Internationale Politik Die deutschen Frauen beim IS

Tina1
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 19.02.2018, 12:13:04

Mane, das ist mir zu wenig u. zu einseitig, was man in dem Artikel liest. Die Tatsache, dass viele, die zum IS ausgereist sind, in guten Verhältnissen gelebt haben, auch Freunde hatten u gute Schüler waren, spricht dagegen, vorallem bei deutschen Jugendlichen, dass nur, dass soz. Umfeld dran Schuld ist. Es gibt unzählige Kinder u Jugendlichen die in schlimmen Situationen leben u trotzdem werden sie keine IS Kämpfer. Da auch deutsche Jugendliche, Interesse für den IS hatten, sagt, dass sie als Mensch nicht abgewertet wurden, so wie man es bei muslimischen IS Sympathisanten, Kämpfern immer als Grund behauptet. Sie brauchten also keine Aufwertung, denn sie hatten keinen Grund dazu. In meinen Augen fehlt in dem Artikel vollkommen, dass es auch die Tatsache gibt, dass viele der jugendlichen, dass Leben, die Ideologie vom IS gut finden. Das sie sich nach diesem Leben sehnen. Genau das haben viele Rückkehrer von Frauen erzählt, wie auch Linda. Sie wollte einen IS Kämpfer als Mann. Alle, auch Linda informierten sich im Internet. Sie wurden alle plötzlich streng, religiös, verhüllten sich, was alle Eltern erzählt haben. Und genau diese Punkte muss man auch mit einfließen lassen, weil sie auch ein Bestand der Gründe sind.

Auszug des Artikels:

"Als Kriminelle werden Menschen nicht geboren - sie werden dazu gemacht. Es ist die Frage, in wieweit gibt es ein Entkommen aus dem Kreis der einen umgebenden Gesellschaft, in die man hineingeboren wird und mit der man lebt?

Ja von wem werden die Jugendlichen denn kriminell u. zum IS Kämpfer gemacht? Warum nennt sie nicht die Rekrutierer?
Die Seiten im Internet vom IS u radikalen Islamisten, die ihre Ideologie verbreiten u schön reden. Alle auch Linda haben sich im Internet auf diesen Seiten bewegt. Die Islamisten, die radikalen Salafisten, die radikalen Imame aus Saudiarabien, deren Ideologie, die Ideologie vom IS entspricht, die radikalen Moscheen, wo viele schon geschlossen wurden, die Gefährder, Hassprediger die öffentlich in den Städten ihre Ideologie verbreiten u dann die Jugendlichen rekrutieren. Das sind die, die Jugendliche zum IS Kämpfer machen, nicht die Gesellschaft. Das alles ist nun schon Jahrzehnte bekannt, aber im Artikel wird es nicht erwähnt.

M. E. reicht es nicht aus, wenn man alles immer nur auf die soziale Schiene abschiebt. Wenn nur das der Grund wäre, dann gäbe es hunderte, wenn nicht sogar tausende Jugendliche, die zum IS gehen müssten, um mit ihnen zu kämpfen, denn sie alle leben auch in prekären u schlimmen Verhältnissen. Ich glaube, wenn der Grund nur soz. Probleme wären, keine Sympathie u. Kampfbereitschaft, bis hin zum Töten für den IS, dann hätte die Bundesregierung Linda nach Deutschland geholt. So sehe ich das nicht Eingreifen der Bundesregierung. Kann auch falsch sein.
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina

 

olga64
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64

Die junge Sächsin wurde jetzt im Irak zu 6 Jahren Haft verurteilt. Jetzt dürfte es möglich sein, auch in Deutschland einen Haftbefehl zu eröffnen und den Irak um Auslieferung zu bitten, damit sie die Strafe in einem sicher luxuriöseren deutschen Gefängnis absitzt. Dann kann die junge Frau in einen deutschen Knast, möglich in der NÄhe ihrer Familie nach Sachsen und dort evtl. eine Schul- oder Berufsausbildung absolvieren, um die Weichen ihres bisherigen, recht verpfuschten jungen Lebens neu zu justieren. Olga

mane
mane
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf Monja_moin vom 19.02.2018, 13:03:56

Hallo Monja,

das Buch wurde von einer bemerkenswerten jungen Frau geschrieben, die es schaffte, aus einer Welt auszusteigen, in die sie hineingeboren wurde. Das ist viel schwieriger, als wenn Menschen sich nur einige Jahre in der Szene rumtreiben. Heidi Benneckenstein ist dieTochter des bekannten Neonazi Helge Redeker. Sie wurde in einer sektenähnlichen, geschlossenen und autoritären Gruppe erzogen, in der die Kinder sehr früh mit Feindbildern auswachsen. Ihnen wird vermittelt, zu einer besonderen Volksgemeinschaft zu gehören. Wenn aus Kindern und Jugendlichen Gewalttäter werden, sind eine Reihe Menschen dafür verantwortlich, die dies in die Wege leiten.
Von dieser verabschiedet man sich nicht so einfach.

Welche Schlüsselerlebnisse ließen sie an ihrem Weg zweifeln? So wie ich es verstanden habe, beginnt ihr Weltbild zu bröckeln, als sie von ihrem späteren Mann schwanger wird. Sie dachte darüber nach, wie sie selber aufgewachsen ist und ob sie das auch ihrem Kind antun wolle und kam zu dem Schluss, dass das nicht das ist, was sie sich für ihr Kind wünschen würde.
Ich schrieb:
 Als Kriminelle werden Menschen nicht geboren - sie werden dazu gemacht. Es ist die Frage, in wieweit gibt es ein Entkommen aus dem Kreis der einen umgebenden Gesellschaft, in die man hineingeboren wird und mit der man lebt?
Wenn aus Kindern und Jugendlichen Gewalttäter werden, sind eine Reihe Menschen dafür mitverantwortlich, die diesen Weg entweder forcieren, unterstützen oder wegschauen. Wie du auch, finde ich es unverständlich, dass das weitere Umfeld, wie Kindergarten, Schule, Nachbarn, Eltern der Spielgefährten usw. nichts unternahmen, denn ich glaube nicht, dass sie von dem Geschehen nichts mitbekamen,
Ein Absprung ist nicht einfach und dauert meist Jahre. Es bedeutet einen vollkommen Bruch mit der gesamten Familie, mit einer Lebensform und mit den ganzen anderen sozialen Kontakten. Das junge Paar fand  Unterstützung bei der Ausstiegshilfe EXIT, die seit ihrer Gründung im Jahr 2001 rechtsextreme Aussteiger betreut, ein Viertel davon sind Frauen.
 


Gruß Mane

 

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Tina1
Tina1
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 20.02.2018, 11:31:12

Hallo Monja,

das Buch wurde von einer bemerkenswerten jungen Frau geschrieben, die es schaffte, aus einer Welt auszusteigen, in die sie hineingeboren wurde. Das ist viel schwieriger, als wenn Menschen sich nur einige Jahre in der Szene rumtreiben. Heidi Benneckenstein ist dieTochter des bekannten Neonazi Helge Redeker. Sie wurde in einer sektenähnlichen, geschlossenen und autoritären Gruppe erzogen, in der die Kinder sehr früh mit Feindbildern auswachsen. Ihnen wird vermittelt, zu einer besonderen Volksgemeinschaft zu gehören. Wenn aus Kindern und Jugendlichen Gewalttäter werden, sind eine Reihe Menschen dafür verantwortlich, die dies in die Wege leiten.
Gruß Mane
 
geschrieben von mane
"Heidi Benneckenstein ist dieTochter des bekannten Neonazi Helge Redeker. Sie wurde in einer sektenähnlichen, geschlossenen und autoritären Gruppe erzogen, in der die Kinder sehr früh mit Feindbildern auswachsen. Ihnen wird vermittelt, zu einer besonderen Volksgemeinschaft zu gehören."

Der Artikel ist interessant u. es ist gut, dass sie es aus eigener Kraft geschafft hat, sich von der Ideologie ihres Vaters zu lösen, denn nur der eigene Wille kann ein aussteigen schaffen. Aber das werden nicht alle schaffen. Es ist daher sinnvoll, dass man den Jugendlichen aus diesen Milieus ein "Aussteigeprogramm" anbietet, was es ja gibt. Das ist die eine Seite, warum Kinder kriminell u rassistisch werden können, weil sie mit dieser Ideologie der Nazis aufwachsen.

Bei den deutschen IS Kämpfern, meistens Frauen ist die Sache anders. Sie sind nicht in einer islamistischen Umgebung groß geworden, wo sie zur Gewalt, zum Hass u IS Kriegern erzogen worden. Sie haben sich freiwillig für den wahabitischen, streng religiösen, rückwärtsgewandten Islam vom IS interessiert. Wie auch Linda. Sie haben die Seiten vom IS im Internet besucht, die brutalen Videos angeschaut. Linda hatte solche Videos auf ihrem Handy. Das alles hat nicht abgeschreckt mit dem IS zu kämpfen. Sie sind konvertiert u haben sich sofort verhüllt, also die Kleidung getragen die der IS u. Saudiarabien vorschreibt. Damit haben sie sich zum IS bekannt.

Für mich bedeutet das, Ideologien können ab einen gewissen Alter, nicht aufgedrängt werden, wenn man nicht selber die Ideologie gut findet. Am Beispiel der Heidi wird das deutlich. Wäre das nicht der Fall, also das man Interesse an einer Ideologie hat, dann hätten die IS Seiten, die Videos sie abschrecken müssen. Das Gegenteil ist passiert, denn erst seit dem die Frauen, hier in dem Fall Linda sich schlau gemacht hatten über den IS im Internet, haben sie den Entschluss gefasst zu konvertieren, sich zu verhüllen u. für den IS zu kämpfen. Und kein Mensch hat es geschafft sie davon abzubringen. Wie man von Familien erfahren hat, haben die Eltern, Freunde, Klassenkameraden u. Lehrer alles versucht. Und in dem Fall von Linda kann man auch nicht sagen sie hat ja von nichts gewusst, sie wusste nichts über den IS. Sie hat alles gewusst, sie hat vorallem gewusst, durch die Videos, wie brutal sie vorgehen.
Mane in dem Fall der Heidi ist das Umfeld verantwortlich. Aber es gibt auch die Fälle, wo jugendliche gewalttätig werden, indem sie in den Krieg mit dem IS ziehen, weil sie sich selbst dafür entschieden haben. Das Umfeld hat sie nicht zu IS Kämpfer erzogen. Und damit muss das Gewaltpotenzial vorhanden gewesen sein. Das eigene Denken, die Einstellungen zu bestimmten Ideologien, spielt eine große Rolle, was man ja bei der Heidi erfahren kann.
Meine Meinung,die niemand teilen muss.
Tina

 
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf mane vom 20.02.2018, 11:31:12
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Wie du auch, finde ich es unverständlich, dass das weitere Umfeld, wie Kindergarten, Schule, Nachbarn, Eltern der Spielgefährten usw. nichts unternahmen, denn ich glaube nicht, dass sie von dem Geschehen nichts mitbekamen, .............................
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Gruß Mane
 
geschrieben von mane

Nun im Kindergarten, Schule hätte es auffallen müssen wie das Kind aufwächst und unter welchen Umständen.

Ob es aber die Nachbarschaft und Eltern der Spielgefährden unbedingt mitbekommen muß?

Ich habe versucht zu reflektieren, wenn diese Familie in meiner Nachbarschaft gewohnt hätte.
Was weiß ich eigentlich von meiner Nachbarschaft. Eigentlich recht wenig bis nichts.

In unserem Haus wohnen 4 Familien.
Wir kommen gut miteinander aus. Bis vor ein paar Jahren kannten wir uns auch privat sehr gut. Inzwischen sind die "alten" Nachbarn verstorben oder ausgezogen.

Von den neuen Nachbarn weiß ich nicht sehr viel. Wir grüßen uns, plaudern kurz wenn wir uns sehen, helfen auch uns mal gegenseitig, wirklich kennen tun wir uns fast nicht.
Ich weiß nicht welche Einstellung / Gesinnung meine Nachbarn haben. Ich kenne noch nicht einmal alle die im Nebeneingang wohnen. Die ein Haus weiter oder in der gleichen Straße wohnen kenne ich gar nicht oder nur vom Sehen.
 
So hätte ich es mit größter Wahrscheinlichkeit auch nicht mitbekommen unter welchen Umständen die Kinder in solch einer Familie aufwachsen.
 
Bei meiner Tochter, die in einem Haus mit 6 Parteien weiter weg in einer Kleinstadt wohnt, sieht es nicht anders aus. Im Gegenteil, da kennt man sich überwiegend nur von Sehen, grüßt kurz wenn man sich im Treppenhaus begegnet. Ich meine, sie kennt noch nicht mal alle, die zu einer Familie gehören und dort wohnen.
 
Ein wirkliches Miteinander mit Nachbarn die nicht direkt neben mir wohnen, sondern ein oder zwei Häuser weiter, in der gleichen Straße habe ich weder hier noch in Berlin erlebt.
Im Prinzip leben die meisten nur nebeneinander, nicht miteinander.
Ich kenne es nicht anders. Habe es auch bisher nicht vermißt.
Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Es mag Gegenden geben, wo es anders ist.
 
Monja.
 
olga64
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 20.02.2018, 14:39:36

Ich lebe sowieso nach der Devise: Beziehung kann wunderbar sein, wenn auch Distanz vorhanden ist.
So lebe ich auch in einem Miethaus. Für mich wäre es ein absoluter Horror, eine neugierige Mitbewohnerin ständig bei mir zu haben. Auch mit meiner Nachbarin, mit der ich mich sehr gut verstehe, pflegen wir Distanz und Freundlichkeit. Wir wissen, dass jemand da ist, der hilft, wenn es nötig ist, aber dass dies nicht einschliesst, dass jeder von anderen alles weiss.
Ich wohnte mal in einer sehr hübschen Einlieger Wohnung in einem Einfamilienhaus, direkt mit Terrrasse und eigenem Garten am Waldrand.
Es wäre so schön gewesen, wenn oben nicht die Vermieterin auch gewohnt hätte. Sie versuchte alles mitzubekommen, was ich so treibe: wann ich nach Hause komme, mit wem und wie, wann ich am Wochenende aufstehe, was ich einkaufe. Sie passte mich förmlich an der Türe ab, wenn ich mein Auto einparkte.
Diese Wohnung kündigte ich bald, weil ich mir vorkam, wie in einem Luxus-Knast, weil sie natürlich auch kontrollierte, wann ich putze usw.
Dieser Frau war es einfach langweilig, weil sich anscheinend auch ihr Mann ihren Kontrollen nur mühsam entziehen konnte und dann brauchte sie ein neues Opfer. Olga


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mane
mane
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RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 19.02.2018, 15:13:59
Mane, das ist mir zu wenig u. zu einseitig, was man in dem Artikel liest.

Auszug des Artikels:

"Als Kriminelle werden Menschen nicht geboren - sie werden dazu gemacht. Es ist die Frage, in wieweit gibt es ein Entkommen aus dem Kreis der einen umgebenden Gesellschaft, in die man hineingeboren wird und mit der man lebt?"

Ja von wem werden die Jugendlichen denn kriminell u. zum IS Kämpfer gemacht? Warum nennt sie nicht die Rekrutierer?

M. E. reicht es nicht aus, wenn man alles immer nur auf die soziale Schiene abschiebt. Wenn nur das der Grund wäre, dann gäbe es hunderte, wenn nicht sogar tausende Jugendliche, die zum IS gehen müssten, um mit ihnen zu kämpfen, denn sie alle leben auch in prekären u schlimmen Verhältnissen. Ich glaube, wenn der Grund nur soz. Probleme wären, keine Sympathie u. Kampfbereitschaft, bis hin zum Töten für den IS, dann hätte die Bundesregierung Linda nach Deutschland geholt. So sehe ich das nicht Eingreifen der Bundesregierung. Kann auch falsch sein.

geschrieben von Tina1

Hallo Tina,

über den Artikel habe ich nur ausschnittweise berichtet – auch ist das von dir eingestellte Zitat nicht aus dem Artikel, sondern ich habe damit meine eigenen Gedanken formuliert.

Es geht mir darum, Gründe und Gemeinsamkeiten aus dem Leben von Jugendlichen zu erkennen, bevor sie sich entschließen, in den Dschihad zu ziehen. Und das wurde in dem Artikel versucht. Alles andere ist in diesem Thread schon mehrfach besprochen worden. Da sind wir beide nicht auf einer Linie.

Verstehe ich dich richtig, dass du  „soziale Probleme“ nicht als Grund anerkennen möchtest, sondern „Keine Sympathie u. Kampfbereitschaft, bis hin zum Töten für den IS“ und als Bestätigung deiner Meinung anführst, dass die Bundesregierung nicht versucht hat, Linda W. nach Deutschland zu holen?
Ist deine Frage, ob Aggressivität eine genetische Ursache haben kann? Da ich mich mit dieser Thematik gar nicht auskenne, habe ich mich im Netz etwas umgeschaut.

Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie
„….bekannt ist der Zusammenhang zwischen hohem Aggressionspotenzial und einer Variante des MAOA-Gens. Besonders im Zusammenspiel mit Umweltfaktoren, wie etwa frühkindlicher Traumatisierung, kann sich das aggressive Verhalten äußern….“
„Ein wichtiges Gen im Zusammenhang mit Aggression ist das Monoaminooxidase-A (MAOA-) Gen, genauer gesagt die weniger aktive Variante davon.“

So wie ich den weiteren Wortlaut des Artikels verstehe, ist diese genetische Variante, nur als kleiner Baustein zu sehen, da Aggression eine sehr komplexe Verhaltensweise ist.

Ob Deutschland sich für die Rückkehr von Linda W. einsetzen wird, ist noch unklar. Es gibt die Hürde, dass es zwischen Deutschland und dem Irak kein Auslieferungsabkommen gibt. Der internationale Strafexperte Heiko Albrecht meint, Deutschland könnte den Irak um eine sog. „Überstellung zur Straffvollstreckung“ ersuchen. Dafür müsste ein deutsches Gericht das irakische Urteil umsetzen. In diesem“ Exequaturverfahren“ wird u.a. geprüft, ob das Urteil europäischen Menschenrechtsstandards entspricht.
Mir tut das Mädchen leid. Nach sechs Jahren in einem irakischen Gefängnis würde sie wahrscheinlich vollkommen traumatisiert sein.
Gruß Mane
 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von Edita
als Antwort auf Tina1 vom 20.02.2018, 14:05:57
Bei den deutschen IS Kämpfern, meistens Frauen ist die Sache anders. Sie sind nicht in einer islamistischen Umgebung groß geworden, wo sie zur Gewalt, zum Hass u IS Kriegern erzogen worden. Sie haben sich freiwillig für den wahabitischen, streng religiösen, rückwärtsgewandten Islam vom IS interessiert.
Im Dschihad befinden sich etwas mehr als 910 aus Deutschland ausgereiste Personen, davon sind rund ein Fünftel Frauen, und ungefähr die Hälfte davon besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft!
Bekannt ist auch, daß sich die Altersgrenze der sich radikalisierenden Mädchen immer weiter nach unten verschiebt, d.h. 13 und jünger, und Du bist der Meinung, daß diese Kinder sich freiwillig für den wahabitischen, streng religiösen, rückwärtsgewandten Islam vom IS interessieren.
Ich
dagegen bin der Meinung, daß diese Kinder wahabitisch und rückwärtsgewand mal vielleicht gerade schreiben gelernt haben, aber null Ahnung darüber haben, um was es sich dabei handelt!
Diese Linda war auch ja auch ungefähr in dem Alter, als die Radikalisierung bei ihr begann!
Forscher sprechen dabei von einer Kinderzimmerradikalisierung, denn sie läuft, anders als bei Jungen, bei denen es häufig laut, provozierend konfrontativ vonstatten geht, leise und im Stillen ab!

Und Forscher haben auch herausgefunden, daß diese Mädchen sehr oft vorher normalen oder gar keinen Bezug zu Religion hatten, sie waren katholisch oder gar nicht gläubig und haben sich erst plötzlich für den Islam interessiert.
Viele der Mädchen wollen zuerst nur weg aus ihrer Realität weil sie unglücklich sind oder etwas Schlimmes erlebt haben. Es geht dabei nicht darum, wohin oder mit wem, sie wollen nur weg! Kennen wir doch alle das Gefühl, odrrr? Und in diesem Stadium werden sie gelockt und geködert, da sind Mädchen und Frauen im Netz, auch Rekruteurinnen genannt, die ihnen Geschichten aus dem Paradies vorgaukeln, erzählen und ihnen schildern, wie glücklich sie doch sind, und dann bekommen sie ein Angebot, das ihnen auch ein sehr viel  besseres Leben verspricht! Und die Rekruteure wissen ganz genau, wie man verunsicherten zweifelnden Jugendlichen und Kindern ein Gefühl von Wärme und Verständnis vermittelt und gibt, was sie meistens bis dato nicht kannten oder nicht hatten,und gerade auch noch pubertierende Jugendliche sind dafür extrem anfällig.
Da gab es einen Fall, bei dem der Vater sehr islamfeindlich war und die Tochter hat sich aus Protest dem Islam zugewandt hat, eine Art jugendlicher Protest, wie wir ihn auch kennen, in ihrer Moschee ist sie dann an die falschen Leute geraten.
Andere Mädchen haben Missbrauch erlebt und suchen nach einer Welt in der Körperlichkeit keine Rolle mehr spielt, und diese Welt wird ihnen mit der Burka gezeigt und versprochen!
Ein Mädchen hat seinen Vater verloren. Dann spricht sie jemand in der Schule an, ob sie nicht mal in den Gesprächskreis mitkommen möchte, um über das Jenseits zu reden. Sie war auf der Suche nach Trauerbewältigung und war plötzlich in der salafistischen Szene, innerhalb von drei Monaten wäre sie fast nach Syrien gereist.

Der nächste Schritt ist dann zunächst die Jugendlichen von ihrem Umfeld und ihrer Heimat zu entfremden. Der wird ihnen glaubhaft versichert, daß sie mit ihrem Glauben nicht mehr nach Deutschland passen. Ihnen wird ganz lapidar plausibel gemacht, daß es für sie nun hier keine Zukunft mehr gebe, denn sie bekämen als junge Musliminnen keinen Job und keine Wohnung, was ja auch stimmt, kann man ja fast jeden Tag lesen oder hören, außerdem sollen die Mädchen alle Menschen um sie herum für den Islam rekrutieren, und  wenn die Angehörigen das ablehnen, gehören sie zu den Ungläubigen und die Jugendlichen müssen den Kontakt abbrechen, und ab da ist die Falle zugeschnappt, von jetzt an haben sie nur noch Kontakte in der salafistischen Szene!
Und ab jetzt haben die Salafisten leichtes Spiel, denn diese Jugendlichen sind froh, daß sie jemand aus ihren Nöten befreit hat, sie selber nicht mehr denken müssen, jemand hat sich ihrer angenommen und führt sie wohin, wo sie all ihrer Ängste und Zweifel befreit sind, ihnen Selbstsicherheit "zuspricht", sie keine Entscheidungen mehr treffen müssen, das machen nun "die anderen", sie können keine Fehler mehr machen, sie müssen sich nur an die Regeln halten, und das ist in solch abgeschotteten Kreisen kein Kunststück, denn sie werden ja mit äußeren Verlockungen nicht mehr konfrontiert!
Diesen Kindern wird systematisch das eigene Denken abgenommen, abtrainiert, sie sollen zum Beispiel keine Cola mehr trinken, denn die ist amerikanisch und jüdisch, sogar nur daran zu denken, ist verboten!
So funktioniert Gehirnwäsche, nur niemals was Falsches denken, am Besten das eigenständige Denken ganz tief vergraben, so lange bis es nicht mehr auffindbar ist, und dann sind alle zufrieden, der oder die Jugendliche und ihre Brüder und Schwestern!

Für mich bedeutet das, Ideologien können ab einen gewissen Alter, nicht aufgedrängt werden, wenn man nicht selber die Ideologie gut findet. Am Beispiel der Heidi wird das deutlich. Wäre das nicht der Fall, also das man Interesse an einer Ideologie hat, dann hätten die IS Seiten, die Videos sie abschrecken müssen. Das Gegenteil ist passiert, denn erst seit dem die Frauen, hier in dem Fall Linda sich schlau gemacht hatten über den IS im Internet, haben sie den Entschluss gefasst zu konvertieren, sich zu verhüllen u. für den IS zu kämpfen. Und kein Mensch hat es geschafft sie davon abzubringen. Wie man von Familien erfahren hat, haben die Eltern, Freunde, Klassenkameraden u. Lehrer alles versucht. Und in dem Fall von Linda kann man auch nicht sagen sie hat ja von nichts gewusst, sie wusste nichts über den IS. Sie hat alles gewusst, sie hat vorallem gewusst, durch die Videos, wie brutal sie vorgehen.Meine Meinung,die niemand teilen muss.Tina

Nein Tina - Du läufst nicht Gefahr, daß ich Deine Meinung teile, denn Du hast Dich mit der Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen zum IS, nur unzureichend und halbherzig beschäftigt!

 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Edita vom 21.02.2018, 09:08:36

Eines wurde bisher gar noch nicht angesprochen: Den "Märtyrern" wird ja versprochen, dass sie, wenn sie sich opfern,  im Jenseits mindestend ein Dutzend Jungfrauen zum vergnüglichen Kopulieren zur Verfügung gestellt bekommen würden. Da diese "Märtyrer" aber der Sache doch nicht so recht glauben können, möchten sie schon im Hierseits einen deftigen Vorgeschmack erleben. Also bleibt den Hintermännern (habt ihr schon von so einem gehört, der sich selber in die Luft sprengte?) nichts anderes übrig, als laufend solche Jungfrauen zu rekrutieren -, die dann als willige Protistuierte im Namen Allahs den eifrigsten IS-lern zur Verfügung stehen resp. liegen müssen.


Und irgend einmal kommen diese jungen Frauen als Mütter mit 2 - 3 Kindern zurück in ihre angestammte Heimat - und beziehen hier von jenem Staat, den sie vorher verfluchten, Sozialgelder!

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die deutschen Frauen beim IS
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 21.02.2018, 09:55:42
 
Und irgend einmal kommen diese jungen Frauen als Mütter mit 2 - 3 Kindern zurück in ihre angestammte Heimat - und beziehen hier von jenem Staat, den sie vorher verfluchten, Sozialgelder!
So ist es und auch das ist die Pflicht einer Solidargemeinschaft (= Staat). ES muss dann nur Sorge getragen werden ,dass die unschuldigen Kinder auf einen anderen Weg geführt und ihnen ein anderes Leben ermöglicht wird. Auch das ist die Aufgabe eines Staates.
Aber nicht nur bei rückkehrenden IS-Leuten werden Sozialleistungen bezahlt; auch für die Faschisten in unserem Land, die diesen Staat und unsere Demokratie zerstören möchten, wird dies so gehandhabt. Die demokratisch gewählte Politiker einem Schiesskommando unterstellen wollen usw. 
DAmit die noch ein wenig mehr Zeit haben, um ihrer Zerstörungswut auf Staatskosten nachzukommen und davon verschont werden, es mal mit richtiger Arbeit zu versuchen.
Ich wäre schon lange dafür, dieser Nazi-Klientel sämtliche staatlichen Transferleistungen zu streichen. Olga

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