Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht

Internationale Politik Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht

Karl
Karl
Administrator

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2021, 23:03:55

Im Gegenteil, nackte, brutale Gewalt ist das Problem.

Karl

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 14.05.2021, 23:30:48
Im Gegenteil, nackte, brutale Gewalt ist das Problem.
geschrieben von karl
Karl, ich bin ja auch für reden, verhandeln.
Aber auch damals war Gewalt DAS Problem. Trotz überzähliger FriedensTauben.
Ein Problem, das nicht gelöst werden konnte, sondern nur durch unermessliche Gewalt.
Und um ein Haar wäre auch das schief gegangen.
Wurde aber durch eben jene Gewalt verhindert.
Die Welt ist nun mal kein Paradies, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen.
Ein einziger Bösewicht kann unendliches Leid anrichten. Solche Leute haben kein Hirn, wie wir uns das vorstellen. Sie haben nur eines im Sinn, wie sie andere umbringen können.
Damit kann keiner reden. Damit kann allerdings auch keiner leben.
Dagegen kann sich nur durch demonstrierte Gewalt geschützt werden.
Karl
Karl
Administrator

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2021, 23:54:00

Was @digi willst Du uns eigentlich mit dem Vergleich mit "damals" sagen? 

Welche Seite soll nackte, brutale Gewalt ausüben? Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung wie jedes Volk. Was ist Gewalt? Sind nur Raketen, Bomben, Bomber Gewalt? Was führt zur Gewalt? Das alles sind Fragen, die sich mir stellen.

Israel hat den Gazastreifen als Besatzungsmacht geräumt, um als Besatzungsmacht nicht mehr durch die Genfer Konvention verpflichtet zu sein, sich um die Einwohner sorgen zu müssen. Gleichzeitig wird der Gazastreifen aus der Luft, zu Lande (auch von Ägypten auf Druck Israels) und vom Meer aus streng kontrolliert. Niemand kommt ohne Wissen Israels "legal" rein oder raus. Gaza hat keinen Flughafen, ein entsprechendes Projekt wurde gestoppt. Gaza liegt am Meer, aber die Fischerei ist eng begrenzt, der Handel mit anderen Völkern ebenso. Der Schmuggel blüht. Es gibt oder gab Tunnel nach Ägypten.

Der Gazastreifen ist sehr dicht besiedelt. Auf 360 Quadratkilometer leben etwa 2 Millionen Menschen, also über 5000 Menschen pro Quadratkilometer. Im Falle eines Bombardements durch Israel können diese Menschen nach nirgendwo fliehen. Sie sind seit vielen Jahren eingesperrt und fühlen sich so. Viele Jugendliche haben es nie anders erlebt, aber sie sehen natürlich auch fern und wissen wie das Leben "draußen" ist.

Angesichts dieser Situation ist es selbstmörderisch Raketen auf Israel zu schießen. Das ist nicht zu rechtfertigen und mit Vernunft nicht zu erklären. Womit dann?

Eine Politik, die nicht auf die Gleichwertigkeit von Menschen setzt, ist unmenschlich und erzeugt Hass. Deshalb ist die Politik Israels zu kritisieren, sie darf nicht nur, sie muss kritisiert werden. Sie wird Israel keinen Frieden bringen, was den Menschen auch dort so sehr zu wünschen wäre.

Netanjahu sieht sich derzeit politisch gestärkt. Aber kann seine Politik als erfolgreich bezeichnet werden? Ist der Bürgerkrieg im Inneren und die gnadenlose Behandlung der Palästinenser wirklich im Interesse der Israelis? Ich bezweifle das. 

Karl
 


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Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 15.05.2021, 07:28:01
...
Angesichts dieser Situation ist es selbstmörderisch Raketen auf Israel zu schießen. Das ist nicht zu rechtfertigen und mit Vernunft nicht zu erklären. Womit dann?
...
geschrieben von karl

@Karl
das ist für jemanden der sich mit Israel etwas näher beschäftigt und aufmerksam beobachtet ganz einfach zu erklären, zumal sich die Situation, mehr oder weniger ausgeprägt, jährlich wiederholt.
 
Es ist der  73. Jahrestag der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948

Morvan
Bias
Bias
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2021, 23:54:00
 
Karl, ich bin ja auch für reden, verhandeln.
Aber auch damals war Gewalt DAS Problem. Trotz überzähliger FriedensTauben.
Ein Problem, das nicht gelöst werden konnte, sondern nur durch unermessliche Gewalt.
Und um ein Haar wäre auch das schief gegangen.
Wurde aber durch eben jene Gewalt verhindert.
Die Welt ist nun mal kein Paradies, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen.
Ein einziger Bösewicht kann unendliches Leid anrichten. Solche Leute haben kein Hirn, wie wir uns das vorstellen. Sie haben nur eines im Sinn, wie sie andere umbringen können.
Damit kann keiner reden. Damit kann allerdings auch keiner leben.
Dagegen kann sich nur durch demonstrierte Gewalt geschützt werden.
geschrieben von digi
Guten Morgen, 
ja, Digi.
Was Chamberlain angeht :
Man Stelle sich vor, er und seine Regierung nebst der Daladiers hätten das Spiel nicht mitgespielt.
Der "Tag der Befreiung" hätte ein anderes Datum; der Welt wäre Leid und Elend erspart geblieben.

"Toleranz gegenüber den Wölfen, bedeutet Gewalt gegen die Schafe", soll bereits Marc Aurel erkannt haben.
Lange her.

Das Hirn "solcher Leute" betreffend:
Sie haben natürlich eines. Eines das rein vom Willen her bestimmt ist, glaube ich.
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Michiko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.05.2021, 07:56:13

Am 29. November 1947 nach der Abstimmung über die Teilung Palästinas in der UNO-Vollversammlung sagte Ibn Saud, König von Saudi-Arabien: "Es gibt 50 Millionen Araber. Was macht es schon, wenn wir 10 Millionen verlieren, um alle Juden umzubringen. Der Preis lohnt den Einsatz". Oder der Mufti von Jerusalem: "Hadsch Amin el Husseini:  "Ich erkläre einen Heiligen Krieg, meine mohammedanische Brüder. "Tötet die Juden, bringt sie alle um"!
Der Hass auf die Juden ist nicht erst vor kurzem entstanden, in den arabischen Ländern nicht, auch nicht in Deutschland und anderswo.

In der SZ gestern gibt es einen aufschlussreichen Beitrag mit dem Thema "Eskalation nach Plan", lesenswert.

Die Wucht der Luftangriffe nimmt deshalb von Tag zu Tag zu. Ein Großteil der Raketenfabriken sei bereits zerstört, meldet die Armee. In der morgendlichen Zoom-Pressekonferenz am Freitag standen die erfolgreichen nächtlichen Schläge gegen das Tunnelsystem im Mittelpunkt, das die Hamas-Führung in Gaza als "Stadt unter der Stadt" angelegt habe, um sich dort in einer unterirdischen Kommandozentrale zu verstecken. Womöglich haben sich viele dorthin zurückgezogen, als die Falschnachricht vom Bodeneinsatz kam. Schon zuvor hatte die Armee aus der Luft gezielt hohe Kommandeure getötet.

Zudem ist innerhalb Israels in vielen Städten mit gemischter jüdischer und arabischer Bevölkerung ein gewalttätiges Chaos ausgebrochen, das durch eine lange Kriegsdauer weiter angefacht werden könnte. Premierminister Benjamin Netanjahu will in den betroffenen Gebieten sogar die Armee einsetzen. "Es gibt keine größere Bedrohung als die internen Unruhen", sagt er.
Fast 2000 Raketen haben die palästinensischen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad seit Beginn der militärischen Auseinandersetzung am vorigen Montag schon auf Israel abgefeuert. Mehr als 600 Ziele hat die israelische Armee im Gazastreifen bombardiert. Die Kriegsparteien nennen diese Zahlen als Erfolgsausweis. Sie sagen nichts aus über den Schrecken, der dahinter steht. Doch mit aller erforderlichen Vorsicht lassen sich aus diesen Zahlen vielleicht Schlüsse ziehen, wohin sich dieser Krieg entwickelt. Die Prognose, die zugleich Hoffnung ist: Er wird heftig geführt - und könnte deshalb schneller zu Ende sein.
So sehen es zumindest viele der kriegserprobten Militäranalysten der israelischen Medien.

Demzufolge hat die Hamas ihre Kriegsziele bereits erreicht: Sie hat Israel provoziert und in Angst versetzt mit einem offenkundig weit stärkeren Raketenarsenal als in den drei Kriegen zuvor. Und vor allem hat sie enorme Unterstützung erfahren im gesamten palästinensischen Volk. Beim Gebet zum Eid al-Fitr, dem Zuckerfest am Ende des Ramadan, wurden auf dem Jerusalemer Tempelberg die grünen Fahnen der Hamas geschwenkt.
Ein rasches Ende des Kriegs um Gaza wäre in jedem Fall eine Befreiung für die Zivilbevölkerung - vor allem für die unter Dauerbeschuss stehenden Israelis im Grenzgebiet und für die hilflos dem Bombardement ausgelieferten zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen.
 

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Mohnblume15
Mohnblume15
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Mohnblume15
als Antwort auf Karl vom 15.05.2021, 07:28:01

Ich denke, Israel will gar keinen Frieden und der dümmliche Raketen- Angriff der Hammas kommt ihnen sogar recht, weil sie ihn mit zerstörenden Bombardierungen beantworten können!
Jemand im St. hat mal geschrieben, dass die Palästinenser, außer ihrem Leben, nichts zu verlieren hätten!?

Die einzige Möglichkeit für Frieden wäre die Umsetzung der 2-Staaten Theorie gewesen, aber die wollte Israel nicht!
Wegen der Siedlungspolitik auf Palästinensergebiet ist sie auch nicht mehr umsetzbar. Wo wollte man da jetzt eine Grenze ziehen?
Dies meinte vor ein paar Tagen auch der ehemalige israelische Botschafter Prior in einem interview im  WDR 5, Außerdem sprach er von der möglichen Absicht Israels Palästina langfristig zu annexieren und das glaube ich auch.

Was mich aber darüber hinaus sehr beschäftigt ist die Frage: Wie kann ein Volk, dass selber so gelitten hat ein anderes so demütigen und drangsalieren?

Dazu muss aber auch gesagt werden, dass es in Israel und auch hier jüdische Gruppierungen gibt, die mit dieser Politik nicht einverstanden sind, aber sie werden in den Medien tot geschwiegen, jedenfalls bei uns. Soviel zur freien Meinungsäußerung und Pressefreiheit.

Mohnblume

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Mohnblume15 vom 15.05.2021, 09:14:41

Den Beginn, die Entwicklung und die Vorschläge zu einer Zweistaatenlösung sollte man sich in Ruhe bei wiki durchlesen. Das begann nach 1967 etwa Mitte der 70er Jahre.

Am 28. Januar 2020 stellte Trump zusammen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine Zweistaatenlösung vor. Die Regierung der Palästinensischen Autonomiegebiete lehnte den Vorschlag bereits im Vorfeld ab.[17]

Die Formulierung "dümmlicher Raketenangriff der Hamas", der den Israelis gerade Recht gekommen sei, lehne ich ab.

Michiko
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Mohnblume15 vom 15.05.2021, 09:14:41
...

Die einzige Möglichkeit für Frieden wäre die Umsetzung der 2-Staaten Theorie gewesen, aber die wollte Israel nicht!
Wegen der Siedlungspolitik auf Palästinensergebiet ist sie auch nicht mehr umsetzbar. Wo wollte man da jetzt eine Grenze ziehen?
Dies meinte vor ein paar Tagen auch der ehemalige israelische Botschafter Prior in einem interview im  WDR 5, Außerdem sprach er von der möglichen Absicht Israels Palästina langfristig zu annektieren und das glaube ich auch.
...
Ich hätte mir auch einen Weg in Richtung 2-Staaten-Lösung gewünscht, wüsste nicht wie diese beiden Völker ansonsten einigermaßen miteinander auskommen könnten! Das setzt allerdings einen Kompromiss für Jerusalem voraus, also eine akzeptierte Teilung der Stadt ... ohne dem geht es nicht!

Die zunächst schleichende, seit Jahren aber offene Siedlungspolitik, spricht inzwischen auch dagegen. Die Israelische Politik wollte diese Lösung nicht, und das m.E. schon seit ihrem Aufkommen.

Ich kenne den Gedanken von Prior, dass langfristig zu eine Annextion kommen könnte. Militärische wäre das sicher schwierig, aber denkbar. Unterstellt es käme so ... was soll dann mit den Menschen passieren? Eingliedern wird nicht funktionieren, das sieht man ja derzeit an den israelischen Palästinensern.

Ich weiß wirklich nicht wie es hier weiter gehen soll ...
MarkusXP
Bias
Bias
Mitglied

RE: Die Saat der Gewalt: Israelis und Palästinenser schaffen die Aussöhnung nicht
geschrieben von Bias
als Antwort auf Mohnblume15 vom 15.05.2021, 09:14:41

Guten Morgen,
schau auf die Landkarte und auf Israels geopolitische Lage, Mohnblume.
Du wirst feststellen - ähnlich wie die Palästinenser werden sich auch die Israelis Gedanken darüber machen, was sie zu verlieren haben.
Wie auch immer - ich vermute, dass auch Du zurzeit nicht ausgesprochen gerne in Jerusalem, Hebron oder Bethlehem wohnen möchtest.

Komm gut durchs Wochenende


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