Internationale Politik Der böse Nachbar

Karl
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Der böse Nachbar
geschrieben von Karl
Anbei publiziere ich einen per E-Mail zugesendeten Text von Rolf Verleger.

Der Autor: Prof. Dr. Rolf Verleger ist Psychologe an der Universität Lübeck. Er baute die Jüdische Gemeinde Lübeck und den Landesverband Schleswig-Holstein mit auf und ist seit 2006 Delegierter des Landesverbands im Zentralrat der Juden in Deutschland.


Gaza: Der böse, böse Nachbar

Von ROLF VERLEGER, 5. Januar 2009 -

Was würden Sie tun – so schrieb am 31.12. die israelische Geschichtswissenschaftlerin Prof. Fania Oz-Salzberger in der FAZ – wenn Ihr Nachbar immerzu Steine und Molotowcocktails auf Ihre Wohnung wirft? Würden Sie nicht irgendwann zum Gewehr greifen, um diesem Treiben ein Ende zu machen? Und wenn sich der Nachbar mit seinen Kindern umgibt, damit Sie ihn nicht treffen, würden Sie dann nicht irgendwann ein Gewehr mit Zielfernrohr nehmen?
Just so wie dieser Nachbar verhalte sich die Hamas in Gaza, wenn sie israelische Städte mit ihren Sprengstoffraketen beschieße. Daher sei der jetzige Krieg Israels gegen Gaza ein gerechter Krieg.

Ich bin Frau Oz-Salzberger für dieses Beispiel mit dem Nachbarn sehr dankbar. Denn daran kann man vieles anschaulich klarmachen. Nennen wir der Einfachheit halber Sie und Ihre vom bösen Nachbarn so gemein terrorisierte Familie die Hausbesitzer und betrachten nun die merkwürdigen Verhältnisse im Wohnblock. Die Nachbarswohnung ist Gaza.

1) Sie haben vor drei Jahren dem Nachbarn die Schlüssel abgenommen Ohne Ihre Zustimmung als Hausbesitzer darf die Nachbarsfamilie nicht aus ihrer Wohnung heraus, weder zum Arbeiten noch zum Studieren noch zum Verreisen noch zum Einkaufen. Ohne Ihre Zustimmung als Hausbesitzer bekommt der Nachbar keine Post, nichts zu essen, keinen Strom, kein Gas und keinen Besuch: Die Wohnung ist abgeschlossen, Sie als Hausbesitzer haben den Schlüssel, und der böse, böse Nachbar ist eingeschlossen. Und zwar seit 2006, seit fast drei Jahren. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

Der Fehler des bösen, bösen Nachbarn und seiner Freunde im anderen Wohnblock: Diese Leute haben die falsche Partei gewählt. Dabei waren Sie doch so nett zu dem Nachbarn gewesen, dass Sie vor vier Jahren, 2005, freiwillig von seinem Balkon mit Seeblick ausgezogen waren, den Sie ihm mal früher abgenommen hatten. Allerdings eines Blickes oder Wortes gewürdigt hatten Sie diesen Typen bei Ihrem Auszug natürlich auch nicht. Und die Balkonmöbel haben Sie demoliert. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir mit unseren Nachbarn reden würden?
Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

2) Sie haben vor zwei Jahren dem Nachbarn eine Schlägergang geschickt

Sie und Ihre nordamerikanischen Freunde vom Hausbesitzerverband hatten 2007 eine Schlägertruppe in der Nachbarswohnung einquartiert, die Mohamed-Dahlan-Gang. Die sollte dem bösen, bösen Nachbarn die Wohnung wegnehmen. Gemeinerweise wehrte sich der Nachbar gegen diesen Putsch. Da waren Sie ganz schön sauer. Danach haben Sie allen weiszumachen versucht, der böse, böse Nachbar habe nun ohne jeden Grund gewaltsam die Macht in seiner Wohnung übernommen und sei dazu nicht legitimiert. Sie waren selbst überrascht, wie viele Journalisten diese Lüge gerne verbreitet haben. Bei Silke Mertins aus der taz war es ja vielleicht noch zu erwarten, aber dass auch Torsten Schmitz von der Süddeutschen diesen Unsinn schreiben würde, war verblüffend. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

3) Sie haben dem Nachbarn die Betriebskosten der Wohnung nicht korrekt abgerechnet. Seit Jahren werden die der Wohnungs-Autonomiebehörde zustehenden Zölle und Abgaben nicht termingerecht und vollständig ausgezahlt.

4) Sie haben schon viele Personen aus der Nachbarswohnung umgebracht.
Das war im Jahre 2006. Es waren Hunderte Tote. Übrigens war dies ein Auslöser des Libanonkriegs, da die Hisbollah für diese Taten an Israel Vergeltung üben wollte.

5) Sie haben dem Nachbarn schon lange sein Auto weggenommen.
Der Nachbar hatte mal einen Flughafen – gebaut von EU-Geldern. Den haben Sie kaputtgemacht: Böse Nachbarn brauchen keinen Flughafen. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

6) Sie haben dem Nachbarn seine Arbeit weggenommen.

Der Nachbar ging mal auf Fischfang. Das haben Sie ihm verboten. Er hatte mal Fabriken. Die haben Sie ihm 2006 zerbombt. Er hatte mal Landwirtschaft. Die haben Sie ruiniert, indem Sie den Export verboten haben. Der böse Nachbar, der nur schießen will, soll nicht fischen, nicht arbeiten, nicht Boden beackern: Der böse, böse Nachbar soll auf Sie schießen, damit Sie zurückschießen können. Das tat er denn auch.

7) Gerichte geben dem bösen Nachbarn Recht Viele Fachleute für Nachbarschaftsrecht, wie Amnesty International, UN-Experten, Friedensnobelpreisträger haben klar gesagt, dass Ihr Vorgehen als Hausbesitzer gegenüber Ihrem Nachbarn seit Jahren gegen Recht und Gesetz verstößt. Glücklicherweise haben diese Leute keine Polizei, um Recht und Gesetz durchzusetzen. „Wie viele Divisionen hat der Papst?“ spottete Stalin. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

8) Sie vertreiben seit Jahren die Freunde des bösen Nachbarn aus deren Wohnungen

Leider hat der böse Nachbar immer noch Handys und Telefone. Daher erfährt er tagtäglich, wie Sie die Freunde und Verwandten des bösen Nachbarn, die im Wohnblock Westjordanland leben, aus ihren Wohnungen vertreiben. Ein wesentliches Mittel dazu ist die große Wand, die Sie mitten durch den Wohnblock gebaut haben. Denn Sie haben diese Wand, die eigentlich zu Ihrem Schutz dienen sollte, nicht um Ihre Wohnung gebaut, sondern quer durch die Wohnungen dieser Freunde. Was brauchen die auch zwei Wohnzimmer? Eins reicht völlig, im anderen können doch lieber Ihre Freunde wohnen. Und dass die auch in ihrer eigenen verkleinerten Wohnung durch eine Sicherheitskontrolle müssen, bevor sie vom Wohnzimmer ins Bad gehen, da ist doch nichts dabei: Das ganze Leben ist schließlich ein Wartesaal! Und wer dagegen friedlich demonstriert, der bekommt zwar in Deutschland den Ossietzky-Preis, aber zuhause wieder Tränengas, und wenn er Pech hat, wird er wegen Demonstrierens in Putativnotwehr erschossen. Natürlich gingen die Freunde des bösen Nachbarn wegen der Wand durch ihre Wohnung vors Gericht, der damalige deutsche Außenminister, ein bräsiger Mann namens Fischer, nannte dies „nicht hilfreich“, sie bekamen selbstverständlich Recht, aber wieder ist keine Polizei da, die dieses Recht durchsetzt. Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

9) Sie haben dem Nachbarn vor 60 Jahren den Hausbesitz weggenommen

Vor langer, langer Zeit war der Großvater des Nachbarn Besitzer des ganzen Hauses gewesen. Damals sind Ihre Großeltern in das Haus gekommen, verzweifelt, verfolgt, es war ein guter Schutz vor dem Sturm, Sie haben bald auf dem Hof eine Wohnung gebaut, der Hof gehörte ja schließlich keinem, nicht wahr, dass die anderen dann nicht mehr von einer Wohnung zur andern kamen, nun ja, sind ja nur Araber. Gelegentlich kamen ein paar humanistische Spinner vorbei, die hießen Achad ha’Am, Martin Buber, Hannah Arendt, es waren noch ein paar mehr, die sagten, man müsse mit den Hausbesitzern in Freundschaft leben, aber um Marx’ Willen, diese Araber waren doch zu primitiv für den Aufbau des Sozialismus, mit solchen Landpomeranzen kann man nicht Freund sein. Und später als Marx nicht mehr in Mode war, da sagte man um Gottes Willen, diese Araber haben ja die falsche Religion, was wollen die überhaupt hier im Heiligen Hause? Gibt doch genug andere Häuser hier, sollen sie doch dahin. Und dann, ab 1947, haben Ihre Eltern den Eltern des bösen, bösen Nachbarn die meisten Wohnungen und das ganze Haus weggenommen, als die vor Angst geflohen waren, in Panik vor dem bewaffneten Terror Ihrer Eltern. Und nun leben viele Nachkommen dieser Leute in der einen Wohnung, im dichtest besiedelten Fleckchen der Erde, in Gaza. Ja warum ist es jetzt nur so dicht besiedelt? Da bekam der böse, böse Nachbar eine Wut.

Und so sagte die deutsche Bundeskanzlerin und auch Frau Prof. Oz-Salzberger: Die
Alleinschuld an diesem Krieg hat nur der böse, böse Nachbar.

10) Nachwort.

Als die ersten jüdischen Zionisten um 1890 in das heutige Israel kamen, da waren sie auf der Flucht vor Diskriminierung im Zarenreich, vor Brandschatzung und Ermordung in Pogromen, auf der Suche nach einem freien, selbstbestimmten Leben, das ihnen in ihrer alten Heimat nicht ermöglicht wurde. Dies war nicht ein Konflikt von Gut gegen Böse, sondern der Streit um ein Stück Land, das den palästinensischen Arabern Heimat war und den Einwanderern als einzig mögliche Heimat erschien. Gewonnen hat diesen Streit die jüdische Seite, um den Preis des ständigen Kriegszustands. Jedoch der Friedensplan liegt längst auf dem Tisch. Dieser besteht in der Zwei-Staaten-Lösung auf den Grenzen von 1967, in einer einvernehmlichen Regelung des Problems der palästinensischen Flüchtlinge, in einer einvernehmlichen Regelung über Jerusalem. Dies haben die Mitgliedsstaaten der arabischen Liga Israel 2002 vorgeschlagen und in jüngster Zeit nochmals bekräftigt. Israel ist damit nicht einverstanden, weil Israel sich nicht entscheiden kann, ob es das widerrechtlich besetzte Land im Westjordanland nicht lieber behalten und erweitern will. Solange Israel nicht sagt, ja, wir wollen lieber Frieden, wir geben das Besatzungsregime auf, so lange wird es keinen Frieden geben.

Die Position Deutschlands in diesem Konflikt ist zwiespältig. Aber kann die Tatsache, dass wir europäischen Juden Opfer eines von Deutschland verübten großen Unrechts wurden, dem jüdischen Staat das Recht geben, nun anderen Unrecht zu tun? Glauben deutsche Politiker wirklich, es sei eine Wiedergutmachung der Ermordung meiner jüdischen Verwandtschaft, dass nun Israel haltlos und bindungslos alles machen darf, was ihm so gerade einfällt? Es würde im Gegenteil Israel unendlich gut tun, wenn es aus seiner fantasierten Position, das ewige Opfer zu sein, herausgeführt würde, und wie jeder andere Staat auch fest in das internationale Regelsystem eingebettet würde. Das heißt, dass die widerrechtliche Besetzung des Westjordanlands und die völkerrechtswidrige jahrelange Belagerung Gazas sanktioniert und boykottiert werden müssen. Die EU sollte Israel ebenso an seinen Fortschritten in Beachtung von Völkerrecht und Menschenrechten messen wie die Türkei und Serbien. Die rechtliche Bewertung des Falles Olmert sollte ebenso wie im Fall Milosevic in Den Haag erfolgen.


Rolf Verleger

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i. A. karl
adam
adam
Mitglied

Re: Der böse Nachbar
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 17.01.2009, 18:34:04
......der Friedensplan liegt längst auf dem Tisch. Dieser besteht in der Zwei-Staaten-Lösung auf den Grenzen von 1967, in einer einvernehmlichen Regelung des Problems der palästinensischen Flüchtlinge, in einer einvernehmlichen Regelung über Jerusalem. Dies haben die Mitgliedsstaaten der arabischen Liga Israel 2002 vorgeschlagen und in jüngster Zeit nochmals bekräftigt. Israel ist damit nicht einverstanden, weil Israel sich nicht entscheiden kann, ob es das widerrechtlich besetzte Land im Westjordanland nicht lieber behalten und erweitern will. Solange Israel nicht sagt, ja, wir wollen lieber Frieden, wir geben das Besatzungsregime auf, so lange wird es keinen Frieden geben...........
geschrieben von Rolf Verleger


Dann sollen sie es endlich so machen. Dafür bin ich bereit auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, damit die deutsche Regierung sich aktiv für diesen Friedensplan einsetzt, einschließlich der Anklagen in Den Haag. Dafür habe ich hier im Forum argumentiert und bin dafür als Rassist und Faschist beleidigt und verunglimpft worden. Was sollte also das Ganze, wenn am Ende der Thread erfolgt, der am Anfang der Diskussion hätte stehen müssen und hätte stehen können, auch ohne den Text von Rolf Verleger?

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adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Der böse Nachbar
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 17.01.2009, 20:12:32
Lieber Adam,

dieser Beitrag wurde am 5.1.2009 geschrieben und hat mich heute erst erreicht. Bitte zeige mir die Diskussionsstelle, wo du wegen eines Plädoyers für die Zweistaatenregelung beschimpft wurdest. Ich habe auch immer für die Zweistaatenregelung plädiert. Das ist in vielen Threads nachlesbar. Ich verstehe deine Emotion deshalb nicht. Ich habe während der gesamten Kriegszeit versucht euch klar zu machen, dass die einseitigen Schuldzuweisungen an die Hamas falsch sind. Ich habe dazu u. a. Uri Avnery und jetzt Herrn Verleger zitiert. Herr Verleger hat in seinem obigen Beitrag die Fakten versucht in ein anschauliches Bild zu fassen, vielleicht wird euch jetzt auch mein Standpunkt etwas klarer. An Anschaulichkeit jedenfalls sollte der Text von Herrn Verleger kaum zu übertreffen sein.
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karl

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hugo
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Mitglied

Re: Der böse Nachbar
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 17.01.2009, 20:27:58
Da wir schon mal beim Philosophieren für den Normalbürger sind,,hier meine Version der Geschichte.

Als die Völkergemeinde nach dem 2.WK sich noch nicht einig war, mit sich selbst beschäftigt, gewaltige Wunden zu heilen waren,,,kam dann noch akut das Problem der nach dem Holocaust übrig gebliebenen Juden dazu.

Damit waren die UN Vorläufer nun völlig überfordert. Die Briten welche Mandats träger für Palästina waren entledigten sich ihrer Verantwortung wie üblich,, erstmal Teilen was teilbar erschien,,

und nun passierte was nie hätte passieren dürfen, die Welt stimmte dem Wunsch der Juden zu, gerade an diesem bestimmtem Ort einen Staat gründen zu wollen.

Der Wunsch nach einer eigenen sicheren Heimstatt war mehr als gerecht und verständlich. Die Situation, diese Heimat in Europa oder anderswo zu realisieren war kaum machbar,, Wer war schon bereit dazu, wer hatte entsprechende Möglichkeiten und wie wären die Juden selber davon zu überzeugen gewesen ?

Also gingen unsere Väter damals den Weg des scheinbar geringsten Widerstandes und standen den Juden einen Teil Palästinas zu.
Teil eines Landes, welches sich nicht im Besitz des Völkerbundes befand wurde großzügig verschenkt, umfunktioniert,,, genauso gut hätte es irgend ein anderes Land treffen können. Aber auf Wunsch der Juden und einiger ihrer Ideen gebender Vorväter,, wurde nun dieser unselige Beschluss gefasst und realisiert.

Und das trotz erheblicher Gegenwehr und völligen Abneigung der arabischen Staaten.

Also wurden nun Juden dorthin bewegt (schon Jahre davor begann dieser Zustrom) und da sie ein sehr schlechtes Gewissen hatten, (wer hätte das nicht bei einer solchen feindlichen Übernahme)

und sie sich ihres Unrechtes und der zu erwartenden Unfreundlichkeit und Gegenwehr der Araber bewusst waren, bereiteten sie sich schon lange vor dem Gründungstag Israels auf militärische Verteidigung vor.

Und genau so kam es auch, Israel war spontan in der Lage zurück zuschlagen, zuzuschlagen als erfolgreicher Aggressor zu agieren,,

Wie man also bemerken kann, wurde den Juden eine denkbar miese Geburtsurkunde ihres Staates mit auf den Weg gegeben. Voller Zweifel, voller Unwillen von Seiten der Nachbarn, voller Probleme, Sorgen und Unwägbarkeiten.

In dem Bewusstsein etwas Unrechtes getan zu haben (diese Zweifel kamen der Weltgemeinschaft zu spät) gab es nun kein Zurück mehr. Die Israelis waren nun Gefangene dieser missratenen Situation und musste geschützt und unterstützt werden um nicht eine weitere Vertreibung zu riskieren.

Also wurden sie in ihrer Not aufgerüstet und somit fast zwangsläufig zu der militantesten aggressivsten und nachbarfeindlichsten Nation weltweit.

Die UN-Vorväter haben also zwei Völker geschaffen die in den ungerechtesten Verhältnissen leben müssen die man sich vorstellen kann.
Die einen, die Palästinenser -wurden vollkommen zu Unrecht- vertrieben, geteilt, entrechtet geknechtet

und die anderen, die Israelis -wurden zu Unrecht dazu verdonnert – zu, Vertreiben, zu Teilen, zu Entrechten, zu Knechten,, sie wurden aus der Situation und ihrer Not heraus, zu Schuldigen, zu Mördern, und nun haben sie diese Rolle fast perfekt gelernt und verinnerlicht, sie sind entsprechend angepasst, grausam, hinterhältig ,,also all das, um in einem ungerechtem Krieg erfolgreich zu sein.

Die Palästinenser hingegen müssen den Gegenpart spielen,,ihnen wird die Unterstützung versagt für eine bessre Stellung, sie werden als Opfer-Täter hin manipuliert, sie haben die Anlässe die Ursachen zu bewerkstelligen für die nächsten Ungerechtigkeiten und Kampfhandlungen.

Ein ununterbrochenes Jahrzehntelanges Vollversagen der Weltgemeinschaft zwingt diese beiden Menschengruppen (die Jahrhunderte lang bewiesen haben das es anders geht) sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen,,aber immer mit der Relation, ein Palästinensischer Kopf 100 Israelische und wir alle gucken andächtig zu.

Sind wir alle zu blöd ?? und erkennen wir die dahinter stehenden Interessenlagen nicht ?? auch wir sind Täter Und Opfer, da wir mitverantwortlich sind, weil wir zugucken und nichts tun,,

den Palästinensern sollte ein Stück eigenes Land garantiert werden dazu eine gewaltige Genugtuung und Starthilfe in Form einer moralischen und materiellen Hilfe zuteil werden, welche mindestens so groß ist wie alle an Israel gezahlten Zuwendungen und Hilfsleistungen der letzten 60 Jahre,,,und von dem Moment an sollten die UN so lange beide Staaten vor jeglicher Gewalt -von wo aus auch immer sie drohen mag, schützen bis sie alle beide auf solche Hilfe freiwillig verzichten.
Also wenn der erste Freundschafts-, und Staatsvertrag zwischen den Beiden Staaten zum 10 jährigen Jubiläum ruft.

hugo
--
hugo
Karl
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Re: Der böse Nachbar
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 17.01.2009, 20:39:19
Also wenn der erste Freundschafts-, und Staatsvertrag zwischen den Beiden Staaten zum 10 jährigen Jubiläum ruft.
geschrieben von hugo
Wer den Vertrag zustande bekommt, der hätte 10 Friedensnobelpreise verdient.
--
karl
adam
adam
Mitglied

Re: Der böse Nachbar
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 17.01.2009, 20:27:58
Lieber Adam,

dieser Beitrag wurde am 5.1.2009 geschrieben und hat mich heute erst erreicht. Bitte zeige mir die Diskussionsstelle, wo du wegen eines Plädoyers für die Zweistaatenregelung beschimpft wurdest. Ich habe auch immer für die Zweistaatenregelung plädiert. Das ist in vielen Threads nachlesbar. Ich verstehe deine Emotion deshalb nicht. Ich habe während der gesamten Kriegszeit versucht euch klar zu machen, dass die einseitigen Schuldzuweisungen an die Hamas falsch sind. Ich habe dazu u. a. Uri Avnery und jetzt Herrn Verleger zitiert. Herr Verleger hat in seinem obigen Beitrag die Fakten versucht in ein anschauliches Bild zu fassen, vielleicht wird euch jetzt auch mein Standpunkt etwas klarer. An Anschaulichkeit jedenfalls sollte der Text von Herrn Verleger kaum zu übertreffen sein.
--
karl
geschrieben von karl


Karl,

ich lasse Deine Antwort so stehen, denn ich möchte Dir den Versuch nicht zumuten "die Zahnpasta wieder in die Tube zu kriegen", wer auch immer sie rausgequetscht hat. Aber ein Zitat von Bismarck erscheint mir so gut, daß ich es nochmal bringen möchte:

"Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln."

Zukünftig wäre es schön, wenn ich mich in Deinem Forum nicht nur wie ein Gast benehmen muß, sondern auch wie ein Gast behandelt werde. In dem Sinn würden sich bestimmt einige daran beteiligen, zerdeppertes Porzellan wieder zu kleben.

--

adam

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hl
hl
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Re: Der böse Nachbar
geschrieben von hl
als Antwort auf Karl vom 17.01.2009, 18:34:04
Verlegers "Berliner Erklärung.." November 2006
--
hl
uki
uki
Mitglied

Re: Der böse Nachbar
geschrieben von uki
als Antwort auf Karl vom 17.01.2009, 18:34:04
Der Autor: Prof. Dr. Rolf Verleger ist Psychologe an der Universität Lübeck. Er baute die Jüdische Gemeinde Lübeck und den Landesverband Schleswig-Holstein mit auf und ist seit 2006 Delegierter des Landesverbands im Zentralrat der Juden in Deutschland.
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Ich kann nur hoffen, dass unsere Regierung diese Mail auch von ihm erhält.

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Jedoch der Friedensplan liegt längst auf dem Tisch. Dieser besteht in der Zwei-Staaten-Lösung auf den Grenzen von 1967, in einer einvernehmlichen Regelung des Problems der palästinensischen Flüchtlinge, in einer einvernehmlichen Regelung über Jerusalem. Dies haben die Mitgliedsstaaten der arabischen Liga Israel 2002 vorgeschlagen und in jüngster Zeit nochmals bekräftigt. Israel ist damit nicht einverstanden, weil Israel sich nicht entscheiden kann, ob es das widerrechtlich besetzte Land im Westjordanland nicht lieber behalten und erweitern will. Solange Israel nicht sagt, ja, wir wollen lieber Frieden, wir geben das Besatzungsregime auf, so lange wird es keinen Frieden geben.
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Dazu meine ich aus abdus Beiträgen erkannt zu haben, dass auch die Palästinenser, selbst mit einer Teilung mit den Grenzen von 1947, nicht einverstanden wären.

Dennoch hoffe ich, dass ein nicht allzu langer Verhandlungsspielraum gebraucht wird, um alle Seiten endlich zufrieden zu stellen, im Interesse der Bevölkerung Palästinas und Israels.
--
uki
schorsch
schorsch
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Re: Der böse Nachbar
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 17.01.2009, 18:34:04
Eindrücklich!

Es sind zwar viele Worte - aber sie stimmen - leider!

Und genau so, wie es viele vernünftige "Juden" gibt, gibt es auf der anderen Seite viele vernünftige Palästinenser.

Aber auch wenn sie 90 % wären, sind ihre Waffen nur ihre Argumente und ihr Friedenswillen. Die vielleicht 10 % aber, die nicht mit Worten und der Vernunft kämpfen, sonder lieber Waffen sprechen lassen, sind stärker in ihren Argumenten als die Vernünftigen 90 %!

Und so wird es denn weiter so gehen: Die Vernünftigen werden ausgemerzt - die Kriegstreiber werden siegen - auch wenn sie laufend verlieren!

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schorsch
schorsch
schorsch
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Re: Der böse Nachbar
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 17.01.2009, 20:39:19
Der Weltöffentlichkeit wurde 1947 vorgegaukelt, dass die Juden aus der Wüste ein Paradies schaffen wollten und würden. Niemand dachte damals daran, dass sie es sich viel einfacher machen würden: Die Palästinenser aus ihrer Heimat vertreiben und sich in dieser festsetzen.

Tausende Nichtjuden pilgerten damals in die Kibuze um den Juden bei der Gründung des Paradieses beizustehen. Viele kamen ernüchtert zurück - und schwiegen. Denn wer gibt schon gerne zu, sich geirrt zu haben?!

--
schorsch

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