Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Die verlorene Generation im Nahen Osten

Internationale Politik Die verlorene Generation im Nahen Osten

Die verlorene Generation im Nahen Osten
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Vor ein paar Jahren kam im Fernsehen eine Reportage über Kinder aus  einem Lager im Jemen. Den Satz eines Reporters, als sie das Lager verließen, das leere Gesicht eines schwer verletzten kleinen Jungens, der bei einem Bombenangriff Gliedmaßen verlor und hoffnunglos in einem Zelt saß, wird er nicht mehr los, den habe ich auch nicht mehr vergessen. Es gibt regelmäßg Berichte über das Elend in diesen Lagern, über tausende verhungerte Kinder, auch darüber dass die Hilfsorganistionen sich aus dem Jemen zurück ziehen mussten oder keinen Zugang zu den Lagern bekamen.

Nun erschien in der NN ein Bericht über die verlorene Generation im nahen Osten, über die Kinder in Syrien und Jemen, die nichts anderes kennen, als Gewalt und Entbehrungen, unterernährt sind, traumatische Erlebnisse zu verkraften haben und nie eine Schule besucht haben. Der stellvertrendende Regionalleiter der UN für humanitäre Hilfe  erzählt von diesen Kindern, wie Krieg und Not das Leben dieser Kinder zerstört hat, manche verzweifeln so sehr, dass sie sich das Leben nehmen. Im Nordwesten Syriens, der von Rebellen gehalten und immer wieder von syrischen und russischen Militärs angegriffen wird, zählte die Kinderhilfsorganistion Save die Children im vergangenem Jahr 42 Selbstmorde von Kinder unter 15 Jahren, von den über 16jährigen waren es hunderte. Im Bürgerkriegsland Jemen wurden seit Ausbruch des Krieges 10.000 Kinder getötet oder verletzt, oder sie sind verhungert.

Die Kindheit solcher Kinder ist zerstört, hoffnunglos und viele von ihnen schließen sich irgendwann den Kämpfer an, denn da bekommen sie wenigstens Geld zum überleben, (ist in Afghanistan auch nicht anders). In diesen Gebieten zwischen Krieg, Terrror und Gewalt wächst eine neue Generation von Dschihadisten heran.

Beruhigend ist, dass Deutschland nach Angaben von Unicef relativ viel Geld bereitstellt, 1,3 Milliarden Dollar kommen von Privatspenden und der Regierung, es wird gehofft, dass die Ampelregierung die Hilfen erweitert. Ich persönlich spende seit über 30 Jahren bei SOS Kinderdörfer regelmäßg die auch in Damaskus/Syrien tätig sind und dort für Kriegswaisen ein Kinderhaus gebaut haben und unterhalten.

Der ausführliche Bericht stand in der gestrigen Ausgabe der NN, ob er in der Nordbayerischen Presse online zu finden ist, weiß ich leider nicht.

Rosenbusch
 


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