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Internationale Politik Bush glaubt an das was er sagt!

dutchweepee
dutchweepee
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Bush glaubt an das was er sagt!
geschrieben von dutchweepee
Seymour Hersh ist einer der bekanntesten und anerkanntesten journalisten der USA. für uns bekannt wurde er 1969, als er das massaker von US-amerikanischen GI´s in dem vietnamesischen dorf My Lai aufdeckte. er ist ein intimer kenner der vorgänge im weissen haus. für ihn gilt es als gesichert, daß ein angriff auf den Iran in der agenda des präsidenten steht.

in einem interview antwortete er auf die frage:

Aber alle warnen doch vor einem Angriff auf den Iran, selbst Militärs. Kann man Bushs Drohungen ernst nehmen?

"Wissen Sie, die Lage wäre besser, wenn dem Präsidenten bewusst wäre, dass seine Rhetorik nicht mit den Fakten übereinstimmt. Bush glaubt an das, was er sagt. Das macht mir am meisten Angst. Er ist ein wahrhaftiger Radikaler, ein wahrhaftiger Revolutionär. Hier ist ein Mann, der nicht überzeugt werden kann, der seine Politik nicht ändern kann, der seinem Glauben verschrieben ist. Und dieser Mann ist ganz nebenbei der Präsident des mächtigsten Staates der Erde. Das ist sehr beängstigend."


im weiteren verlauf des interviews werden übrigens sehr interessante prognosen, über den weiteren verlauf des iraq-konflikts aufgestellt.
eko
eko
Mitglied

Re: Bush glaubt an das was er sagt!
geschrieben von eko
als Antwort auf dutchweepee vom 29.09.2007, 04:09:41
"Bush glaubt an das, was er sagt.."

Davon bin ich voll und ganz überzeugt, dass er das tut. Er lebt in einem Elfenbeinturm und das ist das Gefährliche an ihm. Weil er an das glaubt, was er sagt, wirkt er auch so überzeugend und das ist sicher mit ein Grund, weshalb ihm soviele Amerikaner folgen wie damals diesem Menschen aus Hameln. Und die ihm folgen, glauben genauso an das, was Bush sagt und was sie demzufolge dann auch selbst denken.
--
eko
Karl
Karl
Administrator

Afghanistan verloren?
geschrieben von Karl
als Antwort auf eko vom 29.09.2007, 12:29:49
Ich fand in der angegebenen Quelle von dutch folgende Passage des Interviews sehr aufschlussreich (weil sie sich mit dem deckt, was in Freiburg ein Afghanistankenner erzählt hat):

" In Deutschland halten viele den Irakkrieg für eine Katastrophe, den Einsatz in Afghanistan aber für erfolgreich.

Hersh: Das ist ein Fehler. Afghanistan wird bald verloren sein.

Was macht Sie so sicher?

Hersh: Weil ich mit Leuten gesprochen habe, die mir sagen, dass das Land in einem sehr viel schlimmeren Zustand ist, als irgendjemand zugeben will. Die Taliban machen enorme Gewinne. Sie werden die Macht übernehmen, vielleicht in Verbindung mit der Nordallianz, vielleicht alleine. Das Problem ist nicht, dass die Leute in Afghanistan die Taliban wieder an der Macht sehen wollen. Es liegt vielmehr daran, dass wir uns dort durch Bombardements und Gewalt viele Feinde gemacht haben.

In Deutschland spricht man davon, die Bundeswehr noch 20 Jahre in Afghanistan zu lassen.

Hersh: Es mag sein, dass die Soldaten dort noch 20 Jahre bleiben. Dann aber in einem Gefängnis der Taliban. Afghanistan ist im Chaos. Wir verlieren den Krieg. Daran gibt es keinen Zweifel. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Afghanistan zusammenbrechen wird. "

--
karl

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adam
adam
Mitglied

Re: Afghanistan verloren?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 29.09.2007, 14:42:42
Es ist doch geradezu schizophren, daß ein Mann, der sich so vehement gegen Abtreibung und für die Erhaltung menschlichen Lebens einsetzt, andererseits für soviel Tod und Elend verantwortlich ist. Für mich ist George W. Bush das abschreckende Beispiel für fanatische Religiosität.
Wie kann der Westen gegenüber den genauso fanatischen Islamisten argumentieren, wenn er einer mittelalterlichen Politik folgen soll?
Im Vergleich zum drohenden, unberechenbaren "Krieg der Kulturen" war der kalte Krieg ein sonniger Herbsttag.

fürchtet
--
adam
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

kein sieg in afghanistan
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 29.09.2007, 14:42:42
@karl

und weißte, was mich so richtig wütend macht? ...daß die UN-truppen in Afghanistan nun gegen genau die selben Mudschahedin kämpfen, wie die russen in den 80ern. damals wurden vom westen die olympischen spiele in Moskau boykottiert und geld an die Taliban gespendet, um die afghanischen "freiheitskämpfer" zu unterstützen.

ich habe im westfernsehen damals gesehen, wie genüsslich der tod von russischen panzerbesatzungen (sogar in zeitlupe) gezeigt wurde. ein ukrainischer funkmesstechniker, mit dem ich befreundet war, ist in afghanistan gefallen. ich konnte damals schon nicht über tote russen lachen. heute lache (und weine) ich, über die dummheit des westens.

die Al Qaida ist ein produkt der CIA!
tobias
tobias
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Re: Afghanistan verloren?
geschrieben von tobias
als Antwort auf adam vom 29.09.2007, 16:27:58
Mit Religiosität da dies bei Bush nichts zu tun. Es ist eine Selbstanbetung die dieser Mensch in einer christlichen Kirche der Öffentlichkeit vorstellt. Er ist ein Scharlatan und leider hat es in den USA sehr viele davon.
--
tobias

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hugo
hugo
Mitglied

Re: kein sieg in afghanistan
geschrieben von hugo
als Antwort auf dutchweepee vom 30.09.2007, 04:21:38
so wie es momentan aussieht, wird es so kommen wie wir es schon vor einigen Jahren vorausgesehen haben.
Die Amis werden sich auf grund ihrer unverschämten Überheblichkeit mal wieder tüchtig blamieren, bei den Einheimischen und den meisten Muselmanen weltweit weiter unmöglich und unbeliebt machen und genau das erreichen was sie vorgeben verhindern zu wollen.

Wenn mich nicht alles täuscht, hörte ich gestern einen Beitrag im Radio, da ging es darum das sogar diese komische us-gestützte Marionette Hamid Karsai, sich mit Grausen von seinen "Freunden" abwendet und seine Bevölkerung wohl lieber der Tyrannei der Taliban opfert, als der Tyranei durch die Amis.

Ich kann nur hoffen mich zu irren und den Afghanen kann man nur wünschen das sie sich von Beiden Peinigern loseisen können. Denn von einem Segen kann man wohl beiderseits nicht sprechen wenn man an solche Strolche denkt.

Die Hauptaufgabe der Amis, wie sie selber zu Kriegsbeginn titulierten: "Vernichtung Al Quaida und Vertreibung der Taliban" hat sich mitlerweile in eine Vielzahl undurchschaubarer Aktionen verzettelt und ausgeweitet, ohne erkennbar finalen Abschluß.
--
hugo
adam
adam
Mitglied

Re: Afghanistan verloren?
geschrieben von adam
als Antwort auf tobias vom 30.09.2007, 06:20:10
Genau deshalb habe ich von "Religiosität" geschrieben und nicht von "Glauben". Aus der Religiosität wächst für mich die Überheblichkeit und die Opportunität, nach der sich diese Regierung einbildet, alles richtig zu machen.

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adam
Re: Bush glaubt an das was er sagt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 29.09.2007, 12:29:49
Genau und das macht Ihn so gefährlich.
In Deutschland hatten wir es ja schon mal.

Lieben Sonntagsgruß,Astrid
bartnixe
bartnixe
Mitglied

Re: Afghanistan verloren?
geschrieben von bartnixe
als Antwort auf Karl vom 29.09.2007, 14:42:42
Ich nehme an, daß Hersh mit seiner Aussage, daß die Taliban die Macht übernehmen völlig richtig liegt.

Ich glaube sogar, daß dies schon bald der Fall sein wird, ist doch jetzt schon die Willkür der Taliban nicht mehr zu übertreffen - und niemand hat etwas dagegen zu setzen.

Verfolgt man die Presse aus Kandahar genauer - so liest man täglich neue Horrorgeschichten, die einem die Tränen in die Augen treiben - so konnte man in diesen Tagen lesen:

Taliban richten 15-Jährigen hin - weil sie einen Fünf-Dollar-Schein in seiner Tasche fanden, wurde der Junge als Spion erhängt. Er hat weder spioniert noch sonst etwas getan - er war einfach ein Kind

Ein Sprecher der Provinz Paktika sagte gestern, sort sei ein Mann ebenfalls unter dem Vorwurf der Spionage von Taliban enthauptet worden


So könnte man noch lange weiter aufzählen - Wohin soll das noch führen?
--
bartnixe

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