Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Die Veränderungen in den arabischen Ländern

Internationale Politik Die Veränderungen in den arabischen Ländern

Karl
Karl
Administrator

Re: Die Veränderungen in den arabischen Ländern
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 26.03.2011, 12:24:27
Hallo Hafel,


die französische Revolution war für die Entwicklung unserer Kultur unglaublich wichtig. Trotzdem hat sie nicht den Frieden, sondern Napoleon und viele Kriege hervorgebracht.

Ich würde mich freuen, wenn es den Arabern gelänge, ihre Despoten alle nach Hause zu schicken und sich vom Joch der Religion ähnlich wie wir zu befreien. Aber ruhige Zeiten werden dann nicht automatisch die Folge sein.

Karl
clara
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Mitglied

Re: Die Veränderungen in den arabischen Ländern
geschrieben von clara
als Antwort auf Karl vom 27.03.2011, 12:34:42
Die Gedanken der Aufklärung, die ja durch die Französische Revolution teilweise umgesetzt wurden, konnten auch durch spätere Kriege nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Aggressionen gehören zur menschlichen Natur und sind nicht immer mit der Vernunft zu bändigen.
Deswegen glaube ich auch nicht an schlagartig ruhige Zeiten, nachdem sich die arabische Jugend von den Despoten befreit hat. Aber dass es geschieht, daran glaube ich fest.
Die "neue" arabische Welt könnte auch im Verhältnis zum Westen viel Positives bringen, nicht nur wirtschaftlich gesehen.

Clara
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Die Veränderungen in den arabischen Ländern
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 27.03.2011, 12:34:42
Ich denke, dass in etwa 200 Jahren die Schulkinder in ihren Büchern staunend und schaudernd lesen werden, dass vor Jahrhunderten die Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlugen und erschossen!

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adam
adam
Mitglied

Re: Die Veränderungen in den arabischen Ländern
geschrieben von adam
als Antwort auf clara vom 27.03.2011, 13:25:24
Die Gedanken der Aufklärung, die ja durch die Französische Revolution teilweise umgesetzt wurden, konnten auch durch spätere Kriege nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Aggressionen gehören zur menschlichen Natur und sind nicht immer mit der Vernunft zu bändigen.
Deswegen glaube ich auch nicht an schlagartig ruhige Zeiten, nachdem sich die arabische Jugend von den Despoten befreit hat. Aber dass es geschieht, daran glaube ich fest.
Die "neue" arabische Welt könnte auch im Verhältnis zum Westen viel Positives bringen, nicht nur wirtschaftlich gesehen.

Clara


Clara,

so denke ich und so sehe ich das auch.

Und ich meine auch, daß dieses junge, arabische Denken westlich orientiert ist. Es drängt auf menschenwürdige Verhältnisse, die es den Menschen ermöglichen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, damit aber auch auf Freiheit und Menschenrechte und somit auf humanistische Werte, die das ermöglichen. Diese Werte sind nur im Westen zu finden.

Inwiefern das den Bürgern der arabischen Welt klar ist, bleibt dahin gestellt. Es liegt auch am Westen, darauf hinzuweisen, daß es sich lohnt, humanistisch zu denken. Dazu gehört m. M. n. auch, sich mit Krieg und Gewalt zurück zu halten, den Freiheitswillen zu unterstützen und ihn nicht durch kurzfristiges Gewinndenken abzuwürgen, indem auf mögliche Gegenströmungen gesetzt wird, die zwar ein schnelles Beendigen der Unruhen versprechen, aber längerfristig diesen humanistischen Ansatz im Keim ersticken.

--

adam

Mitglied_81b4260
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Re: Die Veränderungen in den arabischen Ländern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 28.03.2011, 10:55:09
Dieser Artikel von Paul Rogers "Ein Krieg im Schatten der Geschichte" bringt eine sehr gute Analyse, finde ich.
(Er ist Professor of Peace Studies der Universität Bradford in Yorkshire und gilt als einer der besten Analytiker und Kritiker des „Kriegs gegen den Terror“. Zuletzt erschien 2008 sein Buch „Why We're Losing the War on Terror“.)

olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Veränderungen in den arabischen Ländern
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 28.03.2011, 10:55:09
ich möchte mich auf die Überschrift dieses Theads beschränken: von Veränderungen ist ja bisher nichts zu vermerken, weder in Tunesien, noch in Ägypten, geschweige denn Libyen, Jemen usw.
Es wird ein harter, dornenreicher Weg werden, da in allen Ländern jegliche Erfahrungen mit demokratischem Basiswesen fehlen: Opposition, Gewerkschaften, Gleichheit von Mann und Frau und dies auch noch torpediert wird durch religiöse Einflüsse.
Vorläufig flüchten ja viele Menschen in Richtung Europa, weil sie vermutlich diesem langen Prozess ebenfalls nicht trauen? Viele haben sich in diesen Ländern den Rebellen angeschlossen, weil sie zu Recht annehmen, in ihren früheren Posten pro Herrscher sind sie nicht mehr gefragt, wollen aber auf machtintensive Posten in Zukunft nicht verzichten. DAs war und ist bei allen REvolutionen so - auch mehrere Versuche kann und wird es geben. Aber die Geduld haben die jüngeren Facebook-Menschen nicht - sie träumen von westlichem Wohlstand und werden noch bitter enttäuscht werden. Olga

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