Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 05.02.2023, 18:13:50
Den eigenen Erfahrungen wird nicht mehr vertraut und der Prozess des Erkenntnisgewinns wird vom Studieren weg zu stärkerer Verwendung von vorgegebenen Denkschemata gelenkt. 
Mir sagte neulich ein mir aushelfender Student mit einem Augenzwinkern, dass die KI 'gerecht' sei : nicht nur die Arbeiten der Studenten würden leichter anzufertigen sein, sondern auch das Niveau steigen ...

ABER: auch die Profs würden davon profitieren, denn auch ihre Habil-Schriften, Veröffentlichungen etc.  würden in weiten Teilen mit künstlicher und nicht mit eigener Intelligenz angefertigt...😱

Von Denkschemata hatte er nichts gesagt, nur dass die Studenten - wie immer schon - schnell erkennen würden, welchen (meist geringen) Anteil die eigene Intelligenz des Prof  ausmachen würde, den Profs das aber schwerer fallen würde, was die Qualität der Elaborate der Studierenden angehe, nicht nur wegen der großen Anzahl der korrigierenden Arbeiten, sondern eben weil die KI ihnen meist eine 'Nasenlänge' voraus sei.💫
Na denn, wenn das mal kein Fortschritt ist !
Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
OT:
Ohne Crossposting kann ich mein Posting nicht in den passenden Faden versetzen
 
Das würde ohne Frage das Niveau heben.
Fein.
Dann wäre eine logische Folgerung die (missliebigen) User durch KI zu ersetzen. 😉
Wenn KI mit KI im Disput ist, ist sprachlich bestimmt alles in bester Ordnung!


 
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 05.02.2023, 17:58:38

Dazu braucht man einen Waffenstillstand.

Auf einen solchen werden die USA 'steuernd' hinarbeiten.
Volksbefragungen sind nicht nötig, der Zug ist abgefahren.
Sie bringen auch in der gegebnenen Situation nichts, weil die eine Seite der anderen vorwerfen dürfte, die Zusammanesetzung der Bevölkerung durch Zwangsumsiedlungen usw. zu ihren Gunsten beeinflusst zu haben:

Ich denke die Rand Corporation Studie liegt ziemlich richtig,  wenn sie einen neuen Eisernen Vorhang, einen neuen Todesstreifen prognostiziert :

"Ein Waffenstillstand in der Ukraine würde die Frontlinien einfrieren und den aktiven Kampf langfristig beenden.
 
Es würde immer noch andauernde, ungelöste territoriale Probleme geben
Streitigkeiten (d. h. unterschiedliche Positionen zur Lage der Grenzen der Ukraine) zwischen Kiew und Moskau; diese würden politisch und wirtschaftlich bestritten, nicht militärisch.
Die Seiten würden wahrscheinlich nur minimalen Handel betreiben; die Grenzen würden weitgehend geschlossen. Die Kontrolllinie würde wahrscheinlich stark militarisiert werden, wie die innerdeutsche Grenze während des Kalten Krieges


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Tina1
Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1


Bericht aus Berlin Extra: Fragen an Sönke Neitzel

"Welche Möglichkeiten & Grenzen der Diplomatie gibt es im Ukrainekrieg? Ihr fragt, Militärhistoriker Sönke Neitzel antwortet. Stellt ihm jetzt eure Fragen in den Kommentaren. "

Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Juro vom 05.02.2023, 17:58:38
Hi Alkmar,
zur Befreiung ihre Landes haben sie auch jedes Recht. Doch den Sprachgebrauch des "Gewinnens" haben doch unsere Medien und Politiker verbreitet. (Russland darf nicht gewinnen. Die Ukraine muss den Krieg gewinnen usw.). Sag denen das.
Aber wenn du dich mal von der Staatseben auf die Völkerschaftsebene und damit auf die Regionen, in denen diese leben, begibst, so haben auch diese Freiheitsrechte. Wenn diese Rechte verletzt werden, hat diese Volksgruppe das Recht, dagegen aufzubegehren.
Deutschland hat sich auf einen Föderalstaat geeinigt und fährt bis auf einige Bereiche ganz gut damit.
Die Ukraine stand mehrmals vor der Frage, eine solche Föderation zu bilden. Wenn du dir die Geschichte der Ukraine anschaust, so ist sie aus drei Staaten gebildet worden, die jeweils zuvor anderen Staaten angehörten. Hinzu kamen nach dem 2. Weltkrieg weitere Gebiete, die im Ergebnis von Friedensschlüssen hinzugeschlagen wurden. Die brachten ihre Historie und ihre Völkerschaften mit.
In den Minsker Vereinbarungen hatte die Ukraine einen Kernpunkt zu erfüllen, den strittigen Gebieten, bzw, den stark divergierenden ethnischen Siedlungsmustern Autonomierechte, quasi als föderative Strukturen des Staates, zuzuteilen. Das haben sie zu 0,000 % in Angriff genommen. Stattdessen hat man diese Bevölkerungsteile zu Terroristen erklärt oder ihnen einstmals bestehende Rechte genommen. Zentral war das Sprachenproblem, das nicht gelöst, sondern verschärft wurde.
Versucht man jetzt einmal, die Rechte der Völkerschaften in Einklang zu bringen und von diesen auszugehen, so sollte man diese erst mal befragen. Das macht man aber nicht mit Mikrofonen westlicher Medien, sondern mit einer international anerkennbaren Volksbefragung. 
Dazu braucht man einen Waffenstillstand. Dazu braucht man auch Ehrlichkeit dem Volk in der Ukraine gegenüber, was z.B. einen EU-Beitritt betrifft. Frau von der Leyen hat nach ihrem neuerlichen Besuch in Kiew, auf dem sie mit viel Pathos gesagt hatte "ihr gehört in die EU" am nächsten Tag klargestellt, dass das noch 10 Jahre dauern kann.
Bei so einer allgemeinen Volksbefragung kann herauskommen, dass sich die Ostukraine abspaltet oder zumindest die angedachten Autonomierechte erhält. Wie sich andere Ethnien entscheiden weiß niemand.

Juro
geschrieben von Juro

Hier fälschen sich einige Leute etwas zusammen, wie in einer Märchenstunde.
Spielst Du gerade Monopoly?
Nur um Diktatoren zu rechtfertigen?

Erst einmal Hitlers undemokratische Machtübername und nun von Dir aktuelles Völkerrecht infrage stellen?
Die Ukraine ist in ihren Grenzen, inklusive der Krim, ein von den Vereinten Nationen anerkanntes Land, also was soll solch eine Geschichtsverfälschung?
Nach deutschem Recht kann man kein Eigentum an geraubtem Gut oder Land bekommen.
Diese Rechtsgrundsätze gelten fast überall.

Juro, mir ist schnurzpiepegal, wer wann, wo, oder was sagt, ich kritisiere notfalls auch Journalisten, wenn sie Blödsinn reden. Und sie reden recht oft Blödsinn!

Und wenn hier einige Herrschaften nicht verstehen (wollen?), wie in der Weimarer Republik ein Reichskanzler aus einer Minderheit gewählt wurde, indem andere Abgeordnete verhaftet oder gehindert wurden zu wählen, dann frage ich mich schon, aus welchen Quellen das stammen mag.
Hitler ist nicht demokratisch gewählt worden und Putin auch nicht.
Beide sind mit und aus Manipulation und Täuschung gewählt worden.
 
Und zudem mich belehren wollen, dass dieser doch vielmehr vom Reichskanzler ernannt werden musste, dann denke ich mal, dass sie unsere heutige Demokratie mit Bundeskanzler und der Rolle des Bundespräsident, auch nicht verstanden haben können.

Und "Gewinnen" kann man auf dem Sportplatz, da kommen in der Regel auch anschließend wieder alle gemeinsam und heil nach Hause.
Einen Krieg "gewinnt" man nicht, man kämpft aktuell in der Ukraine, bis der Aggressor das besetzte Land verlässt.
In wie weit man notfalls Kompromisse eingehen müsste, dass entscheidet alleine das Ukrainische Volk, welches auch den Blutpreis für von Russen begangene Kriegsverbrechen, zu tragen hat.
Und nicht hier solche Sesselstrategen.

Man nennt sich Pazifist und ist total verroht?
Behauptet unterschwellig, man könne durch wohlgefälliger Haltung, den Feind milde stimmen?
Wo diesem doch selbst in den Rücken geschossen wird, wenn sie zögern Verbrechen zu begehen.

Denn in dieser einseitigen Betrachtung, trunken vor wohlgefällig gelebtem angeblichen Pazifismus aber auf der Seite des Aggressors, der ja eigentlich der größte Feind des Pazifismus darstellt, würde man das Volk vertreiben, verschleppen, deportieren, ermorden, vergewaltigen und weitgehend vernichten.

Es würden, wie zuvor in den Ostprovinzen, "ethnische Säuberungen" geben, wo Russen die Macht übernehmen würden, bis dann schließlich unter neuem Vorwand weiter nach Westen gerückt würde.
Und das ist ja auch nicht das erste Mal, wo Russland in seiner Nachbarschaft oder in Syrien grausamster Vernichtungskrieg führt. 
Ich betone nochmals, ich respektiere pazifistische Gedanken und Einstellung, doch ich bezweifele mittlerweile immer mehr die Motivation dahinter, denn zu Auffällig ist das geäußerte Verständnis für Diktatoren.

 
schorsch
schorsch
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Alkmar vom 05.02.2023, 16:22:19

Wären Adam und Eva (nur so als biblischer Denkanstoss) einander im Paradies aus den damals noch nicht vorhandenen Wegen gegangen, statt sich des Herrn Worte "Wachset und vermehret euch" ständig zu besinnen, bräuchten wir heute keine solchen Diskussionen zu führen, sondern könnten......

....ach ja, da wäre ich ja gar nicht da....

......ein anderer müsste vielleicht diese Zeilen....

.....ach nee, ginge ja auch nicht........

.....weil der Computer gar noch nicht.....

.....also so nen Quatsch. Ich gebs auf!

😉😊😂🤣


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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Alkmar vom 05.02.2023, 22:43:23
.......................
Ich betone nochmals, ich respektiere pazifistische Gedanken und Einstellung, doch ich bezweifele mittlerweile immer mehr die Motivation dahinter, denn zu Auffällig ist das geäußerte Verständnis für Diktatoren.

 

Diskussionen sind zum Austausch unterschiedlicher Meinungen da. Wenn es um diesen Krieg geht ist die Rolle des Schuldigen, so scheint es mir zumindest, im ST klar verteilt.

Trotzdem ist es interessant die Meinung derjenigen zu hören, die überlegen warum es so weit gekommen ist, bzw. was sie tun würden. Erklärungsversuche haben nichts mit Sympathie für Putin zu tun.

Nenne doch mal ein ST Mitglied, dass Putin nicht als Schuldigen dieses Angriffskriegs sieht.

Wer eine pazifistische Einstellung kritisiert, abspricht oder gar ins Lächerliche zieht, muss Gedankenleser sein.

Ich bin sicherlich kein Pazifist, denn als solcher würde ich mich ja nicht wehren dürfen.

Wenn jemand die Meinung vertritt, er wehrt sich besser nicht und öffnet sich für Verhandlungen um noch größeren Schaden zu vermeiden, dann ist auch diese Meinung ohne Verunglimpfung zu respektieren.

Ciao
Hobbyradler
 
Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf hobbyradler vom 06.02.2023, 09:26:50

Das sehe ich ähnlich wie Du, Radler, erkenne aber auch, dass es nicht jeder so sieht.
Was soll's.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es hier im Forum jemandem gelingt, mit dem Einbringen seiner Meinung andere zu veranlassen ihre Einstellungen und Haltungen zu ändern. Schon gar nicht mittels Verunglimpfungen.
So what🙏

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Alkmar vom 05.02.2023, 22:43:23

Alkmar, mir platzt langsam der Kragen hier mit dir.
Was du schreibst über die Weimarer Republik ist fehlerhaft!

Ich weiß bei dir nicht, ob du es nicht verstehen kannst oder nicht
verstehen willst.

Alle Reichskanzler wurden ernannt.
Keiner wurde "gewählt",

Das demokratische politische System der USA ist auch völlig
anders aufgebaut, als dass der BRD.

Ach, was solls, glaub, was du willst. 
Was geht es mich an...ich glaube mittlerweile, du bist eine Art Troll....
jedenfalls für mich... so geht das nicht..
Anna

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf hobbyradler vom 06.02.2023, 09:26:50
kein Pazifist, denn als solcher würde ich mich ja nicht wehren dürfen.
Pazifismus ist nicht gleich Pazifismus, es gibt ihn in den verschiedensten Ausformungen, vergleichbar den Erscheinungsformen gesunden, vegetarischen Ernährungsverhaltens.
Dass Pazifisten sich nicht wehren (dürfen), sich erschiessen lassen müssen, gehört zu dem unreflektiertem Klischeebild, das ohne nähere Kenntnis und Beschäftigung mit dem Prinzip der Konfliktlösung mit friedlichen, gewaltfreien Methoden, in den meisten Medien und damit der Öffentlichkeit fortlaufend kolportiert wird.

Dieses Bild steckt auch in der gewissensprüfenden Test- Frage, die seinerzeits den Kriegsdienstverweigerern (einige dürften sich daran erinnern) gestellt wurde: "würden sie zusehen, wie ihre Freundin, Mutter, Tochter getötet wird, sie das aber verhindern könnten, wenn sie sich wehren würden ? "

Die UN Soldaten in Srebrenica haben nicht deshalb nicht eingegriffen, weil sie etwa Pazifisten gewesen wären und nicht hätten eingreifen dürfen.

Ultima ratio Situationen von Gewalteinsatz kommen immer vor, und Pazifisten sind keine Menschen, die dabei zusehen, wie ihre Mitmenschen abgeschlachtet werden, obwohl sie das verhindern könnten. Zumindest kenne ich keine Beispiele, die das belegen könnten.

Dazu gehört auch der Ruf , den man denen andichtet, die nicht 'gedient' haben, sondern die Waffenausbildung ablehnen: das sind Schluffis, Waschlappen, keine richtigen Kerle, Drückeberger, Verräter usw. oder mit den Worten von Frau Stracks-Zimmermann : "Weicheier". 

Vor diesem Meinungshintergrund braucht es keine weitere Auseinandersetzung mit der Frage nach der Vermeidung bzw. der Lösung von Konflikten bevor die Soldaten in die Pflicht genommen werden, andere zu töten.

Der Ukrainekrieg wird einmal zu Ende gehen und es wird Bilanz gezogen werden.
Das wird nicht ohne die schmerzende Preisgabe von ukrainischem Territorium gehen.Es sei denn man eskaliert weiter , und lässt es auf eine Konfrontation der beiden Atommächte ankommen.  Dies hätte man aber auch ohne Krieg haben können, ohne den hohen Blutzoll und die immensen Zerstörungen, die nun mal kriegstypisch sind.

Man wird nicht fragen, ob es wirklich alternativlos war, ob wirklich im Vorfeld ALLES versucht worden ist, um den Waffengang zu vermeiden, auf den sich beide Seiten seit Jahren vorbereitet hatten, an dessen Eintritt man aber nicht glauben wollte.

Die Angehörigen der ums Leben gebrachten Menschen und später auch mal die Historiker, vielleicht auch der eine oder andere Kriegsstratege, werden  sich die Frage stellen, angesichts des Kriegs'erfolgs' : war es das wirklich wert ?

Ich sagte - aufgrund meiner  Erfahrungen - zu Beginn des Kriegs, dass für mich der absolute Wert eines Menschen sein Leben ist, und dass ich das Motto "lieber rot als tot", seinem Gegenteil (u.a. Adenauer und Helmut Schmidt zugeschrieben) "lieber tot als rot" vorziehe, ganz einfach, weil davon überzeugt bin, dass letztlich das 'Gute' sich gegen das 'Böse' durchsetzen wird. Wer wüsste das besser als wir Deutschen ?  Lebende sind es, die opponieren, die unmenschliche Herrschaftsformen zum Einsturz bringen, nicht die Toten.

Für mich ist das Thema abgeschlossen, da ich wenig Sinn darin erkenne, Bekanntes, mehrfach Geschriebenes zum x-ten Male zu wiederholen.
Fragen der Friedensethik, der Soldatenethik, der Ethik des Kriegs, des Konfliktmanagements generell der Friedens- und Konfliktforschung  sind (und bleiben m.E. besser) nicht Gegenstand dieses Threads.

Bias hat schon recht mit seiner elliptischen Binse : dadurch wird sich die Meinung von keiner, von keinem ändern.




 

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