der Leichen Männer sind?

Keine Regierung, kein Bürgermeister, keine Polizei regt sich auf oder tut etwas dagegen. Die werden doch nicht alle ....

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hema
ingo
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Hintergrund
geschrieben von ingo
als Antwort auf hema vom 17.12.2007, 22:37:44
Da ich mehr zum Thema erfahren wollte, habe ich mal gegoogelt. Was ich da dann gefunden habe, lässt ja den Atem stillstehen. (s.u.)
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kreuzkampus
hema
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Re: Hintergrund
geschrieben von hema
als Antwort auf ingo vom 19.12.2007, 14:51:01
Die Hölle ist sichtbar geworden!

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hema

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adam
adam
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Re: Hintergrund
geschrieben von adam
als Antwort auf hema vom 19.12.2007, 19:36:18
Da vergißt man alle guten Vorsätze und wünscht der Stadt so was wie einen modernen Zorro, der dort mal richtig aufräumt!

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adam
carlotta
carlotta
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Re: 4.250 Leichen in der
geschrieben von carlotta
als Antwort auf hema vom 17.12.2007, 22:37:44
ich habe deinen bericht schon am 17. gelesen. liebe hema, ich wusste einfach nicht was ich dazu sagen sollte. mir fehlten die worte. jetzt fällt mir nur ein zu sagen: die welt ist aufmerksam geworden.
wollen wir von ganzem herzen hoffen, dass sich jetzt etwas positives tut, das sich die lebensumstände dieser bedauernswerten menschen bessert.
und vor allem natürlich, dass sie nicht mehr um ihr leben fürchten müssen.
carlotta
hema
hema
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Re: 4.250 Leichen in der
geschrieben von hema
als Antwort auf carlotta vom 20.12.2007, 23:10:43
Ja, es bleibt einem wirklich das Wort im Halse stecken, wenn man sich vorstellen muß, dass es sowas überhaupt gibt in unserer Zeit.

Viele wissen davon, nehme aber auch an, dass viele, die etwas wissen und tun könnten darin verwickelt sind, sonst wären solche Zustände nicht möglich. Es müssen reiche und mächtige Männer sein, deren zweifelhaftes Vergnügen es ist, Frauen zu Tode zu quälen. Pervers, egoistisch, ohne schlechtes Gewissen, ohne Mitleid zu haben, ohne Verantwortung zu tragen, ohne, ohne, ohne .... Die Menschlichkeit ging ihnen verloren!

Unvorstellbar, dass Menschen so leben können.

Ich würde, wenn ich in Mexico Verantwortung hätte, das Militär senden, Firmen und ihre Chefs überprüfen und jeden gnadenlos jagen, der sowas tut.


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hema
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: 4.250 Leichen in der
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hema vom 21.12.2007, 11:15:15
.....würdest das Militär senden ... ach hema....

als wenn ausgerechnet das Militär in Mexico im Sinne der Menschen für "Ordnung" sorgen könnte oder würde ... beschäftige Dich mal ein wenig mit mexikanischer Innenpolitik, Dir würde das KOTZEN kommen, wie korrupt gerade die Militärs sind ...

Man muss sich vielleicht einmal anschauen, wo Ciudad Juarez liegt:

Zum einen unmittelbar am Grenzfluss, dem Rio Grande, und die texanische Stadt El Paso auf der anderen Seite...

Zum anderen explodiert die Stadt und kaum jemand kann kontrollieren, wer überhaupt in der Stadt lebt, geschweige denn, wer stirbt oder vermisst wird, denn Ciudad Juarez liegt im Gebiet der NAFTA (Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA, engl. North American Free Trade Agreement; ALÉNA, franz. Accord de libre échange nord américain; TLCAN, span. Tratado de Libre Comercio de América del Norte) ist ein ausgedehnter Wirtschaftsverbund zwischen Kanada, den USA und Mexiko und bildet eine Freihandelszone im nordamerikanischen Kontinent.), schafft Unmengen von Arbeitsplätzen und zieht somit auch Unmengen von Wanderarbeitern und Tagelohnern an, die meist ohne Familien dort ihr Glück suchen.

Das Militär hat in Mexico längst eingegriffen und "bewacht" die sog. Demokratie - ews bewacht sie so militant, dass Oppositionelle nicht einmal die leiseste Change haben, ihre Stimme zu erheben. Wir erinnern uns nur noch schwach an die vielen Toten und Vermissten in Argentinien und Chile vor ca 30 Jahren ... aufgehört hat es nie in Lateinamerika, dass das Militär unterdrückt und kontrolliert und die beseitigt, die "der nationalen Sicherheit" schaden könnten ...

Persönlich könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass dieses Massengrab genau dort seine Urheber hat ... und massenhaft Leute hat verschwinden lassen .. es wär nicht zum ersten Mal ... und immer unter dem Deckmäntelchen des Antidrogenkampfes, des Kampfes gegen Untergrundbewegungen und Terroristen, etc. etc. etc ...

Vielleicht mag der eine oder andere STler ein bisschen nachlesen... siehe unten ..

aber hier nach dem Militär schreien, hema, das hiesse den Bock zum Gärtner machen ...
Gerade vorgestern unterhielt ich mich mit einigen Freunden - alles Südamerikaner aus verschiedenen Ländern - über die geplante Währungs- und Bankenfusion und nicht nur im Nebensatz klang da an, dass es den meisten Ländern auf dem Kontinent eh finanziell so bescheiden geht, dass es ihnen fast egal ist und man in den nächsten Jahren mit einem gewaltigen Knall rechne ...

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angelottchen

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