Internationale Politik Afghanistan: Ein totaler Reinfall?

So wird es leider sein.
Mir wird es ein immerwährendes Rätsel sein, wie man junge, unbedarfte Soldaten in solche Gebiete schicken kann, ohne sie auch nur rudimentär über dortige kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Besonderheiten aufzuklären. Entweder wissen die Vorgesetzten auch nichts davon und sind ähnlich schlicht oder es ist westliche Arroganz, die sich über diese Details erhebt. Die Rechnung dafür zahlt wieder mal die arme und geschundene afghanische Bevölkerung und auch wir in den westlichen Ländern ,die diesen unsagbaren Krieg finanzierten, bzw auch menschliche Opfer dort liessen, wurden mal wieder lange Jahr belogen. Olga

Die USA führen in diesem Land schon Jahrzehnte lang direkt oder indirekt Krieg nur um des Krieges Willen.

Als die Sowjets die Regierung der Demokratischen Volkspartei unterstützte, belieferten die USA die Mudschaheddin- Rebellen mit Waffen. Vor den Regierungstruppen flohen viele Angehörige islamischer Gruppen nach Pakistan, die sich wiederum zu Kampfeinheiten formierten und ebenfalls von den USA ausgerüstet wurden. Damals wurden sogar die Olympischen Spiele in Moskau boykottiert.
Nach Rückzug der SU unter Michael Gorbatschow kehrten die Taliban nach Afghanistan zurück. Jetzt kämpfen die USA gemeinsam mit der Nordallianz gegen den Taliban, den sie einst mit Waffen belieferten.

In diesem Kriegsgebiet hat kein Ausländer etwas zu verloren und wir schon gar nicht.

Mir tun die Opfer dieses unsinnigen Krieges Leid, und ich verstehe nicht, wie man freie Menschen zu solchen Einsätzen bringen kann.

......................

In diesem Kriegsgebiet hat kein Ausländer etwas zu verloren und wir schon gar nicht.

Mir tun die Opfer dieses unsinnigen Krieges Leid, und ich verstehe nicht, wie man freie Menschen zu solchen Einsätzen bringen kann.

Das Dumme an der Geschichte: Auch wenn wir uns nicht einmischen, sind wir involviert; die "Ausländer" sind dann einfach bei uns - als Flüchtlinge.

Die USA führen in diesem Land schon Jahrzehnte lang direkt oder indirekt Krieg nur um des Krieges Willen.

Als die Sowjets die Regierung der Demokratischen Volkspartei unterstützte,.......

Niemand führt dort Krieg, es werden lediglich die demokratischen Kräfte unterstützt.

Aber nun zum Thema, ohne weiter auf verharmlosenden Blödsinn einzugehen und selber welchen verzapfen zu müssen.

Wenn in den Nachrichten von Afghanistan die Rede ist, fällt oft der Name der Stadt Masar-i-Scharif . Kaum jemand erinnert sich daran, daß diese Stadt 1998 von den Taliban erobert und dabei iranische Diplomaten ermordet wurden. Der Iran zog daraufhin 200000 Mann an der Grenze zu Afghanistan zusammen und bereitete sie für einen Krieg gegen die pastunischen Taliban vor. Der 11. September und der Einmarsch der USA/Nato in Afghanistan, kam diesem Krieg zuvor und seitdem führt die Nato praktisch einen Stellvertreterkrieg für den Iran. Ein geradezu bösartig-bizarrer Treppenwitz der Geschichte.

Die sunnitischen Paschtunen, die bei der Abspaltung Pakistans von Indien große Teile dieses Gebietes beherrschten und eigentlich Afghanistan, ihrem Ursprungsgebiet, zugeschlagen werden wollten, sind dem Iran seit Generationen spinnefeind. Sollten nach dem Abzug der Nato aus Afghanistan, die Paschtunen/Taliban in Pakistan an die Macht kommen, erhalten sie auch dessen nukleare Bewaffnung. Dies ist ein weiterer Grund, warum die Mullahs an der Bombe bauen. Der Gedanke an einen nuklearen Glaubenskrieg zwischen zwei menschenverachtenden Regimen ist nicht sehr verlockend und sollte als Anlaß genügen, die Mullahs an der Aufrüstung zu hindern.

Der Nato wird es wohl nicht gelingen, die Taliban davon abzubringen, nach der Macht in Pakistan zu greifen. Indien kann es kaum versuchen, sonst ist eine Katastrophe vorprogrammiert. Russland und China, die in Afghanistan wirtschaftliche Interessen verwirklichen wollen, haben dem Krieg in Afghanistan nicht umsonst geradezu wohlwollend zugesehen. Wie werden sie sich nach dem Abzug der Nato verhalten?

--

adam

In diesem Kriegsgebiet hat kein Ausländer etwas zu verloren und wir schon gar nicht. (justus)

schade justus, das Du nicht schon 10 Jahre eher hier im Forum warst,,,denn genau solche Meinungen wurden damals (und noch früher) hier diskutiert, belächelt, diskriminiert und bestärkt,,je nach individueller Sicht auf die Dinge.

ich kann mich an wolfgangs Beiträge erinnern, der auch damals schon die Niederlage der Amis vorhersagte,,

an Jean der am 17.10.02 folgenden Beitrag schrieb:
"

Innerhalb eines Jahres haben die USA ihren Krieg gegen Afghanistan verloren, militärisch, erst recht aber politisch.
Ihre einzigen Trümpfe, ihre High-Tech-Waffen, stachen nicht. In ein paar schwer befestigten Stützpunkten sitzt die sich so gerne rühmende und angeblich unbesiegbare US-Army und verteidigt sich selbst. Mittlerweile werden sie fast täglich angegriffen. Eigene Operationen mit Bodentruppen im Bergland gibt es praktisch nicht mehr. Die Warlords der sogenannten Nordallianz haben sich abgewendet von ihrem "Verbündeten" und verfolgen ihre eigenen Interessen.
Noch werden die Lügen vom amerikanischen Sieg von den Amerikanern geglaubt. Noch berauschen sie sich an der scheinbaren Macht und Herrlichkeit ihres Landes. Noch träumen sie den Traum vom immerwährenden "american way of life". Und während sie träumen läuft ihre Zeit unerbittlich ab

karl meinte damals: "Verloren ist der Kampf gegen den Terrorismus noch nicht, aber gewonnen erst recht nicht, insbesondere da sehr wenig getan wurde, um die tieferen Ursachen für den Terror zu beseitigen. Die USA wollen die Symptome bekämpfen, aber die Wurzeln der Krankheit scheinen sie noch nicht diagnostiziert zu haben."

und drei Jahre später schrieb abdu schon in weiser Voraussicht

jemand redet hier ueber die boesen taliban[schon plural].
meint ihr etwa,die bundeswehr koennte die taliban besiegen?
ein deutscher don quijote ?
holt lieber eure jungs nach hause!
diese paraden sind laecherlich.

wie üblich wurde er angefeindet belächelt und und und,,

aber wir haben uns gehörig beharkt und die Klappen fusslig geschrieben *g*

Damals hätte ich nicht gedacht das vieles genau so schlimm kommen würde wie einige das vorhersagten,,

ps irgendwie hat die Zitierdingsda nicht kapiert *g*

hugo

Niemand führt dort Krieg, es werden lediglich die demokratischen Kräfte unterstützt.

upps ...


sitting bull

Weiterlesen und im Zusammenhang zitieren, wäre angebracht gewesen.

Niemand führt dort Krieg, es werden lediglich die demokratischen Kräfte unterstützt.

Aber nun zum Thema, ohne weiter auf verharmlosenden Blödsinn einzugehen und selber welchen verzapfen zu müssen.

--

adam

Bin sehr froh, über deinen Beitrag, Adam.

Die Menschen dort sind so wahnsinnig arm und würden dringend Hilfe brauchen. Es wurde ja in den letzten 30 Jahren nur bombardiert, schikaniert und zerstört.

Könnt ihr euch vorstellen, dass in der nördlichen Provinz Badachschan eine Großfamilie in einem einzigen Raum (Lehmboden) mit ihren Tieren leben muß. In einer Ecke des Raumes wird die Notdurft aller verrichtet. Das Geld, um außerhalb des Raumes ein WC zu bauen, hat der Mann nicht und es geziemt sich auch nicht im Freien. Die Nachbarn könnte ja zusehen.

Fausia Kufi hat beschrieben, dass sie bis zu dem Tag, wo die Taliban plötzlich überall auftauchten, sie nichts davon wußten, dass es sie gibt. Da wurden meist junge Männer, die weder lesen noch schreiben konnten im Süden Afgh. in Lagern nach Lehre der Wahabiten (Saudi Arabien) ausgebildet und zu Ultra-Konservativen gemacht. Die verboten dann Frauen und Mädchen .... aber das wissen wir ja. Sie zogen durch die Straßen und verprügelten mit Kabeln Männer wie Frauen oder verhafteten und folterten sie.

Bin sehr froh, über deinen Beitrag, Adam.

ich doch auch ...

sitting bull

http://www.youtube.com/watch?v=eLzl2Xp9uBk&feature=related

Afghanistan - WARRIOR (Davud) & ELIJAH (Sabur)


http://www.youtube.com/watch?v=qaNIaUyhpE4&feature=related

SadiQ - Heimat (Afghanistan)