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Internationale Politik Deutschland verdoppelt Rüstungsexport

schorsch
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Re: Deutschland verdoppelt Rüstungsexport
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 21.03.2010, 09:49:12
Kriegsstrategie?

Friedensstrategie?

Verteidigungsstrategie?

Handelsstrategie?

Das geht doch ineinander über und wird je nach momentaner Überlegenheit der einen oder anderen Interessenseite stärker gewichtet. Sieger ist selten jemand. Verlierer aber meistens viele oder gar alle.
arno
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Re: Deutschland verdoppelt Rüstungsexport
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2010, 10:30:29
Hallo, klaus,

es geht doch nicht um die Wünsche der Bundeswehr,
es geht um die Ziele der Nato!

Unten der gewünschte Bericht.
oder hier!

Viele Grüße
arno
clara
clara
Mitglied

Re: Deutschland verdoppelt Rüstungsexport
geschrieben von clara
als Antwort auf adam vom 20.03.2010, 21:29:24
Es ist mir klar, dass ein Natoaustritt - wenn auch möglich - nicht erwünscht ist
Wichtiger, als das Militärbündnis Nato wäre ein Staatenbündnis, das den globalen Herausforderungen begegnet, Umweltschutz, Energiefragen, Wirtschafts-und Finanzprobleme, echte Hilfe für arme Länder. Eine Verbesserung dieser elementaren Dinge würde dann Kriege verhindern.

Die europäischen Länder, auch Deutschland haben durch die Nato keine Vorteile erfahren. Bei einem eher unwahrscheinlichen Angriff mit konventionellen Waffen (atomare Bedrohung ist ein anderes Kapitel) ist noch nicht Mal sicher, ob ein Mitgliedsland einem anderen Militärhilfe leisten würde, da es dazu keine Verpflichtung gibt. Für Deutschland war die Nato bisher doch nur ein "Unterstützungsverein" für die USA, um Soldaten und Waffen zu liefern.

Nun geht es im vorliegenden Thema weniger um die Nato und deren Berechtigung, als um den gestiegenen deutschen Rüstungsexport. Ich meine, dieser steht in keiner Verbindung mit der Frage eines Militärbündnisses, die Waffenlieferungen erfolgen in Länder mit oder ohne potenzielle Kriegsgefahr, manchmal über sonderbar verschlungene und verschleiernde Pfade. Es handelt sich um ein Riesengeschäft, ein schmutziges dazu und nicht um angeblichen Erhalt der äußeren Sicherheit, denn dafür würde die derzeitige vorhandene Waffenmenge längst ausreichen, wenn es denn sein muss, ab und zu modernisiert.

An Griechenland, das praktisch Pleite ist, werden deutsche Waffen geliefert. Als Gegner kommt nur die Türkei in Frage, die auch Waffen bekommt, damit alles schön ausgeglichen ist. Dabei müsste die Türkei nur Mitglied in der EU werden, und Waffenlieferungen könnten sich erübrigen.

Clara



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carlos1
carlos1
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Re: Deutschland verdoppelt Rüstungsexport
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 21.03.2010, 09:49:12
„Das Problem ist im Lissabon-Vertrag festgeschrieben und heißt "wirtschaftlicher Wettbewerb".

Da gibt es keine Balance mehr! Der soziale Bereich in der EU soll sich über die Wirtschaft
und über die Zeit angleichen!“ arno

Es geht im Lissabon-Vertrag vor allem um die globale europäische Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den neu entstehenden Handels- und Produktionszentren wie China, Indien, Brasilien durch Stärkung der Entscheidungsfähigkeit i(Stellung des Parlamentes) im Staatenverbund der EU. Das ist etwas anderes als Wettbewerb. Der Agrarmarkt und weite Bereiche des EU-Marktgeschehens haben mit Wettbewerb wenig oder gar nichts zu tun. Frankreich, das mit seiner Planification stark planwirtschaftlich orientiert ist, hat starken Druck ausgeübt, damit das Prinzip „des freien unverfälschten Wettbewerbs“ aus dem Vertrag gestrichen wurde. Das muss in der Praxis jedoch keine Schwächung der EU-Wettbewerbskontrolle zur Folge haben. Die Steuer- und Sozialpolitik bleiben nationale Angelegenheit.

Das Europäische Parlament darf künftig über den EU-Haushalt und die Agrarsubventionen mitbestimmen. Dabei handelt es sich um die größten zu vergebenden Etatposten im EU-Haushalt. Dringend erforderlich ist eine Finanzmarktkontrolle.


„Das Erfolgsstreben ist ein pädagogisches Ziel und im zwischenmenschlichen Bereich
ist mobbing ab 1. Schulklasse bis Rentenbeginn überlebenswichtig! Das ist Fakt.” Arno


Erfolgsstreben ist gleichzeitig immer auch Machtstreben und deshalb ist es notwendig Erfolge einer Machtkontrolle zu unterziehen. Finanzmanager müssen kontrolliert werden, gerade weil sie Erfolg haben. Verstaatlichung allein hilft nicht, denn gerade die staatlichen Landesbanken haben (von HRP abgesehen) am meisten in der Finanzkrise sich Fehlspekulationen geleistet.


„wie wir heute alle sehen können, sind nicht nur die USA bereit,
Kriege um Energie zu führen.

Die Neuausrichtung der NATO hat zum strategischen Hauptziel
die Energiesicherheit.

Zur Zeit positioniert sich auch die EU in diese Richtung.

Mit Hilfe des Lissabon-Vertrages wird in der EU die Aufrüstung
vorangetrieben, um die Energieversorgung und ihre Transportwege (Seewege).“ Arno

Auch China, Russland sind außer der NATO Staaten an der Sicherung der Seewege am Horn von Afrika beteiligt. Das sit verständlich, denn China hat ein vitales Interesse an der Sicherheit des Handels auf den Weltmeeren, wie auch Deutschland und andere Industriestaaten. Am Krieg in Afghanistan sind über 40 Staaten beteiligt. So viele hat die NATO gar nicht. Die Strategische Ausrichtung geht auf Sicherung der Seewege und des Handels. Im Irak wurde auch deutlich, dass nicht die USA der Hauptgewinner der Aufträge der irakischen Regierung wurden sondern China.


Wie kritisch deine Auffassungen deine Pauschalierungen betrachtet werden müssen, zeigt der gegenwärtig wieder aufgelebte Konflikt um die Falkland-Inseln. Großbritannien versucht Probebohrungen nach Öl dort durchzuführen. 1982 wurden die Inseln von Argentinien besetzt (Diktator Galtieri). Aber GB schlug zurück und eroberte die Inselwelt wieder. Durch Waffenlieferungen des QWesten (Frkrch vor allem mit Exocet-Raketen) erlitten die Briten herbe Verluste. Die USA und die lateinamerikansichen Staaten unterstützten GB unter Thatcher damals. Heute hat GB international eine Chance mehr Hilfe zu erlangen. Die USA lehnen Hilfe ab, obwohl es um ÖL geht, das der Verbündete angesichts versiegender Nordseeölquellen benötigt. Die Behinderung britischer Schiffe durch Argentinien, eigentlich eine Aggression, wird heruntergespielt Frau Clinton ist bestenfalls bereit z uvermitteln. Von der EU hat GB keine Hilfe zu erwarten. Brasilien und alle Staaten Südamerikas stehen gegen GB. 1982 waren diese Staaten großenteils Diktaturen, heute sind es weitgehend Demokratien. Ein Krieg würde den internationalen Handel schwer belasten. Selbst GB kann es sich nicht leisten eine aufstrebende Superwirtschaftsmacht wie Brasilien vor den Kopf zu stoßen. Die von dir vertretene These Aufrüstung für Öl in der EU hat mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun. Gegenwärtig findet in der Welt eine Verschiebung von Machtverhältnissen statt. Die Industriestaaten verlieren durch die aufstrebenden Schwellenänder China, Indien, Brasilien etc. relativ an Stärke. Ein solcher Niedergang wie man ihn auch bezeichnen könnte hat es sehr oft gegeben. Er muss nicht in einen Krieg münden. Warum auch? Durch Handel lassen sich Ziele auch erreichen. Handelspolitische Erfolge sind auch machtpolitische


„Die NATO entwickelt sich immer weiter weg von einem Verteidgungsbündnis
hin zu zu einem Bündnis zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen mit
militärischen Mitteln!

Wer das nicht wahrhaben will, ist dumm und wer das gutheißt ist noch dummer!“ arno

Niemand würde dies gutheißen, und wahr ist es auch nicht. Deine Abqualifizierungen mit Dummheit könntest du dir sparen. Es sind Clichévorstellungen, Stereotype, die schlicht falsch sind.


Nicht falsch sind dagegen deine Feststellungen zum Mobbing in der Gesellschaft. Nicht alle betreiben es und es ist eine Plage. Die Gesellschaft ist durch die in der Wirtschaft vorgelebten Bilder von Erfolg und Macht darauf konditioniert. Darauf sollte wir genau achten. Das kann eine Gefahr sein, gerade auch für den Wettbewerb. Mobbing schadet indirekt auch der der Wirtschaft.

Grüße an dich

c.


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