Internationale Politik Alles richtig gemacht, Kam'rad Klein!

Deutschland muss für die Bombardierung zweier Tanklastzüge nahe der afghanischen Stadt Kundus, bei der 2009 zahlreiche Zivilisten und auch Kinder starben, keinen Schadenersatz leisten. Das hat der Bundesgerichtshof heute bestätigt.
Zur Begründung hieß es, dass der damalige Bundeswehr-Oberst Georg Klein "nach Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Aufklärungsmöglichkeiten" nicht habe erkennen können, dass sich im Zielbereich des Luftangriffs Zivilisten befanden. Die getroffene militärische Entscheidung sei daher völkerrechtlich zulässig gewesen.

Das wird die Hinterbliebenen der Opfer natürlich nachhaltig beruhigen, da bin ich mir völlig sicher.

Komisch - die afghanischen Kinder, die auf Anweisung des Bundeswehroberst Klein nach diesem Angriff nur noch zu Krüppeln und zerfetzten Kinderleichen taugten, sah man nicht im "ARD-Brennpunkt". Passte vermutlich nicht ins politische Bild. Diese konnte man ja auch nur schwerlich zu medialen Propagandazwecken missbrauchen, wie den toten Jungen am Strand oder den Traumatisierten im Krankenwagen. Damals handelte es sich eben nur um bedauerliche, missverständliche Kollateralschäden.

Deshalb:
Ein dreifach Hoch auf das BGH-Urteil!
Schampus für den Kindermörder!
Deutschland ist stolz auf sie, Kam'rad Klein!

Ich verteidige beileibe nicht die Tötung von Zivilisten und Kindern, aber ich hätte die Entscheidung damals nicht treffen mögen.
Es ist nicht alles schwarz oder weiß, vor allem nicht im Kampf gegen Terroristen.

ff

Nein, es gibt Grautöne. Ich bin über diese Weißwaschung von Klein entsetzt. Damit haben die Krieger freie Bahn.

Karl

Ich glaube, das war sarkastisch gemeint, der Text.

ff

Es fällt mir schwer, zu beurteilen, ob man zwei transportunfähige Tanklastzüge unbedingt durch ein Bombardement liquidieren musste, ohne sich wenigstens vorher zu vergewissern, ob dabei nicht eine größere Menschenmenge ziviler Einwohner getötet wird.
Die Tanklastzüge stellten in dem Zustand wohl auch keine akute Gefahr dar.

Aber dass man den dafür verantwortlichen Offizier danach vom Oberst zum Brigadegeneral befördert hat, lässt mich doch darüber etwas nachdenken.

justus

Das Gericht musste so entscheiden...wenn man tatsächlich deutsche Soldaten verurteilen würde(für deren Handlungen in Kriegsgebieten), würden sicher viele in Zukunft zögern andere Menschen zu ermorden.Das aber soll ja nicht sein...deutsche Soldaten sollen das Ziel bekämpfen und sich keine moralischen oder juristischen Gedanken machen.

Eigenen Aussagen zufolge hatte Klein Angst um die Sicherheit seiner in Kunduz stationierten Einheit.
Die Besatzungen der beiden F-15 hatten an Oberst Klein 5 mal die Anfrage gerichtet, ob es nicht genügen würde, die sich an den beiden Tanklastzügen befindlichen Menschen mittels Tiefflüge zu vertreiben. Das lehnte Klein jedes Mal ab, und befahl den Abwurf von insgesamt 6 Bomben, und das, ohne mit denen sich vor Ort befindlichen Drohnen die Lage zu eruieren. Vielleicht dachte er sich auch nur: Es ist halt Krieg, und wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Und wenn da ein paar Dutzend Zivilisten drauf gehen - so what. E bissel Schwund is immer.

Ich staune ja auch über die verschiedenen Sichtweisen in Deutschland bei der Wahrnehmung von Kriegsverbrechen.

Während die Bundesregierung eine Entschuldigung ablehnt und juristische Instanzen Forderungen nach Entschädigung abweisen, sprachen Vertreter der Regierungskoalition im Fall des jüngsten Angriffs auf einen Hilfskonvoi in Syrien unmittelbar von einem Kriegsverbrechen – weil eben Zivilisten ins Visier genommen wurden.

Und keiner merkt sowas...

Vielleicht dachte er sich auch nur: Es ist halt Krieg, und wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Und wenn da ein paar Dutzend Zivilisten drauf gehen - so what. E bissel Schwund is immer.

So dachte er mit Sicherheit ..... so müssen Soldaten doch denken, oder nicht!?
Sie müssen auf alles schießen und bomben was sich bewegt und kriegen gehirntechnisch eingebleut, daß Feinde, egal ob älter oder jünger, und deren Kinder keine Menschen sind, sondern Schweine , Schlitzaugen und was weiß ich.....und Kinder werden erschossen, damit sie auch in Zukunft nie mehr "gefährlich" werden können!
Ich denke, daß bei seiner Vorbereitung auf den Krieg und der dazu benötigten und durchgeführten soldatischen Gehirnwäsche, kein einziger Soldat mehr denkt, daß er es hinter der Feindeslinie noch mit Menschen oder gar Kindern zu tun hat!
Gefühle und Empathie werden während der Vorbereitung systematisch abgedreht, ausgeschaltet, zugeschüttet, was auch immer! Nicht ohne Grund waren die Vietnamesen für GI's nur
* gooks *, Schlitzauge - Dreck, das war ein Befehl von ganz oben, und dann gab's ja auch die Judenschweine, auch mit Befehl von ganz oben, und auch eine Bezeichnung, die Gefühle oder Empathie verhindern soll, schließlich sind Soldaten auch nur Menschen, oder nicht?

Edita
(dreht sich der Magen um bei solch einem Thema)

Ich wundere mich sehr, was ihr alles wisst: was der mit Sicherheit gedacht hat.
Leute!
Soweit ich mich an die Berichterstattung von damals erinnere, vermutete man eine Falle,wie es schon öfter vorgekommen war.
Ja, ich war damals auch entsetzt und bin es auch heute noch. Ob der Mann noch ruhig schlafen kann, wissen wir nicht.
Das wäre alles nicht passiert, wenn man nicht beschlossen hätte, die deutsche Demokratie in Afghanistan zu verteidigen.
Jetzt sucht euch bitte nicht das letzte Glied der Kette als Schuldigen heraus.

ff