Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?

Internationale Politik Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?

nostalgie
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Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von nostalgie
Obama beklagt in Brüssel, das das Nato Budget nach und nach immer mehr gekürzt wurde und fordert Europa auf, das zu ändern.
Und er bringt die USA als Energieliferanten ins Spiel.
So langsam wird der Sack geöffnet und die wahren Ziele kommen zum Vorschein.
Vieles lief in der letzten Zeit nicht so, wie die Regierung der USA es sich erhofft hatte. Aber nun hat man wieder Oberwasser und
Pläne, die schon immer da waren, gewinnen an Fahrt.
Obama lobt, und lobt, und lobt die Eu und auch Deutschland, weil sie so willig Sanktionen verhängt haben. Brave Kinder !
Und dann ist da noch das Freihandelsabkommen, das Fracking....ach ja, und da war doch noch was mit der NASA?
Alles Schnee von gestern, auf zu neuen Ufern, USA und Europa gemeinsam, die nächsten Generationen werden es ausbaden müssen.
Obama war auf einem absteigenden Ast, viele Probleme hatten sich angehäuft, wirtschaftlich ging es bergab, und dann noch dieser verflixte Snowden! Und der findet ausgerechnet in Russland Asyl!
Und dann plaudert der auch noch diese ganzen Schweinereien aus, die da gelaufen sind.........und am Ende der Enthüllungen ist der noch lange nicht.

Und wieder begeht man denselben Fehler: man grenzt Russland aus.
Obama möchte am liebsten Russland von der Landkarte weg radieren.
Timoschenko möchte alle Russen platt machen, sogar mit Atombomben. Die bekäme sie vielleicht sogar von Obama geschenkt?( Sarkasmus)

Und warum das alles? Weil ein Land nicht an seiner, Obamas, Strippe hängt und nicht mitspielt nach den Spielregeln der USA?
Weil eine Demaskierung begonnen hat und nicht mehr aufzuhalten ist?

Wohin steuert Europa?
Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 27.03.2014, 11:22:55
ja und?

Allein der Umstand, daß Putinsche Politik wieder USA und EU näher bringt, belegt die Dummheit seiner Politik. Vielleicht hätte er die Diskrepanzen zw USA und Europa anders nutzen sollen?

Daran ändern auch nichts Kommentar eines H. Schmidt, der noch immer in den Mustern des kalten Krieges denkt (siehe NATO-Doppelbeschluss).
else
youngster
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von youngster
als Antwort auf nostalgie vom 27.03.2014, 11:22:55
Ich finde deine Gedanken gut und nachdenkenswert.

Wir leben in einer globalen Welt, die immer mehr auf Vernetzung und gegseitige Achtung aller Völker angewiesen ist. Hier ist es absolut nicht zuträglich wieder in Ost- Westblöcken des einstmals "kalten Krieges" zu denken und zu handeln. Deshalb finde ich sowohl die Sanktionen gegen Russland als auch die manchmal unsäglichen jounrnalisten Komentare hierzu nicht sehr glücklich ja sogar gefährlich.

Wir als Deutsche sollten uns nicht immer so manipulieren lassen egal von welcher Seite. Das müssten wir doch inzwischen aus dem Lauf der Geschichte gelernt haben?

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adam
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von adam
als Antwort auf nostalgie vom 27.03.2014, 11:22:55
Und dann ist da noch das Freihandelsabkommen, das Fracking....ach ja, und da war doch noch was mit der NASA?


Da war nichts mit der NASA, sondern ist mit der NSA. Man sollte sich wenigstens informieren, ehe man seiner USA-Feindlichkeit die Zügel läßt.

Hier war schon öfter die Rede davon, daß sich Russland unter Putin selber von Europa ausgegrenzt hat, weder die Östliche Partnerschaft, noch ein Assoziierungsabkommen mit der EU eingehen wollte. Dies zu ignorieren und dann zu behaupten, Russland werde ausgegrenzt, verdreht die Tatsachen, noch dazu unter aktuellen umständen, in denen Russland aggressive territoriale Vergrößerung anstrebt.

Die USA sind immer noch der wichtigste Partner Deutschlands und der EU, sind immer noch Sicherheitsgarant für das freie Europa, sind immer noch Weltmacht und Motor der Weltwirtschaft, der Dollar ist Leitwährung. Daran kann sich Russland als Regionalmacht keineswegs messen und wird wohl erst nach der Putinära wieder versuchen müssen, sich in Europa angemessen einzuordnen. Noch braucht Russland für lange Zeit Entwicklungshilfe aus der EU, keinesfalls umgekehrt.

Wenn Deutschland, die EU, zukünftig Öl von den USA bekommt und sich so aus russischer Abhängigkeit lösen kann, ist das durchaus positiv zu bewerten. Ein Handelpartner wie Russland, von dem man rechnen muß, politisch erpresst zu werden, ist ein Unsicherheitsfaktor erster Ordnung. Dann doch lieber das Freihandelabkommen mit den USA und auf Dauer den Euro an den Dollar anlehnen. Im Nachhinein betrachtet, war es in meinen Augen eine riesige Dummheit, den Euro gegen den Dollar aufzustellen. Das muß korregiert werden und es nur durch die Genmaisbrille zu sehen und von rechtlichen Spitzfindigkeiten abhängig zu machen, ist geradezu albern.

Wenn dazu Politiker und Journalisten aus Nachkriegszeiten anderer Meinung sind, können sie die äußern, aber sie kommen eben zu spät. Auch Helmut Schmidt.

--

adam
olga64
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 27.03.2014, 13:10:50
Eine Verwechslung NASA/NSA ist auch symptomatisch für unser deutsches Volk: sich nur oberflächlich informieren und dann wahlmüde werden, weil man sich logischerweise nicht mehr in die Komplexität der EReignisse einordnen und kann und dann lieber alle Politiker als dämlich bezeichnet - ohne dieses Attribut auf sich selbst anzuwenden.
Anyway - wir werden von den Energielieferungen aus Russland nur unabhängiger,wenn wir uns in die Abhängigkeit der USA begeben, was diese aber nur machen werden (es sind ja hohe Investitionen nötig, wenn z.B. an der Ostküste der USA Tanker und Transportmöglichkeiten für flüssiges Fracking-Gas installiert werden sollen),wenn der Freihandelsvertrag unterzeichnet wird. Obama sagte aber auch,dass er Europa auffordert, selbst diese GAsreserven auszuschöpfen und die vorhandenen, oft theoretischen Widerstände zu eliminieren.
So etwas wird auch kommen - es ist ja auch ethisch hinterfragbar, ob Fracking-Gas akzeptabler ist, das aus den USA kommt oder doch in heimischen Gefilden gewonnen wird.
Russland wird seine Energielieferungen an das hungrige China los werden (und andere Staaten in Fernost). Da bin ich auch sicher.
Putin hat auch der EU vor einigen Jahren einen europäisch-russischen Freihandelsvertrag angeboten - dieser wurde schlicht ignoriert. Olga
adam
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 27.03.2014, 13:19:32
Wozu Obama auffordert, was die Bundesrepublik macht und was aus Putins Russland droht, sind drei Paar Stiefel.

Auf jeden Fall werden den USA Gaslieferungen an Europa lieb und teuer sein, da dann in den USA verdiente, harte Dollars zurück fließen und keine inflationsschürenden Dollars aus China.

Auf die Verlässlichkeit Russlands unter Putin bin ich schon eingegangen.

--

adam

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olga64
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 27.03.2014, 13:44:00
Meine Befürchtung geht noch in eine ganz andere Richtung. Die grossen deutschen Firmen (Automobiler, Chemiefirmen, Siemens usw.) die alle über Dependancen z.B. auch in den USA verfügen, wissen seit langem, dass dort die Energiekosten sehr viel geringer sind als in Deutschland, wo zusätzlich noch die recht unausgegorene Energiewende auf sie zukommt, die keinerlei Planungssicherheit bietet. Es könnte gut sein, dass sich diese Firmen sukzessive aus Deutschland zurückziehen in Länder, wo ein Grossteil ihrer Kunden sitzt und nicht der stagnierende, heimische Markt. Das würde sowohl den deutschen Fiskus/Sozialstaat als auch den deutschen Arbeitsmarkt empfindlich tangieren. Olga
nostalgie
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von nostalgie
NASA...NSA...
ich war in Gedanken bei der Panne im All....soll vorkommen.
Also Richtigstellung: ich meinte selbstverständlich die NSA Affaire.
olga64
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Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 27.03.2014, 14:39:10
SChon okay Nostalgie. Die NSA-Affäre wird ja in den Hintergrund gedrängt, das macht Obama strategisch sehr gut. Jetzt sind die "Amerikaner" ja wieder die guten und die Russen "die Bösen". Die Welt im Blickwinkel des deutschen Menschen ist endlich wieder zurechtgerückt. Olga
Re: Es geht doch letztendlich doch nur um Geld, und wohin steuert Europa?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.03.2014, 14:42:34
das ist doch das Problem, dass hier und anderswo durch die ideologische Brille in "Gut" und "Böse" unterteilt wird.

1. Die USA sind die einzige verbliebende Supermacht. Außerhalb ihrer Bündnissphäre verfolgen sie ihre Gegner gnadenlos und ohne Einhaltung des Völkerrechts.
2. Russland als Rest-Nachfolger der UdSSR und ehemalige Großmacht verfolgt ihre Gegner im Innern und innerhalb ihrer ehemaligen Einflusssphäre ebenso gnadenlos und ohne Einhaltung des Völkerrechts.

Was ist jetzt "besser" oder "böser ?? Keins von beiden. Was nervt, ist, dass viele ihren offenkundig ideologisch motivierten pauschalen USA-Hass dazu benutzen, die "neue" russische Politik im Stil des frühen 20. Jahrhunderts zu rechtfertigen und mit entsprechendem Vokabular aus der Hochzeit des Kalten Krieges wohlwollend zu begleiten.

Für mich gibt es aus realpolitischer Sicht zur Zeit keine Möglichkeit mit Russland auf der Grundlage verbindlicher Abkommen vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Sie haben gerade bewiesen, dass ein Abkommen mit ihnen nicht das Papier wert ist, auf dem es gedruckt wurde.

Und nun komme keiner wieder mit dem Märchen von der angeblich vertragswidrigen Ausweitung der NATO gen Osten. Eine solche vertraglich festgeschrieben Vereinbarung gibt es nicht. Im Gegenteil, es gibt die, auch von Russland unterschriebene, Schlussakte von Helsinki, in der es unteranderem heißt:

Im Rahmen des Völkerrechts haben alle Teilnehmerstaaten gleiche Rechte und
Pflichten. Sie werden das Recht jedes anderen Teilnehmerstaates achten, seine Beziehungen zu anderen Staaten im Einklang mit dem Völkerrecht und im Geiste der vorliegenden Erklärung zu bestimmen und zu gestalten, wie er es wünscht. Sie sind der Auffassung, daß ihre Grenzen, in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht, durch friedliche Mittel und durch Vereinbarung verändert werden können. Sie haben ebenfalls das Recht, internationalen Organisationen anzugehören oder nicht anzugehören, Vertragspartei bilateraler oder multilateraler Verträge zu sein oder nicht zu sein, einschließlich des Rechtes, Vertragspartei eines Bündnisses zu sein oder nicht zu sein; desgleichen haben sie das Recht auf Neutralität.


1994, also lange nach den 2+4 Verhandlungen, wurde unter Mitwirkung Russlands, die OSZE als Nachfolgeorganisation gegründet. Die Schussakte von Helsinki galt unverändert fort.

Es war wiederum PUTIN, der 2007 einseitig die KSE-Vereinbarung
(Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa)aufkündigte.
Zuvor war ein Streit entbrannt. Die westlichen Staaten hatten die Ratifizierung der KSE Vereinbarung wegen des Verhaltens Russlands in Tschetschenien und Georgien auf Eis gelegt. Andererseits hatte Russland die Beschränkung z.B. bei der Panzer-Höchstzahl weit überschritten, war also vertragsbrüchig. Putin kritisierte nicht etwa den Beitritt von Polen und anderer zur NATO, sondern dass einige neuen Mitglieder der nicht zugleich KSE-Unterzeichner waren. Und auch da gilt wieder das, was ich zur Werthaltigkeit von Verträgen mit Putin gesagt habe.

else

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