Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig

Internationale Politik Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig

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Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Sicht von Peter Vonnahme ist meiner Ansicht nach kaum etwas hinzuzufügen.
bukamary
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2015, 15:12:53
Hallo Mart,
habe gerade den link gelesen. Danke dafür.
Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Das sind im Großen und Ganzen auch meine Gedanken nur mit dem Unterschied, dass ich diese lange nicht so gut zum Ausdruck bringen kann.

bukamary
ingo
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2015, 15:12:53
Was bedeutet/was sagt uns das in Bezug auf alle Diskussionen, die hier geführt werden/wurden? Ein Innehalten in Schockstarre? Eine Änderung des Glaubens, dass wir Millionen von Flüchtlingen locker verkraften können? Die Erkenntnis, dass uns eine total verfehlte Entwicklungshilfe-Politik und die Fehlleitung von Finanzmitteln, die höchst selten die Ärmsten der Armen erreicht hat, einholen? Uns erreicht die Strafe dafür, dass Politiker jahrzehntelang die afrikanischen und durchaus auch osteuropäische Diktatoren hofiert haben. Nun wollen alle zu uns kommen, die sich wegen dieser Fehlinvestitionen nicht selbst ernähren können.

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Mitglied_81b4260
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 28.08.2015, 17:53:17
Ich glaube,es ist ein entscheidender Punkt, ein Wendepunkt erreicht. Georg Diez drückt das in seinem Kommentar schnörkellos und auf den Punkt gebracht aus.
ingo
ingo
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2015, 21:35:57
Dem Wenigsten von dem, was Diez schreibt und was Joko und Klaas sagen, kann ich inhaltlich widersprechen. Diez geht mir aber zu wissenschaftlich an das Thema ran und von Joko und Klaas würde ich mir zusätzlich eine Ansprache an die Menschen wünschen, die keine Neo-Nazis sind und einfach nur hilflos, mit den Fäusten in der Tasche, den Braunen folgen, weil sie selbst keine (friedliche) Demo auf die Beine gestellt bekommen.
Bei mir bleibt nur dieser Satz von Diez wirklich hängen: ""...ist es eine Sprache der Ratlosigkeit..." Auch ich bin ratlos; und das habe ich hier auch mehrfach geschrieben. Wir gehen dramatischen Zeiten entgegen, und daran ändern auch Diez, Joko und Klaas nichts.
adam
adam
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von adam
als Antwort auf ingo vom 29.08.2015, 11:22:44
Die eigentliche Bewährungsprobe für alle Beteiligten kommt erst noch, wenn der Zustrom Alltag wird, wenn sich die Mitleidsphase verflüchtigt und erkannt wird, daß da Menschen mit einer katastrophalen Vita kommen und nicht behandelt werden können wie zugelaufene Haustiere, die man eine Weile hätschelt und dann ins Tierheim bringt. Werden das die Europäer in ausreichendem Maße begreifen, dabei auch, daß es kein Zurück mehr gibt? Können sich aber auch die Zuwanderer aus der einverleibten Lebensart, in der sich jeder selbst der Nächste ist, befreien?

Die überwältigende Mehrheit der Europäer hat nicht den leistesten Dunst von der Realität, aus der sich die Flüchtlinge befreien mußten und die Flüchtlinge haben keine Ahnung vom Alltag Europas, in dem es nicht das Schwarze unter dem Fingernagel umsonst gibt. Fernsehbilder, Werbeplakate oder Hörensagen vermitteln das nicht.

Wo also ansetzen, mit dem Hintergrundwissen, daß wir fast nur beidseitiges Versagen bei der Integration von Zuwanderung haben, besonders aus anderen Kulturkreisen? Ratlosigkeit können sich alle nicht erlauben. Jemand muß die Führung übernehmen. Ist es möglich, daß Toleranz das falsche Rezept war, weil sie, unklar definiert, mit Wegsehen verwechselt wurde, als Ziel deklariert und nicht als Entscheidungsstufe und so zu beidseitiger Ausgrenzung führte?

Wie erreichen wir nicht Toleranz, sondern Akzeptanz? Allseitig, versteht sich! Und die nicht in den Matinees irgendwelcher Multikultischwadronierer, sondern in den Etagenwohnungen, im Supermarkt, im Alltag von Millionen?

--

adam

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ingo
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Mitglied

Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von ingo
als Antwort auf adam vom 29.08.2015, 13:47:22
""Wie erreichen wir nicht Toleranz, sondern Akzeptanz?"""
Für die Akzeptanz, die Du meinst, ist es schon zu spät, adam. Klar schaffen das noch einige; aber, wenn es so weitergeht, werden das immer weniger werden. Ich wiederhole mich: Die politischen Fehler liegen in der Entwicklungspolitik der vergangen Jahrzehnte. Das ist nicht mehr aufzuholen. Karlheinz Böhm gehörte zu den Wenigen, die die Zeichen der Zeit früh erkannt haben. Aus den Landstrichen, in denen er Hilfe zur Selbsthilfe praktiziert hat, kommen gewiss keine Afrika-Flüchtlinge.
lupus
lupus
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von lupus
Ja, die Darstellung der Situation ist zutreffend.
Jedoch ein Satz wie " An den Kern des Übels will sie nicht ran, weil andernfalls zentrale Inhalte der Politik verändert werden müssten."
hilft wegen der ungenauen Benennung wohl auch nicht.
Beim Abgeben von Reichtum bleibt die Darstellung eben stecken.

Es ist und bleibt m.E. ein nicht lösbares Problem!

lupus
olga64
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 29.08.2015, 17:24:05
Karlheinz Böhm gehörte zu den Wenigen, die die Zeichen der Zeit früh erkannt haben. Aus den Landstrichen, in denen er Hilfe zur Selbsthilfe praktiziert hat, kommen gewiss keine Afrika-Flüchtlinge.
geschrieben von ingo
[/quote]

Da lief auch viel schief im Laufe der Jahre. Es wurden viele Projekte gefördert, die es irgendwann gar nicht mehr nötig hatten und schon längst allein liefen - das Geld steckten sich auch dort Leute ein, die man nicht zu den Guten zählen sollte.
Es stimmt auch nicht,dass "aus den Landstrichen", wo Herr Böhm wirkte, keine Flüchtlinge kommen - es kommen sehr ,sehr viele aus Eritrea, das ja der Nachbarstaat von Äthiopien ist. Olga
luchs35
luchs35
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Re: Ein ehemaliger Asylrichter: Solidarität, Weitsichtigkeit und selbstständiges Denken sind nötig
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 31.08.2015, 17:56:42
Und was haben die Flüchtlinge aus Eritrea mit der Stiftung "Menschen für Menschen" in den "Landstrichen" Äthiopiens - das übrigens verfeindet mit Eritrea ist - zu tun?

Geht es nur darum, mal wieder etwas mies zu machen?

Karlheinz Böhm brachte den Menschen in den dürren Landstrichen "die Angel und nicht die Fische"! Das ist absolut nachahmenswert, auch wenn mal etwas schieflaufen sollte, was im Falle dieser Stiftung nicht nachgewiesen werden konnte.

Luchs

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