Internationale Politik Erdogan und kein Ende

Mitglied_5ccaf87
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Erdogan und kein Ende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Im Web verdichtet sich die Beweislage das der Giftgaseinsatz in Syrien in der Mitte des vergangenen Jahres von der Türkei inszeniert war und das Eingreifen der USA provozieren sollte.

derstandard.at: Erdogan-Obama und das Giftgas

Wenn das stimmt ist nicht Assad sondern Erdogan der Kriegsverbrecher!

Ergänzung: Und nun noch die Schweizer zum gleichen Thema: tagesanzeiger.ch: War Ankara in den Giftgas-Angriff verwickelt.
Das ist ein schwerer Vorwurf.
pschroed
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Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2014, 11:47:10


Wenn das stimmt ist nicht Assad sondern Erdogan der Kriegsverbrecher!

Das ist ein schwerer Vorwurf.



Da fehlen einem die Worte.

Phil.
Karl
Karl
Administrator

Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 08.04.2014, 12:09:53
Es war mir von Anfang an völlig unverständlich, warum die damals auf dem Vormarsch befindlichen Truppen Assads ihren absehbaren Erfolg durch den Einsatz von Giftgas gefährdet haben sollten. Die "rote Linie" war von Obama eindeutig definiert worden und es wäre doch Selbstmord gewesen, die US-Amerikaner auf Seiten der Rebellen in den Krieg zu ziehen. Es war deshalb unglaubwürdig, dass der Giftgas Angriff von Assads Truppen verursacht worden war.

Ich denke, Obama hat auch deshalb so reagiert wie er reagiert hat, weil er das Spiel durchschaut hat. Leider hat seine dämliche rote Linie den Tod vieler Unschuldiger verursacht - durch wen auch immer. Das Ziel dieses feigen Giftgas-Mords war jedoch klar, die USA sollten in den Krieg eingreifen.

Karl

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Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.04.2014, 14:00:31
mich stört an dem Eingangsbeitrag die Formulierung

"im WEB verdichtet sich die Beweislage"

Was im WEB so alles verbreitet wird, ist vieles, aber bestimmt keine "Beweislage".

Es handelt sich um eine Recherche von HERSH. Egal wer jetzt das Gas eingesetzt hat, so bleibt festzuhalten:

a) Die USA haben hier, im Gegensatz zu vielen anderen Gelegenheiten, sehr verantwortungsvoll reagiert.
b) Die Vernichtung syrischer Giftgaspotentiale ist in jedem Fall begrüßenswert.

Die von Hersh dargestellten Zusammenhänge sind angesichts eines Erdogan möglich, aber keineswegs bewiesen.

else
luchs35
luchs35
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Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 08.04.2014, 14:00:31
Richtig, Karl, genau darüber wurde in dem Syrien-Thread kontrovers diskutiert, und ich war ebenfalls der Ansicht, dass ich Assad nicht für so blöde halte, dass er genau in dem Augenblick Giftgas einsetzt, wo die Beobachter bereits auf dem Weg nach Syrien waren.
Und zudem drohte ja Obama schon mit der Unterstützung der Rebellen, also einen dümmeren Zeitpunkt für einen Giftgaseinsatz hätte es für Assad nicht geben können.
Aber es wäre ja ohne das Eingreifen Russlands und des Iran fast gelungen, die USA wiederum in einen aussichtslosen Krieg hineinzuziehen, wobei für mich doch absolut unklar ist, welches Spiel Obama durchschaute - oder auch nicht.

Mit Erdogan und der Türkei als Natopartner wird die Welt jedenfalls noch viel "Freude" haben!

Luchs
Medea
Medea
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Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von Medea
als Antwort auf luchs35 vom 08.04.2014, 15:00:22
Erinnert Ihr Euch an meinen Thread "Syrien - und kein Ende?
vom 26.8.2013?

Darin habe ich bereits bezweifelt, daß Assad die Giftgasangriffe
zu verantworten hat und sich die USA tunlichst aus diesem Konflikt
heraushalten sollen. Ich tippte auf islamistische Terror-Verbände,
die ihr eigenes Süppchen kochen wollen.

Erdogan mit dem Janus-Kopf habe ich nie getraut, das ist in vielen
Beiträgen von mir nachlesbar. Mir scheint deshalb schon glaubhaft,
daß er im Hintergrund alles versucht, um Assad aus dem Wege zu räumen.

Nun bin ich auf weitere Informationen gespannt.

M.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.04.2014, 14:45:01
Was sich alles so im Netz "verdichtet", sollten am besten Geheimdienste und spätere Historiker herausfinden und nicht journalistische Liebhaber von James-Bond-Affären.

Warum hat denn der alles belauschende und um alle Geheimnissse wissende NSA nichts davon gewusst? Sind keine Emails und Telefonate von Erdogan abgefangen worden? Frau Merkel wurde doch auch abgehört und Berichte wurden über sie gespeichert.

Mich interessiert mehr die "rote Linie", denn sie ist eine Falle, in die ein cleverer Politiker nicht so schnell tappen sollte, wenn er die Unwägbarkeiten für einigermaßen beherrschbar wähnt, also keine leeren Drohungen ausstoßen will und mehrere Optionen für ihn möglich sind. Keines trifft bei Obamas "roter Linie" zu. Warum also hat er die rote Linie gezogen? Mit der roten Linie ist er auch in den USA als schwacher Präsident bloßgestellt worden.

Seltsam mutet an, dass der türkische Geheimdienst irgendwie federführend gewesen sein soll. Ein Präsident der nicht durch frühere illegale Aktionen seiner Geheimdienstorgane gewarnt sein will, ist schwer denkbar.

Vielleicht sah er sich aber zu einem symbolischen Beweis der Stärke genötigt wegen der innenpoltischen Kritiker. Vielleicht, weil Juristen gerne in "Terminen" und "roten Linien" denken. Bei Beurteilungen von Sachverhalten, wei Juristen pflegen, spielt die "Wenn dies .... dann das"-Logik immer ein große Rolle. Aber im Fall Syrien sind viele Parteien beteiligt mit unterschiedlichen oder ähnlichen Interessen.

Geheimdienstaktionen sind geheimnisumwittert. Wenn die chemische Signatur des Giftgases Sarin nicht mit den katalogisierten Produkten des von den Russen gelieferten Gases übereistimmt, so ist das nicht von vornherein unglaubwürdig. Schließlich von den Briten im Labor überprüft.

Diese Geschichte ist hochspekulativ. Besitzen denn die USA überhaupt das Kampfgas Sarin? Die Geheimdienste können alles beschaffen. Das wissen auch die Russen, deshalb auch die Bereitschaft zur Auskunft. Nur: Alle geheimdienstlichen Mitteilungen sind doppelbödig.
carlos1
carlos1
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Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Medea vom 08.04.2014, 15:20:41
"Erdogan mit dem Janus-Kopf habe ich nie getraut, das ist in vielen
Beiträgen von mir nachlesbar. Mir scheint deshalb schon glaubhaft,
daß er im Hintergrund alles versucht, um Assad aus dem Wege zu räumen." medea
[indent][/indent]

Dafür hätte er sogar ein ideologisches Motiv.
c
panda
panda
Mitglied

Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von panda
" das Erste was im Krieg stirbt ---ist die Wahrheit "

Da aber Staaten auch Wirschaftskriege oder " kalte " Kriege gegeneinander führen -wird eigentlich fast immer gelogen , getäuscht und verdreht.
Nicht umsonst haben Staaten und Geheimdienste große " Desinformations "-Abteilungen.
Historiker wissen viel ,--aber eben das nicht , was sie nicht erfahren sollen.
Wenn dann irgendwas " durchsickert " heißt es , " Verschwörungstheorie " , usw....

konkretes Beispiel :

der schwedische Premier O.Palme wurde von " Unbekannten " ermordet.
EINE Spur ergab einen heimlichen Waffendeal über Österreich , Griechenland nach --Indien.
Österr.Vermittler wurden von " Unbekannten " ermordet.Da man Gift vermutete , aber nichts nachweisen konnte , vermutete man Kugelfisch-Gift , das eine sehr kurze Halbwertszeit hat.
Angeblich wurde dann ein " kurdischer Fanatiker " gefaßt ( der Palme ermordet haben sollte ) dieser wurde jedoch auch von Unbek.ermordet , genau wie ein ermittelnder Richter in Stockholm , den Unb. vor die U-Bahn stießen.
Sicher ist nur , daß alle tot sind.
olga64
olga64
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Re: Erdogan und kein Ende
geschrieben von olga64
als Antwort auf panda vom 08.04.2014, 16:38:09
der schwedische Premier O.Palme wurde von " Unbekannten " ermordet.
EINE Spur ergab einen heimlichen Waffendeal über Österreich , Griechenland nach --Indien.



Sie scheinen nicht mehr auf dem laufenden zu sein: der verstorbene Autor, Stig Larsson (schrieb die wunderbare Millenium Trilogie) hat in seinem Nachlass umfangreiche Unterlagen, dass die Ermordung von Olof Palme zurückgeht auf die Apartheid in Südafrika und faschistischen Ursprung hat. Larsson war zeitlebens ein dankenswerter Faschistenjäger - ich nehme an, die Schweden werden auch dieser Spur nachgehen.
Bei aller berechtigten Aufregung über Erdogan - ich vermisse eine ähnliche in Sachen Viktor Orban. Immerhin ist Ungarn ein Mitglied der EU (was die Türkei nicht ist) und schafft weiterhin faschistische Strukturen in unserer Nachbarschaft und dies auch noch mit grossem Wahlerfolg. Das berührt und stört mich sehr viel mehr als die von uns nicht änderbaren Zustände in der Türkei. Olga

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