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Internationale Politik Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt

Mitglied_5ccaf87
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Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Erst glaubte ich heute morgen an eine Fakenews und habe gelächelt. Aber nun scheint es ernst zu werden. Das Unternehmen soll auf Wunsch der Bosse von General Motors geschlossen werden. Ihr erinnert euch: Bis vor kurzem gehörte auch Opel noch zu GM.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die Arbeiter schon eine Presse für Autoteile mit Schneidbrenner und Gabelstabler zerlegt. Diese Werker müssen wirklich aufgebracht sein! Einige Webseiten schreiben schon "Klassenkampf". Selbst das ehemaligen Nachrichtenmagazin und jetziges Spiegelbild kommt nicht umhin zu berichten.
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Re: Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.05.2017, 20:32:11
Zur Ergänzung: tagesanzeiger.ch - Das Pulverfass im Herzen Frankreichs
wandersmann
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Re: Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.05.2017, 20:32:11
Diese Neigung der Franzosen zu deftigem Aktionismus ist ja bekannt (Bauern kippen Mist vor Rathäuser usw.), die Maschinenstürmerei löst aber sicher nicht das Problem. Den Frust der Arbeiter kann man dennoch gut verstehen. Lt. dem Bericht mangelte es der Firma an Aufträgen, und konnte deshalb nicht weiter betrieben werden. Das soll vorkommen. Mit der gleichen Elle gemessen hätten es 1989/90 im Osten Flächenbrände geben müssen. Aber anstatt Frau Breuel zurück nach Hamburg zu prügeln, übergaben die Ostler in treudeutscher Manier ihre Betriebe brav besenrein.

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pschroed
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Re: Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von pschroed
als Antwort auf wandersmann vom 16.05.2017, 20:56:33
Man kann gespannt sein wie Macron sich entscheiden wird, entweder die wutentbrannten alten Wirtschafts-Rezepte der Linken oder die Liberale wo die Privatwirtschaft sich selbst überlassen bleibt, ohne die Einmischung der Politik > was eher als normal zu betrachten wäre.

Es ist erst der Anfang die ganze Automobil-Industrie steht im Umbruch.
Die EU benötigt clevere Politiker, keine ewig Gestrigen, es ist einer der grössten Herausforderungen Macron mit diesem politischen alten Mief der 70ziger umzugehen.
Phil.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 17.05.2017, 08:47:31
Wie sollte sich deiner Meinung nach Macron entscheiden? So wie die Merkel in Deutschland und mit Neueinstellungen bei der Gendarmerie?

Die Arbeiter würden nicht so weit gehen, wenn in Frankreich das Wort Solidarität eine deutsche Bedeutung hätte. Ist denn der Streik wirklich mit den Aufständen der schlesischen Weber 1844 vergleichbar?

Erstaunlich für mich ist die Reaktion der deutschen Medien. Der Artikel bei Spiegelbild war offensichtlich ein peinlicher Ausrutscher. Google führt in die Leere. Wie lange noch?

pschroed
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Re: Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.05.2017, 11:42:15
Meines e.a. gibt es keine andere Alternative wie ein gesichertes Grundeinkommen, der Fortschritt wird sehr viele Abgehängte hinter sich lassen, da hilft auch keine Ideologie LINKE-MITTE was auch immer, ein Problem was 10 bis 15 Jahre seit dem beginn des digitalen Wandel, nicht von unseren Politiker wahrgenommen wurde, wird uns brutal Überrennen. Erst dann werden unsere politischen Leader verstehen was die 4.0 Industrie braucht,wirklich gut ausgebildete, flexible Allround Mitarbeiter.

Ironie
Ausser eine Partei hat eine legitime Geldruckmaschine in ihrer Parteizentrale stehen.
Die würde ich dann auch wählen.

Phil.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Französischer Autozulieferer wird vielleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 17.05.2017, 15:01:27
Stimmt. Genau das war auch der Tenor in der vergangenen Anstalt Darin wurde auch die Frage nach dem Bezahlen gestellt. Die Antwort war einfach und saß auf der Wippe des virtuellen Kindergartens Ob das von Olga und einigen Anderen auch so verstanden würde.
carlos1
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Re: Französischer Autozulieferer wird vieleicht von seinen Mitarbeitern gesprengt
geschrieben von carlos1
als Antwort auf wandersmann vom 16.05.2017, 20:56:33
"Den Frust der Arbeiter kann man dennoch gut verstehen. Lt. dem Bericht mangelte es der Firma an Aufträgen, und konnte deshalb nicht weiter betrieben werden. Das soll vorkommen. Mit der gleichen Elle gemessen hätten es 1989/90 im Osten Flächenbrände geben müssen." hinterwaeldler


Frust? Das ist Wut, meinetwegen auch geschürte Wut Es stehen keine Arbeitsplätze zur Verfügung in dieser Gegend. Das ist das Problem. Natürlich ist es sinnlose Wut, weil sie nur zerstört. Dein Hinweis auf Solidarität in Ehren, aber auch das deutsche Modell könnte in diesem Fall nichts oder nicht viel erreichen. In Dtld gibt es die Mitbestimmung in Firmen ab einer bestimmten Größe, es gbib die Betriebsräte. Aber dies hat (fast) nie einen Bankrott verhindert. Die Montanindustrie ist den Bach runter gegangen, trotz Mitbestimmung. Ein gutes Arbeitsklima is erreichbar, daran muss aber gearbeitet werden. Es hängt auch von der Lohnhöhe ab. Gute Arbeit erfordert guten Lohn. Industrie 4.0 so gesehen braucht kein Schreckgespenst sein, phil.

Das Grundübel ist das schlechte Verhältnis zwischen Patron und Arbeiter in Frkrch. Wettbewerbsfähigkeit erreicht man nur durch Qualität und diese nur durch gute Ausbildung und stete Schulung, stete Schulung, szete Schulung.... Wer diese durchführt, macht Arbeitskraft teuer und deshalb entlässt man teuer gewordene Kräfte in der Krise nicht. Genau das wiederum führt aber in der Industrie zu prekären Arbeitsverhältnissen. Nicht alle können das. Porsche zahlte in diesem jahr und letztes Jahr eine Gewinnbeteiligung an seine Mitaerbeiter in Höhe von über 9000 € für 2016 aus. Andere weniger, manche gar nichts.

Alles ist im Kapitalismus kaufbar, auch Unternehmen. Auch Arbeitnehmer sollten daran denken, ein Unternehmen zu übernehmen und zu führen. Die Gewerkschaften mögen diese Idee nicht. Marx dachte an hochgebildete und hochmotivierte Arbeitskräfte.

Hw, sich Gedanken machen, wie es hätte nach der Wende in der Ex-DDR laufen können, ist müßig. Die Unternehmen erhalten war ein ineressantes Ziel, aber wer sollte die Produkte abnehmen, wer hätte die Arbeitskrägte bezahlt, da der Absatz im Osten (Russland und Osteuropa) nicht mehr möglich war? Wie viele Unternehmen wären wettbewerbsfähig gewesen? Sicher mehr als die wenigen, die übrig blieben. Die Masse der Unternehmen hatte keine Chance. Es hat Gewinner und Verlierer bei der dt. Einheit gegeben.

Hw, den Weberaufstand in Schlesien kann man nicht mit den Problemen von heute vergleichen. Es wurden Hungerlöhne bezahlt, wie heute in Bangla Desh und anderswo in unterentwickelten Schwellenländern.

c

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