Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!

Internationale Politik Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!

olga64
olga64
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RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von olga64

Nur sehr kurze Zeit gab es so etwas wie Mitleid für die Menschen (viele Kinder), die seit langer Zeit in Moria auf Lesbos leben müssen unter unvorstellbaren Bedingungen. Die "Anstandsquoten", die sich einige europäische Länder zur Aufnahme besonders gefährdeter Jugendlichen auferlegten, sind bis heute nicht erfüllt und werden es wohl auch nie.
Das nächste menschenunwürdige Lager befindet sich in Bosnien. Es wurden viele Millionen Euro der EU bereitgestellt, um diesen Menschen wenigstens mit dem Nötigsten zu helfen. Jetzt erfährt man, dass ein Grossteil dieser Summen für Strukturmassnahmen verwendet wird, also für Gehälter, Reisekosten usw. - aber nicht für die Flüchtlinge, für die es ursprünglich gedacht war.
Diese vegetieren bei eisiger Kälte im Dreck, oft ohne Schuhe oder ausreichende Kleidung und Nahrung im Freien und versuchen in ihrer Verzweiflung über die kroatische Grenze zu kommen, um einen Fuss in Europa zu haben. Von dort werden sie ebenso mitleidlos wieder in ihre Eishöhlen zurückgeschickt.
Es gibt noch NGO`s, die sich durch Verteilung von Kleidung, Nahrung um die Menschen kümmern - medizinische Betreuung gibt es nicht.
Und es schämt sich niemand dafür, dass trotz aller Sonntagsreden der Bürger des christlichen Abendlandes keinerlei Änderung in Sicht ist und vor unseren Augen Menschen, die Hilfe erbitten und brauchen, von uns ferngehalten werden sollen. Olga

Via
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RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von Via
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2021, 16:19:10

Kursiert seit einigen Wochen in den Medien:

#WirHabenPlatz
Schickt eine Email einfach kopieren und einfügen und dem Leben! Danke

[email protected]

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, sehr geehrter Herr Seehofer, 

ich fordere Sie dazu auf, umgehend eine humanitäre Aufnahme für die Menschen, die an der bosnisch-kroatischen Grenze festsitzen, in die Wege zu leiten. 

Es liegt auf der Hand, dass die Verhandlungen der EU mit Bosnien-Herzegowina zur Verbesserung der humanitären Situation der Geflüchteten vor Ort nicht effizient sind. Der EU ist es bis heute trotz vielfältiger Bemühungen nicht gelungen, innerhalb der EU gleiche, den Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention genügende Standards bei der Unterbringung von Geflüchteten zu schaffen.

Ein weiteres Warten auf eine EU-weite Lösung wird mitten im Winter zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für die an der bosnisch-kroatischen Grenze lebenden Geflüchteten führen, wenn nicht gar zu (weiteren) Toten. Deshalb bitte ich Sie erneut, die Angebote einiger Bundesländer und Städte aufzugreifen und die Geflüchteten in dort frei stehenden Unterkünften unterzubringen. Sie können aus humanitären Gründen sehr schnell eine solche Sondergenehmigung erteilen.

Ich wäre Ihnen dankbar für die Mitteilung, dass die Bundesregierung bereit ist, den Vorschlag einer Sondergenehmigung unabhängig von einer europäischen Lösung zu erteilen. 

Mit freundlichem Gruß


Lässt sich problemlos erweitern und/oder abändern auf Moria.

Außer weiter an vertrauenswürdige Organisationen zu spenden, fallt mir auch nichts weiter ein, was ich persönlich zur Besserung der katastrophalen Situationen tun könnte.
VG - Via
olga64
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RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Via vom 16.02.2021, 16:45:58

DAnke Via.
Ich sah gestern Abend auf Spiegel-TV wieder eine Reportage über Bihac. Dort wurden auch die Verschläge gezeigt, wo die Menschen leben, die dann auch noch "Glück" haben, dass sie wenigstens eine Plane über dem Kopf haben.
Aber ich denke, die Bundesregierung ist nur ein kleiner Teil möglicher Ansprechpartner - wenn sich von 450 Mio Europäern, also Bewohnern des christlichen Abendlandes, nur die Hälfte mit solchen Forderungen an die EU wenden würden - könnte dann etwas geschehen?
Oder ist es nicht doch so, dass sich auch die Europäer überhaupt nicht für diese Probleme interessieren und im TV sofort umschalten, wenn sie damit beim Abendessen evtl. noch belästigt werden?
DAs, was Sie im letzten Satz schreiben, treibt auch mich um: ich fühle mich auch ohnmächtig, was Einzelne hier tun könnten. Wäre ich jünger, würde ich mich evtl. für einige Wochen einer NGO anschliessen, um vor Ort ein wenig zu helfen. Diese Menschen gibt es ja immer noch, die dies machen, weil sie mit diesen Zuständen keine Ruhe finden können. Olga


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wandersmann
wandersmann
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RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2021, 16:52:46

DAs, was Sie im letzten Satz schreiben, treibt auch mich um: ich fühle mich auch ohnmächtig, was Einzelne hier tun könnten.
Warst Du es nicht, die gelegentlich einer Russlandreise ihre abgetragene Kleidung an russische Mütterchen verschenkt hat? Wäre das nicht auch was für die derzeitige Flüchtlingkrise in Bosnien?
Auf auf!
Bias
Bias
Mitglied

RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von Bias
als Antwort auf Via vom 16.02.2021, 16:45:58
. . . .
Außer weiter an vertrauenswürdige Organisationen zu spenden, fallt mir auch nichts weiter ein, was ich persönlich zur Besserung der katastrophalen Situationen tun könnte.
VG - Via
geschrieben von Via
Na ja, Via - nichts hindert die Petenten bei der Gelenheit auf Wohnraum im eigenen Haus hinzuweisen, wie das - glaube ich - beispielsweise Frau Katrin Dagmar Göring-Eckardt und Frau Margot Käßmann schon vorgemacht haben.
freddy-2015
freddy-2015
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RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf wandersmann vom 16.02.2021, 17:09:13
Warst Du es nicht, die gelegentlich einer Russlandreise ihre abgetragene Kleidung an russische Mütterchen verschenkt hat? Wäre das nicht auch was für die derzeitige Flüchtlingkrise in Bosnien?
Was dort benötigt wird ist fester Wohnraum, alles andere versickert.
Genehmigung einholen vor Ort und feste Wohncontainer aufstellen.
Das will aber keiner, weder die eine noch die andere Seite.

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olga64
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RE: Flüchtlingslager Moria auf Lesbos (Griechenland) brennt!
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 16.02.2021, 17:09:13
Warst Du es nicht, die gelegentlich einer Russlandreise ihre abgetragene Kleidung an russische Mütterchen verschenkt hat? Wäre das nicht auch was für die derzeitige Flüchtlingkrise in Bosnien?
Auf auf!
Das verhielt sich schon anders. Ausserdem war ich vorgewarnt,dass ich aus Russland vermutlich mit einem leeren Koffer zurückreisen werde, was dann auch der Fall war.
Schon im Hotel begrüssten mich die Etagenfrauen, die dort mit ihrem Samowar sitzen, und fragten mich, ob ich Klamotten "eintauschen" würde. Sie stürmten dann das Zimmer, das meine Cousine und ich bewohnten, und kramten in einem Stoss Klamotten, den wir vorsorglich auf den Tisch legten und boten uns zum Tausch Äpfel an, die wir aber nicht annahmen.
Die Klamotten ,die wir während unseres Aufenthaltes noch tragen wollten, brachten wir in Sicherheit.
Am letzten Tag wollte man mir noch meine Sneakers abschnorren; da es aber das letzte Paar Schuhe war, die ich dabei hatte, blieb ich hart.
In Erinnerung wird mir aber immer mein Mickey-Mouse-T-Shirt bleiben, das eine etwas füllige, kleine Russin ergatterte, sich gleich überzog und Mickes-Mouse fletschte die Zähne, weil es bei ihr etwas eng geraten war.
Aber ob es "russische Mütterchen" waren, weiss ich nicht  - ich pflege Leute nicht sofort nach ihren Familienverhältnissen zu befragen.
Mein Koffer war dann wirklich leer, weil ich auch mit allerbestem Willen dort nichts kaufen konnte - es war ja noch Sowjet-Bewirtschaftung. In einem Geschsäft sahen wir nur einige Päckchen Tee, an denen ich nicht interessiert war.

Einige Jahre später, nach dem Fall der UdSSR, war ich dann in Moskau und St. Petersburg - dort glänzte es wie bei uns in den schönen Hauptstrassen oder im Kaufhaus GUM und es gab alles und dies auch noch wesentlich billiger als z.B. in München. Auch meine alten Klamotten wollte keiner mehr in diesen Städten. Ogla
 

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