Internationale Politik Folteropfer Julian Assange

schorsch
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 15.10.2019, 18:33:59

Meinst du mit "Rechtsstaat" die USA? Sag lieber "nein". Denn sonst würde mein Kopf sich vom Schütteln nicht mehr erholen können!

olga64
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 16.10.2019, 10:29:53

Die USA sind trotz Trump immer noch ein Rechtsstaat, was man immer wieder erfährt, wenn Urteile gegen Dekrete und Entscheidungen von Trump getroffen werden. Check and balances funktioniert dort nach wie vor sehr gut!
Bei Assange ging es aber um Prozesse vor Rechtsstaaten wie Grossbritannien und Schweden; auch wenn er damals in die USA abgeschoben worden wäre, hätte er vor einem ordentlichen Gericht gestanden. Damals regierte noch Obama, der signalisierte, dass die Strafe für Assange erträglich ausgefallen wäre.
Olga

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.10.2019, 18:33:59

Zitat Olga: „
"Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: allmählich dürfte sich dieser Mann an die Isolierung gewöhnt haben.“

Eigentlich wollte ich Ihnen gar nicht antworten, weil ich Ihre Bemerkung in solchem Maße zynisch fand, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Ich hatte gehofft, jemand anders würde das für mich tun, war wohl nix.
Dass Ihre Bemerkung so nicht stehen bleiben kann, wissen Sie selber, wenn Sie schreiben: „Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde“. Dass Assange inzwischen ein gebrochener Mann ist, geht aus allen Artikeln deutlich hervor, und das, was man mit ihm macht, verstößt gegen die Un-Antifolter-Konvention.
Mit seinem Charakter und seinen Verfehlungen hat das nichts zu tun, dafür darf man ihn nicht zusätzlich bestrafen. Vertragsrechte gelten nicht nur für charakterlich einwandfreie Menschen, sondern für jeden.
Whistleblower sind keine Verbrecher, sondern decken die Verbrechen von Staaten auf, dafür sollten sie nicht bestraft, sondern geschützt werden. Diese Forderung habe ich übrigens auch schon oft in der SZ gelesen, deshalb wundern mich Ihre Einlassungen doppelt.

Zitat aus dem Artikel des Deutschlandfunks, der unten verlinkt ist:
"Dabei stehen in seinem Fall die Grundfesten der Demokratie auf dem Spiel: In einer Demokratie ist der Bürger der oberste Souverän im Staat. Entscheiden kann er nur auf Basis von Fakten. Wenn staatliche Stellen den Bürger belügen, ihn unter Verletzung seiner Grundrechte ausspitzeln und Kriegsverbrechen verheimlichen, ist das Band zwischen Repräsentant und Repräsentiertem durchschnitten. Das ist Hochverrat einer Funktionärskaste am Bürger, ein Putsch von oben.
Oder, um es mit Edward Snowden zu sagen: „Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein Verbrechen behandelt wird, dann werden wir von Verbrechern regiert“.

Die ersten Dissidenten des globalen Informationszeitalters
Doch im wirklichen Leben scheinen die Verbrechen der Mächtigen ungesühnt zu bleiben, während die Überbringer der Wahrheit im Exil oder in Gefängnissen als Staatsfeinde und Spione psychologisch gefoltert werden. Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Folter Nils Melzer spricht von einer „Hexenjagd“ gegen Assange. Der Wikileaks-Gründer zeige, so Melzer, „alle Symptome psychologischer Folter“, sein Leben sei „wirklich in Gefahr“
.“

Wo bleibt der Aufschrei für Assange?
 


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olga64
olga64
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.10.2019, 10:00:20

Keep calm, Marina.
Dafür, dass Sie eigentlich gar nicht antworten wollten, wurde Ihr Beitrag doch ganz schön lang, oder?
Und dabei ist es doch nur eine völlig normale Sache: ich nahm für mich zu diesem Thema nur die Freiheit in Anspruch, eine andere Meinung zu vertreten.
Sie wissen ja aus leidvoller Erfahrung wie das so ist, wenn andere diesen Umstand einfach nicht anerkennen wollen...
Deshalb wiederhole ich mich: Keep calm und carry on (eventuell). LG Olga

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.10.2019, 17:32:53

"Und dabei ist es doch nur eine völlig normale Sache: ich nahm für mich zu diesem Thema nur die Freiheit in Anspruch, eine andere Meinung zu vertreten. "

Und was habe ich getan? Nichts anderes als Sie, nämlich eine andere Meinung vertreten. Ich hoffe doch, Sie räumen mir die gleiche Freiheit ein.
Also keep calm, Olga!

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied

es muss wirklich endlich eine Lösung gefunden werden für diesen Mann - schon angesichts der Tatsache, dass zig Attentäter und Mörder frei rumlaufen bzw geradezu mit harmlosen Strafen davonkommen -

Im Spiegel jetzt ein Interview  mit Assanges Vater ---

Assange-Vater im Interview
"Mein Sohn verrottet im Gefängnis"

John Shipton ist der Vater von Julian Assange. Hier erzählt er, wie es dem WikiLeaks-Gründer geht - und wie er für dessen Freiheit kämpft.

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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.11.2019, 13:18:39

Da wird einem doch vor Augen geführt wie mit Menschen umgegangen wird und das von höchster Stelle. Leider bin ich machtlos, außer Petitionen zu unterschreiben kann ich nichts unternehmen. Und offensichtlich interessiert sich auch die Mehrheit nicht, zumindest habe ich nirgendwo eine großangelegte Demonstration gesehen.

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von dutchweepee

Sie kämpften für unsere Werte. Derweil Assange hängen muß. Rechtsstaat, Demokratie und freie Propaganda sind schon fescher Tand, um ein auf Diebstahl, Mord und Totschlag basierendes Wertesystem aufzuhübschen.


Am 2. Weihnachtsfeiertag 2018 besuchte Trump Soldaten im Irak.Erstmals mischt sich der Präsident in Militärverfahren ein. Ein Mörder kommt frei, ein Angeklagter muss doch nicht vor Gericht, und ein Dritter bekommt seinen Rang zurück.
.

Oberleutnant Clint Lorance trug seine Uniform, als er am Freitagabend das Gefängnis auf dem Armeestützpunkt Fort Leavenworth in Kansas verließ. Ein Militärtribunal hatte Lorance 2013 wegen Mordes zweiten Grades zu neunzehn Jahren Haft verurteilt. Er hatte im Jahr davor in Afghanistan Soldaten seines Zugs befohlen, auf drei Afghanen zu schießen, die auf Motorrädern unterwegs waren. Alle drei Männer waren unbewaffnet, zwei kamen ums Leben. Doch für Donald Trump war Lorance zu hart bestraft worden...

Quelle: Donald Trump begnadigt Kriegsverbrecher

 
schorsch
schorsch
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von schorsch
als Antwort auf dutchweepee vom 16.11.2019, 18:56:59

Ist doch alles nur Vorsorge: Er ist eben auf jede Wählerstimme angewiesen. Wann wird er wohl Gefängnisse besuchen und den Insassen versprechen, für ihre Freilassung zu sorgen, wenn sie nachher für ihn stimmen werden?!

Tja, und das wäre doch auch noch ein Riesen-Potenzial an Wählerstimmen: Er bürgert all jene Latein-Amerikaner-Einwander-Versucher ein - wenn sie versprechen, ihm ihre Stimme zu geben. undundund......

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf dutchweepee vom 16.11.2019, 18:56:59

@ dutchweepee

Hierzulande kommen Kriegsverbrecher dieser Charge gar nicht erst ins Gefängnis. Erinnert sei hier an die Taten des in Afghanistan stationierten Oberst der Bundeswehr Georg Klein, der im September 2009 den Angriff auf 2 Tanklastwagen befahl, aus denen sich die einheimische Bevölkerung Kraftstoff entnahm.
Bei diesem, von US-Streitkräften ausgeführten Luftangriff, kamen mehr als 100 Zivilisten ums leben, darunter auch viele Kinder.
Den Angriffsbefehl gab besagter Oberst Klein.
Er wurde nicht vor Gericht gestellt, musste sich für seine Taten nicht verantworten.
Er wurde vom Oberst zum Brigadegeneral befördert.
Ich hoffe, dass ihn bis zu seinem Lebensende Albträume schlecht schlafen lassen.

Oberst Kleins Schande


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