Internationale Politik Frauen an die Front

novella
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RE: Frauen an die Front
geschrieben von novella
als Antwort auf olga64 vom 19.05.2020, 17:48:02

@Olga
In dieser Frage sind wir nun mal absolut nicht einer Meinung, werden das aber aushalten, denke ich.

Was in Ihrer ausführlichen Antwort immer wieder (nicht nur heute) zutage tritt, das ist immer wieder die Frage: "Warum lassen Frauen das mit sich machen?" Ist irgendwie als Fragestellung schon richtig, aber Sie verkennen den Druck von gesellschaftlichen Normen und Traditionen, gegen die die Frauen dann ständig ankämpfen müssen, während die Männer diesen Kampf nicht nötig haben, weil ihnen die Führung und die Macht seit Jahrhunderten gehört. Es ist alles eine Machtfrage und eine Geldfrage dazu. Und wer gibt Macht schon gerne freiwillig ab?

Ich stelle noch einmal den Link zum Text des Deutschen Frauenrates ein und empfehle dringend, den zu lesen: https://www.frauenrat.de/frauen-in-der-corona-krise/
Ich denke außerdem, die Einzelfälle, von denen Sie berichten, sind die Ausnahmen und nicht die Regel. Ihr Freund, der Jurist, kennt auch nur die Ausnahmen und nicht die Frauen, die sich in ihre Rolle mehr oder weniger freiwillig fügen; denn die werden sich bei ihm nicht melden.
Noch interessanter als der obige Link ist dieser:
Geschlechterbesetzung in aktuellen Entscheidungsgremien zur Corona-Krise
 

RE: Frauen an die Front
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Nun habe ich ja eigentlich (genug?) Erfahrung mit Frauen, aber ich lerne immer noch dazu.

In meinem Berufsleben habe ich EINE Frau kennen- und schätzen gelernt. Vor der ich den Hut ziehe. Sie war die bisher beste Programmierin, ganz klarer Favorit unter allen Kollegen weltweit. Und da waren schon einige. Nein, da ist nichts 'gelaufen'. Aber attraktiv war sie sehr. Und ist sie immer noch. Nur programmiert sie nicht mehr.

Dann kenne ich durchaus mehrere Frauen, vor denen ich auch den Hut ziehe, vor deren Leistung.
Eine hatte fünf Firmen der SoftWareBranche, jede Firma war 250 Mitarbeiter groß. Auch dort Grosses Chapeau. Was dazu gehört, kann Mensch Arbeitnehmer sich nicht mal vorstellen. Von ihr habe ich viel gelernt.

Zu der Branche IT - und Mann/Frau in der Branche.
Es gehört meistens eine immense Kombintationsgabe zur Lösung einer Aufgabe. Dazu gehört entweder ein immenses Erinnerungsvermögen (das ist nicht so brilliant; denn dabei können Fehler enstehen, wie es ja der Fall ist). Der Knackpunkt ist aber generell dabei die KurzzeitErinnerung, gegebene Fakten und Mittel schlüssig und zügig auf den Punkt zu bringen. Und da unterscheiden sich Männer deutlich von Frauen.

Wir haben dazu mal einen Test über eine längere Zeit gemacht.
Männer denken alle 8 (acht) Sekunden instinktiv an irgend eine Form von Sex. Frauen aber nur alle 20 Sekunden.  Wichtige Informationen sind danach einfach weg oder übertüncht, und müssen mühsam noch mal eingeholt werden. Und genau das (die längere Zeit) ist es , die eine offene Kombination abschliessen kann und wird. Männer werden also von Natur aus auf dem Gebiet kaum eine Frau 'überholen' können.
Frauen haben als Manko eigentlich den allseits bekannten Zickenalarm -der die Stutenbissigkeit-, die gelegentlich 'ausgleichend' wirken.

Daraus folgert, dass Männer aggressiver werden (können). Und Aggression ist selten hilfreich bei der Lösung schwieriger Aufgaben. Um weiter 'attraktiv' zu bleiben, bleibt Mann somit nichts weiter übrig, als jede Frau versuchen plattzumachen.
Frauen lassen das allerdings zu, und greifen uU zu anderen Mitteln wie zB SexEntzug, Klugsch oder bitterer Ironie ... was Mann noch aggressiver stimmt. Die Kette wurde losgetreten, und die kann sehr lang werden. Bringt keinem etwas Sinnvolles.

So weit meine Erfahrung.
Es mag durchaus Varianten davon geben.
Empfehlungen werde ich keine geben.
Und das war auch eine Kurzfassung.

olga64
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Mitglied

RE: Frauen an die Front
geschrieben von olga64
als Antwort auf novella vom 19.05.2020, 19:28:08

Liebe Novella,

natürlich werden wir diese kontroverse Diskussion aushalten, auch weil wir uns ja nicht gegenseitig beschimpfen oder differierende Meinungen als Respektlosigkeit betrachten oder was auch immer.
Ich kann keinen Druck gesellschaftlicher Normen und Traditionen verkennen, weil ich selbst so aufwuchs. Allerdings hatte dies bei mir den gegenteiligen Effekt: meine Mutter war völig abhängig von unserem Vater, der sich aber als völlig unfähig zeigte, eine Familie zu ernähren (und dann auch schon 53 Jahren verstarb).
Ich war damals 15 Jahre und habe mir geschworen, nie ein solch abhängiges und auch unglückliches Leben zu leben wie meine Mutter. Nach dem Tod meines Vaters waren wir arm  - Unterstützung gab es wenig und meine Mutter war auch nicht bereit, irgendeine Arbeit anzunehmen. Aber wir Kinder gingen schon aufs Gymnasium. Deshalb arbeitete ich neben der Schule in einem Supermarkt (Stundenlohn DM 1.70). DAs befreite mich ein wenig, auch von dem Zuhause, wo es an allem fehlte.

Als ich mein Abitur hatte, wollte ich nichts wie weg aus diesen Normen und Traditionen, was mir dann auch dank meines Vormundes (vom Jugendamt) mit 18 Jahren gelungen ist. Ich lernte früh .,dass es praktisch für alles Lösungen gibt, wenn man nicht selbst das Problem ist und dass man immer wieder aufstehen muss und kann, wenn mal was schiefgeht (das habe ich aber hauptsächlich von Männern gelernt).
Wir leben in einer Zeit, wo wir Frauen ja erleben, dass Männer Macht abgeben müssen und zwar an mutige Frauen, die sich diese einfach nehmen. Das inspiriert und motiviert mich mehr als ein ständiges Gejammere und Schuldzuweisungen an Männer - mir wäre das zu einfach gedacht.
Es ist richtig: mein Bruder hatte diese Kämpfe nie wie ich  - da war Mutter für ihn da und später seine Ehefrau. Aber ob er im ERnstfall, den er bis jetzt nicht erlebte, auch so stark wäre wie ich - darüber diskutieren wir oft. Denn sein Leben muss man selbst leben und ist selbst dafür verantwortlich - das nimmt einem keiner ab und wenn doch, verliert man seine Unabhängigkeit. Und das wäre bei mir immer eine schlimme Alternative gewesen - bis heute. Olga


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RE: Frauen an die Front
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 19.05.2020, 19:28:08

Gerade habe ich einen genau dazu passenden Artikel in der SZ gelesen, auch hier wird wieder Frau Allmendinger zitiert.
Ich stelle ihn ein: Frauen sind die Verlierer der Corona-Krise, auch im Filmgeschäft.

olga64
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RE: Frauen an die Front
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2020, 16:24:44

Hatten Frauen nicht schon immer Probleme im Filmgeschäft? Entweder kamen sie nach oben, weil sie irgendeinem Widerling aufs Hotelzimmer folgten (oder glaubten zumindest daran, dass dies erfolgreich werden könnte) oder sie wurden ab einem gewissen Alter nicht mehr besetzt. Nur wenige schaffen es, über diese Hürde zu kommen (Meryl Streep, Helen Mirren, sogar Jane Fonda).
Das passiert aber auch Männern und nicht nur in den USA, worüber sich Frau Allmendinger ja hauptsächlich auslässt. Aber auch das ist eine Einzelmeinung und ich gehe sogar so weit, dass viele auch in diesem Forum Frau Allmendinger vor diesen Aussagen gar nicht richtig zuordnen konnten. Dabei lehrte sie sogar einige Jahre Soziologie an der LMU in München und hat und hatte weitere gute Positionen in dieser Wissenschaft.
Aber für dieses Fach interessieren sich die meisten Leute erst dann, wenn so ein(e) Wissenschaftler(In) im TV auftritt. Übrigens ist Herr Dobrindt auch Soziologe.

DAs alles gehört zur Rubrik Risiko im Leben - aber mich verunsichert bei solchen Geschichten auch immer sehr, wenn Frauen, die eigentlich keiner kennt, oft nach Jahrzehnten Geschichten erzählen, wer sie als junge Frau sexuell belästigt haben soll. Warum gingen sie damit nicht früher an die Öffentlichkeit? Gerade hat ja der Kandidat der Demokraten, Mr Biden, so eine alte Geschichte an der Backe, die Mr Trump sicherlich genüsslich ausbreiten wird.
Olga

jeweller
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RE: Frauen an die Front
geschrieben von jeweller

Ohne die Hilfe meiner Frau, hätten wir das ALLES nicht erreicht.

LG Hubert und Christine.

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rose42
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RE: Frauen an die Front
geschrieben von rose42
als Antwort auf jeweller vom 22.05.2020, 09:54:15

Lieber Hubert - ich habe großen Respekt vor Dir und Deiner Frau! Es gehört viel Mut dazu, alle Bindungen in D. abzubrechen und in S.A. neu aufzubauen.  Der offensichtliche Erfolg sei Euch herzlich gegönnt!
Liebe Grüße von Rosemarie

jeweller
jeweller
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RE: Frauen an die Front
geschrieben von jeweller
als Antwort auf rose42 vom 22.05.2020, 10:33:15

Danke für dein Kompliment, Rosemarie. Unser Garten grüsst dich. Hab noch ein schönes Wochenende.

LG Hubert und Christine

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olga64
olga64
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RE: Frauen an die Front
geschrieben von olga64

Deutschland hat seit 13 Jahren die sog. Elternzeit. Als grosse, staatlich geförderte Leistung soll sie die Chance bieten, sein Kind besser und sich selbst anders kennenzulernen, in dem man wenigstens vorübergehend mal die Rolle wirklich wechselt.
40% der Männer machen dies bereits. Auch wenn dies fast die Hälfte ist, besteht doch der Makel, dass sie es meist nur mit der Minimaldauer der 2 Monate machen (Mütter pausieren durchschnittlich 14 Monate). Das hängt natürlich mit den meist sehr viel höheren Gehältern zusammen ,die Männer bei beruflicher Karriere erhalten, was dann auch den Familien zugutekommt, die ja ernährt werden müssen trotz des Elterngeldes.
ABer trotzdem hatten die meisten Paare, bevor sie sich für das Projekt "Kind" entschlossen haben, vereinbart (oder davon geträumt?), dass die Tätigkeiten in Familie und Beruf gleichmässig verteilt werden.
Warum machen sie dann trotzdem oft noch das FAmilienleben so weiter, wie es ihre Vorfahren getan haben, obwohl heute sehr viel bessere Voraussetzungen bestehen, sich die Arbeiten partnerschaftlich aufzuteilen.
Und obwohl wir alle wissen ,dass dies im anderen Deutschlands zu Zeiten der DDR ebenfalls anders gelebt wurde, was zur Folge hat, dass hier eine Generation von Frauen, die lange berufstätig waren, höhere Renten erhalten als bei den so.g. West-Ehen mit dem Alleinverdiener-Modell. Olga


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