Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat

Internationale Politik Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat

Karl
Karl
Administrator

Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von Karl
Einen wichtigen Punkt hat Gaddafi vor der UNO gemacht. Er hat mit vollem Recht die Unterrepräsentation Afrikas angesprochen. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass in einer globalisierten Welt nicht der Westen und Rußland alles allein bestimmen können. Hier hat gaddafi sogar Gemeinsamkeiten mit Obama, der sich radikal von seinem Vorgänger abgrenzte und von einer multipolaren Welt sprach und zukünftige Alleingänge der USA ausschloss.
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karl
adam
adam
Mitglied

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 24.09.2009, 19:09:45
Hallo karl,

Afrika ist doch im Sicherheitsrat regelmäßig vertreten:

2000–2001: Ukraine, Jamaika, Tunesien, Mali, Bangladesch
2001–2002: Kolumbien, Irland, Mauritius, Norwegen, Singapur
2002–2003: Bulgarien, Kamerun, Guinea, Mexiko, Syrien
2003–2004: Angola, Chile, Deutschland, Pakistan, Spanien
2004–2005: Algerien, Benin, Brasilien, Philippinen, Rumänien
2005–2006: Argentinien, Dänemark, Griechenland, Japan, Tansania
2006–2007: Ghana, Katar, Republik Kongo, Peru, Slowakei
2007–2008: Italien, Belgien, Südafrika, Indonesien, Panama
2008–2009: Burkina Faso, Costa Rica, Kroatien, Libyen, Vietnam
2009–2010: Uganda, Japan, Mexiko, Türkei, Österreich

So wird darauf geachtet, dass von den zehn nichtständigen Mitgliedern drei aus Afrika, zwei aus Asien, zwei aus Lateinamerika, eins aus Osteuropa und zwei aus Westeuropa oder der übrigen westlichen Welt (Kanada, Australien oder Neuseeland) kommen. Diese nichtständigen Mitglieder treten ihr Amt jeweils zum 1. Januar eines Jahres an.
geschrieben von wikipedia zum Sicherheitsrat


Als ständiges Mitglied mit Vetorecht sehe ich derzeit allerdings keinen geeigneten afrikanischen Staat. Stell Dir Gaddafi in dieser Rolle vor.

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adam
hafel
hafel
Mitglied

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 24.09.2009, 23:41:58
Libyen übernimmt doch für ein Jahr den Vorsitz der UNO.

Unklar ist allerdings, ob "der Könug von Afrika" demnächst den Konflikt zwischen Libyen und der Schweiz beigeleen wird.
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hafel

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julchentx
julchentx
Mitglied

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von julchentx
als Antwort auf hafel vom 24.09.2009, 23:56:42
Naja, nach 90 minuten Mist verzapfen, u.A. dass die Delegierten alle muede ausshen und ihm nicht richtig zuhoeren koennen, bis hin zu der tatsache dass Jack Ruby
Jude war und deshalb Kennedy erschossen, hat er dann endlich seine vorbereitete Rede rausgeholt. Bis dahin hat sich die Chinesische Delegation fast
totgelacht gehabt. Und Abgeordnete anderer Laender haben kopfschuettelnd den Saal verlassen.

Leben im Zelt muss wohl nicht leicht sein. Gadaffi hat ja darauf bestanden in
einem mitgebrachten Zelt zu hausen, anstatt im Hotel.

Der Typ ist nicht nur ne Lachnummer, der ist "certifiable" und gehoert in die Hoppla.

Wer nimmt denn den ernst?? Ich fasse es nicht!

Wenn leute wie Gadaffi demnaechst das Sagen haben sollen in der UNO, na dann
aber wirklich Gute Nacht, Emma
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julchentx
Karl
Karl
Administrator

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 24.09.2009, 23:41:58
Hallo Adam,

es geht um einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat, z. B. für die afrikanische Union.
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karl
senhora
senhora
Mitglied

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von senhora
als Antwort auf Karl vom 24.09.2009, 19:09:45
Auch Sarkozy forderte einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für Afrika, aber auch für Südamerika, Indien, Japan und Deutschland. Sarkozy schlug vor, zumindest bis Ende des Jahres ein vorläufiges Konzept zu beschließen. "Die Legitimität der Vereinten Nationen hängt von dieser Reform ab", sagte er.

Also kann diese Meinung Gahdafis ja nicht falsch sein, trotz der üblichen abwertenden Äußerungen über Afrika.

Ich habe gerade das neue Buch von Jean Ziegler "Wut auf den Westen" gelesen .
Hier wird an verschiedenen Stellen auf das Buch "Das kollektive Gedächtnis " von Maurice Halbwachs hingewiesen und erklärt, warum der Hass Jahrzehnte nach Beendigung von Kolonisation und Sklavenhandel so stark zugenommen hat.

Und Immanuel Wallerstein schrieb in seinem Buch "Die Barbarei der anderen, Europäischer Universalismus":
" Sein (der Westen) liebster Zeitvertreib besteht darin, der ganzen Welt moralische Lektionen zu erteilen. (....) Seine Arroganz blendet ihn. Schon lange macht sich der Westen nicht klar, wie viel Ablehnung er hervorruft. Ob bei Abrüstung, Menschenrechten, Kontrolle von Atomwaffen, globaler sozialer Gerechtigkeit - der Westen spricht fortwährend mit gespaltener Zunge."

Statt sich im Westen überheblich und arrogant über Form und Äußerlichkeiten auszulassen, wäre es sinnvoller, etwas über die Ursachen nachzudenken.
--
senhora

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Karl
Karl
Administrator

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von Karl
als Antwort auf julchentx vom 25.09.2009, 03:48:56
Auch wenn Gaddafi teilweise gut geeignet ist, als Witzfigur herzuhalten, muss man dies von einigen Inhalten, die er präsentiert hat, trennen können. Mir kommt es immer so vor, dass unangenehme Wahrheiten am leichtesten dadurch totgeschlagen werden, dass man den Verkünder lächerlich macht. Dieses Spiel sollten wir aber auch versuchen zu durchschauen.
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karl
Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.09.2009, 19:09:45
"Einen wichtigen Punkt hat Gaddafi vor der UNO gemacht."
geschrieben von karl


Hätte er vielleicht machen können, wenn er außer dieser berechtigten Forderung nicht zu viel Mist erzählt hätte und viele Staaten- auch afrikanische - verprellt hätte.

Z.B.
--Forderung von 7,77 Billionen Euro Entschädigung für die Kolonialzeit - außer von Italien, der früheren libyschen Kolonialmacht... Wenn nicht gezahlt wird, holt man es sich mit Gewalt-sagte er.
-- Ich spreche als "König von Afrika" für 1000 afrikanische Königreiche - sagte er.
-- Die Besetzung des UN-Sicherheitsrates bezeichnete er als Terrorismus.
-- Bei seiner Rede vor der UNO zerriss er die UNO-Charta.
Und weitere sinnlose - z.T. zusammenhangslose Behauptungen, wie
-- die Schweinegrippe wird militärisch genutzt.
-- Kennedy wurde mit Hilfe israelischer Kreise ermordet.

Gaddafi bleibt Gaddafi.

Dabei ist es richtig, eine Struktur der UNO zu fordern.
Ob es sinnvoll ist, eine weitere Veto-Stimme in den Sicherheitsrat einzubauen, wage ich zu bezweifeln.
Besser wäre es sicher, das Vetorecht abzuschaffen.

--
klaus
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 24.09.2009, 19:09:45
Gadaffi hatte auf seiner Brust ein Emblem: Der afrikanische Kontinent. Es ist ein offenes Geheimnis, dass er die Herrschaft über diesen ausüben möchte. Und der libysche Vorsitzende hat Gadaffi ja bereits etwa in diesem Sinne angekündigt!

Dass er seine Redezeit um über eine Stunde überzogen hat, dabei viel schwafelte, sei ihm verziehen. Aber stellt euch mal vor, dass da alle Delegierten für sich dieses "Recht" einfordern wollten!


--
schorsch
hafel
hafel
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Re: Eine globalisierte Welt benötigt auch einen Vertreter Afrikas in dem UNO-Sicherheitsrat
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 25.09.2009, 08:06:52
Wer 99% nur Mist und Blödsinn erzählt, den nimmt man das 1% "Wahrheit" auch nicht mehr ab.

Für mich bleibt das die Witzfigut Nummer 1.
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hafel

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