Internationale Politik Die deutschen Frauen beim IS

Edita
Edita
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Edita
als Antwort auf pschroed vom 31.07.2017, 08:25:18

 
Meines Erachtens werden die Eltern nicht genug in die Pflicht genommen welches so ein Chaos
in der Erziehung ihres Kindes angerichtet haben, für mich gehören diese Erziehenden zur Rechenschaft gezogen, ich weiß das kommt nicht gut an "Sippenhaft" aber es wäre eine Abschreckung für die vielen Erziehenden welche ihre Kinder verantwortungslos schalten und walten lassen, aber dann nachher in der Boulevardpresse Krokodilstränen vergiessen wie schlecht doch die Welt sei.
Phil. 
Oh Gott Phil - was sagst Du da? Es mag ja in einzelnen Fällen durchaus so sein, daß Eltern ihrer Erziehungspflicht und Aufsicht überhaupt nicht oder nur unzureichend nachkommen, aber ......
wenn es in einer Familie zwei und/oder mehr Kinder gibt und nur eines schert aus und wendet sich einer kriminellen und/oder extremistischen Gruppierung zu, welchen Vorwurf willst Du den Eltern dann machen?
Solche Fälle gibt es wahrlich auch genug!

Edita

pschroed
pschroed
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Edita vom 31.07.2017, 09:53:44

Liebe Edita, aus persönlicher Erfahrung meiner Kindheit weiß ich was Vernachlässigung bzw. keine Interesse, sowie die Selbstüberlassung seiner Höhen und Tiefen besonder in der Pubertät ist, mit mir zum Teil auf der Strasse lebende Kinder im Dreck und im Schmutz griffen nach allem was auch nur die geringste Verbesserung des täglichen Umstandes führte auch wenn wenn es um Diebstahl oder was auch immer eintrat, für mich sind die Eltern ein sehr grosser Teil Schuld an vielem Misere und sie kommen einfach zu einfach aus dieser Nummer heraus. 
Wenn ein heranwachsender sein Stolz und seine Würde verloren hat besonders wenn es seine Volljährigkeit noch nicht erreicht hat,sollten, müssten meines Erachtens die Erziehenden beim Konflikt mit dem Gesetz ihrer Kinder mit zur Rechenschaft gezogen werden um  die Verantwortung ihrer Kinder der Gesellschaft wieder bewußt zu machen.
Es ist meine Meinung die wirklich keiner mit mir teilen muß und klinke mich aus dem Thema aus.
Phil. 

olga64
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.07.2017, 09:53:44

Auch wenn Eltern versuchen sollten, ein 15-jähriges Mädchen in einer Art Gefängnis zu halten, werden sie nur das Gegenteil bewirken: der junge Mensch versucht mit allen Kräften, diesem Gefängnis zu entweichen.
In unserer Generation war dies ja so. Wir wurden erst mit 21 Jahren volljährig und ich erlebte die pädagogische Unfähigkeit am eigenen Leibe mit, in dem man versuchte, mir alles zu verbieten, was möglich war.
Trotzdem machte ich alles, was ich wollte. Ich wurde fantasiereich in der Umsetzung und entwischte, wann immer ich dies wollte.
Und damals hatte nwir noch kein Internet oder virtuelle Kommunikation mit Gleichgesinnten, so wie dies heute längst der Fall ist.
Diese Bräute des Dschihad organisieren sich über das Netz; auch die Bezahlung einer solchen Reise dorthin erfolgt von dieser Seite usw.
Ich denke,dass die Eltern, was immer sie selbst hier zu verantworten haben, in den letzten Jahren sehr gelitten haben, weil sie nicht wussten, ob ihre Tochter überhaupt noch lebt. Sie werden weiterleiden, weil ihnen die Tochter sehr fremd geworden ist und keiner weiss, ob es ihr möglich ist, nochmals die Weichen drastisch umzustellen.
Wie sollte eine Strafe für die Eltern aussehen? Zusammen mit der Tochter in den Knast? Olga


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mane
mane
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 31.07.2017, 10:44:53

Lieber Philippe,

Eltern tragen eine große Verantwortung, wenn sie Kinder in die Welt setzen und müssen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie diese grob vernachlässigen. Gerade in der Pubertät brauchen Jugendliche verlässliche Ansprechpartner, die auch zu ihnen stehen, wenn sie mal Mist bauen. Auf der Suche nach ihrer Identität, fühlen sie sich oft unverstanden und erfahren nicht die Anerkennung, die sie brauchen. Kommt dann ein mangelndes Selbstwertgefühl hinzu, kann das der Nährboden für eine Radikalisierung sein. Habe sie kein sie unterstützendes Elternhaus oder andere wohlwollende Bezugspersonen, passiert es, dass sie sich Gruppen anschließen, von denen sie sich Halt versprechen und sind leichte Beute für Salafisten, die sich genau solche jungen Menschen aussuchen.

Ob Linda W. eine behütete Kindheit hatte, weiß ich nicht. Gelesen habe ich, dass die Eltern sich getrennt hatten und Linda mit ihrer Mutter umgezogen ist. Die Scheidung, verbunden mit einem neuen Umfeld und dem Verlust der alten Freunde, kann zu einem Knick in ihrem Leben geführt haben.
Linda soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden haben. Deren Propaganda im Netz ist verführerisch, intelligent und gut gemacht. Sie ist jugendgerecht gestaltet und spricht junge Leute an, die auf der Suche nach Hilfe und Orientierung sind. Bei den Mädchen spielt dabei eher die Romantik eine Rolle. Anders als bei Jungen vollzieht sich die Radikalisierung bei Mädchen eher im Stillen.

Der IS sucht gezielt und systematisch deutsche Mädchen in sozialen Netzwerken. Anwerberinnen locken junge Mädchen, die sie mit IS-Kämpfern verheiraten wollen. Nach erfolgreicher Rekrutierung unterstützen die Anwerberinnen die jungen Frauen u.a. bei den Vorbereitungen für die Ausreise, geben Tipps, um das Geschehen zu verschleiern, empfehlen Routen und Kontakte an den Zwischenstationen in den IS.
Gruß Mane

Tina1
Tina1
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 31.07.2017, 22:40:47

Mane, ich kann nicht verstehen, wenn du den Eltern die Schuld gibst für die Radikalisierung ihrer Kinder. Hast du dich schon mal mit dem Thema befasst? Die Eltern, wie die Lehrer, wie die Freunde sind machtlos, wenn sich ein Jugendlicher für den radikalen Islam entscheidet.  Darüber gibt es viele Reportagen wo Eltern erzählen.

Viele von den Jugendlichen hatten gute Ausbildungen, hatten das Abitur oder waren dabei das Abitur zu machen. Die allermeisten haben in harmonischen Elternhäusern gelebt, es gibt Geschwister u. Freunde die das bestätigen. Es gab keinen Bruch in ihrer Laufbahn u. wenn waren sie selber dran schuld, wenn sie die Schule abbrechen, wenn sie nichts lernen wollen. Und ohne Ausbildung gibt es dann natürlich auch keinen Job. Auch da sind die Eltern meistens machtlos, sie lassen sich nichts mehr sagen.
 
Es gibt abertausende junge Menschen die in solchen Situationen leben, die bei der Mutter aufwachsen u. trotzdem werden sie keine IS Kämpfer.  Die Mädchen u. Jungen waren nicht religiös, haben sehr modern gelebt. Als die Eltern u. Lehrer, sowie Schul-Freunde die starken Veränderungen gemerkt haben, haben sie zusammen alles unternommen, um ihr Kind von dieser Ideologie abzubringen. Es ist aber nicht gelungen, man hat die Jugendlichen nicht mehr erreicht. Keiner. Die Eltern leben jahrelang voller Verzweiflung u. Angst, sie suchen ihre Kinder.
 
Wenn einer Schuld an der Radikalisierung hat, dann sind es die streng, religiösen, radikalen Salafisten wie P. Vogel, die radikalen Moscheen u. Imame in Deutschland, die "Lies" Koran Verteilung.. Dort wurden fast alle IS Kämpfer rekrutiert. Indem man ihnen sagt: Ein Muslim muss einen Dschihad ausführen u. ein Muslim muss gegen Demokratie sein. Das kann man alles in den Reportagen hören u. sehen.

Aber wenn man nur ein bissel denken kann u. Verstand hat, wozu eine 16-Jährige fähig ist, wenn man die brutalen Videos vom IS gesehen hat, wenn man durch die Medien genau weiß, wie die Rekrutierung erfolgt und wie es dann wirklich beim IS aussieht, wenn man hört was die Hassprediger, auch bei "Lies", für eine Ideologie verbreiten, würde sich jeder Denkende, auch ein religiöser Mensch  davon distanzieren.

Und genau das haben auch Frauen getan. Es gibt Fälle wo Frauen die plötzlich sehr religiös wurden, die sich mit Salafisten eingelassen hatten,  die aber als sie die Hasspredigten der Imame gehört hatten,die Ideologie der ";Liesbewegung"  mitbekommen haben u. was sie von Islamisten auch von Frauen, vorallem von Frauen persönlich erlebt haben, hat sie zum Absprung gebracht. Siehe Video.
Wie kann man sich dem IS anschließen, die jeden anders gläubigen u. ungläubigen töten wollen? Das hat sie alles gewusst.

Mein Fazit ist,  bevor es zu ein Radikalisierung zum IS Kämpfer kommen kann, muss vorher ein großer Drang nach einem streng religiösen Leben, einem Kalifat mit der Scharia vorhanden sein. In den Videos hört man genau das von den IS Kämpfern aus Deutschland. Sie sagen alle, sie wollen ein Kalifat.u. rekrutieren weiter mit ihren Botschaften über Videos.

Sie fühlen sich nicht von  dem gemäßigten Islam angezogen, sondern von dem radikalen, politischen Islam, von den radikalen Islamisten u. derer Ideologie.
Vielleicht schaust du dir mal die Reportagen an, wo man vieles erfährt.

Das sind meine Gedanken zu dem Thema, die sich ausschließlich darüber bilden, was man in den vielen Reportagen von Betroffenen u. den Medien erfährt.
Meine Gedanken, muss aber niemand teilen, auch du nicht.
Tina

"Töten u. Sterben für Allah"
 
 

mane
mane
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 03.08.2017, 16:03:29

Liebe Tina,

Ich kenne die von dir eingestellten Videos und finde es entsetzlich, was dort gezeigt wird. Wenn junge Leute erstmal in den Klauen der islamistischen Menschenfänger sind, ist es für die meisten nahezu unmöglich, ihnen zu entkommen. Dass ich mich bereits mit dem Thema befasst habe, müsstest du eigentlich wissen - haben wir beide doch schon manchen Austausch darüber gehabt.

Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wenn Jugendliche sich radikalisieren und dazu kann auch gehören, wie ich schrieb, wenn ihre Eltern ihre Kinder grob vernachlässigen. Auch wenn Außenstehende und sogar Bezugspersonen glauben, dass die Hinwendung zum Islamismus plötzlich kam, ist es doch in der Regel ein länger andauernder Prozess, bis sie sich zur Ausreise in Kriegsgebiete entschließen. Auch sind nicht alle Jugendlichen anfällig dafür und ich halte eine liebevolle und verständnisvolle Erziehung, die auch Grenzen aufzeigt, für eine gute Basis für eine gefestigte Persönlichkeit der Kinder, die dafür sorgt, dass diese auch schwierige Zeiten überstehen.

Es gibt jedoch auch die andere Seite von der du schreibst: Jugendliche, die von niemandem mehr erreichbar sind. Es wirkt, als hätten sie eine Gehirnwäsche hinter sich und zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig. Ich schrieb von Anwerberinnen, die junge Frauen aus dem Westen ermuntern, in den IS auszuwandern.
Das Bild, das die 26jährige ehemalige Ärztin von ihrem Leben unter der Herrschaft der Islamisten zeichnet, ist ein verführerisches. Es sind Schwärmereien vom Leben unter dem IS. Gräueltaten, die im Netz verbreitet werden, sei nur westliche Propaganda, gelogen sei auch, dass Frauen zur Heirat mit Dschihadisten gezwungen wüden. Der IS biete Jobs für Lehrerinnen, Ärztinnen oder Krankenschwestern. Eindringlich wirbt sie dafür, ins Kalifat zu kommen, wo man keine Miete und Steuern zahlen müsse, Arztbesuche um sonst seien usw. Bloggerin wirbt für den Islamischen Staat  Ein Staat, der ein Muster an Toleranz sei, ohne Rassismus.
Mane
 


 


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Tina1
Tina1
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 03.08.2017, 21:53:32

Liebe Mane,

ich bin mit vielem einverstanden was du scheibst. Ich möchte mich über den Beitrag der Bloggerin u seine Wirkung mal äußern, also wie ich das sehe.

Auszug aus deinem Link:
„Das hängt von deinem Talent oder deinem Beruf ab“, antwortet Sham. Der IS biete Jobs für Lehrerinnen, Ärztinnen oder Krankenschwestern. Eindringlich wirbt sie dafür, ins Kalifat zu kommen. „Wann willst du kommen? Wenn das Schwierigste vorbei ist?“ Ein anderer Spruch lautet: „Je länger du deine Reise hinauszögerst, desto schwieriger wird es für dich, noch auf den fahrenden Zug zu springen.

Mane, in meinen Augen kann so ein Bericht heut zutage nicht mehr verführerisch wirken, weil inzwischen alles bekannt gemacht wurde. Das hätte ganz am Anfang, als die ersten IS Kämpferinnen nach Syrien gingen, eventuell noch Wirkung haben können, denn man wusste nicht viel vom IS Leben für Frauen aus dem Westen in Syrien o. Irak.

Jeder weiß, dass nach der Scharia die Frauen nicht arbeiten dürfen,  daher müsste man bei diesem Text sofort aufhorchen, skeptisch werden. Linda war kein dummes Mädchen. " Linda W. war eine gute Schülerin und radikalisierte sich im Stillen." Deshalb konnte die Mutter u. andere die Radikalisierung auch nicht mitbekommen.

Es ist ja so, das man von einigen IS Kämpferinnen aus Deutschland hört, dass sie gerade das Leben, leben wollen. Nicht arbeiten zu müssen u. nur für Mann u. Kinder da sein. Sie möchten einen starken Mann an ihrer Seite haben, dem sie sich unterordnen müssen. Sie wollen genau das, wovor Frauen in Syrien u im Irak fliehen. Das ist doch paradox. Sie gehen also nicht nach Syrien u Irak, weil sie arbeiten wollen.
Die Linda müsste mindestens gewusst haben, dass die Ideologie der IS ist, dass sie Frauen nur benutzen für Sex u. um Kinder zu gebären. Nachschub für den IS. Dass die Frauen nach der Scharia leben müssen, das heißt Vollverschleierung, Schläge, Steinigung bei Ungehorsamkeit u. die Frauen müssen nur für den Mann da sein. Das heißt auch ein abgeschnittenes Leben nur im Haus.

Es gibt viele Beiträge von Frauen die mit IS gekämpft haben, die genau das alles was in dem Bericht steht, widerlegen.

Auszug aus deinem Link:
"Das Kalifat, wie es die junge Frau beschreibt, ist ein Staat, in dem Muslime keine Miete, Steuern oder Elektrizität- und Wasserrechnungen zahlen müssen. In dem die Dschihadisten einmal im Monat kostenlos Lebensmittel aus dem Supermarkt bekommen, Arztbesuche umsonst sind und es außer Kontaktlinsen fast alles gibt. "

Dass sie keine Miete, Steuern oder Elektrizität- und Wasserrechnungen zahlen müssen liegt daran, dass sie kein Wasser, keine Elektrizität haben. So berichten es Frauen, die zurückgekehrt sind.

Auszug aus deinem Link:
"Ein Staat, der ein Muster an Toleranz ist, wie man an den vielen gemischten Paaren sehen könne. Eine Gemeinschaft ohne Rassismus, schwärmt Sham."

Auch dieser Satz müsste die Frauen sofort aufschrecken u. unglaubwürdig wirken. Denn ein Kalifat hat null Toleranz für andere Religionen, für Ungläubige, für anders Denkende. Sie werden bekämpft u getötet. Für sie sind das alles keine Menschen. Man muss nur an die Christen, Alawiten, Kurden u. Jesiden denken, die abgeschlachtet werden wie Tiere u die Kinder /Frauen werden als Sklavinnen gequält. Man muss nur an die Muslime denken, die ihre Religion gemäßigt leben,auch sie werden bekämpft, weil sie in denAugen des IS keine richtigen Muslime sind.. Auch das ist alles bekannt u weiß auch eine 16-jährige.
Die Gemeinschaft, ein Kalifat ist nur für Muslime, die die perverse Ideologie des IS angenommen haben, deshalb ist das Rassismus pur.

Wenn jemand in einem anderen Land kämpfen will, dann wird sich jeder Mensch mit Verstand erstmal informieren mit wem er kämpfen will u. welche Ziele im Vordergrund stehen u. er wird sich darüber informieren, wem er im Ernstfall töten oder schlagen muss, wie bei der Sittenpolizei wo Linda gewirkt haben soll. Das ist dass mindeste was man erwarten kann. 

Auch die Sittenpolizei trägt Waffen, deshalb wurde Linda auch mit einer Waffe gefunden u. können im Enstfall auch töten, wie es  Frauen aus dem Irak berichten. Zu solchen Grausamkeiten muss man erstmal bereit sein, in meinen Augen kann da was im Kopf nicht in Ordnung sein. Keine Gehirnwäsche kann einen Menschen der Empathie hat dazu bringen..
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina



 

olga64
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 04.08.2017, 12:01:01




Es ist ja so, das man von einigen IS Kämpferinnen aus Deutschland hört, dass sie gerade das Leben, leben wollen. Nicht arbeiten zu müssen u. nur für Mann u. Kinder da sein. Sie möchten einen starken Mann an ihrer Seite haben, dem sie sich unterordnen müssen.

 

mane
mane
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 04.08.2017, 12:01:01

Liebe Tina,

ich bezweifel, dass eine 15jährige so umfassend über den IS und was ihr bei einer Ausreise dorthin blühen wird, informiert ist. Sicher gibt es die Möglichkeit sich im Internet schlau zu machen, doch ist es doch oft so und im Besonderen in dem Alter von Linda W., dass man es mit einem eingeschränkten Blickwinkel nach Videos und Informationen absucht. Wenn jemand wirklich Bescheid weiß, was jungen Mädchen dort blüht und trotzdem hinfährt (du schreibst u.a. von Schlägen und Steinigung bei Ungehorsam), kann man, meiner Meinung nach, nicht "ganz bei Trost" sein und masochistisch veranlagt sein.

Ob sie wirklich im Kriegsgebiet kämpfen wollte oder wirklich zu einer Mörderin wurde, ist meiner Meinung nach, noch nicht erwiesen. Sie wurde inmitten einer Gruppe von Frauen in einem Tunnel gefunden, wo auch Waffen lagen. Aber, du kannst natürlich mit deiner Vermutung recht haben.

Wir schrieben schon einige Male über Hyat, wo Eltern beraten werden, deren Kinfer in die salafistische Szenen abrutschen und sich radikalisieren. Hier ist ein Interview mit Claudia Dantschke, die als eine der profiliertesten Islamismusexpertinnen gilt, die diese Beratungsstelle leitet.


Mit welchen Vorstellungen gehen die jungen Frauen dahin?
Claudia Dantschke: Mit unglaublich naiven, romantischen Vorstellungen. Sie sehen sich als Löwin hinter dem Löwen, als Frau hinter dem kämpfenden Mann. Als Herrscherinnen mit eigenem Hausstand, in dem sie mit drei, vier Schwestern leben. Sie nehmen nur das wahr, was ihre Vorstellung bestätigt. Sie schwärmen für die Kämpfer, für einen Teil der Mädchen haben diese die Rolle von Popstars ersetzt. Die diskutieren: Guck mal, den könnte ich nehmen oder den, welcher ist hübscher? Das ist nichts anderes als pubertierendes Girlie-Gequake.
http://www.taz.de/!5255114/

 

Tina1
Tina1
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 05.08.2017, 11:18:39

Liebe Tina,
ich bezweifel, dass eine 15jährige so umfassend über den IS und was ihr bei einer Ausreise dorthin blühen wird, informiert ist. Sicher gibt es die Möglichkeit sich im Internet schlau zu machen, doch ist es doch oft so und im Besonderen in dem Alter von Linda W., dass man es mit einem eingeschränkten Blickwinkel nach Videos und Informationen absucht.
http://www.taz.de/!5255114/
geschrieben von mane
Liebe Mane, da bin ich anderer Meinung, aber das habe ich nun schon öfter geschrieben. Ich versuche noch ein letztes Mal meine Gedanken zu dem Thema zu äußern.
Mane, es ist in meinen Augen ein Unding, dass dieses Mädchen nicht wusste, wer IS ist und was sie tun. Da muss man sich garnicht informieren, sondern der IS kommt allein durch die Attentate weltweit, auch in Deutschland laufend in die Öffentlichkeit u. ins Gespräch.
Auch in Schulen durch die Lehrer, durch Mitschüler u. in den Familien usw. Also sie hat nicht auf einer Insel gelebt, wo sie nichts erfahren u.mitbekommen hat.

Und die Tatsachen, dass in Syrien u. im Irak es Kriege gegen den IS gibt, ist auch jedem Menschen bekannt. Und wenn es Kriege gibt, dann muss der IS eine brutale u. gefährliche islamistische Bedrohung für die Welt sein, sonst würde man keinen Krieg führen. Allein auch diese Tatsache hätte sie zum Denken veranlassen müssen.
Man sollte diese jungen Frauen nicht als naiv hinstellen, denn das sind sie nicht. Sie war durchaus in der Lage zu denken, zu analysieren, zu hinterfragen usw.

In ihrem Kopf muss daher mehr passiert sein. Sie muss an der Ideologie der IS Kämpfer gefallen gefunden haben, nur dann kann man bereit sein mit u. für den IS zu kämpfen. Und das bewusst mit Einsatz seines Lebens, denn sie wusste sie fährt in ein Kriegsgebiet.

Den Gedanken "Kalifat" muss sie gut gefunden haben, denn sie wollte in diesem Kalifat leben, sonst wäre sie nicht ausgereist. Sie muss daher Interesse an einem  streng, gläubigen Leben, mit der Scharia (was in Deutschland nicht geht) gehabt haben u. deshalb wurde der IS für sie interessant, weil er das bietet. Und genau dieses Denken macht dann offen für eine Radikalisierung. Darüber berichten Angehörige, Freunde, weil sie genau das im Internet gelesen u. gehört haben von den Frauen die in den Dschihad gegangen sind.

Dass es diese Frauen gibt, die voll hinter dem IS stehen, sieht man ja in den Videos, wo sie vollverschleiert mit der Waffe in der Hand für den IS schwärmen u rekrutieren. Wo man sieht, dass diese Frauen abgeschlagene Köpfe in der Hand haben. Das bekommt man auch dadurch mit, dass die Frauen die zum IS gehen, von solchen brutalen IS Kämpferinnen aufgenommen werden u. von denen bekommen sie dann die Regeln u. Aufgaben diktiert u. das alles nicht sanft. Es gibt auch Frauenbrigaden wie al-Khansa, eine Sittenpolizei die äußerst brutal vorgehen. Laut Aussagen in den Medien war Linda bei der Sittenpolizei. Das alles sind Frauen aus Europa aus Deutschland die auch mal in den Dschihad ausgereist sind, so wie vor einem Jahr Linda. Also man sollte Frauen die in den Dschihad ausgereist sind u ausreisen nicht unterschätzen, verharmlosen, wie es auch in deinem Link Frau Dantschke äußert.
Frauen gehen nicht nur weil sie eine Gehirnwäsche erhalten haben in den Dschihad, sondern es gibt auch die, die die Ideologie vom IS gut finden, auch ohne Gehirnwäsche.

Mansour der mit Frau Dantschke zusammen arbeitet, der ja das Projekt "Hayat“aufgebaut hat, warnt immer wieder davor, das alles was im Namen des Islams passiert verharmlost wird. Man sucht immer nach Gründen, damit man die "Täter" als Opfer hinstellen kann. Das sind seine Aussagen als gläubiger Muslim, der mit muslimischen Jugendlichen arbeitet.

In meinen Augen passiert das jetzt auch mit Linda, man nimmt ihr jede Verantwortung ab. Man stellt sie als "Opfer" hin, also unterstellt ihr damit, dass sie einfach nicht denken kann. Und das mit 16 Jahren.

Damit macht man denen Mut die auf den Sprung sitzen, um zum IS zu gehen. Denn sie sehen, ihnen wird nichts passieren, im Gegenteil sie werden in allen Medien vorgeführt, wie einen "Popstar"
Tina

Auszug aus deinem Link:

.Gibt es beim IS für Frauen nur die Rolle der Ehefrau und Mutter?
Das ist die primäre Rolle: den Kämpfer umsorgen und Kinder für das Kalifat gebären. Manche Frauen werden auch als Krankenschwestern ausgebildet, andere sind wichtig für die Propagandaarbeit, da muss ja zum Beispiel vieles übersetzt werden. Die meisten langweilen sich zu Tode und fangen dann an zu chatten: zum Teil Banales, zum Teil mit einer unglaublichen Unmenschlichkeit. Eine Frau, die sich Diener Allahs nannte, hat bei Twitter das erste Massenköpfungsvideo gepostet und geschrieben: The most beautiful moment. IS wird immer bleiben. Das ist wie beim Rechtsextremismus: Man darf die Frauen nicht unterschätzen.





 


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