Internationale Politik Falsche, gefährliche Fronten

Karl
Karl
Administrator

Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von Karl
Die Grausamkeiten der Krieger des IS sind entsetzlich und durch nichts zu rechtfertigen. Deshalb gibt es inzwischen eine große Allianz von Staaten, die sich dagegen stellen. Es bringt nichts darüber zu klagen, dass das Machtvakuum, das nun von dem IS gefüllt wird, durch den unsäglichen Überfall auf den Irak durch die US-Amerikaner geschaffen wurde.

Die sunnitischen Kämpfer des Islamischen Staates berufen sich auf den Islam, was nicht nur die Schiiten entsetzt, sondern auch andere Sunniten. Die Hauptlast des Abwehrkampfes tragen die sunnitischen Kurden und die schiitischen Iraker sowie der syrische Reststaat von Asad.

Trotzdem ist zu beobachten, dass die Gräueltaten des IS von islamophoben Kreisen benutzt werden, um die Gräben zwischen den Religionen zu vertiefen. Hätte dies Erfolg und würden die islamophoben Strömungen in westlichen Ländern gestärkt, dann würden große Verwerfungen die Folge sein.

Ich kann nur dringend darum bitten, den Muslimen in unseren Ländern, die sich gegen den Terror des IS stellen, den Rücken zu stärken und ihnen nicht mit islamophober Hetze in den Rücken zu fallen.

Wir brauchen in unseren Ländern die Solidarität aller Gruppen, sonst schwächen wir uns selbst und säen, was uns erschreckt.

Ich hoffe, dass einige meine Gedanken nachvollziehen können. Ich jedenfalls bin in großer Sorge.

Karl
justus39
justus39
Mitglied

Re: Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von justus39
als Antwort auf Karl vom 08.10.2014, 10:26:47
Wir brauchen in unseren Ländern die Solidarität aller Gruppen, sonst schwächen wir uns selbst und säen, was uns erschreckt.

Ich hoffe, dass einige meine Gedanken nachvollziehen können. Ich jedenfalls bin in großer Sorge.

Karl
geschrieben von karl

Inzwischen wurde der Krieg der radikalen Fanatiker auch in unser Land getragen.
Bei einer Straßenschlacht zwischen Kurden und radikalen Muslimen sind in Hamburg mehrere Menschen verletzt worden. Laut Polizei haben sich nach einer Demonstration gegen die Terrormiliz Islamischer Staat etwa 400 Kurden gegen 20 Uhr in der Nähe einer Moschee versammelt.
Dort stellten sich ihnen etwa 400 "radikale Muslime" entgegen. Dabei habe es sich mutmaßlich um Salafisten gehandelt. Zwischen einigen Mitgliedern der beiden Gruppen gab es "gewalttätige körperliche Auseinandersetzungen".
Laut der Nachrichtenagentur dpa sperrte die Polizei die Zufahrtstraßen zu der Moschee komplett ab. Einsatzwagen blockierten den Sichtkontakt zwischen den Gruppen.
Dann habe es Angriffe bewaffneter Salafisten auf Kurden gegeben, die ebenfalls Waffen bei sich trugen. Bei den Waffen handelte es sich demnach um Metallstangen, Macheten und spitzigen Gegenständen aus Eisen. Die Lage sei "ausgesprochen gewalttätig" gewesen.

geschrieben von Die Welt


Hunderte Kurden und Salafisten prügeln sich in Hamburg

Der Konflikt wird nun auch auf unseren Straßen öffentlich ausgetragen, und unsere Staatsmacht kann machen was sie will, sie wird ihr auf jeden Fall eine oder beide Seiten gegen sich haben.
Gegen diesem Krieg ohne klare Fronten ist jede Staatsgewalt machtlos.

justus
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 08.10.2014, 10:26:47
Es bringt nichts darüber zu klagen, dass das Machtvakuum, das nun von dem IS gefüllt wird, durch den unsäglichen Überfall auf den Irak durch die US-Amerikaner geschaffen wurde.
geschrieben von karl


diese erkenntnis ist aber die grundlage dafür , den rassistischen
populisten den wind aus den segeln zu nehmen .
die schuldigen beim namen zu nennen und klar zu machen wohin deren
reise geht , ist zum verständnis der ohnehin bewusst unübersichtlich gehaltenen situation wichtig und notwendig .

wollte der westen tatsächlich frieden in der region , würde er
die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) bewaffnen ...
er tut es aber nicht , weil das eigentliche ziel ...
Syrien platt zu machen um den Iran angreifen zu können ...
in weite ferne rücken könnte .

sitting bull

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von Edita
als Antwort auf sittingbull vom 08.10.2014, 11:25:22

wollte der westen tatsächlich frieden in der region , würde er
die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) bewaffnen ...
er tut es aber nicht , weil das eigentliche ziel ...
Syrien platt zu machen um den Iran angreifen zu können ...
in weite ferne rücken könnte .
sitting bull


Vom Prinzip her, bin ich vollkommen Deiner Meinung, die Kurden hätte man zu ihrer eigenen Verteidigung bewaffnen müssen, wenn der Westen sie nicht verteigen wollte, so hat er die Kurden " geopfert ", um Erdogan zu poussieren, damit man in der Türkei den Fuß in der Tür behält!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 08.10.2014, 11:51:04
Die meisten Kurden sind entweder türkische, irakische oder auch syrische Staatsbürger - es gibt ja (noch) keinen eigenen Kurdenstaat. Und warum sollten wir einen Fuss in der Türkei haben wollen? Es geht um die Natomitgliedschaft - und hier ist die Türkei ein sehr wichtiges Mitglied mit hoher militärischer Potenz. Olga
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von JuergenS
Gott sei Dank ist die BW überfordert, hier mitmischen zu können.
Eine angenehme Seite der VErringerung der militärischen Stärke, die noch aus der Zeit nach der Vereinigung vorgenommen wurde, weil ja plötzlich keine Feinde mehr in Sicht waren aus dem Blickwinkel Deutschlands.

Mein ich nicht ironisch.
hisun
hisun
Mitglied

Re: Falsche, gefährliche Fronten
geschrieben von hisun
Einleuchtender Kommentar, eben gelesen im Anne Will Blog:

"Eine Schande für die Weltgemeinschaft bei den Geschehnissen in Kurdistan
tatenlos auf diese barbarischen Angriffe der IS auf die Kurden zu reagieren.
Ich frage mich wofür es die NATO und die UN gibt.
Die Türkei hat das schon seit längerem geplant. Die IS sind die türkische
Vertretung in Syrien und im Irak. Die Türkei will die Vorherrschaft im Nahen
Osten erlangen, das ist auch im Sinne der Nato, die einen starken Nato
Verbündeten in der Region gerne sehen würde. Die Türkei versucht durch die IS
schon seit knapp 2 Jahren die kurdische Stadt Kobane einzunehmen. Bis jetzt
erfolglos. Geling es der IS Kobane einzunehmen, dann hat die Türkei einen
Grund, um in Syrien militärisch einzugreifen. Sie wollen eine Pufferzone gründen,
um die kurdischen Bemühungen nach einem demokratischen Staat zu verhindern.
Die Türkei will zum einem die syrische Regierung stürzen und zum anderen die
kurdische Unabhängigkeit im Keim ersticken.“


Klingt m.M.n. glaubwürdig, denn sonst hätte doch die
hochtechnisierte Weltgemeinschaft schon längst eingegriffen...

Das immer nur Reden ohne zu Handeln wird uns noch alle umbringen!

Hoch rechne ich der Türkei jedoch ihre Flüchtlingshilfe an.
Tausende Flüchtlinge hat sie schon in ihr Land gelassen - Chapeau!
Irgenwie Paradox - oder?!

Schlaft gut, solange Ihr das noch könnt
... ich gehe auch weiterschlafen!

hisun
.*.

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