Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 03.02.2023, 18:25:47
 

Karl

P.S.: Jetzt habe ich den richtigen Link gefunden: Medwedew will offenes Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok.html
geschrieben von Karl

Er zeigt wo die Reise wieder hingehen könnte und trotzdem gibt es Propaganda Unterstützer, auch in DE,  ich darf das jetzt nicht  gedanklich zu sehr offen ausschreiben. 
Phil.      unterstrichen von mir. 

Russland hat den Angriff auf die Ukraine am 24. Februar unter anderem mit einer „Entnazifizierung“ des Landes begründet – ein aus Sicht von Experten unhaltbarer Vorwand. Noch schärfer als Putin in seinen öffentlichen Äußerungen setzte Medwedew die Ukraine mit dem nationalsozialistischen Dritten Reich gleich.

Das „blutige und von falschen Mythen geprägte Bewusstsein“ mancher Ukrainer zu verändern, sei das wichtigste Ziel. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Ukraine das gleiche Schicksal erleiden würde wie das Dritte Reich, schrieb er: „Das ist der Weg für so eine Ukraine.“ Aber der Zusammenbruch könne den Weg für „ein offenes Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok“ öffnen.

Ähnlich wie Medwedew stellte am Sonntag ein Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti das Existenzrecht der Ukraine und Ukrainer als Volk in Frage. Unter der Überschrift „Was Russland mit der Ukraine machen sollte“ forderte der Autor eine auf Generationen angelegte Umerziehung unter russischer Kontrolle. „Entnazifizierung wird unweigerlich auch Entukrainisierung bedeuten“, hieß es.
Leutnant_der_Reserve
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf ingo vom 04.02.2023, 10:21:24

Handelten aber zu Beginn des 2. Weltkrieges nicht die BeNeLux-Staaten sowie Nordfrankreich (Vichy) genau in diesem Sinne, wie Anna 842 es beschrieb? Und bewahrten sie ihre Länder damit nicht vor der völligen Zerstörung? Natürlich ist das ein zweischneidiges Schwert, das ist mir durchaus bewusst. Wenn aber unmittelbar nach dem Maidan-Putsch von 2014 ernsthaft miteinander gesprochen worden wäre, dann wäre es vielleicht nicht zum Krieg gekommen.

pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 04.02.2023, 11:24:33

Mit was sollten sich denn diese kleine Länder wehren gegen Hitler ?
Darum waren diese Länder viel zu klein. BENELUX
Die Ukraine, 44 Millionen Bürger haben eine reele Chance in Bezug der Waffenlieferungen.. Phil.


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ingo
ingo
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 04.02.2023, 11:24:33

Angesichts der Fragezeichen und des "vielleicht" kannst Du selbst nicht wirklich glauben, was Du geschrieben hast.

schorsch
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 04.02.2023, 11:24:33
Die "Feigheit" der Kleinen ist der Sieg der "Grossen".
Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 04.02.2023, 09:36:34
[ . . . ]
ihr suggeriert daß die Verteidigung der Ukraine gegen Putin, das Hauptproblem sei, ihr ignoriert die Verhandlungen in den Wochen und Monaten vor dem Krieg und während des Krieges, ihr ignoriert die unzähligen Verträge und Abkommen, die mit Putin getroffen wurden und die er allesamt selber gebrochen hat, trotz aller Verhandlungen! 
Ihr alle stellt es so hin, als wäre dieser Krieg kein strategisch angelegter Vernichtungskrieg Rußlands, sondern die vollkommen unnötige Folge der Selbstverteidigung der Ukrainer.
Welch eine verlogene Farce, glaubt ihr wirklich, daß Putin Ruhe gibt wenn er die Ukraine zerstückelt und sich Teile einverleibt hat? Was ist dann mit der NATO-OSTERWEITERUNG; er ist doch dann immer noch umzingelt, aber wenn er die Ukraine zerschlagen hat dann ist das nicht mehr so gefährlich für ihn???

Edita
Damit ist für mich alles gesagt, danke Edita!

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Mareike
Mareike
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 04.02.2023, 09:36:34

Hitler war ein Despot, Putin auch.

Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 04.02.2023, 12:00:50

Eine Gleichsetzung von Hitler und Putin ist absolut unzulässig, damit relativiert man die Verbrechen Hitlers und seine beispiellosen Verbrechen der Menschheitsgeschichte und des Holocaust!


Edita

aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Michiko vom 04.02.2023, 09:28:43
Aber in den dazwischen liegenden 22 Jahren scheint sich so viel verändert zu haben, dass ich den Putin, der die Ukraine überfallen hat, nicht wieder erkenne.
Ich habe Deinen guten, weil auf die Kernfrage abzielenden Beitrag sehr gerne gelesen.

Neulich bei Lanz hat der Ex-Siemens Boss, Josef Kaeser, auch diese Aussage gemacht aufgrund seiner persönlichen Gespräche mit Putin in den letzten 20 Jahren, die immer deutlicher zum Ausdruck brachten, dass Putin über den Westen und sein Verhalten Russland gegenüber zunehmend enttäuscht,verärgert war,  auch in seinen Äußerungen aggressiver wurde, wohl in einem der letzten Treffen sinngemäß sagte, ich habe jetzt die Schnauze endgültig voll, dann wird das eben nichts mit uns und ich muss mich anderweitig ausrichten.

Putin war ja angetreten mit seiner Oligarchen Mafia, um es besser zu machen als Gorbi/Yeltsin, d.h. die am Boden liegende Wirtschaft wieder auf die Beine zu stellen, Russland international wieder den Respekt zu verschaffen , den es verdiente. Das ging eine Weile gut, weil sich die Ressourcen (nicht zuletzt wegen DE/Europa) gut verkauften, und das Einkommen stieg und damit einhergehend ein  bescheidener, bisher nicht gekannter Wohlstand besonders der Urbanbevölkerung.

Nur ging ihm bald auf, dass es mit mehr Respekt schlecht bestellt  war, die Armee Russlands ebenso wie die Wirtschaft sich nicht wirklich entwickelten und es weiterhin nicht mehr als die Rolle eines Rohstofflieferanten für andere hatten, die damit Wachstum generierten,  'reicher' wurden, ihren Wohlstand erhöhten, selbst in den früher eher 'armen' Satelittenstaaten des Comecon. Selbst das unterentwickelte China hatte es geschafft, nicht nur Russland den Rang abzulaufen, sondern an die Spitze der Weltmächte aufzusteigen, während Russland sich vom Feind Obama verhöhnen lassen musste und sich als nicht ganz ernst zu nehmende Regionalmacht verspottet fühlte.

Der Westen, das 'Haus Europa', war ihm verschlossen, China brauchte Russland nicht mehr und wenn dann höchstens in dienender Funktion. Deshalb der eher verzweifelte Versuch. eine euraische EWG nach dem Beispiel der EU zu schaffen.
Aber auch das hat der Westen 'kaputtgemacht', dadurch, dass es die Ukraine (ohne das aus seiner Eurasischen Wirtschaftsunion nie was werden würde) bewusst und ganz gezielt ins westliche Lager herüberzog (NATO Angebot, Militärhilfe, EU Assoziationsabkommen...). 

Diese Entwicklung musste er stoppen durch Gewalt. Andere Möglichkeiten gab es für ihn nicht, wollte er verhindern, dass durch die Infiltration des Westens "sein" Russland von innen her sich langsam auflöste und andere Interessen dem Profitstreben seiner Oligarchen-Hegemonie ernsthaft Konkurrenz machten.

Putin ist nicht so dumm als dass er nicht sehen würde, dass auch dieses Bemühen,sich und sein Großrussland zu erhalten und zu neuer Blüte zu bringen krachend gescheitert ist. Welche Optionen bleiben ihm, was sind seine Alternativen, die nicht so aussehen als ob der Westen letzlich gesiegt, das grosse Russland - Vaterland endgültig dem Untergang geweiht ist ? Einen demütigenden  Untergang, den er nicht zu verhindern wusste, weil er ein Versager ist  und seine Versprechungen den Russen gegenüber nicht halten konnte ?

Wäre Putin nicht Putin, sondern einsichtig, dann würde er sagen, ich habs nicht geschafft , soll es jetzt mal ein anderer versuchen. So ein anderer müsste - wie ich es sehe - noch brutaler, noch gewaltbereiter, noch konfrontativer noch diktatorischer sein, d.h. auf dem alten Weg weitermachen.
Putin wird das nicht tun von sich aus. Also wird er 'durchhalten' wollen bis zum 'Ende' (Russland hat noch einiges an Reserven, baut sich neue Liefer-/Handelsketten auf, ist weniger isoliert als es die Sanktionen vorgesehen hatten), das hoffentlich nicht  die Form eines 'erweiterten Suizids'  annimmt.

Die vom mir oft wiederholte Frage, welche Optionen haben wir - abgesehen davon,  den Waffeneskalationskreisel am Drehen zu halten -  wird nicht gestellt, Antworten darauf würden nämlich in eine Richtung gehen müssen die dem neuen Kalten Krieg entgegengesetzt ist, die kein "Totrüsten" Russlands zum Ziel hat. Eine Option wäre eben, wie es Westdeutschland nach dem Krieg erfahren hat, Hilfe zu leisten beim (Wieder-) Aufbau , so dass es Russlands Bevölkerung besser geht, die Generation der Jungen eine Perspektive bekommt, dass ihr  Land nicht untergehen muss, sondern schrittweise ein ziviler Kooperationspartner innerhalb gemeinsamer europäischer Interessen werden kann.
Dass dies nicht eine total abgehobene irrige Vorstellung ist, haben mannigfache Beispiele der Zusammenarbeit auf vielen Bereichen gezeigt, nicht auf wirtschaftlichem Gebiet auch in der Kultur, Wissenschaft usw.
Wenn Russland je Schadensersatz leisten können soll, dann nur, wenn es Teil eines Wiederaufbaus, besser eines Neuaufbaus in einem gesamteuropäischen Kontext sein darf. Das würde aber auch bedeuten, dass es dafür Hilfe bekommt ('Marshallplan' ?) , dass es wieder in den Westen exportieren kann, dass es gemeinsame Sicherheitsgarantien für ganz Europa gibt.

Man mag das alles als Tagträumereien verächtlich  zur Seite wischen. Dann aber müssen Antworten kommen, wie es anders gehen soll.
Dass die bisherigen Politiken der Konfrontation besonders erfolgreich gewesen wären, kann ernsthaft nicht behauptet werden.
Deutschland könnte, ja müsste als starker Brückenstaat zwischen Ost - West hier durch aus initiativ werden, sich führend, statt sich den wenig kompromissbereiten  Forderungen anderer zu fügen)  mit eigenen Vorschlägen für ein Umdenken einsetzen, weniger transatlantisch, sondern mehr selbstständig, mehr europäisch denken.

Zur Hoffnung berechtigende Zeichen, dass es dazu - zu einer echten Zeitenwende - kommen könnte, sehe ich nicht. Allerdings scheint der westliche Block auch weniger granitartig zu sein, als dargestellt. Die Umfragen in Deutschland sind eine Sache, sie decken sich aber, soweit bekannt,  nicht mit denen in etlichen anderen EU Ländern, deren Begeisterung in einen größeren Konmflikt hineingezogen zu werden (und sei es nur finanziell) sich ziemlcih in Grenzen hält.

Was soll man davon halten, dass alle - zum Teil auf extrem unfaire Weise - DE drängten schnellstens Panzer zu liefern, Scholz veranlassten,  umgehend das in Marsch-Setzen von 1 - 2 Panzerbrigaden zu versprechen, um jetzt dann festellen zu müssen, dass sich keiner vordrängelt, beim Panzer liefern. Zusagen bis heute nicht bestätigt wurden und keiner weiss, welche Brigade mit welchen Panzern wann in Marsch gesetzt werden kann.

Die Ukraine soll jetzt erst mal Bradley "Schützen"panzer kriegen, die Leos, Leclerc, Abrams, Challengers und wie sie auch alle heissen, kommen, wenn überhaupt, erst viele, viele Monate später, nach der prognostizierten großen Frühjahrsoffensive der Russen.

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, bin offen für andere, weitere Optionsvorstellungen , an ExpertInnen fehlt es ja nicht.


 
ingo
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf Edita vom 04.02.2023, 12:20:27

@Edita: Ob Du es Gleichsetzung oder ob man es Vergleich nennt, ist egal. Wenn ein Diktator Menschen ermorden lässt, ist es mir egal, ob es 10.000 oder 10 Mio. Tote dabei gibt. Beide seteh für mich auf einer Stufe. Bei Putin potenziert sich in meinen Augen sogar die Schuld, weil wir inzwischen im 21. Jahrhundert leben und Politiker nicht mehr solche Rassisten, Dummköpfe oder Einfaltspinsel(Beispiel auch Hindenburg) sind, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Putin ist, im Gegensatz zu Hitler, hochintelligent. Deshalb rangiert er bei mir in der Verantwortung sogar noch vor Hitler und Stalin, die, intellektuell, geistige Nieten waren.


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