Internationale Politik Die Lage in Syrien

Die Gewalt in Syrien gegen das eigene Volk ist so brutal, dass eine Steigerung kaum noch denkbar ist. Tausende Menschen fliehen in den Nordwesten der Türkei. Aber ebenso leisten tausende Menschen erbitterten Widerstand gegen B. el Assad. Die Bilder, die uns durch die Medien erreichen, sind denen von Libyen ähnlich.

Und wiederum gibt es Rufe nach einem UN-Mandat und ein Eingreifen der Nato.

Hier ist aber die Lage in Syrien mit Libyen nicht 1:1 vergleichbar:
1) Der Einsatz der NATO beweist nicht gerade Riesenerfolge. Zwischen der
Übermacht der NATO und den praktischen Erfolgen klafft eine gewaltige
Lücke.
2) In Syrien sind bei den Massenprotesten keine organisierten Organisationen
und Strukturen erkennbar. Wen soll man hier unterstützen?
3) Hinter Syrien steht der Verbündete Iran, der mit Sicherheit bei einem
Eingriff von Außen in Nahost einen Flächenbrand entfachen würde. Das ist
ein sehr schwerwiegendes Argument!

Nun wäre es allerhöchste Zeit diplomatisch und politisch zu handeln und wirtschaftliche Konsequenzen zu ziehen und weltweit Assad an den Pranger zu stellen. Bis jetzt ist ja von Seiten der UN noch nicht einmal eine Verurteilung der Regierung von Syrien erfolgt.

Zusehen und gar nichts tun ist auch kein Weg.

Hafel

Im Bewusstsein, dass die UNO mit Libyen im Moment vollauf beschäftigt sei, kann sich Assad noch Schlimmeres leisten.....

Es ist schlimm, was in Syrien gerade geschieht. Der grösste Verbrecher scheint der Bruder von Assad zu sein. Das erinnert mich an Chemie- Ali. Ich habe keine Idee, was die Weltgemeinschaft wirksam tun könnte. Jede Entscheidung dazu wäre wahrscheinlich falsch. Auch hier wird wohl nur die Bevölkerung selbst für einen Machtwechsel sorgen können; wenn auch mit vielen Toten.

DA ja freie Berichterstattung auch aus Syrien derzeit nicht möglich ist, sollten wir Aussenstehende mit jeglicher Ver- und Beurteilung vorsichtig sein.
Ich bewundere die Türkei, wie diese derzeit die Flüchtlinge aufnimmt und für deren medizinische Betreuung sorgt. Das nenne ich tatkräftige Unterstützung und sorgt auch für die Türkei, dass deren Image immer besser wird. Olga

Angesichts der Summe dieser Einschätzugen wage ich mich bezüglich des Bruders ruhigen Gewissens ein Stück vor.

Tja, und was hilft es den armen Menschen in Syrien, wenn wir in unserer saturierten Gesellschaft Bescheid wissen über Assad`s Bruder? Da ist mir das türkische Verhalten doch sehr viel lieber. Olga

Finde ich auch toll, dass die Türkei jetzt so helfend ist.

Noch mehr wundert es mich (im positiven Sinn), dass Erdogan (heißt er so?) Assad die langjährige Freundschaft aufgekündigt hat. Das nenne ich Charakter haben! Hätte ich dem Türkenchef gar nicht zugetraut.