Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?

Ist das eigentlich ein bisschen Analogie zur eigenwilligen Schweiz?

Die in einem Meer von EU schwimmt, mittendrin, und inhaltlich auch (fast) mittendrin.

Bist nicht auch du der Meinung, dass die EU ab und zu ein Körnchen Schweizer Demokratie-Verständnis gebrauchen könnte'

Der Knackpunkt ist und bleibt beim Brexit Irland. Wenn das nicht gelöst wird, kommt es zum Drama.
In seltener Einmütigkeit haben die verbleibenden EU-Staaten bestimmt, dass es keine Nachverhandlungen geben wird.
Es wurde zwei Jahre verhandelt und mir zeigt sich nicht, "welche Forderungen" die EU noch zu erfüllen hätte, d.h. hinter die Bücher müsste. GB hat ja immer nur erklärt, dass das Parlament so nicht zustimmt, aber was das Parlament möchte, kam explizit nie ans Tageslicht. Ist ja auch kein Wunder, wenn in diesem Parlament jeder seine eigene Suppe kocht (ink. dieser recht unfähigen Opposition).
Aber auch ich denke, dass es zu einer Terminverschiebung kommen wird, worauf sich übrigens die Industrie bereits seit Monaten einstellt. ABer was dann kommt, ist genau so unklar wie die Sache jetzt.
DAnn kommt es darauf an, welche Dauer einer zeitlichen Verschiebung die EU akzeptieren würde. Olga

Das sehe ich genauso, Olga, zur Irlandfrage kommt aber auch noch Schottland, das bereits mit den Hufen scharrt, aber noch hoffnungsvoll abwarten will. Es dreht sich auch bei den Verhandlungen immer Kreis, was geht und was nicht geht. Ich sehe keinerlei Fortschritte. Und genau das hat mich ja auf den Gedanken gebracht, dass Theresa May mit ihrem Kreislauf der nur wenig variierenden Wünsche und Anfragen an die EU versucht, den Brexit, den sie eigentlich gar nicht wollte,  über ein Hintertürchen zu verhindern. Und ich nehme auch an, dass dies ihre Gegner wissen oder zumindest ahnen.  
Aber es gibt da eben einige, die ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Ob zum Wohle der Briten oder zum eigenen "Wohl" sei dahingestellt.  Auch ihre Bemerkung, dass sie sich nicht mehr zur Wahl stellen wolle,
ist womöglich ein Kalkül, um sich eher den Rücken freizuhalten, wenn es um ihr Amt geht.

Aber wie gesagt, es sind nur Überlegungen von mir, es kann auch ganz anders kommen.

Luchs35 

 

Frau May hat ähnliche Fehler gemacht wie der Initiator des Brexit = Mr Cameron. Der hat ohne Not dieses Referendum anberaumt und sie hat ohne Not Neuwahlen angesetzt, die sie krachend verloren hatte.
Und sie weiss sicher, dass sie bei einer Neuwahl (die Labour so gerne hätte) noch krachender verlieren würde. Da kann frau dann gut und grosszügig ankündigen, dass sie nicht mehr antreten wird.
Sie ist nun diejenige, die diese von MÄnnern angerichteten Brocken (Cameron und der immer noch in der EU beschäftigte Mr Farel) aus dem 'Weg räumen soll. Eine unmögliche Aufgabe und ich bewundere sie schon auch dafür, wie lange sie das durchhält. Hier wird ihr ihre Sturheit helfen, weil von den Kerlen ja anscheinend auch keiner in der Lage ist, sie zu unterstützen. 'Die machen ja alle sehr schnell den Abgang, wenn es in medias res geht.
Die SChotten haben schon mal eine Abstimmung zur Unabhängigkeit verloren; so schnell geht das nicht, es nochmals zu versuchen. Auch dort gibt es ja veritable politische Skandale, die das Land auch nicht weiter nach vorne bringt. Olga

[img]https://up.picr.de/35018755av.jpg[/img]

auf deutsch geführtes Interview mit dem Ex-Handelsminister und heutigen Tory-Abgeordneten Greg Hands zur aktuellen Stimmung und Lage im Unterhaus zum Brexit. Einschätzung der Perspektiven.

Der Mann ist ein Vertreter des typischen unaufgeregten Engländers, politisch gemäßigt, interessiert an einer konstruktiven Lösung.

Das Interview erschien innerhalb des heutigen Steingart-Podcasts und beginnt bei 7:20

Greg Hands: Das Brexit-Votum zu ignorieren wäre undemokratisch

Der nächste Tiefschlag für Theresa May.
Phil.

Zitat Inge Meysel.
Wenn es bergab geht, werden die Schritte immer schneller.


Ford informiert Theresa über Abzug

Ford informiert May über Abzug seiner Produktion aus Großbritannien.

Mittwoch, den 13. Februar, 8.00 Uhr: Aufgrund des ungewissen Ausgangs im anhaltenden Streit um den Brexit wächst der Druck auf die britische Premierministerin Theresa May von Seiten der Industrie. Wie die britische Tageszeitung "The Times" berichtet, trifft der amerikanische Automobilkonzern Ford bereits Vorbereitungen für eine Verlagerung seiner Produktionsstätten aus Großbritannien.

Demnach habe das Unternehmen May bei einem privaten Gespräch mit weiteren Wirtschaftsführern mitgeteilt, dass es bereits alternative Standorte im Ausland vorbereite. Ford betreibt zwei Motorenwerke in Großbritannien bei denen um die 13.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Auch zahlreiche Zulieferer, die Tausende weitere Arbeiter beschäftigen, wären von der Entscheidung betroffen.

Wie ein Teilnehmer des Gesprächs der "Times" berichtete, hätten andere Unternehmensvertreter ähnliche Warnungen ausgesprochen. "Es geht hier nicht mehr um Eventualitäten. Wir unternehmen Schritte wegen der Unsicherheit. Das ist real", sagte der Teilnehmer der britischen Zeitung.

.... aber mit der SChweiz hat GB proforma schon ein Handelsabkommen fixiert, das in Kraft treten soll, wenn der Brexit - wie auch immer - vollzogen wurde.
Da ist ja einer der Pläne für den Brexit immer gewesen: eigene Handelsabkommen abschliessen und nicht mehr über den Umweg der EU.
Dann muss sich nur noch zeigen, ob Partner solcher Handelsverträge mehr an einem EU-Markt mit einem Potential von ca 510 Mio Menschen oder an GB mit ca 66 Mio (und evtl. nachlassener Wirtschaftskraft und Einwohnern) hat. Olga

Sieben Labour Politiker verlassen die Partei wegem dem Alt-Linken Corbyn.
Phil.

Aus Protest gegen Jeremy Corbyn

ZITAT 
Zudem werden seit Jahren Antisemitismus-Vorwürfe gegen den LINKEN Corbyn und seine Partei erhoben. Im vergangenen Sommer räumte er öffentlich in einem Video ein, dass Disziplinarverfahren gegen antisemitische Parteimitglieder zu langsam und zaghaft betrieben worden seien. Kritiker werfen dem 69-Jährigen eine einseitige Unterstützung der Palästinenser im Nahostkonflikt vor.


"Die Partei, in die wir eingetreten sind, für die wir geworben haben und an die wir geglaubt haben, ist nicht mehr die Labour Partei von heute", sagte der Abgeordnete Chris Leslie. "Wir haben alles getan, um die Partei zu retten, aber sie wurde von der radikalen Linken gekapert." Der Betrug der Partei an Europa sei für alle sichtbar, so Leslie weiter. So ermögliche die Partei unter Corbyn den Brexit und verpasse es, den Bürgern die Chance eines zweiten Referendums zu geben.

Der Hang rutscht also immer noch, wo geht er zu Tal oder ist da gar keins oder...?