Internationale Politik Ein anderer 11. September

hisun
hisun
Mitglied

Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von hisun
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.09.2013, 19:09:25
Du meine Güte, lieber nordstern,
.. das tut mir leid!

Aber die Gedanken sind frei!

Trotzdem eine Gute Nacht!

hisun
.*.
Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hisun vom 18.09.2013, 22:20:02
Tja, liebe hisun,

Es hat geklappt, ich habe juut geschlafen.

Ja merkwürdig.
Ich war zeitlebens auch immer so eine "rote Socke",
ewig im Gespräch mit dem Betriebsrat, zustehende Vergütungen auch zu bekommen.
Zustehende Rechte gewahrt zu wissen, für mich aber auch für alle Anderen.

Und schließlich die Erkenntnis, Mitstreiter zu haben,
die auch nur den eigenen Vorteil genießen wollten und gar nicht
an Gerechtigkeit dachten.
Die hat nämlich nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.

Diese Erkenntnis, ausgerechnet durch "rote Mitsocken" vermittelt zu bekommen,
das tat weh.
Soviel zu meinen (sozialen) Erfahrungen.

Wenn ich heute hier ganz speziell die "Vereinigte Linke" lese,
dann werde ich an die gemachten Erfahrungen teilweise wieder erinnert.
Ziehe ich dann Rückschlüsse auf die politischen Vertreter, die ich wählen soll/kann,
dann sage ich ganz klar nein.
Da erwarte ich etwas Anderes als "wir holen sie aus ihren Häusern" oder
"wir geben den Armen und holen es von den Reichen".

Ich bin auch dafür, das jedes Einkommen besteuert wird, dass jeder ohne Ausnahme
sich an Solidargemeinschaften beteiligen muss, dass jeder nach Leistung bezahlt wird
und sich nicht selbst zusammenraffen kann, was er kriegt.
Aber ich bin dagegen, dass eine Leistung erbringende mittlere Schicht deutlich mehr geschröpft wird, als eine untere oder obere Schicht.
Ich bin dagegen, dass man sich als junger Mensch hinstellen kann und "harzen geht",
weil man sich gemobbt fühlt, keine Ausbildung machen möchte oder weil man "damit auskommt".
Ich bin sehr dafür, dann mal das Sozialsystem "alle für einen" nochmal deutlichst zu erklären.

Damit wir uns verstehen, ich will Leuten, die in Not geraten, jegliche Hilfe geben.
Aber Leuten, die nicht wollen oder zu bequem sind, einen neuen Antrieb geben.

Das liegt wohl daran, dass ich zuviel mit "nicht wollen" konfrontiert bin oder war,
als mit "nicht können".

"Wegnehmen und verteilen" ist aber nicht die Lösung.
Das sei allen Revolutionären gesagt.
Und wenn ich hier so mitlese, schüttelt es mich fast jeden Tag.
Ich könnte als Sambarassel auftreten.

Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.

nordstern
adam
adam
Mitglied

Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2013, 09:00:49
Das sehe ich ganz ähnlich. Politik, die, auch von den Wählern, mehr durch Feindbilder als durch machbare Änderungen bestimmt ist, kann für die Allgemeinheit nicht gut sein und ist auch, durch die Feindbilder, letztendlich nicht demokratisch.

Abgesehen davon, daß eine absolute Mehrheit der Linken im Bundestag ungefähr so wahrscheinlich ist, wie eine große Koalition zwischen FDP und Piraten.

--

adam

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2013, 09:00:49
Damit wir uns verstehen, ich will Leuten, die in Not geraten, jegliche Hilfe geben.
Aber Leuten, die nicht wollen oder zu bequem sind, einen neuen Antrieb geben.
geschrieben von nordstern


das ist exakt die neoliberale begründung für die angestrebte und in arbeit befindliche zerschlagung der sozialen sicherungssysteme . arbeitslose "wollen eben nicht" und liegen "in spätrömischer dekadenz" dem steuerzahler auf der tasche .

ziel ist es die lohnabhängigen zu arbeitssklaven zu machen , die für jede sauerrei zu missbrauchen
sind .

mal ehrlich nordstern , du würdest auch nicht für 6€ / std. arbeiten gehen wollen ...
nur können sich die hartz4-empfänger kaum dagegen wehren .

und

"Wegnehmen und verteilen" ist aber nicht die Lösung.
geschrieben von nordstern


warum eigendlich nicht ?

findet doch seit jahren massiv statt ... allerdings unter umgekehrten vorzeichen .

sitting bull
Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 19.09.2013, 11:40:28

das ist exakt die neoliberale begründung für die angestrebte und in arbeit befindliche zerschlagung der sozialen sicherungssysteme . arbeitslose "wollen eben nicht" und liegen "in spätrömischer dekadenz" dem steuerzahler auf der tasche .

ziel ist es die lohnabhängigen zu arbeitssklaven zu machen , die für jede sauerrei zu missbrauchen
sind .

mal ehrlich nordstern , du würdest auch nicht für 6€ / std. arbeiten gehen wollen ...


Nu mal bitte etwas differenzierter, Alter,

Weil...ich mußte es auch differenziert lernen.
Es gibt welche, die lernen gar nicht erst einen Beruf und leben gleich von Sozialhilfe.
Ein bißchen schwarz arbeiten nebenbei, etwas Anderen auf der Tasche liegen.
So mogeln sie sich durchs Leben.
Das denke ich mir nicht aus.
Habe ich mehrere reale Beispiele.
Aus Datenschutz kommen keine Details.

Und auch gleich die Beispiele, die sich nicht weiterbilden oder eine weniger anspruchsvolle
Arbeit machen, weil sie sich nicht weiterbilden wollen,
um dann eine bessere Tätigkeit mit höherem Lohn zu bekommen.
Gute Arbeitgeber geben solche Aufstiegschancen.
Stattdessen gehen sie den Weg in Hartz4.
Und dort kommt "man" ja nach eigenem Bekunden aus.
Auch da reale Beispiele.
Tut mir leid, aber das ist dumm und selber verschuldet.
Außerdem beteiligen sich Leute mit diesem Denken nicht an der Solidargemeinschaft.

Wie Du das nennst, ist mir wurst,
für mich ist das "kein Ehrgeiz", "Bequem", traut sich nichts zu".
Weil ich mehrere dieser Biografien lange Zeit verfolgt habe,
kann, bzw. muss ich das schon so beurteilen.

Nun zu 6 € die Stunde.
Was glaubst Du, was ich getan habe, davon verschont zu bleiben ?
Fortbildung beim Arbeitgeber.
Angenörgelt von den vorher beschriebenen Leuten.
Ja, so ist es nun mal.
Ein Kursangebot annehmen heißt, ein paar Wochen am anderen Ort.
Verbunden ist es aber auch mit beruflicher Höherbewertung, auch im Einkommen.

Das kann jeder, wenn es ihm denn schon angeboten wird.
Sowas nicht anzunehmen ist einfach nur dumm.
Jeder Chef sucht sich die Leute aus, die er fördert.
Es kostet sein Geld und soll auch etwas bringen.

Und wenn Arbeitgeber ein Gewerk anbieten,
wo höhere Löhne nicht mehr rentabel sind, dann fällt es eben weg.
Es steht aber jedem frei, eine Firma aufzumachen,
Lagerhaltung vielleicht, und Arbeiter für 40 € die Stunde einzustellen.
Was werden dann wohl EDV-Techniker sagen ?

Ach ja, das "Wegnehmen".
Wenn jemand sich etwas auf beschriebene Weise durch Fleiß erarbeitet hat,
ihm das "wegzunehmen" ist ja wohl Diebstahl.
Wer danach noch arbeitet, muss schon ziemlich blöde sein.

Hand aufhalten, Geld fordern, und das ein wenig plötzlich.
Und ordentlich schwafeln und Volksreden halten.


Solltest Du damit aber Leute meinen, die sich unrechtmäßig aus Gier bereichert haben,
dann muß das unterbunden werden.
Dann stimme ich Dir zu.
Allerdings solltest Du dann etwas differenzierter schreiben.
So muß ich davon ausgehen, Du willst erarbeitete Spargroschen wegnehmen und an
Unwillige verteilen.

Wer arbeitslos wurde, ohne Schuld ist mit meinen Ausführungen nicht gemeint.
Wer aus anderen Gründen auf Hilfen angewiesen ist, wurde auch nicht von mir angesprochen.
Ich habe das deutlich geschrieben.

Wer aber unwillig seine Arbeit erledigt, so schlecht, dass dann ein Kollege hin muß,
um seine Arbeit nochmal zu machen, kann ja wohl nicht mit Milde rechnen.
Das sind dann aber die, die immer nur schreien, bloß nichts bewegen.
Du kennst meinen Lebenslauf nicht.
Schade.

Ich habe aus meinem Blickwinkel gelernt, zu unterscheiden.
Und mein Ergebnis sieht eben leider etwas anders aus, als Deines.
Es liegt aber nicht an mir.
Früher habe ich solche Leute unterstützt.
Bis ich begriffen habe, wen ich da unterstütze.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt klar positioniert.
Nix für ungut.

nordstern
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2013, 13:06:06
Ich hoffe, ich habe mich jetzt klar positioniert.
geschrieben von nordstern


aber ja ... alter .

ich hatte an deiner position ja auch nicht gezweifelt .

ich nehme dir sogar ab , dass du ein ehrlicher mensch bist der daran glaubt was er hier verzapft
und werde einen teufel tun , mich mit einem "motörhead" anzulegen .

vielleicht können wir mit einem gemeinsamen , versonnenen blick auf die

fleissigenuhr

unseren disput beenden .

sitting bull

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hisun
hisun
Mitglied

Re: Ein anderer 11. September
geschrieben von hisun
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2013, 09:00:49
Danke, lieber nordstern, für deinen Beitrag.
Ja, es ist gut, dass wir darüber gesprochen haben.

Menschen, die mit Gleichgesinnten durch dick und dünn gehen,
sind leider rar gesät, deshalb ist ein echter Freund das Beste,
was einem begegnen kann.

Ich glaube, Gerechtigkeitssinn und Pflichtgefühl, Freude an
der Arbeit, Ehrlichkeit und Solidarität sind Werte, die einem
im Elternhaus vermittelt werden. Ich hatte von Kind an immer
Freude an der Arbeit, weil meine Eltern sie mir vorlebten.
Und zu lernen habe ich nie aufgehört. Meine Mutter sagte
mir einmal, wenn du aufhörst zu lernen, dann bist du alt.

Durch Deine Beiträge habe ich wieder gelernt!

Nun haben wohl die meisten Wähler gewählt.
Lassen wir uns überraschen!

Gute Nacht und schlaf (wieder) gut
hisun
.*.

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