Internationale Politik Dalai Lama droht

hema
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Dalai Lama droht
geschrieben von hema
Dalai Lama droht mit Rücktritt bei mehr Gewalt

Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao macht den Dalai Lama für die blutigen Unruhen in Tibet verantwortlich. Und das geistige Oberhaupt der Tibeter reagiert prompt: Falls die Gewalt in Tibet weiter eskaliert, werde er zurücktreten, so der Dalai Lama. Die Regierung verlangt von ihm, Tibet als Teil Chinas zu akzeptieren.

Der Dalai Lama hat seinen Rücktritt für den Fall angekündigt, dass die gewaltsamen Proteste von Tibetern außer Kontrolle geraten. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter hat seine Landsleute zu Zurückhaltung aufgerufen. Falls die Gewalt außer Kontrolle gerate, habe er nur die Wahl zurückzutreten, sagte der Dalai Lama im indischen Exil in Dharmsala.Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao wies Vorwürfe des Dalai Lamas von einem "kulturellen Völkermord" in Tibet als "Lügen" zurück. Auf einer Pressekonferenz zum Abschluss der diesjährigen Tagung des Volkskongresses am Dienstag in Peking machte der Regierungschef das religiöse Oberhaupt der Tibeter außerdem für die blutigen Unruhen verantwortlich. China lägen „hinreichende Fakten und reichlich Beweise“ vor, wonach die "Dalai-Lama-Clique" die Zwischenfälle in Lhasa "vorsätzlich geplant und organisiert" habe.Die chinesische Regierung forderte den Dalai Lama auf, das Ziel einer Unabhängigkeit Tibets aufzugeben.

"Wenn der Dalai Lama auf eine Unabhängigkeit verzichtet und akzeptiert, dass Tibet ein unveräußerlicher Teil Chinas ist, wie Taiwan, dann ist unsere Tür weit auf für einen Dialog mit ihm", sagte Wen Jiabao.

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Diese Chinesen! Wollen "Seine Heiligkeit" zwingen, seine irdische Macht aufzugeben. Ts, ts ts!





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hema
arno
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von arno
als Antwort auf hema vom 18.03.2008, 11:24:21
Hallo, hema,

für die Chinesen hat die Drohung des Dalai Lamas
die gleiche Bedeutung, als wenn in China irgendwo
ein Sack Reis umfällt!

Viele Grüße
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arno
hema
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von hema
als Antwort auf arno vom 18.03.2008, 14:10:07
Ich glaube sogar, dass die Chinesen froh wären, wenn er zurück treten würde.
Ist in unseren Zeiten auch nicht mehr üblich, dass ein religiöses Oberhaupt ein weltlicher Regent ist.

Und über "Seine Heiligkeit" könnten wir auch diskutieren.


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hema

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schorsch
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 18.03.2008, 11:24:21
Würde der Dalai Lama seine Drohung wahr machen, hätte die chinesische Regierung einen Verbündeten in ihm gefunden. Denn viele Tibeter würden resigniert aufgeben, wenn sie nicht mehr an einen Dalai Lama glauben könnten.

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schorsch
angelottchen
angelottchen
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hema vom 18.03.2008, 11:24:21
interessant finde ich, dass Du als fromme Christin den Lama als Heiligkeit ansprichst...hmhmhm .... sag, welch irdische Macht hat der alte Mann im roten Schlabberfrack denn eigentlich? KEINE ! Genau .. ergo gibt er auch nichts auf - kann das aber der westlichen Welt wunderbar verkaufen. Ich denke, die und ein paar versprengte Mönchlein sind eh die einzigen, die diesen Mann noch so hochhalten - die jungen Tibeter sicher nicht. Und wer sich ein wenig mit der Geschichte dieses Mannes und seinen oft fragwürdigen Entscheidungen beschäftigt, der kann ihn auch nicht ernst nehmen. Ich gebe zu, ich "hing auch mal an seinen Lippen" - kurzfristig - wäre sonst aber auch nicht dahintergekommen, was der Mann eigentlich will. Kleiner Tipp: Erkundige Dich mal nach seiner Einstellung zu indischen Atomtests oder seiner Verbindung zu seinen Verbindungen zur Terror-Sekte Aum Shinrikyo in Japan... wahrlich, ein Friedensfürst .. die Chinesen fürchten ihn sicher nicht.

Kleiner Lesetipp - im Antiquariat mal danach suchen:

Dalai Lama, Fall eines Gottkönigs (Taschenbuch)
von Colin Goldner

Kurzbeschreibung
Der Dalai Lama genießt weltweit hohes Ansehen, wird (wie auch der von ihm vertretene Buddhismus) mit Gewaltfreiheit, Tierliebe, ökologischem Bewußtsein und auf unendlicher Gelassenheit gründender tieferer Erkenntnis in Verbindung gebracht. Colin Goldner wirft einen Blick hinter diese Fassade. Er zeichnet das Leben des 14. Dalai Lama seit dessen Geburt (1935) und "Entdeckung" nach. Chronologisch stellt der Autor die verschiedenen Stationen des geistliche und politische Führung der Tibeter in sich vereinenden Gottkönigs dar: seine Erziehung im Kloster, die Zeit nach dem Einmarsch der Chinesen (1949), die Flucht nach Indien (1959), wo noch heute die exiltibetische Regierung ihren Sitz hat (Dharamsala), sein Aufstieg zum Medienstar und zur Kultfigur der Esoterikszene. In einer Reihe von "Exkursen" werden darüberhinaus Hintergrundinformationen geboten zu bestimmten Aspekten der buddhistischen Lehre, der tibetischen Geschichte oder der Biographie des Dalai Lama. Dabei zeigt sich, dass das i m Westen vorherrschende Bild von Tibet und dem Buddhismus stark idealisiert ist. Denn die Lebensverhältnisse unter der Diktatur der "Gelbmützen"-Mönche waren erbärmlich, durch die Geschichte des Lamaismus zieht sich eine Blutspur, in den Klöstern werden vierjährige Jungen aberwitzigen Übungen unterzogen, tantrische Rituale haben als Bestandteil den sexuellen Mißbrauch minderjähriger Mädchen. Die Doktrin des tibetischen Buddhismus ist geprägt von menschenverachtenden Vorstellungen über "Karma" und eine angeblich höhere "Gerechtigkeit" alles Seienden (wem es heute schlecht geht, wer krank ist, ausgebeutet und gequält wird, habe dies durch seine vorherigen Leben selbst herbeigeführt) und beherrscht von einem abstrusen Dämonenglauben; die Äußerungen des Dalai Lama zeugen von absolutem Unverständnis für die am Ende des 20. Jahrhunderts anstehenden Fragen, seine "Weisheiten" entpuppen sich als nichtssagende, teilweise sogar peinliche Allgemeinplätze; vielfach sind die Äußerungen "Se iner Heiligkeit" durchzogen von bedenklich rechtslastigem Gedankengut. Nach der Lektüre des Buches werden viele Menschen ihr Bild vom Dalai Lama und dem durch ihn verkörperten Buddhismus revidieren müssen.

Autorenportrait
Colin Goldner, Klinischer Psychologe und Wissenschaftsjournalist. Leiter des Forum Kritische Psychologie (München), einer Beratungseinrichtung für Therapie-Geschädigte. Als Therapeut ist Goldner ständig mit den Folgen befaßt, die der Einsatz fragwürdiger Psycho-Techniken bei rat- und hilfesuchenden Menschen auslöst. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
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angelottchen
pilli
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von pilli
als Antwort auf angelottchen vom 19.03.2008, 10:01:23
dank für die nennung von Colin Goldner, dessen kritische betrachtungen zu vielerlei themen ich sehr schätze!

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pilli

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silhouette
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von silhouette
als Antwort auf angelottchen vom 19.03.2008, 10:01:23
Acuh wenn der Titel des thread den Namen "Dalai Lama" enthält, so ist es dem Thema nicht angemessen, über eine Person zu Gericht zu sitzen.

Das Thema ist die imperialistische Gewalt, dem das Volk der Tibeter nicht erst seit dem Beginn des kommunistischen Regimes in China ausgesetzt war. Ein Blick in wikipedia - Tibet - Geschichte ist durchaus lohnenswert. Auch westliche Imperialisten haben sich dabei in der Vergangenheit durchaus nicht mit Ruhm bekleckert. Aber so richtig brutal sind dabei erst die Chinesen geworden. Sie haben ja auch gegenüber ihrem eigenen Volk wenig Skrupel.

Wie dem auch sei, die Chinesen lachen sich über die Bekundungen des Dalai Lama genauso kaputt wie über die "Proteste" des Westens. Sie werden in 10 Jahren den afrikanischen Rohstoffmarkt beherrschen und sich massiv in westliche Konzerne eingekauft haben, woraus sich automatisch die politische Führungsmacht ergibt. Das weiß der "Westen" schon heute und reagiert entsprechend zaghaft, um es mit der zukünftigen wirtschaftlichen UND politischen Weltmacht Nr. 1 nicht jetzt schon zu verderben.
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silhouette
angelottchen
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf silhouette vom 19.03.2008, 10:33:10
nun - der Titel des Threads ist doch deutlich - und nur den nahm ich zum Anlass. Wer wirklich glaubt, dass unter einer real existierenden lamaistischen Regierung in Tibet die Menschen in Freiheit leben würden, der ist auf dem Holzweg.
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angelottchen
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf pilli vom 19.03.2008, 10:23:21
oja Pilli - besonders sein Buch "Vorsicht, Tierheilpraktiker" sollten Tierbesitzer mit alternativem Gedankengut lesen ... ich hab zwar selbst eine Ausbildung als Tierphysiotherapeutin, bei der auch ne Menge Naturheilkunde dabei war aber was da an Scharlatanen und Nichtkönnern unterwegs ist - grauenhaft.
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angelottchen

silhouette
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Re: Dalai Lama droht
geschrieben von silhouette
als Antwort auf angelottchen vom 19.03.2008, 10:37:00
Scho recht!
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