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Internationale Politik Entsetzen über mörderische Tyrannen

sysiphus
sysiphus
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Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von sysiphus
Kaum vorstellbar wie weit brutale Herrscher gehen um ihre Macht zu behalten. Aktuellstes Beispiel Muammar al-Gaddafi. Kein harmloser Irrer wie man meinen könnte angesichts seiner Erscheinung und seines Auftretens. Dieser Gaddafi ist ein skrupelloser Mordbube wie auch andere seines Schlages.zum Beispiel: Kim Jong-il: Fidel Castro: Hassan Nasrallah: Ismail Haniyya; Mahmud Ahmadinedschad: Ali Abdullah Salih und viele andere Verbrecher.

Einige Male ist es gelungen die Ohnmacht gegenüber solchen wahnsinnigen Potentaten zu überwtnden und sie gewaltsam aus ihren Machtpositionen zu entfernen. Am bedeutsamsten für mich war die Krönung des Kampfes der Allierten gegen Diktatur und Massenmord, das Ende Hitlers. Die Intervention der vietnamesischen Volksarmee in Kambodscha beendete die Herrschaft des Massnmörders Pol Pot. Im Zuge des Irakkrieges konnte der Schlächter von Bagdad Saddam Hussein mit seinen Mordschergen überwältigt werden. Der ISAF-Einsatz beendete in Afghanistan nicht nur die Menschenverachtende Taliban-Herrschaft, dazu wurden die Terroristen-Ausbildungscamps von Al-Qaida eliminiert. Im Zuge des Balkabkriegs wurde der Diktator Slobodan Milosevic mitsamt den Verbrechern Ratko Mladic und Radovan Karadzic entmachtet.

Leider gibt es immer wieder gegenteilige militärische Interventionen um Diktatoren an der Macht zu halten. Man muss sich nur an Berlin 1953, Ungarn 1956, Chechoslowakei 1968 zu erinnern oder an Tibet und den Platz des Himmlischen Friedens. Glücklicherweise sind da auch die siegreichen Volksaufstände, wie gegen das kommunistische Unrechtssystem der DDR. Aktuell die Revolutionen in Tunesien und Ägypten. Es ist zu hoffen, dass die Libyer es schaffen, ohne noch viele weitere Opfer, ihre Peiniger los zu werden.

sysiphus...

hema
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Re: Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von hema
als Antwort auf sysiphus vom 24.02.2011, 18:10:24
Gut geschrieben!

Welch ein Geschrei hat es gegeben und gibt es noch immer wegen der ausl. Truppen in Afghanistan und im Irak. Auch hier im ST war man so.

Wer getraut sich noch in Libyen oder einem anderen Land mit grausamen Diktatoren militärisch einzugreifen wenn diese grausam gegen das eigene Volk vorgehen? Gar keiner mehr!

Die UNO schwächer als schwach weil die Staaten uneins sind.
Die EU sowieso zu schwach und Obama wird zu Unrecht jetzt schon als "Kriegstreiber" (wegen des Erbes von Bush) angegriffen.

Guter Rat ist teuer! Sehr teuer, wenn ich sehe wieviel Blut wieder fließt.




Karl
Karl
Administrator

Re: Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von Karl
als Antwort auf hema vom 24.02.2011, 18:36:32
Wer getraut sich noch in Libyen oder einem anderen Land mit grausamen Diktatoren militärisch einzugreifen
geschrieben von hema
Hema,

glaubst Du, dass es so einfach wäre, Blutvergießen zu beenden? Ich stimme z. B. überhaupt nicht zu, wenn hier behauptet werden sollte, dass der Überfall auf den Irak Menschenleben gerettet habe, dieser Überfall hat zu einem unglaublichen Gemetzel und zum Tod von Hunderttausenden geführt.

Ich bin nicht der Meinung, dass der Westen durch militärische Interventionen jetzt z. B. in Libyen, Frieden bringen würde. Die Lage ist verworren und m. E. können und müssen die Libyer ihren Tyrannen alleine loswerden, wenn nachhaltig Besserung eintreten soll. Nein, kein neues Irak oder Afghanistan.

Karl

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hema
hema
Mitglied

Re: Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von hema
als Antwort auf Karl vom 24.02.2011, 18:47:02

Ich bin auch nicht dafür, dass Heere wieder zu marschieren beginnen.



sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

Re: Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von sarahkatja
Leider habe ich heute zu spät den Phönix Kanal angestellt.

Unter allen amerikanischen Präsidenten, ( außer vielleicht Clinton) gingen die politischen Bestrebungen zuerst nach Sicherung ihrer Ölimporte und ihrer Vormachtstellung.

Wie viel List und bewusste Täuschung, wie viele geheime Absprachen,
um je nach Lage, den Ölpreis niedrig oder hoch zu halten.

Im Irakkrieg ging es um Öl, ebenfalls im Iran zu Zeiten des Schahs.
Ein wesentlicher Grund, dass die Sowjetunion zusammenbrach, waren
bewusste Handlungen und Absprachen der ölexportierenden und importierenden Länder.

Ich will das nicht bedauern, aber, das Wenige, was ich in dieser Sendung gesehen habe, hat mir gezeigt, wie wenig wir im Zeitraum des Geschehens erfahren und mit welchen Phrasen wir eingedeckt wurden.

Die Angaben über die weltweiten Ölvorkommen entsprechen in keiner Weise den tatsächlichen Reserven.


Ich will hier nicht weiter schreiben. Vielleicht hat jemand diese Sendung von Anfang an gesehen, und kann es besser wiedergeben als ich.

Sarahkatja
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Entsetzen über möderische Tyrannen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sarahkatja vom 24.02.2011, 23:51:29
das erdöl raubte ihnen das letzte bisschen verstand. die gier nach dem schwarzen gold bestimmte die politik. das ist heute noch so. überall, wo erdöl ist, da ist krieg - krieg gegen die natur, krieg gegen die menschen, die in den ölträchtigen gegenden leben. die übelsten potentaten galten als garanten für stabilität, wurden installiert, hofiert, hochgerüstet, wurden als freunde promotet. tatsächlich waren es schurken, "unsere" schurken.

von freiheit, demokratie, frieden schwadronieren sie. immer ist erdöl und nichts anderes gemeint.

--
Wolfgang

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nasti
nasti
Mitglied

Re: Entsetzen über möderische Tyrannen
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2011, 00:06:00
Wulff: „Gaddafi ist ein Psychopath“

Bundespräsident Christian Wulff hat Libyens Machthaber Muammar Gaddafi einen „Psychopathen“ genannt. Wulff sprach von „Staatsterrorismus“ gegen die libysche Bevölkerung und forderte, dass Europa zusammen stehen müsse, um den Menschen in Libyen zu helfen.

Waren schon mehrere Psychopathen an Macht, keine Neuigkeit.

Nasti
Mitglied_bed8151
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Mitglied

Re: Entsetzen über möderische Tyrannen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nasti vom 25.02.2011, 00:21:33
merkwürdig ist, dass dem wulff (und anderen) erst heute auffällt, dass der ein psychopath ist. was kann denn ein tyrann anderes sein? war es denn nicht gerade deren psychopathie, die sie besonders geeignet machten für die funktion als "unsere" schurken? - gestern wurden sie noch hofiert. die heuchelei kennt keine grenzen mehr.

--
Wolfgang
sysiphus
sysiphus
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Re: Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 24.02.2011, 18:47:02
Es ist nicht behauptet worden, dass die Intervention im Irak durch 36 Staaten unter Führung der USA, Menschenleben gerettet hätte, oder der einzig richtige Weg war den kriegslüsternen Diktator Saddam Hussein zu bändigen.

Das unglaubliche Gemetzel fand lange vor Beginn des Einmarschs der Koalition in den Irak statt. Hunderttausende junge Menschen verloren ihr Leben nach dem Überfall des Saddam Hussein auf den Iran, zigtausende starben bei Massakern und durch Giftgaseinsatz des Diktators im eigenen Land, und weitere zehntausende mußten die Aggression des Schlächters von Bagdad gegen Kuweit mit dem Leben bezahlen.

Wie solche Tyranen gestoppt werden können, möglichst bevor die ihr blutiges Handwerk verrichten können, weiß ich nicht. Die Apeasmentpolitik ist mir jedoch seit München 1938 zuwider, besonders weil ich unter deren Folgen später die unvorstellbaren Grausamkeiten eines Krieges erdulden mußte.

Bei dieser Frage, hier auch bereits gestellt, was können demokratische Staaten ("der Westen") fordern und tun, fühle ich mich so ohnmächtig wie bei der Forderung nach Zivilcourage als Zeuge eines brutalen Überfalls von Gewalttätern auf unschuldige Opfer. Zu- oder Wegschauen kann es doch nicht sein.

sdysiphus...


Nachtrag
Als am 22. September 1980 irakische Truppen über die Grenze in den Iran einmarschierten, war der Iran wohl ebenso überrascht wie die restliche Welt auch. Trotz länger andauernder Streitigkeiten beider Regierungen und immer wieder auftretenden kleineren Grenzgefechten, hatte doch niemand damit gerechnet, dass Saddam Hussein, die Unruhen der islamischen Revolution nützen würde, um von ihm angestrebtes Territorium zu erobern. Zitiert aus "Der Erste Golfkrieg" von Dimitrios Tsichlakis
luchs35
luchs35
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Re: Entzetzen über möderische Tyranen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf sysiphus vom 25.02.2011, 10:17:11
Dass militärisches Eingreifen zu einem zweiten Irak werden könnte, steht wohl außer Frage (das habe ich schon gestern in dem Maghrebthread geschrieben), aber dem Abschlachten der Zivilbevölkerung einfach zusehen geht auch nicht. Außer hilflosen Aussagen der Politiker mit dem unvermeidlichen Ruf nach Sanktionen, die wiederum die Falschen treffen würden, muss es doch einen Weg geben ,um dieses mörderische Blutvergießen durch einen völlig durchgeknallten Despoten geben.

Wäre es denn völlig unmöglich, Friedenstruppen wie damals in Bosnien oder in jüngster Zeit Somalia auch nach Libyen zu entsenden, um die Zivilbevölkerung vor dem marodierenden Söldnern zu schützen? Vermutlich hätten die Blauhelme Unterstützung durch libysche Armeeteile, die bereits zu den Aufständischen übergelaufen sind.

Ist nur mal so ein Gedanke, denn es ist einfach unerträglich, was in Libyen geschieht. Hilflos wegsehen ist doch keine Lösung für die Staatengemeinschaft, ebenso wenig wie die "üblichen Sanktionen".

Luchs

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