Internationale Politik Die spinnen doch - diese Briten.....

... würde Asterix derzeit wieder sagen, wenn er das englische Säbelrasseln gegen die Spanier um den Felsenzipfel Gibraltar sehen könnte. Da drängeln sich 40 spanische Fischerboote in die britischen Gewässer, um gegen die versenkten 72 Betonblöcke der Engländer zur Abgrenzung von Fischbeständen zu protestieren- und Großbritannien lässt sofort die Muskeln spielen und schickt 3 Kriegsschiffe vorbei.
Der Reflex der Engländer ist noch der gleiche : beim geringsten Anzeichen von "Bedrohung" sofort "Flagge" zeigen wie zu Zeiten als die Engländer noch die halbe Welt kolonisierten und ausplünderten.

Die Spanier anworteten mit Nadelstichen. Sie sind sich und ihrem Volk ja auch Stärke zeigen schuldig. Also drohen sie damit, in der Frage der Gewässer sich auf die Seite der Falklandinseln zu schlagen. Außerdem pieksen sie die Engländer mit verschleppten Zollabfertigungen an der Grenze vom spanischen Festland zum Gibraltar.

Jetzt soll EU-Kommissinspräsident Barroso ein Überwachungsteam an die Gibraltargrenze schicken, um die politisch motivierten Schikanen der Spanier zu unterbinden.

Was passiert wohl, wenn beide Seiten stur bleiben? Krieg um Gibraltar? Ich lach mich weg- oder reicht ein sanftes Kopfschütteln? !

Wenn Länder in Europa sich noch um einen Felsen zanken, wie wollen sie da andere Länder, die im Krieg stehen, befrieden?

Luchs

Ja Luchs,
die glorreichen Zeiten von 1588, als die Briten die als
unbesiegbar geltende Große Armada versenkten, sind längst
Geschichte und der Streit um einen von Affen bewohnten Felsen
wirkt heutzutage reichlich komisch. Allerdings machen auch
die Spanier keine besonders gute Figur in dieser Angelegenheit.



M.

Die Spanier sollten die Affen ausrotten. Und zwar die auf dem Felsen.
Solange es dort nämlich Affen gibt, gehört Gibraltar den Engländern (so die Sage jedenfalls).
Oder rücken dann 'Inselaffen' nach, wenn der letzte Affe ins Meer gejagt wurde - von der deutschen Kavallerie natürlich.

Rule Britannia

Ja, es ist nur sehr schwer nachzuvollziehen, mit welchem Recht die Briten auch heute noch die Falklandinseln, Nordirland und diesen Affenfelsen als ihr Eigentum betrachten.

Solange es Streitigkeiten darum gibt, kann Europa von keinem anderen Land Frieden erwarten, zumal es in den anderen Ländern meistens um viel mehr geht, nämlich ums nackte Überleben.

Manchmal denke ich, weiter als bis zur Zeit Elisabeth I sind die Briten noch nicht gekommen.

Auch die Rachegelüste der Geheimdienste finde ich mehr als blamabel.

Pippa

Ich finde es grenzwertig, wenn hier eine Diskutantin ein ganzes Volk - in diesem Fall die Briten - dermassen verunglimpft. Für mich ein Zeichen, dass die Schreiberin vermutlich nie in England war, keine Engländer kennt und auch deren Sprache nicht spricht. Wäre dies so, würde sie milder urteilen, weil ja nicht ein ganzes Volk Fehler macht, sondern meist nur einige.
SChön auch, dass wir Deutsche immer alles richtig machen, oder? Wir haben keinen Affenfelsen okkupiert, sondern erhielten auch mit Hilfe der Engländer den anderen Teil Deutschlands zurück, den wir doch (?) Jahrzehnte so schmerzhaft vermissten. Schon vergessen, dass davor von Deutschen versucht wurde, auch England in SChutt und Asche zu bomben, was aber nur teilweise gelang. Olga

Den Spaniern geht es um die blockierten Fischfanggebiete, Medea,die Briten sind der Meinung, dass auch die Gewässer(Meer) vor Gibraltar ihnen allein gehören. Angeblich dienen die versenkten Betonblöcke " der Auffrischung des Fischbestandes", die protestierenden Fischer wurden schließlich auch von den britischen Polizeibooten und der Royal-Navy-Küstenwache abgedrängt.

Die Fischer fürchten mit dem Anlegen dieses neuen Riffs eine Erschwerung des Fischens vor der Küste.

Natürlich galten die drei mit Waffen vollgestopften Kriegsschiffe als Teil eines Zehner-Konvois nicht den Fischern, sondern sie legten als Zwischenhalt auf ihrem Weg nach Nahost dort an.

Digizar, "affig" ist dieser Konflikt allemal, ob die eigentlichen Affen nun bleiben oder verschwinden.

So ist es, Pippa Europa versucht eine Einheit zu werden, aber intern scheint es immer noch unüberwindbare Grenzen zu geben.

Dabei ist das Säbelrasseln der Royal Navy nur noch lächerlich, wenn man bedenkt, dass deren Kriegsmaschinerie bereits zu klein ist, um Bündnisverpflichtungen nachzukommen. Das ist vielleicht das einzig Gute daran!

Luchs

Eines haben Sie aber vergessen: es gibt jedes Jahr, meist zur Hauptreisezeit, Ärger um Gibraltar. Leute, die dort leben und auch die vielen Spanier, die auf Gibraltar arbeiten (weil es in ihrem eigenen Land keine Jobs gibt und wenn doch, sehr viel geringer bezahlte) wissen das und stellen sich auch beizeiten darauf ein.
Ich persönlich war einige Male auf Gibraltar und als alte England-Freundin fand ich es immer sehr charmant, auf so kleinem Terrain british way of life praktiziert zu sehen. Ausserdem ist dieser Flecken zollfrei - man kann sehr, sehr günstig dort einkaufen.
Und jetzt nur mal wieder in dieser beleidigenden Form auf "die spinnerten Briten" zu schimpfen ist kindisch: zu jedem anständigen Streit gehören bekanntlich immer mindestens zwei. Olga

Olga, für Sie als Besucherin mögen die Besuche ja charmant gewesen sein, aber für die spanische Bevölkerung im Grenzbereich sieht das gewiss etwas anders aus.

Geht es denn nicht hauptsächlich darum, dass in Europa keine Einheit zustande kommt, wenn solche Konflikte immer wieder aufflammen?

Nordirland, Gibraltar und auch die Falklandinseln werden immer ein Stachel im Fleische der jeweiligen Regionen bleiben und somit für Unfrieden sorgen.

Pippa

Nicht nur die brit. Regierung spinnt. Die Spanier sind da nicht viel besser.

Liest Du hier:
Der Petersilienkrieg
Der Petersilienkrieg fand 2002 zwischen den Ländern Marokko und Spanien statt.
Benannt wurde der Konflikt nach der sogenannten Petersilieninsel (Isla del Perejil). Diese winzige Insel (0,5 km Durchmesser) liegt nur ca. 200 Meter vor der Küste Marokkos, aber auch in Nähe der spanischen Exklave Ceuta in Nordafrika. Sie wird lediglich von einigen marokkanischen Hirten zur Weide von Ziegen verwendet; ansonsten ist sie vollständig unbewohnt.
Am 11. Juli 2002 besetzten marokkanische Soldaten die Insel unter dem Vorwand, einen Posten zur besseren Überwachung illegaler Migranten und des Drogenschmuggels sowie zur Abwehr des Terrorismus zu errichten.

Spanien entsandte zur Bekräftigung der spanischen Besitzansprüche die Lenkwaffenfregatten Navarra (F85) und Numancia (F83) nach Ceuta, die dort am 15. Juli 2002 eintrafen.Am 18. Juli 2002 stürmten spanische Elitesoldaten unterstützt von sechs Hubschraubern, zwei U-Booten und mehreren Kriegsschiffen die Insel und vertrieben die zwölf marokkanischen Soldaten.
Da es Spanien aber nicht gelang, seine Ansprüche auf die Insel mit Dokumenten zu untermauern (die Insel wurde in keinem Vertrag erwähnt), mussten die spanischen Soldaten schließlich die Insel räumen.


Ich kenne die Insel, da ich sehr oft in deren Nähe Freunde besucht habe. Es ist ein nackter Felsen. Auf diesem Inselchen steht noch nicht mal ein Hütte und kein einziger Mensch lebt dort.

Myrja

Du hast Recht, myrja, was die Sache aber auch nicht besser macht.

Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr muss man doch zu der Überzeugung kommen, dass Europa erst mal vor der eigenen Türe fegen sollte, bevor es anderen tolle Ratschläge gibt.

Pippa