Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Brexit, Katastrophe oder Neuanfang der EU
geschrieben von freddy-2015
Ich denke das es einen Neuanfang geben kann, aber die Politiker werden ihn verhindern.
Oder verhindern wollen um die Fleischtöpfe nicht zu verlieren.
Wer will denn als nächstes austreten und sich vom Geldhahn lösen..?
Solange Deutschland und die anderen Netto-Zahler noch was reinschiessen können
hält jeder die Hand auf, oder unser Finanzminister drängt auf Anpassung.
Für mich ist entscheidend, ein sehr grosser Nettozahler ist weg und das muss ausgeglichen werden.
Die anderen Komplikationen wir Aktienkurse etc. dass wird sich wieder einkriegen, wenn alle (Spekulanten) abgesahnt haben durch diese Schwankungen.
Seit Jahren sind die Fakten bekannt, zuviel Bürokratie und zuviele bezahlte Politiker in Brüssel etc.
Getan wurde nichts, sondern Cameron wird beschuldigt dafür (für den Brexit) verantwortlich zu sein.
Wir weisen jede Schuld von uns, es war der Cameron.
Lächerlich.
gerry
gerry
Mitglied

Re: Brexit, Katastrophe oder Neuanfang der EU
geschrieben von gerry
als Antwort auf freddy-2015 vom 24.06.2016, 17:20:23
Ich kann die Briten verstehen!
Was hat die EU für lächerliche Bestimmungen erlassen? Ich denke nur an die Gurken- und Bananenkrümmung
Da werden willkürlich Fischfang-Quoten erlassen, die viele Fischer in den Bankrott getrieben hat.
Griechenland - das Fass ohne Boden - musste mit aller Gewalt in der EU gehalten werden.
Ich nehme an, dass das der Anfang vom Ende der EU ist.
Es ist zwar schade, leider sind andere Staaten noch nicht so weit.
Karl
Karl
Administrator

Re: Brexit, Katastrophe oder Neuanfang der EU
geschrieben von Karl
als Antwort auf gerry vom 24.06.2016, 17:35:19
Wie lächerlich ist es, wegen des Gurkenerlasses (der durchaus seinen Sinn hatte, wenn man an die Verpackung denkt) etwas so Großes wie die europäische Einigung in Frage zu stellen?

Natürlich kann das "Volk" nun auf die Politiker schimpfen, die es selber gewählt hat, aber vielleicht sollten die Wähler der Populisten einmal daran erinnert werden, um wie viel einfacher es ist, etwas kaputt zu machen als es aufzubauen.

Ich spüre bei vielen eine Lust am Untergang und das kann ich nicht verstehen.

Karl

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von Medea
als Antwort auf ingo vom 24.06.2016, 11:05:30
Deine Meinung lieber Arno trifft sich mit meiner.
Die Welt dreht sich wie gewohnt, dieser Schuß vor den Bug
sollte die verantwortlichen Politiker aufwecken, und ihre
Politik transparenter machen, damit der Eindruck von
Undurchsichtigkeit gar nicht erst aufkommt, dafür aber
verlorengegangenes Vertrauen wieder dominiert.

Wahrscheinlich wird sich in einigen Monaten zeigen, daß
die Schwarzseher mit ihrer düsteren Prognose falsch lagen.

Medea.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Brexit, die Katastrophe ist da
geschrieben von pschroed
als Antwort auf yuna vom 24.06.2016, 17:04:05


Und das Problem haben wir in vielen Ländern Europas.
Wer schreibt, die Briten werden schon sehen, was sie von ihrer Entscheidung haben, meint damit die jungen Leute. Und eben diese hatten sich aber größtenteils gegen den Brexit entschieden.
geschrieben von yuna


Das bestätigt meine Meinung, danke liebe Yuna für den Link.



Phil.
Karl
Karl
Administrator

Re: Brexit, die Katastrophe ist da
geschrieben von Karl
als Antwort auf yuna vom 24.06.2016, 17:04:05


Und das Problem haben wir in vielen Ländern Europas.
Wer schreibt, die Briten werden schon sehen, was sie von ihrer Entscheidung haben, meint damit die jungen Leute. Und eben diese hatten sich aber größtenteils gegen den Brexit entschieden.
geschrieben von yuna

Würden die Wählerstimmen mit der Lebenserwartung gewichtet, wären die Briten mit überwältigender Mehrheit in der EU geblieben. Der Austritt ist aber wahrscheinlich irreversibel - zumindest wird es Generationen brauchen, um diesen Irrsinn zu korrigieren.

Die Rest-EU wird es sich nicht erlauben können, den Briten nun Sonderbedingungen zu gewähren, denn dann würden sich andere ermutigt fühlen, auch auszutreten. Ich bin gespannt, ob die Schotten ernst machen und jetzt aus Großbritannien austreten. Es ist wirklich verrückt, sind wir zurück auf dem Irrweg zum Nationalstaat? Was dieses relativ junge Konstrukt der Neuzeit "Nationalstaat" im 20. Jahrhundert angerichtet hat, muss ja nicht besonders betont werden - oder ist die Geschichtsvergessenheit tatsächlich bereits so weit gediehen?

Karl

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sammy
sammy
Mitglied

Re: Brexit, Katastrophe oder Neuanfang der EU
geschrieben von sammy
als Antwort auf Karl vom 24.06.2016, 17:52:45
Natürlich kann das "Volk" nun auf die Politiker schimpfen, die es selber gewählt hat, aber vielleicht sollten die Wähler der Populisten einmal daran erinnert werden, um wie viel einfacher es ist, etwas kaputt zu machen als es aufzubauen.
geschrieben von karl

....man kann sich aber auch fragen, warum wird die "EU-Verdrossenheit" immer stärker? Wenn die Verantwortlichen in der Politik es nicht mehr verstehen die Bürger "mitzunehmen", nämlich ehrliche AUFKLÄRUNG und INFORMATIONEN leisten, ja dann kann es wohl schwerlich einen verbesserten EU-AUFBAU bzw. Zusammenschluss geben.

sammy
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Brexit, Katastrophe oder Neuanfang der EU
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf gerry vom 24.06.2016, 17:35:19
Ich kann die Briten, diese 52%, auch verstehen, besonders die Älteren wie wir, zeigen der EU die rote Karte. Akzeptieren kann ich das aber nicht. Ich sehe inzwischen eine unvorausgesehene Chance für die 27 Mitglieder, sich zusammenzu raufen und zurück auf Los zu gehen.
Wer weiss, ob die Briten dann, die sich ohnehin mit dem Austritt Zeit lassen wollen, nicht doch bleiben wollen, wenn sie die Neuerungen wahrnehmen.
Ganz unmöglich finde ich die Einstellung der Schadenfreude, mit der Hoffnung, dass noch weitere Staaten austreten sollen, sich ein Scheitern der EU zu wünschen.
Sicher, das mit der Gurkenkrümmung ist das Synonym für eine Fehlentwicklung und die ursprüngliche Idee, dass in Europa Frieden gehalten werde durch Gründung der EWG, EU, lockt niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.
Dennoch finde ich, neu aufgestellt, die EU als gut und sinnvoll.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Brexit, die Katastrophe ist da
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 24.06.2016, 18:09:41

Die Rest-EU wird es sich nicht erlauben können, den Briten nun Sonderbedingungen zu gewähren, denn dann würden sich andere ermutigt fühlen, auch auszutreten. Ich bin gespannt, ob die Schotten ernst machen und jetzt aus Großbritannien austreten. Es ist wirklich verrückt, sind wir zurück auf dem Irrweg zum Nationalstaat?
Karl
geschrieben von karl


Lieber Karl.

Es ist einfach schade für das britische Volk, in meiner Berufszeit lernte ich die Mentalität bzw. britischen Humor kennen und kann es nicht begreifen.

Persönlich bin ich auch nicht überzeugt mit dem Kapitalismus, aber man muß sehr vorsichtig sein, wenn man Banken Bashing als populistische Partei macht, denn zur Zeit gibt es meines e.a. kein anderes System welches den Kapitalismus ersetzen könnte.

ZITAT DIE WELT

Schon in den ersten Stunden nach der Entscheidung der Briten ist eines klar: Es wird teuer. Sehr teuer. Und zwar für jeden. Nicht nur Staaten, Unternehmen und Investoren werden die Folgen des Brexit spüren – sondern auch die rund 500 Millionen Bürger Europas.

Das Votum erschüttert das ökonomische Gefüge der EU. Großbritannien könnte in eine Rezession stürzen, die übrigen Länder weniger stark wachsen, hinzu kommen die Verluste an den Finanzmärkten. Bricht man all das herunter, rechnet Europas Wohlstandsverluste nach dem Brexit auf die Bürger um, stehen am Ende fast 13.000 Euro.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Brexit, die Katastrophe ist da
geschrieben von yuna
als Antwort auf Karl vom 24.06.2016, 17:12:26
[...]In Zukunft, wenn die Alten zahlenmäßig weiter zunehmen, wird das Dilemma ja noch größer.
geschrieben von karl

Richtig. Genau der Punkt wird aktuell in vielen sozialen Netzwerken diskutiert. Die jungen Leute sind wahnsinnig enttäuscht und auch verärgert, dass sie zwar wählen gehen können, aber aufgrund ihrer Unterzahl nicht über ihre eigene Zukunft entscheiden können.

Es muss entweder ein Umdenken im Wahlverhalten der alten Menschen stattfinden oder den Stimmen der jungen Menschen mehr Gewicht verliehen werden. Denn viele Themen betreffen ältere Leute gar nicht mehr oder kaum und sie legen mit ihrem Wahlverhalten den jungen Leuten nur unnötig Steine in den Weg.
Wenn es nach mir ginge, hätten junge Menschen bei Wahlen zu langfristigen Projekten eine doppelt gewichtete Stimme. Praktisch 1 Stimme alt = 1 Stimme
1 Stimme jung = 2 Stimmen.

Schlimmer finde ich allerdings gerade die Reaktion der deutschen Politiker, die meinen, es bräuche eine deutlich rebellische Jugend, die den Senioren entgegentrete, dann würde so was nicht passieren.

Ich erinnere mal an die Piratenpartei, die eine Rebllion der Jugend war und gnadenlos von den Alten niedergeknüppelt wurde, bis die Partei anfing sich unter dem Druck selbst zu zerstören.
Eine solche permanente Angriffswelle wie damals auf die Piratenpartei, habe ich übrigens bei der Entstehung der AfD sehr vermisst.

[...]Die Brexit-Befürworter wissen noch gar nicht, was sie dem Land und der nachfolgenden Generation angetan habe aber die werden es bezahlen müssen. Sehr traurig.

Es ist sogar schlimmer. Die BBC hat "Leave voters" interviewt, wie sie nun über das Ergebnis denken.
Und es kamen Aussagen wie:
I'm shocked & worried. I voted Leave but didn't think my vote would count - I never thought it would actually happen.
geschrieben von Leave voter
Kurz: Viele von ihnen haben für den Brexit gestimmt, haben aber nicht erwartet, dass es tatsächlich dazu kommen würde.
Das unvernünftigste Wahlverhalten überhaupt. Wenn ich den Brexit eigentlich gar nicht will, warum wähle ich ihn dann trotzdem?

Kann man nur hoffen, dass die USA aus diesen Aussagen/Ergebnissen was lernen hinsichtlich Trump (wobei ich Clinton für genauso gefährlich halte. Ich hoffe immer noch auf ein Wunder, das Sanders wieder ins Spiel bringt).

Dabei kam auch raus, dass selbst die Brexit-Befürworter in den Politikerreihen praktisch keine Ahnung davon hatten, was ein Ausstieg tatsächlich bedeuten würde. Es zeigte sich, dass viele von ihnen dachten, es bliebe alles wie bisher, nur dass man eben nicht mehr zur EU gehört und sein eigenes Süppchen kochen kann.

Diese "Weisheit" gaben sie natürlich indirekt auch an die Wähler weiter, die das ohne es zu hinterfragen fraßen.

Es gab übrigens noch eine weitere interessante Spaltung beim Referendum:


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