Internationale Politik fast vor der haustür!

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

fast vor der Haustür!
geschrieben von dutchweepee
zwei trainierte militärmächte lassen die muskeln spielen und wir bleiben fast unberührt, weil keiner so richtig weiß, wer der "böse" in diesem konflikt ist.

sind´s die russen, oder die georgier?

ich selbst bin noch unentschlossen.

fakt ist, daß es in diesem krieg um pipelines, öl, gas, prestige und milliarden euro geht. da kann unser steinmeier lange telefonieren - am anderen ende der leitung wird aufgelegt und die nächste panzerdivision in marsch gesetzt. ich war selbst einige zeit in dieser region als NVA-soldat unterwegs und weiß, daß dieser KRIEG nicht durch die UNO, einen anruf, oder guten willen beendet werden kann. dort bestimmt die leidenschaft das handeln. das demografische übergewicht liegt in diesen regionen auf seiten der russen.

mit meinen kenntnissen sage ich:

- georgien muss abchasien und ossetien an russland abtreten
- russland muss zugeständnisse im öl-, zoll- und warentransfer an georgien machen

p.s.:
übrigens haben beide staaten atomwaffen!

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von eleonore
als Antwort auf dutchweepee vom 10.08.2008, 04:57:35
@dutch,

putin hat sein beijing besuch abgebrochen, ist nach georgien, und rasselt mächtig mit den säbel.

er verteidigt die militäraktionen russlands, und warnt die nato offen, vor eine aufnahme georgiens.

präsident saakaschwilli forderte russland zu waffenruhe und zur verhandlungen auf.

Putin besichtigt das Frontgebiet und droht der Nato

--
eleonore
arno
arno
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Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von arno
als Antwort auf eleonore vom 10.08.2008, 06:37:09
Hallo,

Frage: " Muß Deutschland auch in Greorgien verteidigt werden müssen?"

Viele Grüße
--
arno

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hugo
hugo
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 10.08.2008, 08:22:24

Die Nato wurde 1949 auf Betreiben der Amis als Verteidigungsbündnis gegründet und sie war ca 50 Jahre speziell auf die Sowjetunion ausgerichtet.

Ich habe den Eindruck-nachdem es nun zu einer ständigen Osterweiterung kommt- das die Nato der Neuzeit zu einer Krücke der USA für das Erreichen ihrer Weltmachtgelüste verkommen ist.

Wie anders soll man sich erklären, das unter dem Vorwand, generell mehr Sicherheit und Stabilität zu erreichen, bzw die Demokratie und Freiheit bringen zu wollen, gerade diesen, strategisch wichtig erscheinenden Ländern, solch "Edelmut" zuteil wird ??

Unter den europäischen Natomitgliedern kann ich mir keines vorstellen welches eine militärische Vormachtstellung in Europa anstrebt, geschweige denn, eine regionale Übermacht an russischen Grenzen herbeiführen will.
Bei den USA bin ich mir da sehr sicher das sie solches anstrebt.

Das sich Russland dieser daraus drohenden ungeheuren Gefahr bewusst ist (viel mehr als noch zu Gorbatschows und Jelzins Zeiten, als die Gemeingefährlichkeit der USA-Außenpolitik total unterschätzt wurde) zeigen die gegenwärtigen Aktionen sich nicht mehr jede Art von "territorialer Entfremdung" gefallen zu lassen.

Unter dem Deckmantel der Stabilität und Sicherheit der westlichen Welt, ziehen die USA- unter den willenlos, harmlos erscheinenden staunenden Blicken der europäischen Partner- eine Schlinge um Russland immer weiter zu.

Rußland ist -egal ob es dieses böse Spiel noch weiter mitspielt oder sich dagegen wehrt- in großer Gefahr,

Nun ist Putin jedoch nicht Gorbatschow (der für militärische Befindlichkeiten der Nato keinen Blick, für die zu erwartenden Unwägbarkeiten keine Antenne hatte) das Rußland von heute hat in den letzten Jahren dazugelernt, ist bedeutend selbstbewusster geworden und seine Verteidigungsfähigkeit nimmt wieder zu.

Ich glaube schon das Putin weder lügt noch übertreibt wenn er sagt, das er von den Expansionsgelüsten der Nato sehr besorgt ist,,

Ein Anheizen der Spannungen wird/kann eine Rücknahme der Verträge über Rüstungskontrolle, eine neue Eiszeit ja auch ein neues Wettrüsten in Gange setzen.

Wenn man gegenwärtig von dem Griff der Nato nach dem Kaukasus, von der Bedrohung islamischer Staaten, von der Raketenbedrohung Russlands hört,, Nicht auszudenken wenn Rußland mit gleichen oder ähnlich gefährlichen Gegenmaßnahmen antworten würde,,,

Die seit dem Jahr 1989/90 einmalige Gelegenheit, die Erde mit einem allgemeinen Frieden zu überziehen (wenn auch hier und da, mal unter gemeinsamen Druck der UN ) wird gegenwärtig kläglich aufs Spiel gesetzt, und vermutlich der US-Waffenlobby geopfert.

--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 10.08.2008, 09:24:43
Hallo, hugo,

ich kann Deinem Beitrag nur zustimmen. Putin hat bereits angekündigt,
daß er im Falle einer weiteren militärischen Aufrüstung durch die Nato
an der russischen Westgrenze unter dem Deckmantel einer iranischen
Bedrohung dann auf Kuba Atomraketen installieren wird.

Man kann nur hoffen, daß künftige intelligentere Politiker solche
wahnsinnigen Vorhaben zurückfahren!


Viele Grüße
--
arno
Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 10.08.2008, 10:24:01
@arno,
"...dann auf Kuba Atomraketen installieren wird."

Ich glaube nicht, dass da Kuba heute noch mitmachen würde.
Ich habe auch nicht gehört, dass es da wieder mal(1962) um Atomraketen geht, sondern allgemein um eine stärkere Militärpräsenz.

Ansonsten gebe ich euch Recht - ich halte von den Raketenmaßnahmen an der russ. Westgrenze nichts, da es ziemlich sinnlos ist.

--
klaus

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silhouette
silhouette
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2008, 10:34:02


Ansonsten gebe ich euch Recht - ich halte von den Raketenmaßnahmen an der russ. Westgrenze nichts, da es ziemlich sinnlos ist.

--
klaus


Genauso blöd ist das amerikanische Militär-Geprotze, das sich in einer immer weiteren NATO-Osterweiterung und Stationierung von Truppen äußert. Das ist doch eine völlig unnötige Provokation der Russen, ähnlich der Provokation der Amis damals in Kuba. Fortsetzung eines kalten Krieges mit anderen Zielen?

--
silhouette
bellis
bellis
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von bellis
als Antwort auf silhouette vom 10.08.2008, 11:02:10
Nun ziehen sich angebl. die georgischen Truppen wieder zurück.
Hatten die Georgier denn damit gerechnet, dass Russland bei diesem Angriff tatenlos zusehen würde? Die wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert! Was haben sie nun mit diesem Angriff bezweckt? Viele Tote, zerstörte Häuser... wer oder was hat sie nur zu diesem Angriff bewogen...
--
bellis
hafel
hafel
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von hafel
als Antwort auf silhouette vom 10.08.2008, 11:02:10
Das hässliche Wort vom Stellvertreterkrieg kursiert schon seit 2004 im Kaukasus. Seit Michail Saakaschwili das höchste Staatsamt in Georgien durch eine “Rosenrevolution“ übernahm, steuerte alles auf eine internationale Gewaltanwendung zu. Der Anhänger einer aktiven US-Weltmacht auf jedem Kontinent hatte risikofreudig den Anschluss von abtrünnigen Provinzen verlangt. Spätestens im Falle seiner Wiederwahl werde er kriegerische Mittel anwenden, wiederholte der „kaukasische Kennedy“ oft genug.

Jetzt herrscht Saakaschwili in zweiter Amtszeit. Nun ist seit vorgestern der programmierte Krieg blutige Realität. Indem Georgien das eigenwillige Verständnis von Moskau bei einer militärischen Friedenssicherung in Südossetien und Abchasien seinerseits aggressiv unterläuft, eskaliert die Lage in einer der explosivsten Ecken der Welt.

Saakaschwili mit seinem Hang zum Einbeziehen der USA, Europas und der NATO sowie andererseits die Rebellenrepublik Südossetien mit Russland im Schulterschluss verkörpern wohl oder übel eine Front zwischen Ost und West.

Während jeder vernünftige Mensch darauf hofft, dass aus einem kleinen Krieg kein großer wird, orientieren sich die Handelnden vor Ort nur am Profit. Er bemisst sich wie so oft in Schlüsselpositionen und Pfründen für den eigenen Clan.

--
hafel
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: fast vor der Haustür!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 10.08.2008, 15:30:37

Während jeder vernünftige Mensch darauf hofft, dass aus einem kleinen Krieg kein großer wird, orientieren sich die Handelnden vor Ort nur am Profit. Er bemisst sich wie so oft in Schlüsselpositionen und Pfründen für den eigenen Clan.

--
hafel

Und im Hintergründ reiben sich die Bosse von Halliburton, Chevron, Enron und Co. die Hände, dass jemand für sie an der vordersten Front die "Drecksarbeit" macht. Passt alles zusammen.

--
silhouette

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