Internationale Politik Demokratiedefizit in der europäischen Union???
Sophie liebt es, sich über solche Begrifflichkeiten auszutauschen.
Ihr Berufswunsch geht in Richtung Jornalistik.
Du hast natürlich recht, dass heutzutage Reformation nur mit Luther in Verbindung gebracht wird und in der Politik von Reform gesprochen wird. Ich werde Sophie mal darauf ansprechen.
Und dann sag ihr auch gleich, daß
Pfründe sind vom Gehalt her reichhaltig .......
Abgründe sind vom Gehalt her niederschmetternd ......
Edita
Lach
Ich käme nicht auf die Idee zu sagen, schreibe besser ...
Wir tauschen uns aus. Ich lasse mir gerne erzählen, warum sie diese Wortwahl getroffen hat.
Manchmal ändert sie es dann, mitunter auch nicht.
Eines weiß ich: Sie hat 4 Stunden an diesem Text gefeilt, ohne Fremdhilfe.
Ich könnte zwar inhaltlich nur sehr begrenzt mitdiskutieren, finde aber, like gesetzt, die Zwischenbilanz interessant, weil ich so gut wie nie von einem jungen Menschen sowas zu lesen bekomme.
Die Differenzierung im Inhalt finde ich überraschend behutsam, klar es geht ja auch um ihre ganz persönliche Zukunft.
Weiter so.😃
Was mir in dem Text von Sophie fehlt, sind Konkretisierungen und Beispiele für das, was sie sagt. Mir fehlen in ihrer "Beweisführung" die Begründungen für ihre Schlussfolgerungen.
Und vor allem empfehle ich die Überprüfung der Zeichensetzung, die öfter sehr nach Gefühl und Wellenschlag eingesetzt wird. Es geht ja immerhin wohl um so etwas wie eine Jahresarbeit.
Da es sich nicht um einen Fachaufsatz handelt, sondern die Äußerung einer persönlichen Meinung (nach der ja gefragt wurde), muss die Autorin mE sich selbst über etwaige, von ihr gelegte Stolpersteine, behaupten. Korrekturlesen ist ja nicht angefragt, höchstens die Richtigstellung von Fakten.
Du schneidest aber dankenswerter Weise eine Grundfrage an, nämlich die nach dem effektiven Funktionieren der Demokratie allgemein, das ja nicht nur auf EU Ebene zu wünschen übrig lässt (Stichwort Postdemokratie).
Die Schülerin weist völlig zurecht auf die Erfordernis " eines aufgeklärten und informierten Volkes " hin als Voraussetzung für Reformen, Erneuerung, Verbesserungen ("Überwindung von Konventionen").
Ohne Informiert zu sein, ohne Wissen und ohne ausreichende Kompetenz, Fakten zu verstehen und in einen Zusammenhang einzuordnen, kann der Wähler sich eigentlich nicht wirklich eine Meinung bilden und deshalb seine Stimmabgabe als Ausdruck eines 'Herrschaftswillens' interpretiert werden.
Beispiel: 2017 verloren die GroKo Parteien erheblich an Stimmen, ein deutliches Zeichen von Unzufriedenheit. Eine neue Groko wurde begründet mit der willkürlichen Behauptung, dass "der Wähler" es so gewollt habe. Dieses Defizit der Unmittelbarkeit zwischen Souverän (dem Volk) und die durch ihn legitimierte 'Herrschaft, ist nmM die Hauptursache für die fortschreitende gefährliche Erosion des für eine Demokratie unabdingbaren Vertrauens in die mandatierten Politikerpersonen und seiner die politischen Entscheidungen ausführenden Verwaltungsorgane (Bürokratien). Das Aufhängen von bunten Konterfeis oder von Werbeagenturen erdachten Slogans in Wahlkämpfen reicht einfach nicht mehr, um eine moderne Demokratie zu praktizieren.
Stimmung : die da oben, die da in Brüssel, die da in den Hinterzimmern machen was sie wollen, wir werden ja nicht gefragt, wir machen deshalb, was wir für richtig halten, weg mit denen da oben, die nur manipulieren oder manipuliert werden ...
Ob bewusst oder nicht, aber der Hinweis auf die "Schafe", die auf ihrer - was die Einsicht angeht - eng begrenzten Weide eher instinktiv nur einfach einem Leithammel oder einem 'mainstream' hinterherlaufen, ist eine subtile Kritik an dem Wahlvolk.
Mit welchen Mitteln die Transmission des Wählerwillens zu den Herrschenden verbessert werden kann, wird sich zeitnah zeigen müssen. Bürgerräte wie in Frankreich (und anderswo) könnten ein Anfang sein.
Der erste deutsche Bürgerrat hat seine Empfehlungen im Dezember 2019 dem Bundestagspräsidenten überreicht. Schäuble sagte:" „Gerade weil die wachsende Komplexität im rasanten gesellschaftlichen Wandel die repräsentative Demokratie noch wichtiger macht, sollten wir dafür sorgen, dass sie wieder für mehr Bürger interessant wird, sie sich wirklich vertreten fühlen."
Auch die Ansätze im Rahmen des Open Government Partnership Prozesses (OGP) - es gibt schon einen 2. Nationalen Aktionsplan OGP NAP 2 für Deutschland - könnte Anregungen geben, auch für die EU als solche, dem Bürger ein neues Gefühl zu geben, seinem 'Staat' läge etwas an seiner Meinung.
Ob das Thema in der Abiturklasse sein wird ? Hängt wohl von der Lehrperson ab. Ich wäre aber überrascht,wenn sie z.B. die Empfehlungen des "Bürgerrats Demokratie" bereits in die Unterrichtsmaterialien aufgenommen hätte.
Sie schreibt ja an einer Stelle "... auf die ich auch noch eingehen werde ..".
Da wird noch einiges folgen.
Ich wies ja daraufhin: "Zwischenbilanz."
@Aixois
Mir gefällt das Bild der Schafherde, so wie Du es auch verstanden hast, als Metapher.
So in dem Sinne: Der Schäfer wird schon wissen, wo es lang geht und wenn (gefühlt) nicht, dann wird gemeckert.
@Novella
Die Zeichensetzung lässt beim Jungvolk tatsächlich zu wünschen übrig. Das wird in den Schulen allerdings sehr vernachlässigt. (Sophie steht in Deutsch 1-)
In der Regel schaut Mama schon mal drüber, um Rechtschreibung und Zeichensetzung zu überprüfen.
Hier im Politforum interessiert eher das Inhaltliche. Auch abseits von Sophies Frage, die im Ansatz vorwiegend auf das Verhältnis Legislative - Exekutive ausgerichtet war.
als Ergänzung zu meinem (wieder mal viel zu langen) Kommentar @ michiko :
Ausdruck der Spaltung der Gesellschaft : parlameter vom November 2019 ; eine 50 :50 Stimmungslage, mit temporär leichtem Vorsprung der Befürworter des"Europa funktioniert" , die die Meinung des EU Demokratiedefizits relativiert ,aber eben nicht minimiert:
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Vorschlag vdLs, eine große,, 2 Jahre dauernde "Zukunft- EU" Konferenz (bei der die Demokratie ein wichtige Rolle spielt) abzuhalten und zu verfolgen, wie hier von wem diese Idee 'vorangetrieben' wird (auch ohne Corona Entschuldigung).
Der Startschuss für die Konferenz zur Zukunft Europas soll im September 2020 fallen.
EP Konferenz Zukunft Europas.
Die "Mä'äh"-kerer (Schafherde) dürften nichts davon wissen, und der Kreis der interessierten EU Wähler ist sehr überschaubar , nicht nur im Forum hier, sondern allgemein.
Deshalb könnte man auch fragen, hat nicht der Stier auf dem die/das schöne Europa reitet ein "Demokratiedefizit" ?
Kann die EU Demokratie besser sein als die EU Demokraten oder im 68-er Stil : stell dir vor, es ist Demokratie und keiner macht mit beim 'Herrschen' .
Und warum sollte der Stier ein Demokratiedefizit haben? Er war lediglich von der Liebe besessen und entführte die schöne Europa nach Kreta. Da setzt dann mitunter das objektive und nüchterne Denken aus, wollen wir nicht hoffen, dass es bei der Konferenz um die Zukunft Europas auch passiert.😉