Internationale Politik DEMO Pro & Contra Erdogan

Tina1
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Re: Nach Anschlag auf Hochzeitsfeier in der Türkei
geschrieben von Tina1
Linktipp: Zwischen Trauer und Wut
Zwischen Trauer und Wut

Am Tag nach dem Anschlag auf eine Hochzeit sind die Menschen in Gaziantep noch immer geschockt. Doch unter die Trauer mischt sich auch Wut auf Präsident Erdogan. Dieser trägt aus der Sicht vieler eine Mitschuld. Erdogan selbst interpretiert den Anschlag ganz anders.

Plötzlich mischen sich in die Trauer Buh-Rufe, die trauernde Menge ist wütend. Es folgen Sprechchöre: "Mörder Erdogan", rufen die Angehörigen. Sie machen den türkischen Staatspräsidenten mitverantwortlich für diesen Anschlag. Die Trauernden sind sicher: Der Selbstmordattentäter hatte ganz bewusst die Hochzeitsfeier einer kurdischen Familie angegriffen, die sich politisch engagiert; einige Familienmitglieder gehören der pro-kurdischen Partei HDP an.

Die Kurden, die hier trauern, fühlen sich von Präsident Erdogan und der türkischen Regierung im Stich gelassen. Deshalb die Protest-Rufe. In einer Erkärung warf die pro-kurdische HDP der Regierung vor, sie habe Warnungen vor Terroranschlägen durch den IS ignoriert. Vielmehr habe die Regierungspartei AKP tatenlos zugesehen, wie sich die Terrormiliz IS gerade in der grenznahen Stadt Gaziantep ausbreite. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte schon mehrfach gezielt Anschläge gegen Kurden in der Türkei verübt.
geschrieben von Thomas Bormann, ARD-Studio Istanbul
Tina1
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Tina1
Nun trifft es auch die Bundeskanzlerin, nachdem es Frau Wagenknecht schon getroffen hatte. Auch vor der Bundeskanzlerin macht der Vorwurf, Rechtspopulismus u. Generalverdacht nicht halt. Özoguz sagt nichts anderes, wie Frau Merkel. Wenn man das einer Bundeskanzlerin als Politiker unterstellt, dann macht man sich in meinen Augen lächerlich u. macht damit alle anderen Unterstellungen nichtig. Zumal in der Aussage von Frau Merkel nichts davon zu hören/lesen ist, sie übt null Generalverdacht aus. Sie richtet sich ausschließlich nur an die zehntausenden AKP u. Erdogananhängern, die durch die Demonstration für Erdogan sichtbar wurden. Und an die, die zur Gewalt gegen Türken aufrufen, die Gegner von Erdogans Politik sind u. an die, die mit Morddrohungen gegen Politiker mit türkischen Hintergund vorgegangen sind.

Es sind immer die gleichen Personen von SPD u. Grünen, die andere Meinungen von Politikern, sofort in eine gewisse Ecke stellen u. damit jede andere Meinung unterbinden wollen. In dem Fall hier, unterstützen sie damit den Mustafa Yeneroglu, ein Erdogan-Vertrauter, der natürlich, wie kann es anders sein, Frau Merkel aufs schärfste kritisiert hat. Sie stellen sich mit ihm auf eine Stufe, in meinen Augen. Ich frage mich sowieso, wie ein Erdogan Vertrauter, Vorsitzender eines Menschenrechtsausschusses im türkischen Parlament sein kann u. damit von Menschenrecht sprechen will? Wo Erdogan gerade gegen jede Form des Menschenrechts verstößt.
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina

Linktipp:Kritik an der Kanzlerin
Mitbürger mit türkischen Wurzeln sollen ihre Loyalität mit Deutschland zeigen, fordert Angela Merkel. Der Aufruf bringt der Kanzlerin heftige Kritik ein - aus der eigenen Regierung und aus Ankara.

Merkel hatte den "Ruhr Nachrichten" gesagt: "Von den Türkischstämmigen, die schon lange in Deutschland leben, erwarten wir, dass sie ein hohes Maß an Loyalität zu unserem Land entwickeln. Dafür versuchen wir, für ihre Anliegen ein offenes Ohr zu haben und sie zu verstehen. Und dafür halten wir auch engen Kontakt mit den Migrantenverbänden."

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt warf Merkel vor, "ohne Not eine gesamte Gruppe unter Generalverdacht" zu stellen. Kritik kam auch aus der Türkei.

Der Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im türkischen Parlament, Mustafa Yeneroglu, nannte den Loyalitätsappell "Wasser auf die Mühlen von Rechtspopulisten". "Die darin enthaltene Unterstellung ist unbegründet und kontraproduktiv. Sie entfremdet", erklärte der Erdogan-Vertraute.

Özoguz sagte, das Vertrauen der Türkischstämmigen in deutsche Institutionen sei unvermindert hoch. Das sei "ein wichtiges Fundament". Man müsse sich aber mit denen aktiv auseinandersetzen, die ihre politischen Ambitionen in der Türkei in Deutschland austrügen.von mir fett gedrückt.
geschrieben von df, DPA, N24
olga64
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 24.08.2016, 11:44:04
Die Parteien in Deutschland befinden sich im Wahlkampf: demnächst wird im kleinen Meck-Pomm und kurz darauf in Berlin gewählt. In beiden Bundesländern wird es vermutlich die SPD sehr, sehr hart treffen. Da nimmt "man", was man bekommt, zumal die SPD und auch die Linke Wahlverluste zugunsten der AfD erleiden werden. Um die CDU geht es in diesen Bundesländern ja nicht so offensichtlich, da sie dort nicht primär die Regierungen stellen.
Was Sie zu Erdogan türkischen Parlament schreiben, verstehe ich nicht so ganz. Ist dies nicht die Angelegenheit des türkischen Parlamentes, das seit dem Putsch in den meisten Dingen der AKP und damit Erdogan zustimmt? Olga

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