Internationale Politik Die Ukraine braucht Hilfe

adam
adam
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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 06.05.2015, 10:09:35
Da bin ich entschieden anderer Meinung Karl.

Die Voraussetzung für Deine Folgerungen stimmt nicht. Deutschland hat nach dem Krieg nicht auf Gebiete verzichtet, sondern sie wurden ihm weggenommen, um ihm, nach damaligem Verständnis, die Möglichkeit zu nehmen, um in Europa noch einmal über Größe zu Macht zu kommen. Der endgültige Verzicht durch den 2+4 Vertrag 1990, war die Voraussetzung für die Wiedervereinigung. Auch da gab es für Deutschland keine Wahlmöglichkeit.

Aus dieser Sicht geht es in der Ukraine auch darum, Fehler zu vermeiden, die in den 1930ern Hitler in seiner Politik, die militärische Macht zu benützen, bestärkt hat. Der Fehler bestand darin, daß die Gegenmächte verzichtet haben.

Deshalb ist es notwendig, Putin zu verdeutlichen, daß er die militärische Option nicht wählen kann. Wichtig ist es, das jetzt zu tun, solange Russland noch nicht mächtig genug ist, einen konventionellen Krieg zu führen. Die Fehler einer Appeasement-Politik dürfen nicht wiederholt werden, zumal sich abzeichnet, daß es Putin vorerst nur darum geht, abzutasten, wie weit er sich vorwagen kann.

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adam
Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 06.05.2015, 11:15:03
Putin zu verdeutlichen? und wieder wird ein fragwürdiges Land bis an die Zähne bewaffnet. Hatten wir denn nicht genug davon in jüngster Vergangenheit? So wird mit Sicherheit kein Konflikt gelöst, Adam, so entstehen Kriege und hier vielleicht sogar ein Weltkrieg.
Bruny
adam
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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2015, 11:40:00
Nicht übertreiben Bruny,

niemand wird die Ukraine bis an die Zähne bewaffnen und damit ukrainischen, nationalistischen Bestrebungen in die Hände spielen.

Die Kontrolle über den Konflikt liegt längst nicht mehr in ukrainischer Hand. Jetzt ist entscheidend, in Europa die nationalistische und militärische Übermacht eines Putin zu verhindern.

Oder meinst Du, die Welt wartet ab, bis sie sich wieder von Militarismus und Nationalismus befreien muß?

--

adam

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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 06.05.2015, 10:09:35
"Wir Deutschen haben aus der Geschichte doch auch gelernt, dass Gebietsverzicht manchmal einfach zu akzeptieren ist. Die Krim ist für die Ukraine auf Dauer verloren."
geschrieben von karl


Ich sehe das ähnlich- die Ukraine wird die Krim nicht mehr wiederbekommen und ich gehe einen Schritt weiter - auch die jetzt besetzten Ostgebiete der Ukraine nicht mehr. Der militärisch viel Stärkere hat gesiegt.

Dass du das allerdings als Lernprozess für die Ukraine postulierst und damit die Aggressionen des militärisch starken Russlands quasi nachträglich rechtfertigst und diese Politik als akzeptabel bezeichnest, irritiert mich.

Der Vergleich mit Deutschland hinkt allerdings ganz gewaltig.
Deutschland musste zwangsweise den Gebietsverlust akzeptieren - es hatte große Schuld auf sich geladen, durch Aggressionen enormen Ausmaßes und schwersten Kriegsverbrechen Millionen in den Tod getrieben.
Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 06.05.2015, 11:46:47
Na, Adam ich hatte doch tatsächlich so etwas wie Hoffnung, dass zwischenzeitlich gelernt wurde, dass Waffenlieferungen immer in falsche Hände fallen. Aber anscheinend sollte ich nicht zuviel von Menschen erwarten. Und die Kriegshetze wird nicht von Putin betrieben. Ich wiederhole mich gerne und immer wieder gerne. Wer ist der Profiteur - mit Sicherheit nicht Herr Putin und das läßt mich denken. Sollten nun Waffenlieferungen aus den USA (angekündigt sind 200 Mio) an die Ukraine geliefert werden, dann kann sich Herr Putin nur bestärkt fühlen im Glauben daean dass alles versucht wird um ihn in die Knie zu zwingen.
Keine guten Voraussetzungen für einen Frieden, oder?
Bruny
adam
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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2015, 11:55:12
Oder eben genau die Voraussetzung Bruny.

Eine Lehre aus der Vorlesung "Putin verstehen" ist eben auch die, Putins Sprache zu lernen, um mit ihm reden zu können. Es kommt dabei nicht darauf an, wie wir einen friedlichen Weg definieren, sondern zuerst mal, wie es Putin verdeutlicht werden kann, daß der friedliche Weg für ihn der bessere ist.

Putin wird das verstehen und nicht nur er, sondern auch sein Umfeld.

--

adam

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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 06.05.2015, 12:07:32
Ne Adam, sorry aber da verlierst Du mich. Wenn mein Nachbar mit mir reden will, dann öffne ich ihm die Tür zu einem gütlichen Gespräch mit Sicherheit nicht, wenn er eine Pistole in der Hand hat. Das führt jegliche friedliche Absicht ins Absurdum.
Bruny
adam
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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2015, 12:28:17
Nach Deinem Beispiel bist Du es Bruny, die zuerst einen Revolver in der Hand hielt und einen Teil der Nachbarwohnung (von Familie Ukraine) damit in Deine Wohnung integriert hast.

Als ein anderer Nachbar von Dir würde ich wenigstens mal eine Pistole auf den Tisch legen, falls Du mir auch einen Besuch abstatten möchtest.

--

adam
Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 06.05.2015, 12:47:33
Och Adam, vor meinen Besuchen muss niemand Angst haben, ich bin ein sehr friedliebender Mensch .
Mein Vater hat mich schon früh gelehrt, immer das Ganze zu betrachten und zu analysieren. Und dieser Lehre bin ich bis heute treu geblieben.
Aber jetzt mal ohne Spaß, angefangen hat der ganze Zinnober mit dem Maidan und das war keine von Herrn Putin inszenierte Angelegenheit.
Ich möchte nicht den Eindruck erwecken als ob Herr Putin ein Unschuldsengel wäre, aber die Kriegstreiber sind wo anders zu suchen.
Bruny
olga64
olga64
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Re: Die Ukraine braucht Hilfe
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.05.2015, 11:55:12
[quote=bruny]Na, Adam ich hatte doch tatsächlich so etwas wie Hoffnung, dass zwischenzeitlich gelernt wurde, dass Waffenlieferungen immer in falsche Hände fallen.

Keine guten Voraussetzungen für einen Frieden, oder?
Bruny[/qu
ote]

Sie sehen sich ja als Analytikerin und aufgrund einer Empfehlung Ihres Herrn Vaters betrachten Sie Dinge als Ganzes.
Wie betrachten Sie demzufolge Russland als einen der grössten Waffen- und Rüstungsexporteure weltweit mit nach wie vor steigender Tendenz? Geraten diese Waffen usw. dann in die richtigen Hände - und welche sollten dies sein?
Sind dies wirklich gute Voraussetzungen für einen Frieden? Olga

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