Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher

Internationale Politik Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher

olga64
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Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher
geschrieben von olga64
Ungarn hat abgestimmt, ob es von der EU ausser stattlichen Finanzbeihilfen auch einige Flüchtlinge übernehmen würde. Wie das so ist mit Volksabstimmungen: zuerst heiss begehrt und dann geht keiner hin. In Ungarn wurde das Quorum von 50% nicht erreicht; diejenigen, die willens und in der Lage waren, ein Kreuzchen an einer dafür vorgesehenen Stelle zu machen, wollen zu 93% keine Flüchtlinge im schönen Ungarn. Grosse ERfahrungen habe sie eigentlich auch nicht, da die dort ankommenden Flüchtlinge in den Knast marschieren, bzw. an der Grenze zu SErbien zurückgeschickt werden (nach Serbien). 500 anerkannte Asylanten hat Ungarn - eine stolze Zahl, oder? Sollte man mal gegenrechnen zu den Millionen, die Ungarn aus den EU-Kassen abschöpft.
Der Herrscher Orban empfand jedoch den Ausgang des Referendums als Bestätigung für seine Politik, also erfolgreich und wird jetzt "gestärkt" in Brüssel zeigen, wer hier was zu sagen hat. Olga
freddy-2015
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Re: Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 04.10.2016, 17:42:36
Wenn wir die Zahlen hochrechnen, dann sind die Ungarn mehrheitlich gegen Fremde.
Ist bei uns hier auch nicht viel anders, aber unsere Kanzlerin realisiert das nicht.
Die Ungarn zu verurteilen bringt nichts, weil wir Deutschen ähnlich denken.
Auch die EU an sich will keine Zuwanderung ohne Grenzen.

Jeder Staat in der EU darf ja noch machen was er will.

Die Diktatur haben wir in der EU noch nicht eingeführt.
olga64
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Re: Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 05.10.2016, 20:51:12
[quote=freddy]xxxx Wenn wir die Zahlen hochrechnen, dann sind die Ungarn mehrheitlich gegen Fremde.

Jeder Staat in der EU darf ja noch machen was er will.



Das stimmt natürlich nicht.
Ungarn hat ca 10 Mio Einwohner; knapp 4 Mio stimmten mit Ja bei der Suggestivfrage für dieses Referendum. Unter Berücksichtigung des Quorums von 50% (das nicht erreicht wurde), entspricht dies ca 40% der Gesamtbevölkerung "die gegen Fremde" sind.
In der EU darf nicht jeder Staat machen, "was er will". Die EU-GEsetze stehen über den nationalen Gesetzen, was auch logisch ist, da ja 28 gleichberechtigte Staaten nicht mit differierenden, nationalen Gesetzen "unter einen Hut zu bringen sind". Olga
Karl
Karl
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Re: Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 05.10.2016, 20:51:12
Die Ungarn zu verurteilen bringt nichts, weil wir Deutschen ähnlich denken.

Ich wehre mich ausdrücklich gegen diese Vereinnahmung. Ich bin auch Deutscher und denke keinesfalls so!

Viele der Ungarn, die an der Abstimmung nicht teilgenommen haben und diese boykottierten, denken auch nicht so menschenverachtend wie Orban und seine Anhänger.

Karl

P.S.: Auch bei uns sind die Menschenfeinde keinesfalls auf der Siegerstraße. Merkel gewinnt deutlich an Zustimmung - Seehofer sackt ab
olga64
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RE: Das Referendum in Ungarn und die Interpretation durch den Herrscher
geschrieben von olga64

Jetzt hat sich der ungarische Diktator (mit besten Verbindungen zu ähnlichen undemokratischen Herrschern oder einer deutschen REgionalpartei CSU, die sich auf dem Wege dazu befindet) was 'Besonderes einfallen lassen:
Am Tag der Flüchtlinge, der diesen weltweit gedenken sollte, verschärfte er seine 'Gangart im kleinen Ungarn, wo Flüchtlinge seit Jahren keinen Zugang finden.
Ab sofort werden NGO`s auch mit Gefängnis bestraft, die sich um die Flüchtlinge an der Grenze zu Ungarn und den wenigen im Land kümmern, inkl. der Juristen, die die Organisationen und auch Flüchtlinge beraten.
Orban erklärt, dass diese Organisationen zu ausländischen Institutionen gehörten, die es darauf anlegen ,dass die 'Bevölkerung in Ungarn "ausgetauscht" werden solle, was man nicht wolle.
Es wird Zeit, dass die EU gegen LÄnder wie Ungarn und Polen vorgeht und schnellstmöglichst alle finanziellen Zuwendungen streicht, die diese trotz ihrer unsolidarischen Verfahrensweise noch erhalten. Olga


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