Internationale Politik Der Krake wankt!

hema
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Der Krake wankt!
geschrieben von hema
Goldman Sachs: Druck auf den Kraken

NEW YORK/ATHEN. Die Devisengeschäfte mit den Griechen und die derzeitige Spekulation gegen das Land bringen die sagenumwobene US-Bank Goldman Sachs erstmals richtig unter Druck.

Manche Banken haben es gerne protzig und grell. Weithin sichtbar leuchten die Markenzeichen. In der Broad Street Nummer 85 im Süden Manhattans ist das entschieden anders. Keine Reklame, nicht einmal ein Türschild deutet darauf hin, dass hier die wohl mächtigste Bank der Welt sitzt.
Mit einer Marktkapitalisierung von 74 Milliarden Dollar und rund 28.000 Mitarbeitern weltweit ist Goldman Sachs nicht nur wirtschaftlich potent. Die Bank hat dank eines unglaublichen Netzwerks beste Kontakte in die Politik und in die Welt der Notenbanken. Und sie hat nicht zuletzt deshalb die Finanzkrise erstaunlich gut überstanden.

Doch jetzt verstärkt sich der Widerstand gegen die als arrogant und intransparent verschriene Bank. 2001 soll Goldman Sachs der griechischen Regierung geholfen haben, mit Devisentauschgeschäften den wahren Umfang ihrer Schulden zu verschleiern.

Die Bank gewinnt immer

Goldman Sachs ist aus dem Deal mit Griechenland finanziell gut ausgestiegen. Doch der Imageschaden für die New Yorker Bank ist enorm. Denn Goldman wird mehr oder weniger doppeltes Spiel vorgeworfen, an dessen Ende immer die Bank gewinnt.

Kaum eine Woche vergeht, in der Goldman Sachs nicht im Kreuzfeuer der Kritik steht.

Warum gerade Goldman Sachs?

Mehrere Länder machten mit ihnen ähnliche Deals zum Verstecken von Schulden. Viele Banken bastelten ähnliche Geschäfte für Länder.

Goldman Sachs fällt aber jetzt ihr ach so elitäres Image auf den Kopf. Was von Goldman Sachs stets als Diskretion im Bankgeschäft und höchste Professionalität beschrieben wurde, wird nun eher als Intransparenz und Arroganz gegeißelt.

Dazu kommt ihr Einfluss auf das politische Geschehen, das der Bank auch während der Finanzkrise erhebliche Kritik eingebracht hatte, die nun kumuliert wiederholt wird. Goldman steuere Washington, schrieb das Rolling Stone Magazine in einer Aufsehen erregenden Geschichte und bezeichnete Goldman als „Vampirkrake“.
Und Kritik werde stets mit einem in alle Richtungen geschwungenem erhobenen Mittelfinger quittiert, schrieb der New York Observer.
Die Verflechtungen mit der Politik rühren nach Ansicht von Goldman Sachs daher, dass die Bank selbst immer nur die Besten der Besten auswähle und weiterentwickle (Kritiker sprechen von einem brutalen Ausleseprozess). Dass die Besten dann auch Lust auf die Politik bekämen, sei nicht verwunderlich.

Interessenkollisionen

Die zunehmende Größe wurde allerdings mittlerweile zum Hauptproblem. Denn wer auf jeder Hochzeit weltweit tanzt, hat schnell Interessenkollisionen. So half eine Abteilung von Goldman Sachs dem maroden Kalifornien bei der Platzierung von Anleihen, eine andere empfahl, mit Kreditderivaten gegen diese Staatspapiere zu wetten. Ein unglücklicher Einzelfall, wie es später hieß.

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Gut zu lesen, was diese Banker weltweit an Problemen anrichten.

Dann kann´s ja bald besser werden!

ingo
ingo
Mitglied

Re: Der Krake wankt!
geschrieben von ingo
als Antwort auf hema vom 02.03.2010, 14:10:10
Ich halte es für unseriös, hema, aus einem Zeitungsbericht nach eigenem Gusto "großflächig" Passagen rauszukopieren, ohne das mit......und """"zu versehen, damit man sofort erkennt, dass das von einem selbst gewählte Ausschnitte sind. Daran ändert nicht, dass Du am Ende einen "Linktipp" eingegeben hast. Da in Deinem Beitrag auch noch heftig Fehler enthalten sind, gehe ich mal davon aus, dass Du beim Kopieren auch geschludert hast. Ich habe das nicht weiter geprüft, weil ich Deinen Beitrag für mich sofort ad acta gelegt habe.
hema
hema
Mitglied

Re: Der Krake wankt!
geschrieben von hema
als Antwort auf ingo vom 02.03.2010, 14:26:14
Ich habe das nicht weiter geprüft, weil ich Deinen Beitrag für mich sofort ad acta gelegt habe.

Das ist dein gutes Recht. Hab nichts dagegen!

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Mich interessiert aber, was "der Krake" vorhat. Seine Hintergedanken.

Zuerst finanzieller Ruin Islands, jetzt Griechenland, als nächstes vielleicht Spanien und Italien?
Der Euro fällt und fällt und die ganze EU kommt in Bedrängnis.

Ist das programmiert?
Oder stirbt der Krake!
Das wäre mir lieber!

Die Erde ist nur "ein Land" und wir sind freie Bürger !



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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 04.03.2010, 10:15:37
Konsumtion auf Pump, die wiederum die Produktion beflügeln soll - soweit der Plan. Die meisten Haushalte Europas und Nordamerikas sind verschuldet - die öffentlichen Haushalte sowieso, aber auch die meisten privaten Haushalte (nämlich die im unteren und mittleren Drittel, nur die im oberen Drittel sind keine Schuldner, sondern sind die Gläubiger der Schuldner). Eine schiefe Vermögensvverteilung ist Ursache und ständige Wirkung, dass die Lage so entstanden ist und sich weiter zuspitzt. Die Verantwortung dafür liegt auf der Gläubiger-, weniger auf der Schuldnerseite. Denn die Gläubiger in den Kasinos wollen das so und profitieren dabei über alle Maßen.

Kann das gutgehen? - Natürlich nicht. Der (Kasino-)Kapitalismus taumelt von Krise zu Krise, eine schlimmer als die vorherige, hin zur ganz großen Krise. Wohlgemerkt, nicht alle verlieren bei dem schrägen Spiel. Die Meisten verlieren. Wenige aber gewinnen. Die spielen das Spiel weiter, die zerstörerischen Folgen billigend in Kauf nehmend. Sie haben die wirtschaftliche und damit die politische Macht und können die Spielregeln zu ihren Gunsten nahezu beliebig gestalten.

Augen zu und durch

Ein Sturm zieht auf. Ein kalter Wind schneidet schon scharf. Alle spüren ihn. Die oben und die unten, die Regierenden und die Regierten. Aber niemand sorgt vor und macht das Haus sturmfest (wenn schon nicht der Sturm zu verhindern ist).

Ich empfehle ein Gespräch, das mit dem Ökonomen Steve Keen geführt und in der FAZ veröffentlicht wurde (Linktipp).

--
Wolfgang
hema
hema
Mitglied

Re: Der Krake wankt!
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2010, 11:25:32
Augen zu und durch


Wird nicht genügen!

Die Erdbeben häufen sich und werden stärker (8,8 in Chile).

So wird es auch mit den Finanzproblemen kommen und die Zerstörungen werden auch gewaltig sein.

Aber vielleicht ist das eine notwendige Bereinigung. Wer weiß?



olga64
olga64
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von olga64
als Antwort auf hema vom 04.03.2010, 10:15:37

[/indent]Der Euro fällt und fällt und die ganze EU kommt in Bedrängnis. [indent]


Das stimmt nicht - der Euro steigt wieder. Sie sollten auch die Spekulanten berücksichtigen, die durch einen Fall des Euro viel GEld verdienen wollen.
Gerade wir Deutsche sollten auch im Urteil oder Vorurteil gegenüber Griechenland vorsichtig sein. Eines der grössten, deutschen Unternehmen (Siemens) zeigte gerade in Griechenland, wie korrupt es sein kann. Olga


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fritz_the_cat
fritz_the_cat
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf olga64 vom 04.03.2010, 15:55:01

Das stimmt nicht - der Euro steigt wieder.

Das sind Tagesschwankungen. Man spricht auch von einer "technischen Reaktion".
Der Trend wird nach unten gehen, falls der Dollar relativ nicht noch schwächer bewertet wird, dann geht der Trend gegenüber dem Dollar natürlich nach oben.
Gruß Fritz
hema
hema
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Re: Der Krake wankt!
geschrieben von hema
als Antwort auf olga64 vom 04.03.2010, 15:55:01
Gerade die Spekulanten meine ich mit dem "Kraken" als Bank. Sie haben zuviel Macht und kein Gewissen mehr!





Karl
Karl
Administrator

Krake ist mir zu diffus
geschrieben von Karl
als Antwort auf hema vom 04.03.2010, 19:46:03
"Krake" ist mir zu diffus und soll wohl an Dämonen erinnern, dabei sind es handfeste wirtschaftliche Fehler, die der Krise, die noch nicht überwunden ist, zugrunde liegen. Über Jahrzehnte wurde eine Wirtschaftspolitik auf Pump betrieben. Man war der irrigen Ansicht (und die FDP in Deutschland ist dieser fatalen Meinung heute immer noch), dass das wirtschaftliche Wachstums gemachte Schulden sehr bald in Gold verwandeln würde. Im privaten Bereich war es das eigene Haus, das eigene Auto, der Fernseher etc., welche in den USA fast ohne Eigenkapital gekauft werden konnten, staatlicherseits waren es Prestigeobjekte wie die Concorde, die Wiedervereinigung, der Kanaltunnel, die Militäreinsätze etc., die mit geliehenem Geld finanziert wurden. Wir sind derzeit die Beobachter des Systemzusammenbruchs. Ich denke, wir sind mitten drin und ich mache mir größte Sorgen, weniger ums Geld, mehr um die Menschen, die die Kosten zu tragen haben. Wozu werden die Gehaltskürzungen und Steuererhöhungen in Griechenland führen? Mit was für sozialen Unruhen werden wir zu rechnen haben? Ist Griechenland nur der erste Dominostein, der fällt?
fritz_the_cat
fritz_the_cat
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Re: Krake ist mir zu diffus
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf Karl vom 04.03.2010, 20:30:31
staatlicherseits waren es Prestigeobjekte wie die Wiedervereinigung, ...
geschrieben von karl

Hallo Karl, in allem was du geschrieben hast gebe ich dir recht, aber bei der Wiedervereinigung von einem Prestigeobjekt zu sprechen, finde ich absurd. Die Stunde war reif geworden, daß anschließend die DDR plattgemacht wurde, hat auch nichts mit Prestige zu tun, sondern mit Marktausdehnung der BRD-Kapitalisten.
Gruß Fritz

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