Internationale Politik Der terroristische Krieg per Joystick - Roboter töten für unsere Freiheit?
Re: Der terroristische Krieg per Joystick - Roboter töten für unsere Freiheit?
Einer der Gründe für meinen Pessimismus ist es, dass ich fürchte, dass es mehr Kriege geben wird, wenn sich die Angreifer absolut überlegen fühlen und eigene Verluste nicht mehr zu befürchten haben. Außerdem, das schrieb ich schon im Anfangsbeitrag, können Terror-ähnliche, zeitlich und örtlich sehr begrenzte Aktionen ausgeführt werden, die sich jeder juristischen Kontrolle entziehen.
Karl
Für mich ist jeder Krieg, sofern er nicht tatsächlich ausschließlich der Verteidigung dient, ein Verbrechen.
Als sich die Ritter und Krieger dabei noch gegenüberstanden, konnte man noch von Mut und Heldentum sprechen. Aber seit eine immer raffiniertere hinterhältige Kriegsmaschinerie entwickelt wurde, die es dem Angreifer erlaubt, aus sicherer Entfernung Mordmaschinen gleich welcher Art zu steuern und damit nach belieben Menschenleben auszulöschen und Städte zu zerstören, wird es zum teuflischen Verbrechen. Es ist in meinem Augen durchaus mit einem Selbstmordattentat vergleichbar.
Der Einsatz ferngesteuerter Tötungsmaschinen gegen ausgesuchte Mordopfer ist nur eine Fortsetzung des Luftkrieges mit Bomben und Gas gegen die Zivilbevölkerung.
Das sind erst einmal meine grundsätzlichen Überlegungen zu diesem Thema, bei dem mich die Gänsehaut überläuft, wenn ich daran denke wo das hinführen kann wenn es nicht gestoppt wird.
justus
Re: Der terroristische Krieg per Joystick - Roboter töten für unsere Freiheit?
geschrieben von Marija
Du bist pessimistisch, Karl?
Das von Dir skizzierte Szenario wird auch nur ein Übergangsstadium sein.
Roboter haben kein Gewissen und haben keine Moral.
Roboter benötigen aber vielerlei Rohstoffe und Wartung. Das ist teuer und lästig.
Viel einfacher geht es mit dem Chip - freiwillig verpflanzt unter die Haut oder per Injektion unbemerkt implantiert.
Den kann man einfach ausknipsen, puff, weg - lautlos ohne Kontrolle - Herzversagen.
Ich bin noch viel pessimistischer als Du.
Marija
Das von Dir skizzierte Szenario wird auch nur ein Übergangsstadium sein.
Roboter haben kein Gewissen und haben keine Moral.
Roboter benötigen aber vielerlei Rohstoffe und Wartung. Das ist teuer und lästig.
Viel einfacher geht es mit dem Chip - freiwillig verpflanzt unter die Haut oder per Injektion unbemerkt implantiert.
Den kann man einfach ausknipsen, puff, weg - lautlos ohne Kontrolle - Herzversagen.
Ich bin noch viel pessimistischer als Du.
Marija
Re: Der terroristische Krieg per Joystick
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Welcher Krieg dient noch wirklich der Verteidigung?
Und was , bitte, soll verteidigt werden?
Gibt es für Kriege überhaupt eine Rechtfertigung, die nach moralischen, ethischen, gesellschaften und menschlichen Grudsätzen akzeptiert werden kann?
Geht es nicht vielmehr um Macht, Vorherrschaft, Sicherung von Resourcen, Geld. Und um die Aufoktruierung von vermeintlich besseren ethischen, moralischen, gesellschaftlichen Vorstellungen, und um Freiheit. Was ist das aber für eine Gesellschaft, was für eine Freiheit, die nur mit Hilfe von Kriegen per Joystick erkämpft werden können?
Warum bleibt der Drohnenkrieg eine Geheimaktion? Was soll verborgen werden?
Die Tatsache, das heute so etwas möglich ist, zeigt meiner Meinung, nach wie unmenschlich und annonymisiert es in der Welt zugeht.
Zitat von Karl:
"Eigene Soldaten" werden nicht mehr fallen, Krieg wird keinen Soldaten der Krieg und Terror verbreitenden Seite das Leben mehr kosten, dafür gnadenlos das der Gegner eliminieren, ungeachtet wo sie unterwegs sind. Natürlich wird das Töten in Zukunft noch präziser und auch leiser werden, aber damit wird es auch noch unkontrollierbarer. (Zitatende)
Das eigentlich Unerträgliche ist noch, dass unzählige Menschen, die einfach nur leben und überleben wollen von beiden Seiten mit ihrem Leben zahlen müssen ohne jemals eine reale Chance zu haben.
Und wer soll das noch kontrollieren oder gar stoppen? Ich weiß es nicht!
Wir können es sicherlich nicht. Und wenn ich mich umschaue, dann gibt es eigentlich keinen Grund optimistisch zu sein.
Bei solchen Gedanken taucht bei mir immer wieder die Frage auf, welchen Sinn macht dann noch das Leben? Ich kann nur in meinem ganz kleinen Mikro -Bereich versuchen mehr Offenheit und Menschlichkeit zu bewirken. Und dazu gehört für mich unabdingbar mir meine ganz ureigenen Macht-bedürfnisse bewußt zu werden und mir meines Aggressionspotentials bewußt zu sein. Und davon habe ich nicht gerade wenig. Dieses Bewußtmachen hilft mir immer wieder dabei, meinen Standort zu finden, mich zu erden. Das wiederum macht es mir möglich nicht zu resignieren und solche Gedanken auszuhalten.
Ich bin davon überzeugt, dass jeder noch so friedliebender Mensch ein ganz individuelles Machtbedürfnis und sein ganz individuelles Aggressionspotential hat. Ich bin sicher, dass jetzt viele dem wieder-sprechen werden. Macht und Aggressionen sind aber nicht perse etwas Negatives, das wird häufig übersehen. Ohne dem gäbe es vermutlich keine Weiterentwicklung und Entscheidungen.
Der Mißbrauch von Macht und Aggressionen machen solche Entwicklungen wie Drohnen und deren Einsatz möglich. Und damit man nicht unnötig unter Rechtfertigungszwang gerät oder sich dafür verteidigen muß, geschieht es unter Geheimhaltung.
bukamary
Und was , bitte, soll verteidigt werden?
Gibt es für Kriege überhaupt eine Rechtfertigung, die nach moralischen, ethischen, gesellschaften und menschlichen Grudsätzen akzeptiert werden kann?
Geht es nicht vielmehr um Macht, Vorherrschaft, Sicherung von Resourcen, Geld. Und um die Aufoktruierung von vermeintlich besseren ethischen, moralischen, gesellschaftlichen Vorstellungen, und um Freiheit. Was ist das aber für eine Gesellschaft, was für eine Freiheit, die nur mit Hilfe von Kriegen per Joystick erkämpft werden können?
Warum bleibt der Drohnenkrieg eine Geheimaktion? Was soll verborgen werden?
Die Tatsache, das heute so etwas möglich ist, zeigt meiner Meinung, nach wie unmenschlich und annonymisiert es in der Welt zugeht.
Zitat von Karl:
"Eigene Soldaten" werden nicht mehr fallen, Krieg wird keinen Soldaten der Krieg und Terror verbreitenden Seite das Leben mehr kosten, dafür gnadenlos das der Gegner eliminieren, ungeachtet wo sie unterwegs sind. Natürlich wird das Töten in Zukunft noch präziser und auch leiser werden, aber damit wird es auch noch unkontrollierbarer. (Zitatende)
Das eigentlich Unerträgliche ist noch, dass unzählige Menschen, die einfach nur leben und überleben wollen von beiden Seiten mit ihrem Leben zahlen müssen ohne jemals eine reale Chance zu haben.
Und wer soll das noch kontrollieren oder gar stoppen? Ich weiß es nicht!
Wir können es sicherlich nicht. Und wenn ich mich umschaue, dann gibt es eigentlich keinen Grund optimistisch zu sein.
Bei solchen Gedanken taucht bei mir immer wieder die Frage auf, welchen Sinn macht dann noch das Leben? Ich kann nur in meinem ganz kleinen Mikro -Bereich versuchen mehr Offenheit und Menschlichkeit zu bewirken. Und dazu gehört für mich unabdingbar mir meine ganz ureigenen Macht-bedürfnisse bewußt zu werden und mir meines Aggressionspotentials bewußt zu sein. Und davon habe ich nicht gerade wenig. Dieses Bewußtmachen hilft mir immer wieder dabei, meinen Standort zu finden, mich zu erden. Das wiederum macht es mir möglich nicht zu resignieren und solche Gedanken auszuhalten.
Ich bin davon überzeugt, dass jeder noch so friedliebender Mensch ein ganz individuelles Machtbedürfnis und sein ganz individuelles Aggressionspotential hat. Ich bin sicher, dass jetzt viele dem wieder-sprechen werden. Macht und Aggressionen sind aber nicht perse etwas Negatives, das wird häufig übersehen. Ohne dem gäbe es vermutlich keine Weiterentwicklung und Entscheidungen.
Der Mißbrauch von Macht und Aggressionen machen solche Entwicklungen wie Drohnen und deren Einsatz möglich. Und damit man nicht unnötig unter Rechtfertigungszwang gerät oder sich dafür verteidigen muß, geschieht es unter Geheimhaltung.
bukamary
Meine Befürchtung :
Der Krieg
wird "rechtsfreier Raum", das ist ist Gefahr, in die der Drohnenkrieg hineinführen kann.
Das ist dann die Rückkehr in das " Mittelalter oder in die Steinzeit".
Grundsätzlich gilt ja die Ächtung des Krieges in
Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen:
„Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“ siehe auch wiki
............aber wir sehen immer wieder, dass es einen "casus belli" ( z.B. Irankrieg) gibt, wenn man ihn nur finden will.
Marija
Der Krieg
wird "rechtsfreier Raum", das ist ist Gefahr, in die der Drohnenkrieg hineinführen kann.
Das ist dann die Rückkehr in das " Mittelalter oder in die Steinzeit".
Grundsätzlich gilt ja die Ächtung des Krieges in
Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen:
„Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“ siehe auch wiki
............aber wir sehen immer wieder, dass es einen "casus belli" ( z.B. Irankrieg) gibt, wenn man ihn nur finden will.
Marija
Grundsätzlich gilt ja die Ächtung des Krieges in
Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen:
das ist -soweit ich das überblicken kann- die Theorie,,und gilt demzufolge ausschließlich für kleine, kleinste, schwache, friedfertige und militärisch unterentwickelte Staaten.
aber das Favorisieren des Krieges -soweit ich das überblicken kann- nehmen hauptsächlich große, militärisch hochgerüstete, aufs Kriegsspielen spezialisierte, auf Kriegsgewinne spekulierende und dem Irrsinn heillos verfallene Staaten für sich in Anspruch.
naja und wenn der letzte sich noch kritisch äußernde Mensch eines gegnerischen Staates exekutiert äh und/oder zum Schweigen gebracht wurde, hat der Sieger -egal was immer er auch sagt, wie er es nach seinem Gusto auch auslegt, ob er mittels Drohnen, Chemikalien, Viren, Atombomben oder wie auch immer, zum erwünschten Ziel kam- natürlich 100 % Recht.
hugo
Grundsätzlich gilt ja die Ächtung des Krieges in
Artikel 2 Ziffer 4 der Charta der Vereinten Nationen:
das ist -soweit ich das überblicken kann- die Theorie,,und gilt demzufolge ausschließlich für kleine, kleinste, schwache, friedfertige und militärisch unterentwickelte Staaten.
aber das Favorisieren des Krieges -soweit ich das überblicken kann- nehmen hauptsächlich große, militärisch hochgerüstete, aufs Kriegsspielen spezialisierte, auf Kriegsgewinne spekulierende und dem Irrsinn heillos verfallene Staaten für sich in Anspruch.
naja und wenn der letzte sich noch kritisch äußernde Mensch eines gegnerischen Staates exekutiert äh und/oder zum Schweigen gebracht wurde, hat der Sieger -egal was immer er auch sagt, wie er es nach seinem Gusto auch auslegt, ob er mittels Drohnen, Chemikalien, Viren, Atombomben oder wie auch immer, zum erwünschten Ziel kam- natürlich 100 % Recht.
hugo
Kannst du konkretisieren welche Staaten du mit deinem Vorwurf meinst?
Ciao
Hobbyradler
So falsch ist das ja nicht, was hugo schreibt, hobbyradler:
Nur einige Beispiele aus der jüngeren Geschichte
Deutschland -> Polen
UDSSR -> Afghanistan, Tcheschenien
Irak -> Kuweit
USA -> Afghanistan, vor allem 3. Irak-Krieg
Israel -> Gaza
Wer sich überlegen fühlt, benimmt sich aggressiv. Leider ist das wohl so. Karl
Nur einige Beispiele aus der jüngeren Geschichte
Deutschland -> Polen
UDSSR -> Afghanistan, Tcheschenien
Irak -> Kuweit
USA -> Afghanistan, vor allem 3. Irak-Krieg
Israel -> Gaza
Wer sich überlegen fühlt, benimmt sich aggressiv. Leider ist das wohl so. Karl
Re: Der terroristische Krieg per Joystick
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich möchte hier ergänzen:
UdSSR - Ungarn und die Tschecheslowakei
Hervorhebung durch mich
Meli
Vollständiger Artikel zum obigen Zitat
UdSSR - Ungarn und die Tschecheslowakei
Ungarn erklärte seinen Austritt (aus dem Warschauer Pakt) 1956, er erlangte jedoch durch die blutige Niederschlagung des Ungarnaufstandes keine Wirksamkeit. 1968 beendete die Militärintervention des Warschauer Paktes den „Prager Frühling“ in der Tschechoslowake
Hervorhebung durch mich
Meli
Vollständiger Artikel zum obigen Zitat