Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht

Internationale Politik Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht

Karl
Karl
Administrator

Re: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 12.08.2014, 17:55:05
... weil diese sich in Vorgesprächen zu pro-Israel zeigte, also der Meinung war und ist,dass Israel sich militärisch verteidigen kann und darf, wenn es angegriffen wird.
ich verstehe nicht was diese Meinung, dass Israel sich verteidigen dürfe, mit pro-Israel zu tun hat? Das ist doch eine Selbstverständlichkeit. Es geht doch nur darum, dass auch die Palästinenser dieses Recht haben. Rechte, die nur Angehörige einer Ethnie, Religion oder Nation haben, gibt es nicht. Die Menschenrechte haben alle. Dass diese nur einer Seite zugebilligt werden, ist an der Basis des Konflikts.

Es gilt darüberhinaus zu erkennen, dass auch Blockade und Isolation von 1,8 Millionen Menschen Terror darstellt. Der Terror der anderen Seite ist die Entschuldigung für den Terror auf jeder Seite.

Karl
puckin
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Re: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von puckin
Mal ein artikel aus der TAZ zur lage in israel während des konfliktes.
olga64
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Re: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 12.08.2014, 19:27:11
Das stimmt alles - in der Theorie und aus dem Blickwinkel unseres deutschen Friedens gesehen.
Aber warum eine deutsche Rednerin (CDU-Politikerin) von einem Gewerkschafts-Event (in Deutschland - nicht in GAza!) ausgeladen wird, weil sie ihre eigene Position kundtut und Israel SElbstverteidigung zugesteht - erklären Ihre Einwände auch nicht. Bin aber sicher, dafür gibt es keine Erklärung, wenn in Deutschland mal wieder massiv Lagerkampf der Meinungsäusserung (bei einer Gewerkschaft!) betrieben wird, was ich persönlich extrem undemokratisch empfinde. Olga

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olga64
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RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von olga64

Wieder ist es soweit: In Jerusalem reicht ein Funke und es entsteht ein Flächenbrand.
1000 Jahre herrschten dort die Juden; 400 Jahre die Christen und 1300 Jahre lang die Muslime. Allen drei monotheistischen Weltreligionen ist diese Stadt heilig. Nirgendwo verdichten sich Religiosität, Historizität so sehr wie in Jerusalem und es geht um die grossen Fragen: Religion, Politik und Macht. . Im aktuellen Detail um den innerpalästinensischen Machtkampf, um die israelische Regierungsbildung und um das Verhältnis zu jenen arabischen Staaten, mit denen Israel gerade eine Versöhnung eingeleitet hatte.
Der Anlass der jüngsten Eskalation ist die Zwangsräumung von Häusern von 13 palästinenischen Familien in einem Ostjerusalemer Ortsteil. Die Gesetzeslage macht es Siedlern leicht. Können diese nachweisen, dass Häuser vor der Staatsgründung Israels 1048 einmal in jüdischem Besitz waren, geben ihnen die Gerichte recht und Palästinenser müssen ihre Häuser verlassen, in denen sie seit Generationen leben.
Heute zieht sich im Süden bis in den Norden von Jerusalem ein Ring von jüdischen Wohnvierteln um den Ostteil der Stadt.
Treiber der Entwicklung war Netanjahu,der sich mit Hilfe der orthodoxen Parteien und Siedler mehr als 12 Jahre an der Macht halten konnte.
Und nun hat er wieder Chancen gegen die evtl. Bildung einer neuen israelischen Regierung; diese bräuchte auch arabische Abgeordnete, um eine Mehrheit zu erlangen. Diese wird aber aufgrund der gewalttätigen Konflikte schwerer zu bekommen sein.
Das Vorgehen der Sicherheitskräfte auf dem Tempelberg im heiligen Monat Ramadan - das können auch die Vereinigten Emirate und Bahrain nicht ignorieren.
Für Mahmud Abbas ist die Konfrontation mit der israelischen Armee eine Möglichkeit,den Zorn über die abgesagten Wahlen in Richtung Israel zu lenken.
Diesen Zorn befeuert nun die Hamas mit Raketen und Brandbomben aus dem Gazastreifen in Richtung Jerusalem und Tel Aviv.
Frieden in Israel kann nur auf dem Verhandlungsweg erreicht werden. Die USA mit Mr Biden sollten den Anlass nutzen, um das Modell der Zweistaatenlösung wiederzubeleben. Die Bestrebungen Trumps zugunsten von Netanjahu für ein "Gross-Israel" können als gescheitert erklärt werden. (Textpassagen entnommen: Jerusalem - Stadt des Zorns von Alexandra Föderl-Schmidt in der heutigen SZ). Olga

Mitglied_6d29e9d
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RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.05.2021, 17:32:37

Juden nur 1000 Jahren in Jerusalem???? Die Stadt wurde bereits einige Jahrzehnte vor christlicher Zeitrechnung und unter den Römern jüdische Metropole ... und ... Jahrhundert vor Christus ist die Existenz von Jerusalem bereits belegt. Der ursprüngliche Name lautete vermutlich "Uruschalim" und deutet auf einen kanaanitischen Gott hin. König David eroberte die Stadt um das Jahr 1000 v.Chr. ujnd machte sie zum kulturellen, religiösen und politischen Mittelpunkt seines Reiches.Und oh Wunder, König David war nicht etwa eine Märchengestalt, dn gab es wirklich und er war Jude.. und seine Vorväter waren ebenfalls Juden ..einfach mal nachlesen und noch einmal zählen, Danke


who ruled Jerusalem

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Michiko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.05.2021, 17:46:43

@Woschi2

Die Datierung geht in der hebräischen Bibel / Tanach sogar noch ein paar Jahrhunderte weiter zurück.
Habe auch die news gesehen und bin entsetzt über die Eskalation der Gewalt. Ganz ausser der Reihe möchte ich hier mal ein Video einstellen über Jerusalem.

Michiko



 

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Mitglied_6d29e9d
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RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 11.05.2021, 18:13:46

Ja Michiko - ich bin persönlich davon insofern sehr beunruhigt, da 2 meiner Enkel in Israel studieren, einer von ihnen hat bereits Frau und Kind. Wir telefonieren jeden Abend, wenn es irgendwie geht

Nick42
Nick42
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RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 11.05.2021, 17:32:37
....Die Gesetzeslage macht es Siedlern leicht. Können diese nachweisen, dass Häuser vor der Staatsgründung Israels 1048 einmal in jüdischem Besitz waren, geben ihnen die Gerichte recht und Palästinenser müssen ihre Häuser verlassen, in denen sie seit Generationen leben......
... Die Bestrebungen Trumps zugunsten von Netanjahu für ein "Gross-Israel" können als gescheitert erklärt werden. (Textpassagen entnommen: Jerusalem - Stadt des Zorns von Alexandra Föderl-Schmidt in der heutigen SZ). Olga
Hallo Olga,
ich möchte darauf hinweisen, dass dein Text die Staatsgründung Israels irrtümlich in das Jahr 1048 verlegt. Es war 1948. Ich gehe davon aus, dass es ein Schreibfehler ist.

 Nick42

 
olga64
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RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 11.05.2021, 18:53:02

Vielen DAnk,dass Sie mich darauf aufmerksam machen - war natürlich ein Tippfehler meinerseits. Nett auch ,dass Sie mich so nett darauf hinweisen.... lg Olga

Nick42
Nick42
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RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Nick42
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.05.2021, 17:46:43
....... König David eroberte die Stadt um das Jahr 1000 v.Chr. ujnd machte sie zum kulturellen, religiösen und politischen Mittelpunkt seines Reiches.Und oh Wunder, König David war nicht etwa eine Märchengestalt, dn gab es wirklich und er war Jude.. und seine Vorväter waren ebenfalls Juden ..einfach mal nachlesen ......

geschrieben von Woschi2

Ich bin auch beunruhigt, was gerade aktuell in Jerusalem wieder abgeht. Eine Stadt im Kriegszustand fast ohne Unterbrechung seit 1948. Vor allem für alle Menschen, die dort leben. Und ein Ende ist nicht abzusehen, niemand hat eine für alle Beteiligten annehmbare friedliche Lösung. 

Zum historischen: Zwar schildert die christliche Bibel/hebräisch Tanach sehr genau das leben der Hebräer in vorchristlicher Zeit, zum Beispiel König David.

Aber: Wo soll der Interessierte nachlesen? Bibel/Tanach ist eine heilige Schrift, das Wort Gottes für  gläubige Juden und Christen. Kein Beleg, der gesicherte Erkenntnisse nachweisen kann. Da können wir nicht nachlesen.

Für alle historischen Personen vor König Salomo gibt es kaum gesicherte Einzelheiten, auch nicht für König David.  Zwar gibt es ständig, auch aktuell, sehr viele Bemühungen von Archäologen, Einzelheiten nachzuweisen. Aber bis heute kann niemand sicher sagen, in welchem Jahrhundert  zum Beispiel David gelebt hat, oder was sein Reich wirklich war, oder welcher Anteil am sagenhaften Tempelbau.

Das Elend im aktuellen Jerusalem ist auch, dass orthodoxe jüdische Gruppen, die ihre Ansprüche stets historisch begründen (das ist unser), einen immer stärkeren Einfluss auf die israelische Politik haben. Und die Sicherheit Israels beruht seit 1948 nur auf der Überlegenheit der israelischen Armee. Die seither alle Schlachten gewonnen hat.

Aber nicht den Krieg. Denn die ständig gedemütigten, aktiven Palästinenser werden sich niemals damit abfinden, dass ihnen ihr Land weggenommen wurde, in dem ihre Vorfahren seit vielen Generationen lebten.

Ich sehe keine Lösung. Und meine Eindrücke beziehe ich auch auf einen mehrwöchigen Besuch in Israel, damals gerade die erste Intifada, soweit ich mich erinnere 1987. Eine meiner Töchter machte da gerade ein Praktikum auf der Westbank und lebte unter Palästinensern. Für mich ein bleibendes Erlebnis, wie die Palästinenser dort unter einer Besatzungsmacht leben.

Nick42


 

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