Internationale Politik Dalai Lama droht

silhouette
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von silhouette
als Antwort auf schorsch vom 28.03.2008, 18:05:17
Das stimmt. Und doch habe ich hier einiges dazugelernt, was eben nicht so deutlich in den Medien zu lesen war, sofern man nicht berufsmäßig alles durchforstet, was so in den Agenturen durchrauscht.

Für mich war der Dalai Lama bisher über jeden Zweifel erhaben und die tibetischen Mönche nur ein Opfer. Angeregt durch diese Diskussion, habe ich angefangen zu suchen. Und jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Es bleiben viele Zweifel. Allerdings keinerlei Zweifel bezüglich des chinesischen Unterdrückungsregimes.

Dass wir von den schlimmsten Dingen, die sich gegen Menschen richten und die in Zentralafrika seit Jahren passieren, so wenig erfahren, und dass die Medien uns so wenig dagegen aufrütteln, ist eines der irrationalen Phänomene dieser "Informationsgesellschaft", die leider so gar nicht entsprechend der technischen Möglichkeiten informiert ist.
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silhouette
mart
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von mart
als Antwort auf silhouette vom 28.03.2008, 21:31:00
Ich finde folgendes Interview in der taz mit SHANG DEWEN, 77 Jahre, emeritierter Professor für Geschichte und Marxismus an der Peking-Universität sehr interessant:
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mart
mulde1
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von mulde1
als Antwort auf mart vom 28.03.2008, 23:49:46
Mart!!
Danke für den Hinweis!
sehr interessant!
Das sollten sich einige hier im "St" mal langsam durchlesen!
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mulde

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schorsch
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von schorsch
als Antwort auf mart vom 28.03.2008, 23:49:46
Ein beachtlicher Artikel und ein grosser Mut dieses Intellektuellen.

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schorsch
mulde1
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von mulde1
als Antwort auf schorsch vom 29.03.2008, 08:27:49
Große Übeschrift fettgedruckt!
Das geistert durch die Presse und Teletext
Zeremonie ohne Merkel!
gemeint ist hier die Teilnahme der Bundeskanzlerin an der
Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking .Die Absage klingt wie eine Drohung für kleine Mäxchen!
Im kleingedruckten steht dann( in der Hoffnung das , das sowie si niemand liest)
Weder der Bundespräsident noch die Bundeskanzlerin, noch Regierungsmitglieder reisen offiziell zu den Olympischen Spielen ist und sei nie geplant gewesen!
warum dann erst der sensationelle Aufmacher? Doch wieder nur eine Aufpeitschung der gegenwärtigen Diskussion?
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mulde
Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 29.03.2008, 08:27:49
Auch wenn dieser chinesische Intellektuelle sogar relativ kritisch ist gegenüber dem chinesischen Vorgehen – man sollte trotzdem nicht eins zu eins nehmen, was er schreibt und sein Statement mit Vorsicht genießen. Denn wenn er behauptet, es habe kein „Massaker“ gegeben, dann stimmt das zwar, aber wenn er gleichzeitig behauptet, dass es „kein Blutvergießen“ gab und die Regierung „sich also für ihre Verhältnisse zurückhaltend gezeigt“ hat, dann frage ich mich, was er unter Blutvergießen versteht. Ist es kein Blutvergießen, wenn es nach chinesicher Verlautbarung 22 Tote und nach Verlautbarungen der tibetischen Exilregierung 140 Tote gab?
Laut Berichten haben die Sicherheitskräfte wahllos in die Menge der protestierenden Tibeter gefeuert, und zwar auch in gewaltlos Protestierende.
Es wird also auch von den chinesischen Kritikern noch schön gefärbt, und angesichts der mangelnden Meinungsfreiheit in China ist das nicht verwunderlich, denn Dissidenten landen sofort im Gefängnis, wo sie gefoltert werden und über Jahre verrotten, oder sie landen in der Psychiatrie oder Umerziehungsanstalten, dafür genügt es schon, im Internet kritische Meinungen zu schreiben. Eine Beteiligung an den Diskussionen im ST z. B. wäre also für sie lebensgefährlich.

Hier kann man sich informieren:

--
marina

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf mulde1 vom 29.03.2008, 10:18:17
Na mulde, haste wieder nicht zu ende gelesen, oder machste wieder stimmung?
Darunter steht zu lesen, daß in fortsetzung geltender tradition der sportminister, seines zeichens innenminister schäuble nach china reist um die spiele zu besuchen.
Reißerische aufmachungen hast allein du hier verzapft.
Außerdem weiß ich beim besten willen nicht was du nun schon wieder zu nörgeln hast.
Olympische spiele sind nun mal keine treffen von staatsführern und die teilnahme von merkel nicht zwingend notwendig.
--
gram
mulde1
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von mulde1
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 29.03.2008, 11:13:34
Gram!
Was willst du damit beweisen?
Der amtierende RegierungssprecherThomas Steg
hat die Erklärung der "Nichtteilnahme deutscher
Regierungsmitglieder amtlich verkündet!
Seit wann ist der Herr Schäuble kein Regierungsmitglied mehr!
Gram !
Es geht doch um den reisserischenm Aufmacher und dem kleingedruckten womit man den Leser wieder mal
was unterjubeln will!
Ein Regierungssprecher ist nun mal für die Presse eine
amtliche Stelle!
Das aber nimmst Du erst gar nicht zur Kenntnis!
Was wissen wir, was bis zur Eröffnung noch alles geschieht!
Wenn es die Wirtschaft für notwendig erachtet , das die
Regierung anwesend ist-- Mein Gott dann ist sie Anwesend!
Das gibt dann wieder eine fette Schlagzeile!
Wo ist das Problem!
Deshalb bleibt doch die Welt nicht stehen!!!!
--
mulde
silhouette
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von silhouette
als Antwort auf mart vom 28.03.2008, 23:49:46
In dem Interview gibt es einen Satz, der nicht nur in die chinesischen Betonköpfe vordringen sollte:

Der Westen sollte sich nicht scheuen, der KP Druck zu machen. Wenn die KP sich politischen Reformen verweigert und allein die Marktwirtschaft vertieft, läuft sie Gefahr eine Kapitalistenpartei zu werden, die dann auch faschistischen Einflüssen ausgesetzt sein könnte.
geschrieben von taz

Das Umkippen von einer kommunistischen in eine faschistoide Diktatur halte ich für gar nicht so schwer. Beispiele für ziemlich gleiche Regierungspraktiken gibt es in der Vergangenheit und in der Gegenwart (Stalin-Hitler, Nordkorea heute).

Die Autonomie nach dem Beispiel Südtirols war übrigens ein gut passender Gedanke, wenigstens theoretisch und im Prinzip. Was mal nicht absehbar war: Südtirol konnte es nicht besser erwischen. EU-Subventionen an die Landwirtschaft bereits eines EU-Gründungsmitglieds (mit Österreich hätten sie länger warten müssen), regionale Narrenfreiheit innerhalb eines der liberalsten und (bis an die Grenze des Chaos) demokratischsten Staaten Europas. Da lässt es sich sein Rebellentum leicht vergessen und zur reichsten und wahrscheinlich konservativsten-reaktionärsten Region der ganzen mitteleuropäischen EU werden. (Siehe dazu: Reinhold Messner, Gebrauchsanleitung für Südtirol g*). Dieses Glück ist für Tibet noch unerreichbar weit entfernt, nicht nur wegen der chinesischen Entfernung zum Status einer liberalen Demokratie.

China hat in den letzten Jahren viel Vertrauensvorschuss bekommen, nicht nur von Seiten des IOC. Ein bisschen was tun sollten sie schon, um nicht alles zu verspielen. Große Geschäfte werden zwar in erster Linie im Interesse des Geldes gemacht, aber so ganz ohne Akzeptanz geht es auch nicht. Schließlich ist China nicht alleine der zukünftige Wirtschaftsriese.
--
silhouette
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Re: Unterstützung für den Dalai Lama
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2008, 10:55:24
In der Aufzählung der Haftgründe fehlt noch der Versuch, sich an den jeweiligen Internet-polizeilichen Stellen und Filtern vorbeizuschmuggeln und Zugang zu offiziell blockierten Informationen zu verschaffen. Ist eigentlich bekannt, dass u.a. das "Script" namens google analytics hier brav den chinesischen Aufsehern zuarbeitet? Vielleicht erbarmt sich mal wieder Giovanni und erklärt das besser, ein D.A.U. wie ich kann das nicht.
--
silhouette

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