Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?

Internationale Politik Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf werderanerin vom 14.05.2022, 11:10:13
..."Gejammert wurde immer"...leider trifft das wohl, für eines der reichsten Länder zu und manchmal ist es beschämend genug.
Dennoch sehe ich für ganz viele Bevölkerungsgruppen das Wort Verzicht schon lange als einen Bestandteil ihres Lebens und ich denke, es wird sich noch steigern und zwar insofern, als dass es ja jetzt schon Familien betrifft, wo beide Elternteile gut verdienen, sich aber kaum noch bezahlbaren oder eben auch erweiterten Wohnraum leisten können, um nur ein Beispiel zu benennen aber eben ein ganz erhebliches und wichtiges!

Wohneigentum gar wird für die jetzt heranwachsenden Generation kaum noch eine Wohnalternative sein können, weil die Preise dermaßen exorbitant steigen werden, dass das alles überhaupt nicht mehr in den Focus rücken kann, auch wenn man es möchte.

Wo nur soll all das hinführen..., Jugendliche, die ausziehen möchten können es oft gar nicht, weil es keinen Wohnraum geben wird...was für eine Zeit.
Zurück oder gleich zu Hause bleiben, kann ja keine Alternative sein. Ich finde diese Entwicklung erschreckend, zumal es ja keinerlei anderen Möglichkeiten gibt.

Verzicht ja aber wohnen ist ein Grundrecht !


Kristine
Du hast die Situation zutreffend beschrieben!

Wenn "Verzicht" zu einer Staatsraison werden soll, dann muss das gerecht zugehen ... und das geht jedenfalls nicht über den Markt bzw. über den Preis! Das muss von der Politik nicht nur gefordert, sondern auch begleitet werden ... und zwar mit fairen Regeln für alle!

Die Löhne ( speziell für Handwerker, einfache Angestellte ) sind schlichtweg viel zu niedrig um Kapital anzusparen ... die hohen Mietkosten sind ja auch noch da! Wer da nicht irgendwie zu den Erben gehört, der bekommt hier keinen Fuß mehr auf den Boden! 
MarkusXP





 
RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Mit dem ganzen Zeug hat Frau Baerbock aber gerade als Außenministerin nichts zu tun. 

werderanerin
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2022, 20:49:58

Hierbei ging es um den "Oberbegriff" Verzicht  (!) und der hat derzeit auf allen Ebenen "Hochkonjunktur".

Kristine


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Mitglied_162e28b
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 14.05.2022, 15:20:46

Wer da nicht irgendwie zu den Erben gehört, der bekommt hier keinen Fuß mehr auf den Boden! 

Damit hast du unbestritten Recht! Mussten wir noch richtig ranklotzen in Studium und Job, um mit Anfang/Mitte 30 bescheidenes Wohneigentum zu erwerben, wird heutzutage vererbt bis der Arzt kommt.
Und für manche jungen Leute, die in ihrem Leben noch kein dickes Brett gebohrt haben, ist der Kauf von luxuriösen Immobilien gar kein Problem. Zu Preisen, die man sich nur mit einem fetten Erbe leisten kann.

Das soll jetzt kein Sozialneid sein, aber es ist schon sehr ungerecht, wie manche Dinge in unserer Gesellschaft laufen....Manche arbeiten in 2-3 Jobs und kommen gerade so über die Runden...

Ja, ich weiss, das Thema ist OT, doch ergab sich hier die Gelegenheit zur Antwort.
olga64
olga64
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 14.05.2022, 11:10:13

Wohneigentum gar wird für die jetzt heranwachsenden Generation kaum noch eine Wohnalternative sein können, weil die Preise dermaßen exorbitant steigen werden, dass das alles überhaupt nicht mehr in den Focus rücken kann, auch wenn man es möchte.

Wo nur soll all das hinführen..., Jugendliche, die ausziehen möchten können es oft garnicht, weil es keinen Wohnraum geben wird...was für eine Zeit.
Zurück oder gleich zu Hause bleiben, kann ja keine Alternative sein. Ich finde diese Entwicklung erschreckend, zumal es ja keinerlei anderen Möglichkeiten gibt.

Verzicht ja aber wohnen ist ein Grundrecht !


Kristine
Ganz so einfach ist das leider nicht.
Zum einen wollen die meisten jungen und auch alten Menschen in die Grossstädte; d.h. dort herrscht Wohnungsknapphait, während die ländlichen Gegenden einen hohen Leerstand aufweisen.
Zum anderen leben wir in einer Single-Gesellschaft; d.h., in Wohnungen, wo früher Familien wohnten leben heute Einzelpersonen. Dazu kommt noch, dass es Senioren gibt, die in viel zu grossen Wohnungen oder Häusern leben, weil ihre Kinder längst ausgezogen sind und der Partner verstorben oder auch durch Scheidung wegezogen ist.
Der Quadratmeter-Bedarf bei Wohnungen ist ebenfalls gestiegen - Singles beanspruchen oft mindestens 60 qm für sich - vor einigen Jahren waren noch Appartements mit 30qm oder gar möblierte Zimmer ausreichend. Auch bei WG`s werden die Wunsch-Wohnungen immer grösser.

Ein weiteres Problem ist die Verknappung von geeigneten Grundstücken, insbesondere in den Grossstädten; d.h., Grundstücke können nur einmal bebaut werden und wenn es effizient sein soll, dann in die Höhe.
Aber dagegen haben oft die Einfamilienhaus-Besitzer hohe Einwände, weil sie solche Hochhäuser mit evtl. noch sozial prekären Bewohnern nicht vor ihrem Vorgarten haben wollen und jahrelang dagegen prozessieren, was wiederum den Bau von neuen Wohnungen stark hemmt.
Wenn man das mal durchdenkt, wird man feststellen, dass es nicht immer die berühmte Unfähigkeit der gewählten Politiker ist, sondern in den meisten Fällen gesteigertes Anspruchdenken der BürgerInnen und auch wenig Flexiblität, die eigenen Wünsche und Vorstellungen den GEgebenheiten anzupassen.
Ein Grundrecht ist erstrebenswert - aber es muss auch umsetzbar sein. Olga
werderanerin
werderanerin
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 16.05.2022, 16:29:42
So ist es, liebe Olga..."ganz so einfach ist es nicht" aber es bleibt nun mal in "politischer Hand", die Grundlagen für ein vernünftiges Wohnen zu schaffen und da genau gibt es nachweisbar sehr, sehr viel Nachholbedarf.

Seit Jahren wird über die Problematik "Wohnen in großen Wohnungen" debattiert aber letztlich geschieht wenig bis nichts. Warum sollten ältere Herrschaften ausziehen und für eine kleinere Wohnung denselben Mietpreis zahlen...dann bleiben viele eben in ihrer, viel zu großen Wohnung oder untervermieten.

Einen Trend sehe ich dennoch bei eben der jungen Generation...Wohneigentum ist für sehr viele nicht nur nicht erstrebenswert, sie würden Erbe eben auch sofort verschachern,  weil es nur belastend ist. Sie möchten leben und die Welt genießen. Eigentum aber heißt fest sitzen, auch wenn man es geerbt hätte oder eben Eigentum pflegen. Das aber alles möchten viele garnicht mehr !

Ein sehr breites aber wichtiges Feld - die Politik kann nicht alles, ganz klar, sie muss aber Eckpunkte und Vorgaben schaffen, damit sozialer Wohnungsbau überhaupt noch eine Chance hat.
Das wird nämlich immer schwerer. Es besteht ja in den Großstädten derweile eine dermaßen große Knappheit an Wohnraum, dass viele nicht mehr in diese ziehen können.


Kristine

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olga64
olga64
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 16.05.2022, 17:13:41

Werderanerin - aber bitte nicht vergessen: Wohnungsbau ist Ländersache - was also in einem Bundesland noch gut laufen kann, bzw. sozial  abgefedert wird, klappt bei einem anderen Bundesland nicht ,weil u.U. auch zu wenig Geld aus Steuermitteln vorhanden ist.
Ich würde auch jungen Leuten nicht raten, sich zu früh Wohnungseigentum anzuschaffen. Zuerst mal beruflich Fuss fassen, möglichst mit Tätigkeiten auch im Ausland und dann im 2. Schritt die Pläne für das weitere Leben machen (als Single, als Mensch in Beziehungen, mit oder ohne Kinder). Alles ist wichtig auch für die Suche nach einer geeigneten Unterkunft.
Wir haben in unserem Freundeskreis auch einige Leute, die allein in einem grossen Einfamilienhaus leben. Die Kinder sind daran nicht interessiert, weil diese Immobilie meist ein Sanierungsfall ist, der viel Geld verschlingen wird - so wird vermutlich darauf gewartet, bis die letzte Bewohnerin (meist sind es die Frauen) stirbt oder ins Altenheim geht. Dann wird das Haus abgerissen - der Grund hat ja einen hohen Wert.

Wir erleben aber auch die Einsamkeit solcher Menschen in diesen Häusern, die meist noch ein oberes Stockwerk haben, wohin die Bewohnerin aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität gar nicht mehr kommt. Sie hat sich dann unten im Wohnzimmer eingerichtet mit einem Nebenraum, wo ein Bett steht.
Für mich wäre das nichts und ich würde mir in jedem Fall eine kleinere Wohnung suchen. Es handelt sich bei Besitzern solcher Häuser auch meist nicht um sehr arme Menschen, die sich eine solche Miete nicht leisten können. Das Problem ist nur, dass sie nicht loslassen können - auch wenn die Lebensumstände alles andere als komfortabel sind.
Auch mit der Untervermietung ist das so eine Sache - ab einem gewissen Alter ist es sicher nicht mehr so einfach, an fremde (junge) Menschen im eigenen Haus zu gewöhnen, die einen völlig anderen Lebensstil pflegen als man selbst - da kann es rasch zu Differenzen kommen. Olga

JuergenS
JuergenS
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von JuergenS

manchmal schadet es nicht, 3 centimeter weiter oben zu lesen, worum es thematisch geht, auch wenn die Admins da nicht mehr darauf hinweisen.

Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
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RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 20.05.2022, 09:09:01

Du sagst es

Und es wird ungehört verhallen
Auch ich bekenne mich schuldig   -  aber wenigstens ein OT habe ich meiner seitlichen Eskapade verpasst  😩

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
geschrieben von JuergenS

Der Hauptartikel war in der SZ heute Baerbock gewidmet, die ich nach wie vor respektiere, auch wenn sie vielleicht besser ihre Rolle spielen würde, wenn sie nicht z.B. bei der Pressekonferenz mit dem türkischen Aussenminister ausser die Türkei zu loben, weil gerade das erste Ukraine-Maisschiff den Bosporus verlassen konnte, mit ihm vor den Medien noch zu hakeln begann, ich glaub wegen eines zu Unrecht Inhaftierten.
Da kann sie hundertmal recht haben, aber Diplomatie geht anders.
Sie hat noch nicht gelernt, das Ende von Krisen, das Beendenwollen von Krisen ins Visier zu nehmen, sie gibt dem Fisch noch nicht, was dem Fisch schmeckt.

Sie ist mutig, sachkundig, eloquent, fleissig, aber sie sollte mal Genscher-Videos anschauen.


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