Internationale Politik Die deutschen Frauen beim IS

lupus
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von lupus
als Antwort auf Edita vom 31.12.2017, 10:33:10

Gut, wenden wir es ins positive.
Bisher hat die Familie es nicht geschafft die Frau auszurichten.
Vielleicht könnten das die führenden Frauen dieser Unterhaltung( oder auch des ST überhaupt) bei entsprechend räumlicher Nähe und mit den immer nachlesbaren starken Argumenten .
emoji_wink
lupus

olga64
olga64
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 31.12.2017, 10:25:07
 
Wenn wir unsere Gesetze nicht verbiegen können dann darf diese Frau eben zurückkommen.
Sie sollte aber schon in der Nähe von Edita oder Olga einquartiert werden, denn deren Vermutung einer drohenden Gefahr gipfelt im  Wunsch zur Gefahrenabwälzung auf die Sachsen.
Dieser Wunsch eines Sachsen ist doch verständlich.
lupus

Übrigens halte ich die Kategorisierung "die Sachsen" für gleich dumm wie "die Bayern" oder "die Juden"
Sie offenbart eine unterschwellig vorhandene Denkweise.
In unserem Land hat jeder teutsche Mensch auch die Freiheit, seinen Wohnsitz selbst zu bestimmen. Bei dieser jungen Frau, Sächsin, gehe ich davon aus, dass sie in ihr Sachsenland zurück möchte (wären auch weniger Sprachbarrieren zu bewältigen als z.B. in Baden Württemberg oder Bayern).
Vielleicht konvertiert sie ja und wird dann eine stramme Pegida-Frau (jung genug für einen persönlichen Wandel ist sie ja und offen für Einflüsterungen, wie ihre bisherige Biografie schon bewiesen hat).
Lupus vestehe ich leider (wieder mal) nicht: es wird kritisiert, dass die Termini Sachsen oder Bayern verwendet werden   - und was macht er selbst in seinem Beitrag? Wie sollte man eine Region und einen Volksstamm in Teutschland anders benennen als mit den speziellen Bezeichnungen? Olga
Edita
Edita
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 02.01.2018, 18:29:05

Nun ist es doch passiert, die erste Deutsche, 50 Jahre alt, wurde im Irak zum Tode verurteilt!
Das Auswärtige Amt wurde bereits in der vergangenen Woche über den Fall informiert, und der deutsche Botschafter in Bagdad wurde daraufhin in der Europaabteilung des irakischen Außenministeriums auch vorstellig und brachte seinen Protest zum Ausdruck, aber ob's was hilft?
Ich weiß auch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll, weil ich auch überlege, was und wie grausam unmenschlich diese Frau sich womöglich schon anderen Frauen und Kindern gegenüber, verhalten hat, am Besten ich schiebe das nach ganz hinten in meinen "Schadstoff-Tresor" und versuche nicht mehr dran zu denken!

Deutsche im Irak wegen IS-Mitgliedschaft zum Tode verurteilt

Edita


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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 21.01.2018, 15:41:15

Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Erst mit wehenden Fahnen zum IS überlaufen und dann nach dem deutschen Botschafter plärrren...wirklich nicht

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 21.01.2018, 15:41:15
Nun ist es doch passiert, die erste Deutsche, 50 Jahre alt, wurde im Irak zum Tode verurteilt!
Das Auswärtige Amt wurde bereits in der vergangenen Woche über den Fall informiert, und der deutsche Botschafter in Bagdad wurde daraufhin in der Europaabteilung des irakischen Außenministeriums auch vorstellig und brachte seinen Protest zum Ausdruck, aber ob's was hilft?
Ich weiß auch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll, weil ich auch überlege, was und wie grausam unmenschlich diese Frau sich womöglich schon anderen Frauen und Kindern gegenüber, verhalten hat, am Besten ich schiebe das nach ganz hinten in meinen "Schadstoff-Tresor" und versuche nicht mehr dran zu denken!

Deutsche im Irak wegen IS-Mitgliedschaft zum Tode verurteilt

Edita

Grundsätzlich bin ich gegen die Todesstrafe.

In diesem Fall bin ich jedoch froh, dass sie die Strafe erhält, die sie verdient hat.

Gerne mehr davon SmileyDaumen hoch
Karl
Karl
Administrator

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2018, 16:11:28

Wenn man grundsätzlich gegen die Todesstrafe ist, kann man auch keine Ausnahmen zulassen.

Karl


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wandersmann
wandersmann
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 21.01.2018, 17:26:31

Wenn die Gesetzlichkeit im Irak dieses Maß an Bestrafung  vorsieht, sollte man das auch akzeptieren.
Die Frau wusste, was sie tat, und sie wusste auch genau, was sie erwarten wird, wenn die Sache schief geht.
Immerhin hat sie einen Prozess und ein Urteil bekommen. Ihren Opfern hatte sie diese Gelegenheit nicht gestattet.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 21.01.2018, 17:26:31
Wenn man grundsätzlich gegen die Todesstrafe ist, kann man auch keine Ausnahmen zulassen.

Karl
geschrieben von karl
Sehe ich genau so und möchte noch ergänzen, wenn man, wie wir Deutsche in einem Rechtsstaat lebt, weiss man und sollte dies akzeptieren, dass ein Urteil kein Rachemanöver sein darf.
Ob diese Frau wirklich wusste, was sie tat (wie ein Diskutant schreibt) wissen wir nicht. Gerade in diesen Fällen gibt es oft die unverständliche Verblendung, wie wir auch aus den Tätern der Nazizeit wissen. Die waren zum einen treue und nette Familienväter und töteten tagsüber Kinder gemäss den Vorgaben ihres mörderischen Staates.
Ich gehe fest davon aus (und erwarte dies auch), dass das Auswärtige Amt und auch unsere Kanzlerin sich für diese Frau einsetzen, damit das Urteil in Gefängnis gewandelt wird. Man kann nicht einerseits die Verhaftung des Denis Yüzel in der Türkei verurteilen (weil sie uns nicht rechtsstaatlich erscheint) und dann begrüssen, wenn in einem anderen Unrechtsstaat eine Deutsche hingerichtet werden soll. Olga
mane
mane
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 22.01.2018, 18:49:03


Die 17-jährige deutsche IS-Anhängerin Linda W. aus Pulsnitz ist von einem irakischen Gericht offenbar zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das erfuhren NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" aus Justizkreisen in Bagdad.
Demnach sei die junge Frau aus Sachsen wegen der Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS zu fünf Jahren und darüber hinaus wegen der illegalen Einreise in den Irak zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Das Verfahren hatte wegen der Minderjährigkeit der Angeklagten ohne Öffentlichkeit vor einem Jugendgericht in der irakischen Hauptstadt Bagdad stattgefunden.
 

Sechs Jahre Haft für Linda W.

Claudia Dantschke leitet "Hayat Deutschland", eine Beratungsstelle, die sich um die Deradikulisierung junger Islamisten in Berlin sowie allen fünf ostdeutschen Bundesländern kümmert und eine Außenstelle in Bonn unterhält. Ihre Erfahrungen zeigen, dass Radikalisierung wenig mit dem Islam, aber viel mit sozialer Verwahrlosung zu tun hat. Betroffen sind vielfach Kinder aus bi-nationalen Beziehungen auf der Suche nach einer Identität. "Der Salafismus wertet die Jugendlichen auf", sagt Dantschke. "Plötzlich sind sie wer." Ob sich Jugendliche zu diesem Zweck für Islamismus oder Rechtsextremismus entscheiden, ist dabei fast schon egal. In den Beratungsstellen tauchen zwei Arten von Familien immer wieder auf - solche, die durch Scheidung oder Tod auseinandergefallen sind, und solche, die besonders autoritär strukturiert sind.

Das größte Problem sind jene, deren Radikalisierung bereits abgeschlossen ist, die dies durch die Ausreise ins einstige Kalifat des IS dokumentiert haben und jetzt im Gefängnis sitzen. Da bleibt - wie im Fall von Linda W. - oftmals nur noch, die Eltern zu Hause zu unterstützen und auf eine Rückreise des Kindes zu hoffen. Dantschke wendet sich gegen jede Form der Übertreibung, gar der öffentlichen Hysterie im Umgang mit dem Islam und dem Isalmismus. Diese findet sie vielmehr als Problem.
So stand es heute in unserer Tageszeitung, dem Kölner Stadtanzeiger.

Als Kriminelle werden Menschen nicht geboren - sie werden dazu gemacht. Es ist die Frage, in wieweit gibt es ein Entkommen aus dem Kreis der einen umgebenden Gesellschaft, in die man hineingeboren wird und mit der man lebt?
Mane
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf mane vom 19.02.2018, 12:13:04

Auf Deine Frage:

Als Kriminelle werden Menschen nicht geboren - sie werden dazu gemacht. Es ist die Frage, in wieweit gibt es ein Entkommen aus dem Kreis der einen umgebenden Gesellschaft, in die man hineingeboren wird und mit der man lebt?

Da gibt es ein interessantes Buch von einem Mädchen, daß in Deutschland in einer Neonazi-Familie aufgewachsen ist und mit es etwa 20 Jahren schaffte auszusteigen.
 

Ein deutsches Mädchen: Mein Leben in einer Neonazi-Familie Taschenbuch – 14. Oktober 2017

Hier eine Buchbeschreibung von Amazon.de

Wer so tief im braunen Sumpf steckt, schafft es nicht über Nacht hinaus.
Heidi wächst in der alles umfassenden Ideologie einer Nazi-Familie heran, in militanten Jugendgruppen und Kameradschaften. Mit Drill, Schlägen und Belohnung wird sie auf ein Leben im rechten Hass-Milieu vorbereitet. Mit zwanzig findet sie den Mut auszusteigen. Hier blickt sie noch einmal in die Abgründe dieser Parallelwelt. 

Deutschland, Ende der 1990er, ein idyllisches Dorf bei München. In Heidis Familie ist die Zeit stehen geblieben. Als kleines Mädchen wird sie in konspirative Ferienlager der »Heimattreuen Deutschen Jugend« geschickt, wo schon für die Kleinen paramilitärischer Drill auf dem Programm steht. Dort lernt sie auch, das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 in Holz zu sägen. Mit fünfzehn nimmt Heidi an rechten Aufmärschen teil, hetzt gegen Ausländer und prügelt auf einen Fotografen der »Lügenpresse« ein. Heidis Welt bekommt erste Risse, als sie Flex kennenlernt, einen nicht mehr restlos überzeugten Liedermacher aus der rechten Szene. Mit zwanzig vollzieht sie die komplette Kehrtwende, bricht den Kontakt zu ihrer Familie ab, taucht unter, lässt die Welt der alles umfassenden Nazi-Ideologie hinter sich und durchläuft ein Aussteiger-Programm. Dies ist die Geschichte ihrer zwei Leben.

Ich habe es gelesen.
Es mag zum Teil etwas einfach und oberflächlich sein und die Autorin verschwiegen hat, inwieweit sie selbst an kriminellen Handlungen teil genommen hat.
Erschreckend empfand ich, das die Schule, die Nachbarn nicht gesehen haben oder nicht sehen wollten, was dort ablief.
 
Weiß nicht, ob das Buch hier schon erwähnt wurde.
 
Monja.

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