Internationale Politik Die deutschen Frauen beim IS

adam
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von adam
als Antwort auf lupus vom 30.07.2017, 09:10:58

Lupus,

wie eine Gesellschaft ihre Kinder/Jugendlichen beurteilt und behandelt, kann nicht davon abhängig sein, für wie erwachsen sich die Kinder/Jugendlichen selber halten, sondern was der Gesellschaft die Fürsorgepflicht, aber auch der natürliche Beschützerinstinkt, vorschreibt. Auch bei der Aufsichtspflicht der Eltern geht es in erster Linie um die Pflicht zur Fürsorge.

In meinem obigen Text, den du monierst, habe ich beschrieben, wie der Rechtsstaat bei uns seine Kinder juristisch behandelt. Das ist modern und entspricht in etwa auch meinem Beschützerinstinkt. Menschen, die ihre Kinder im Stich lassen, so wie von dir und einigen geschrieben, verhalten sich nicht nur unerwachsen, sondern im Grunde genommen machen sie sich strafbar, sollten sie ihrer Ansicht Taten folgen lassen, die dazu führen, daß die Mädchen im Irak verurteilt werden, ihnen also in irgendeiner Form geschadet wird.

Was die Gesellschaft betrifft, hat sie jetzt die Chance, ihren Mangel an Fürsorge, der dazu führte, daß die Mädchen zum IS ausreisen konnten, wieder gut zu machen. Noch nicht mal in der Steinzeit oder noch früher gab es eine menschliche Gesellschaft, die sich von ihrem Nachwuchs aus Egoismus so distanziert hat, wie von einigen hier vorgeschlagen.

--

adam
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 29.07.2017, 22:16:07

Adam
Ich denke man sollte Täter dort bestrafen wo sie Schaden angerichtet haben.
Wenn hier vom unterschiedlichen Strafmaß und unterschiedlichen Nationalitäten ausgegangen wird, könnte jeder Saudi oder Iraker oder ....der seine Frau wegen Untreue tötet eine Überstellung in sein Heimatland verlangen, da ihm dort auf Grund der Scharia kaum eine Strafe erwartet.
In vorigen Beiträgen wurde auch schon aufgezählt, daß die Eltern, die Lehrer, das Jugendamt, Sozialarbeiter .... schlicht versagt haben.
Das Mädel ist somit unschuldig, denn wenn alle versagen bleibt ja keine Schuld mehr für den Täter übrig.
Wer kümmert sich eigentlich um die Opfer?

lupus
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von lupus
als Antwort auf adam vom 30.07.2017, 09:43:31


Adam,
wir reden eben von zwei verschiedenen Personen.
Du meinst ein pubertierende Mädchen (oder auch Kind) das von der Behörde und den Angehörigen schmählich vernachlässigt resozialisiert werden muss.
Meine Person ist eine verheiratete Mutter die es versäumt hat sich eine Stufe zu Allah zu bauen indem sie die Welt von ein paar Ungläubigen säubert.
Meine Person kommt eigentlich in einem Rechtsstaat gar nicht vor.
lupus

PS.:Wirst du mal versuchen 16jährige mit "Kind" anzusprechen?
 


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adam
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2017, 11:01:43

@Holger,

niemand hat behauptet, daß das Mädchen unschuldig ist. Schon gar nicht, weil andere Menschen viel falsch gemacht haben. Was hast du für ein Rechtsverständnis? Basierend auf Sarkasmus?

@lupus,

lies meinen Beitrag. Das Selbstverständnis von Kindern/Jugendlichen kann nicht die Basis  juristischer Beurteilung sein. Es gibt die beiden Personen, wie du sie beschreibst nicht. Das ist eine heute Sechzehnjährige.

--

adam

mane
mane
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 29.07.2017, 14:58:23

Hallo Tina,

ich gehe nicht davon aus, dass ein 15jähriges Mädchen mit dem Vorsatz, Menschen zu töten, in den Irak reist .Auch habe ich bisher nirgendwo gelesen, dass sie Menschen umgebracht hat. Falls sie nach Deutschland zurückkehrt, was ja noch nicht geklärt ist, muss so gut wie möglich festgestellt werden, welche Straftaten sie begangen hat - dafür sollte sie bestraft werden. Es gibt einen gesetzlichen Strafrahmen für Verbrechen, den können Richter ausschöpfen, an die Obergrenze müssen sie sich aber halten. Ich denke, dass Mansour das ebenso sieht.

Von irakischer Seite wurde lt. "Der Spiegel" signalisiert, dass es keine Hinweise auf eine Beteiligung der Frauen an IS-Morden oder Kampfhandlungen gebe. Linda W. und ihre drei Mitstreiterinnen sollen für die berüchtigte Sittenpolizei gearbeitet und dafür gesorgt haben, dass Frauen, die sich nicht ausreichend verhüllten, bestraft wurden. Zwei der Frauen sollen zudem in der IS-Propaganda im Internet gewesen sein und womöglich auch neue Mitglieder für die Dschihadistenmiliz rekrutiert haben.
Mitte Juli hatten irakische Einheiten mehrere ausländische Anhängerinnen des IS aufgegriffen, die sich in einem Tunnelsystem unter der Altstadt von Mossul versteckt hatten. Auch Waffen und Sprengstoffgürtel sollen dabei gefunden worden sein.
Mane
Linda W. und ihre IS-Mitstreiterinnen sollen für die berüchtigte Sittenpolizei gearbeitet haben
 

Mitglied_a254d63
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 30.07.2017, 13:34:23

Wer sich dem IS anschließt weiß, das das keine caritative Organisation ist.
Der weiß, das der IS seine Herrschaft mit Krieg,Gewalt und dem Töten aller, die sich ihm nicht unterwerfen erringen will.
Das wird im Internet und der mündlichen Propaganda hier agierender Werber klar gestellt.
Wer sich dem anschließt ist demnach bereit zum töten, egal wie alt er oder sie ist.
Hier geht es ja auch nicht um eine reumütige Abkehr sondern eine Gefangennahme, die die Mitgliedschaft im IS beendet hat.
 


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Mitglied_5ccaf87
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2017, 15:02:48

Wer sich dem IS anschließt weiß, das das keine caritative Organisation ist.
Das ist zweifelos richtig. Eine solche Entscheidung kann man aber nicht einer im Leben unererfahrenen  Jugendlichen überlassen. Natürlich gab es auch in meiner Kindheit und Jugend Personen ähnlichen Alters, die aus Abenteuerlust oder weil sie Probleme mit ihrer Umwelt hatten, sich bei der Légion étrangère bewarben. Selbst wir Kinder kannten oft deren Absichten.

Den Erziehungsberechtigten muss auch aufgefallen sein, das ihre Tochter Probleme mit der Gesellschaft besitzt und welchen Umgang sie pflegt. Niemand hätte den Eltern verübelt, wenn sie sich Hilfe in der für sie zuständigen Kommunalverwaltung geholt hätten. Schon eine Vermisstenanzeige (googln) hätte viel geholfen.

Anders herum hatte diese Jugendliche ohne einer geregelten Tätigkeit soviel Geld zur Verfügung, das sie sich auf die lange Reise in den Nahen Osten machen konnte. Deshalb sind Erziehungsberechtigte / Erziehungsverpflichtete mitschuldig und müssen ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden. (Wie schriebst du im obigen Zitat?)

Das der ehemalige Beamte seine Gilde sauber wäscht, sollte auch für dich einleuchtend sein. Ich habe nichts dagegen, wenn er entsprechende Gesetzesvorlagen schreiben lässt. Vielleicht bekommt er sie noch bis zur Wahl durchgewunken und schafft es bis dahin das 15 jährige Mädchen strafmündig werden. Eventuell kann man auch die Schuld den Transitstaaten in die Schuhe schieben. Das fehlt eigentlich noch in der Diskussion oder habe ich was verpasst?

mane
mane
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2017, 15:02:48

Wer sich dem IS anschließt weiß, das das keine caritative Organisation ist.
Der weiß, das der IS seine Herrschaft mit Krieg,Gewalt und dem Töten aller, die sich ihm nicht unterwerfen erringen will.
Das wird im Internet und der mündlichen Propaganda hier agierender Werber klar gestellt.
Wer sich dem anschließt ist demnach bereit zum töten, egal wie alt er oder sie ist.
Hier geht es ja auch nicht um eine reumütige Abkehr sondern eine Gefangennahme, die die Mitgliedschaft im IS beendet hat.
 
Hallo Holger,

ich sehe das anders, kann mich aber auch irren.
Linda W. war 15 Jahre alt, in meinen Augen ein halbes Kind, welches durch eine falsche Entscheidung, über deren Konsequenzen sie sich nicht umfänglich im Klaren war, dort gelandet war, wo sie jetzt ist. Einmal angekommen, merken viele bereits nach kurzer Zeit, dass sie nicht das finden, was sie sich vorgestellt hatten. Meistens werden sie sofort verheiratet und dürfen nicht allein das Haus verlassen. Werden sie dabei erwischt, gilt das als Verrat und sie müssen um ihr Leben fürchten. Auch wenn sie wollten, eine Flucht ist nahezu unmöglich. Was bleibt ihnen übrig, als das zu tun, was von ihnen verlangt wird? Ich hoffe sehr, dass man sie nicht dazu gebracht hat, andere Menschen zu töten.
Mane

 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 30.07.2017, 21:28:53
Wer sich dem IS anschließt weiß, das das keine caritative Organisation ist.
Der weiß, das der IS seine Herrschaft mit Krieg,Gewalt und dem Töten aller, die sich ihm nicht unterwerfen erringen will.
Das wird im Internet und der mündlichen Propaganda hier agierender Werber klar gestellt.
Wer sich dem anschließt ist demnach bereit zum töten, egal wie alt er oder sie ist.
Hier geht es ja auch nicht um eine reumütige Abkehr sondern eine Gefangennahme, die die Mitgliedschaft im IS beendet hat.
 
Hallo Holger,

ich sehe das anders, kann mich aber auch irren.
Linda W. war 15 Jahre alt, in meinen Augen ein halbes Kind, welches durch eine falsche Entscheidung, über deren Konsequenzen sie sich nicht umfänglich im Klaren war, dort gelandet war, wo sie jetzt ist.
 
geschrieben von mane
Meines Erachtens werden die Eltern nicht genug in die Pflicht genommen welches so ein Chaos
in der Erziehung ihres Kindes angerichtet haben, für mich gehören diese Erziehenden zur Rechenschaft gezogen, ich weiß das kommt nicht gut an "Sippenhaft" aber es wäre eine Abschreckung für die vielen Erziehenden welche ihre Kinder verantwortungslos schalten und walten lassen, aber dann nachher in der Boulevardpresse Krokodilstränen vergiessen wie schlecht doch die Welt sei.
Phil. 
adam
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von adam
als Antwort auf pschroed vom 31.07.2017, 08:25:18

Wow Phil,

schon vor deinem Beiträg wähnte ich mich im Rechtsverständnis des IS und der Scharia, geleitet von Rache und Vergeltung, wie es Erdogan gerne für seinen Islamismus hätte. Als gäbe es bei uns kein Jugendstrafrecht.

Und nun plädierst ausgerechnet du dafür, Menschen, die selber nichts aktiv begangen haben für etwas zu bestrafen, das andere noch nicht getan haben und nie tun werden. Das entbehrt jeder Rechtsstaatlichkeit. Das ist Willkür.

Wenn überhaupt, kann in einem Rechtsstaat Abschreckung nur durch Androhung einer Strafe funktionieren, aber nie als vorsorglich vollstreckte Strafe.

--

adam


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