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Internationale Politik Der wahre Feind ist nicht Amerika

sysiphus
sysiphus
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Der wahre Feind ist nicht Amerika
geschrieben von sysiphus
Quelle ZEIT ONLINE, Tagesspiegel, 17.8.2010

Von Christoph von Marschall

Das geplante Mahnmal in der Moschee kann die dort Betenden daran erinnern, wer ihre wahren Feinde sind: nicht Amerika, sondern radikale Islamisten. Das ist auch die Lehre der jüngsten Studie der Vereinten Nationen über die zivilen Toten des Kriegs in Afghanistan. Drei Viertel sind Opfer von Anschlägen oder gezielter Ermordungen durch al-Qaida und Taliban; nur ein Viertel sind Opfer von Luftangriffen und anderen militärischen Operationen der Nato und der afghanischen Streitkräfte.

sysiphus...

DIE ZEIT
hafel
hafel
Mitglied

Re: Der wahre Feind ist nicht Amerika
geschrieben von hafel
als Antwort auf sysiphus vom 17.08.2010, 09:05:31
Ein 13-stöckiges islamisches Gemeindezentrum in unmittelbarer Nähe von "Groud Zero" zu errichten, wo ca. 3000 Menschen durch Islamisten ihr Leben ließen, mag man auf dem ersten Blick als unsensibel und geschmacklos empfinden.

Die geplante Moschee jedoch als "Siegerdenkmal" zu brandmarken ist m. E. ebenso absurd. Ich gebe zu, dass dieser Angriff auf die amerikanische Gesellschaft noch immer schmerzt und das einigen Amerikanern nationale Werte vor Religionsfreiheit setzen und ihre Toleranz damit bereit sind zu verraten.

Dabei beten unbescholtene Muslime bereits schon lange Zeit in dem Gebäude, welches der geplanten Moschee weichen soll. Ich denke, dass dieses Gotteshaus als friedliche Begegnungsstätte mithelfen könnte, nationale Trauma zu lindern. Schließlich macht sich der jeder Radikalität unverdächtige Imam der Gemeinde schon seit ca. 30 Jahren für den interkulturellen Dialog stark. Er war einer der Ersten, der die New Yorker Anschläge, auf der auch zahlreiche Muslime starben, verurteilte.

Ich meine das Problem liegt in den Köpfen, wo zwischen Islam und Islamisten nicht unterschieden wird.

Vielleicht wäre gerade jetzt die Zeit reif dafür ein Zeichen zu setzen.

Hafel
arno
arno
Mitglied

Re: Der wahre Feind ist nicht Amerika
geschrieben von arno
als Antwort auf sysiphus vom 17.08.2010, 09:05:31
Hallo, sysiphus,

ist es nicht so, dass sich jeder Mensch und jeder Staat seine Feinde selbst schafft?

Viele Grüße
arno


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Karl
Karl
Administrator

Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 18.08.2010, 12:20:54
Wir hatten gestern ein Gespräch mit meiner Schwiegermutter. Sie beklagte sich, wie ungerecht sie es empfunden hätte nach dem Krieg in Frankreich als Deutsche unwillkommen gewesen zu sein. Ich denke, dass wir Deutsche inzwischen froh sind, dass diese pauschale Ablehnung der Deutschen im Ausland wegen der Verbrechen der Nazizeit nicht mehr so vorherrschend ist.

Was zur Zeit in den USA (und ja leider teilweise auch in Europa) passiert, ist etwas Ähnliches. Moslems werden in Sippenhaft für das Verbrechen vom 11. September 2001 genommen.

Ich stimme Hafel deshalb zu: " Ich denke, dass dieses Gotteshaus als friedliche Begegnungsstätte mithelfen könnte, nationale Trauma zu lindern. "

Das müssen die New Yorker aber natürlich unter sich abklären.


Karl
Adoma
Adoma
Mitglied

Re: Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von Adoma
Der wahre Feind....
steckt in uns selbst.

Und zunächst beginne ich, mich mit ihm anzufreunden.
Damit habe ich genug zu tun.



Eine beschäftigte Adoma
arno
arno
Mitglied

Re: Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 18.08.2010, 13:47:30
Hallo, karl,

die US-Amerikaner unterstützen mit allen Mittel
den mitteralterlichen Feudalstaat Saudi Arabien!

Und ausgerechnet aus diesem Feudalstaat stammt die
Terrorgruppe al-Qaida !

Ich kann mir gut vorstellen, dass die New Yorker
jetzt mit dem geplanten Mahnmal in der Moschee
ein dickes Problem haben!

Viele Grüße
arno

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von olga64
als Antwort auf arno vom 18.08.2010, 14:40:48
Aus Saudi Arabien stammt Osama bin Laden, Spross einer der reichsten Familien Saudi Arabiens, der dann später die Gruppe Al Quaida gründete (ausserhalb Saudi Arabiens). Sie sollten dies schon richtig darlegen.
Obama ist ja für das neue Begegnungszentrum für Muslimen (und andere) einige Häuserblocks entfernt von Ground Zero. Dies empfinden die Opfer von Nine-Eleven als Affront (was man irgendwie verstehen kann, zumal ja seit 2001 eine beispielhafte Hysterie Muslimen gegenüber in ganz USA gelebt wird). Obama hat seine Bereitschaft bereits relativiert - sie wird ihn und den Demokraten trotzdem (zusammen mit einigen anderen Dingen) viele Stimmen im November bei den Kongresswahlen kosten. Olga
eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von eliza50
als Antwort auf Karl vom 18.08.2010, 13:47:30
Ich stimme Hafel nicht zu, denn die Moschee würde keine friedliche Begegnungsstätte werden, sondern ein muslimisches Gotteshaus.

Da muss sich erst einmal vorm Betreten jeder die Schuhe ausziehen, sich symbolisch die Füsse waschen und anschliessend vor Allah auf den Boden werfen und verneigen.
Wenn Du das alles vollzogen hast, bist Du demütig genug Dir die Predigt des Iman anzuhören.

Unter diesen gibt es zahlreiche Islamisten, die die Ungläubigen bekehren wollen und im Falle des Widersetzens, wie Hunde töten möchten.

Für mich ist verständlich, dass die Mehrheit der US-Amerikaner so etwas nicht neben ground zero haben möchten.

Solange man zwischen friedlichen Muslimen und Islamisten nicht eindeutig unterscheiden kann, ist äußerste Wachsamkeit geboten.
Man könnte ja selbst in dem Bus oder dem Zug sitzen, der in die Luft fliegt.
Karl
Karl
Administrator

Re: Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von Karl
als Antwort auf eliza50 vom 18.08.2010, 16:11:20
Ich stimme Hafel nicht zu, denn die Moschee würde keine friedliche Begegnungsstätte werden, sondern ein muslimisches Gotteshaus.

Diese pauschale Gleichsetzung einer Moschee mit einer unfriedlichen Begegnungsstätte ist Hammer 1.

Solange man zwischen friedlichen Muslimen und Islamisten nicht eindeutig unterscheiden kann, ist äußerste Wachsamkeit geboten.

So ausgedrückt ist das Hammer 2. Ich kenne sehr viele friedliche Moslems. Diese Art Generalverdacht ist furchtbar und drückt eine solche Borniertheit aus, dass ich es nicht für möglich gehalten hätte, so etwas hier zu lesen.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Der wahre Feind sind doch nicht die amerikanischen Moslems!
geschrieben von olga64
als Antwort auf eliza50 vom 18.08.2010, 16:11:20
Für mich ist verständlich, dass die Mehrheit der US-Amerikaner so etwas nicht neben ground zero haben möchten.



Aber Madame - Sie geben doch meist vor, sehr polyglott zu sein!
Die Mehrheit der US-Amerikaner interessiert dies überhaupt nicht; es ist ein Problem in New York. Auch dort gibt es differierende Meinungen, da nicht ganz N.Y. aus Menschen besteht, die Muslime in toto verurteilen (wie Sie dies anscheinend machen - haben Sie eigentlich keinen freundlichen, türkischen Obsthändler?)
Und "neben Ground Zero" ist nichts geplant - sollten mal wieder den Stadtplan von Manhattan zur Hand nehmen. Olga

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