Internationale Politik Der Iran hat einen neuen Präsidenten
Es gibt eine gute Nachricht aus dem Iran. Ruhani, der einzige westlich orientierte Kandidat, hat die Wahl gewonnen. Das macht Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Atomstreits.
Allerdings gibt es da den Syrienkonflikt, indem sich die USA gerade wieder einmal entschlossen haben, das Völkerrecht zu brechen und die Rebellen mit Waffen zu unterstützen, obwohl diese nachweislich Christen, Alawiten und Schiiten massakrieren.
Die Schiiten sind mit zwei Prozent in Syrien eine kleine, wenig einflussreiche Minderheit. Trotzdem aber unterstützt der Iran Assad. Ich glaube nicht, dass Ruhani das ändern wird, weshalb die erneute Konfrontation der USA mit dem Iran auch unter Ruhani vorprogrammiert scheint.
Aber die Wahl Ruhanis ist ein sehr positives Zeichen, das Irans Bevölkerung gesetzt hat. M. E. ist es jetzt auch klar, dass derzeit ein prophylaktischer militärischer Schlag Israels auf die iranischen Atomanlagen abgewendet ist. Auch Israel wird erst einmal beobachten, wie sich der neue Präsident verhält.
Karl
Allerdings gibt es da den Syrienkonflikt, indem sich die USA gerade wieder einmal entschlossen haben, das Völkerrecht zu brechen und die Rebellen mit Waffen zu unterstützen, obwohl diese nachweislich Christen, Alawiten und Schiiten massakrieren.
Die Schiiten sind mit zwei Prozent in Syrien eine kleine, wenig einflussreiche Minderheit. Trotzdem aber unterstützt der Iran Assad. Ich glaube nicht, dass Ruhani das ändern wird, weshalb die erneute Konfrontation der USA mit dem Iran auch unter Ruhani vorprogrammiert scheint.
Aber die Wahl Ruhanis ist ein sehr positives Zeichen, das Irans Bevölkerung gesetzt hat. M. E. ist es jetzt auch klar, dass derzeit ein prophylaktischer militärischer Schlag Israels auf die iranischen Atomanlagen abgewendet ist. Auch Israel wird erst einmal beobachten, wie sich der neue Präsident verhält.
Karl
Karl Du weißt, dass "westlich" für mich kein Maßstab für eine gute Politik ist, aber die iranischen Bürger weinen vor Freude über seinen Wahlsieg und so wird es wohl gut zumindest für dieses große und im Nahen Osten bedeutende Land sein. Er wird nicht an den Mullahs vorbei regieren können, aber die Außenpolitik wird sich wohl ändern.
Ich denke mittlerweile, dort wird nie Ruhe einkehren, solange die USA das nicht will.
Es geht schlicht um wirtschaftliche Interessen, das Volk ist denen so ziemlich egal.
Es geht schlicht um wirtschaftliche Interessen, das Volk ist denen so ziemlich egal.
Ich glaube auch was:
Nämlich, dass die Mehrheit der Wähler ausschließlich unter dem Gesichtspunkt gewählt haben, wer ihnen am ehesten garantieren kann, dass es ihnen materiell wieder besser geht, denn der strenge islamische Schiitenstaat hat vielen einen niedrigeren Lebens-Standard beschert.
Das ist sicher auch den westlichen Sanktionen zu verdanken.
Hoffen wir, dass gemäßigteres Verhalten im Iran Einzug hält, dann wird der Westen wegen seiner anmassenden Politik gegenüber dem Iran ad absurdum geführt.
Servus
Nämlich, dass die Mehrheit der Wähler ausschließlich unter dem Gesichtspunkt gewählt haben, wer ihnen am ehesten garantieren kann, dass es ihnen materiell wieder besser geht, denn der strenge islamische Schiitenstaat hat vielen einen niedrigeren Lebens-Standard beschert.
Das ist sicher auch den westlichen Sanktionen zu verdanken.
Hoffen wir, dass gemäßigteres Verhalten im Iran Einzug hält, dann wird der Westen wegen seiner anmassenden Politik gegenüber dem Iran ad absurdum geführt.
Servus
@ dutchweepee,
meinen Formulierung "westlich orientiert" ist sicherlich so auch vorschnell und übertrieben gewesen. Ruhani ist ein Mullah und gehört zum iranischen Establishment. Von allen Kandidaten ist er aber derjenige gewesen, der gegenüber dem Westen die versöhnlichsten Töne angeschlagen hat.
Ich hoffe, dass es deshalb für unsere Regierungen schwieriger werden wird, die Sanktionen gegenüber dem iranischen Volk zu rechtfertigen und dass Kooperation anstatt Konfrontation einzieht.
Karl
meinen Formulierung "westlich orientiert" ist sicherlich so auch vorschnell und übertrieben gewesen. Ruhani ist ein Mullah und gehört zum iranischen Establishment. Von allen Kandidaten ist er aber derjenige gewesen, der gegenüber dem Westen die versöhnlichsten Töne angeschlagen hat.
Ich hoffe, dass es deshalb für unsere Regierungen schwieriger werden wird, die Sanktionen gegenüber dem iranischen Volk zu rechtfertigen und dass Kooperation anstatt Konfrontation einzieht.
Karl
Ja, es ist zu wünschen,dass es für das iranische Volk einfacher wird. Obwohl ich glaube nicht daran, da die oberste Instanz nach wie vor Ali Chamenei und seine Mullahs sind - und die sind beinhart und werden sicherlich nicht liberaler werden. Olga
Inzwischen hat der neue iranische Präsident einige Ausrufezeichen gesetzt. Jedenfalls bei mir keimt die Hoffnung, dass der Westen und der Iran ihre Konflikte friedlich lösen werden. Obama und seine Administration ist nicht auf Kriegskurs und mit Ruhanis ausgestreckter Hand würde es auch noch schwerer werden, nicht auf Diplomatie zu setzen.
Sollten Irans Verhandlungsangebot für Syrien von den USA akzeptiert werden, wäre erstmals auch für diesen Bürgerkrieg ein Ende möglich.
Es muss nicht immer alles schlimmer werden als es ist. Derzeit sind auch international wieder einige Hoffnungsschimmer sichtbar.
Karl
Sollten Irans Verhandlungsangebot für Syrien von den USA akzeptiert werden, wäre erstmals auch für diesen Bürgerkrieg ein Ende möglich.
Es muss nicht immer alles schlimmer werden als es ist. Derzeit sind auch international wieder einige Hoffnungsschimmer sichtbar.
Karl
Ruhani ist Kriegspartei an der Seite Assads und wird weder von den oppositionellen Syrern, noch von den sunnitischen Islamisten als Vermittler anerkannt werden.
Meine Skepsis gegenüber diesem Angebot Ruhanis baue ich erst langsam ab, wenn den Kontrolleuren der Atombehörde alle Türen zu Irans Nuklearprogramm geöffnet werden. Bis dahin sehe ich das Vermittlungsangebot als innenpolitische Maßnahme, um wenigstens dem Anschein nach der iranischen Bevölkerung entgegen zu kommen, die mehrheitlich für eine Annäherung an den Westen ist, um die wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Ruhani möchte meiner Meinung nach das Volk auf seine Seite bringen, um die mächtige Anhängerschaft Ahmadinedschads, wie die Revolutionsgarden und Teile des Militärs, innenpolitisch unter Druck zu setzen. Er arbeitet dabei mit Druck und Entgegenkommen, wie der Zusicherung, daß die Führung der Revolutionsgarden ihre Privilegien in Irans Wirtschaft behalten, die sie unter Ahmadinedschad bekamen.
Ahmadinedschad war ein mächtiger Gegenpol zu Staatsoberhaupt Ali Chamene’i und er ist sicher nicht mehr zur Wahl angetreten, weil er so verfassungstreu ist, sondern weil bei einer Wiederwahl mit erneuten Unruhen gerechnet werden mußte. Jetzt wird Ruhani versuchen, die Machtverhältnisse im Iran im Sinne von Ali Chamene’i zu ordnen. Dafür braucht er Zeit und außenpolitisch Luft. Deshalb könnte das Vermittlungsangebot nur ein Schachzug sein, um Zeit zu gewinnen, in der Assad weiter eine militärischen Sieg in Syrien anstreben und der Iran weiter an der nuklearen Entwicklung arbeiten kann. Mein Mißtrauen bleibt. Die Zeit arbeitet für Assad und das Mullahregime.
--
adam
Meine Skepsis gegenüber diesem Angebot Ruhanis baue ich erst langsam ab, wenn den Kontrolleuren der Atombehörde alle Türen zu Irans Nuklearprogramm geöffnet werden. Bis dahin sehe ich das Vermittlungsangebot als innenpolitische Maßnahme, um wenigstens dem Anschein nach der iranischen Bevölkerung entgegen zu kommen, die mehrheitlich für eine Annäherung an den Westen ist, um die wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Ruhani möchte meiner Meinung nach das Volk auf seine Seite bringen, um die mächtige Anhängerschaft Ahmadinedschads, wie die Revolutionsgarden und Teile des Militärs, innenpolitisch unter Druck zu setzen. Er arbeitet dabei mit Druck und Entgegenkommen, wie der Zusicherung, daß die Führung der Revolutionsgarden ihre Privilegien in Irans Wirtschaft behalten, die sie unter Ahmadinedschad bekamen.
Ahmadinedschad war ein mächtiger Gegenpol zu Staatsoberhaupt Ali Chamene’i und er ist sicher nicht mehr zur Wahl angetreten, weil er so verfassungstreu ist, sondern weil bei einer Wiederwahl mit erneuten Unruhen gerechnet werden mußte. Jetzt wird Ruhani versuchen, die Machtverhältnisse im Iran im Sinne von Ali Chamene’i zu ordnen. Dafür braucht er Zeit und außenpolitisch Luft. Deshalb könnte das Vermittlungsangebot nur ein Schachzug sein, um Zeit zu gewinnen, in der Assad weiter eine militärischen Sieg in Syrien anstreben und der Iran weiter an der nuklearen Entwicklung arbeiten kann. Mein Mißtrauen bleibt. Die Zeit arbeitet für Assad und das Mullahregime.
--
adam
Re: Der Iran hat einen neuen Präsidenten
Im Moment frage ich mich, welche und von wem hier überhaupt noch Beiträge gelesen werden.
Luchs
Luchs
Liebe Luchs35,
ich finde, dass dieses Thema auch eine eigene Überschrift braucht.
@ adam,
bei aller berechtigten Skepsis: Kriegspartei ist nicht nur der Iran, sondern dies sind viele Staaten, wenn Du beachtest, wer alles Waffen an wen liefert. Echte Verhandlungen ohne den Iran sind nicht denkbar und deshalb ist es ein Fortschritt, wenn der Iran solche anbietet. Auch die anderen Kriegsparteien sollten reden.
Karl
ich finde, dass dieses Thema auch eine eigene Überschrift braucht.
@ adam,
bei aller berechtigten Skepsis: Kriegspartei ist nicht nur der Iran, sondern dies sind viele Staaten, wenn Du beachtest, wer alles Waffen an wen liefert. Echte Verhandlungen ohne den Iran sind nicht denkbar und deshalb ist es ein Fortschritt, wenn der Iran solche anbietet. Auch die anderen Kriegsparteien sollten reden.
Karl