Internationale Politik Friede in unseren Tagen

ehemaligesMitglied24
ehemaligesMitglied24
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Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 02.07.2016, 21:24:52
Sorry, da ist ein sinnentstellender Vertipper in der zweiten Zeile des vorigen Textes. Es muss heißen: "interpretierte" statt "interpretierende".

dooscastle
Karl
Karl
Administrator

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 02.07.2016, 21:24:52
Fazit: 70 Jahre Frieden gibt es nur für Betriebsblinde. Oder anders: Nach der Logik Hararis hätte für die Ostpreußen der Zweite Weltkrieg erst im Januar 1945 begonnen, als die Rote Armee erstmals "deutschen Boden" betrat.
geschrieben von Dooscastle
Hallo Dooscastle,

ich vermute, Du hast das Buch von Harari noch nicht gelesen, sonst würdest Du so etwas nicht schreiben.

Harari und auch mir als sein Rezensent ist natürlich bewusst, dass für die vielen Kriegstoten und deren Angehörige und Freunde heute, eine statistische Aussage von "ganz weit oben" aus der Alienperspektive weder Trost noch Hoffnung sein wird. Wir stimmen doch darin überein, dass es (noch immer) zu viel Mord und Totschlag, zu viele Kriege und zu viel Terror gibt.

Trotzdem muss es erlaubt sein festzustellen, dass die Wahrscheinlichkeit dafür als Mensch auf dieser Erde durch Gewalteinwirkung zu sterben, seit unseren Zeiten als Jäger und Sammler und dann als niedergelassene Bauern im Laufe der Geschichte gesunken ist.

Auf Grund der Skelettfunde mit Schädelverletzungen aus früheren Zeiten bei frühen Siedlungen lässt sich abschätzen, wie viele Menschen früher durch menschliche Gewalt umgekommen sind. Die Wahrscheinlichkeit pro Kopf eines gewaltsamen Todes zu sterben war noch niemals so niedrig wie heute.

Allerdings gibt es heute sehr viel mehr Menschen als früher und wir erfahren alles über Mord und Totschlag, Krieg und Elend aus den entferntesten Winkeln dieser Erde. Deshalb ist unsere subjektive Wahrnehmung eine andere, aber deshalb ist auch eine "entrückte" Beobachterperspektive aus der Ferne interessant.

Ich finde, wir sollten uns deshalb nicht angiften, sondern die Sachlage als solche nüchtern betrachten und weiter gemeinsam an der Verbesserung der menschlichen Chancen arbeiten.

Karl
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von Elmos
Hallo,

mir scheint, dass man keine Alien-Sicht einnehmen muss sondern einfach bereit sein muss statt absoluten Toten dann lieber das Jonglieren mit prozentuale Tote zu akzeptieren.

Ich kann mir auch vorstellen, dass es heute weniger Hungertote gibt als noch vor 500 Jahren, beipsielsweise oder gar vor 5000. Also so rein prozentual betrachtet, wenn sie auch absolut mit Sicherheit viel mehr geworden sind. Aber "verniedlicht" diese prozentuale Betrachtungsweise nicht das Problem? Zumal wir ja die Möglichkeiten haben die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren, derzeit?

Und hättn wir nicht vielleicht auch die Möglichkeit die gesamte Weltbevölkerung ohne Krieg leben zu lassen? Könnte es sein, dass bei dem einen wie bei dem anderen Problem die gleichen Interessen eine Lösung verhindern? Aber ich sehe schon, auch ich komme grade etwas vom Thema ab und (noch schlimmer) werde schwammig und spekulativ.

Liebe Grüße
Andrea

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ehemaligesMitglied24
ehemaligesMitglied24
Mitglied

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf Karl vom 03.07.2016, 10:57:00
Lieber Karl,

eine gründlichere Antwort folgt, wenn ich ein wenig mehr Luft habe. Nur das zunächst: Wo habe ich dich (oder sonstwen) "angegiftet"? - Meinst du die Vokabel "Betriebsblinde"? Die ist wertneutral verwendet; ich habe sie oft genug für mich selbst verwendet, wenn ich mich "in einen Rausch" gearbeitet und zuwenig von außerhalb gesehen habe.
Zur Lektüre: Ich hab's zu einem Drittel durch. Ich habe bislang ein einziges Aha-Erlebnis. Dazu aber fallweise mehr.

LG

Dooscastle
Karl
Karl
Administrator

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 03.07.2016, 11:11:21
Aber "verniedlicht" diese prozentuale Betrachtungsweise nicht das Problem?

Hallo Andrea,

keineswegs meiner Meinung nach, sondern sie zeigt eine zusätzliche Perspektive, die nicht unwichtig ist, denn dadurch wird ja zumindest deutlich, dass der Weg zurück nicht gangbar ist. Wir brauchen für die heutige Zeit Lösungen, die die Gewalt weiter eindämmen und den Hunger von Milliarden Menschen stillen.

Karl
Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 03.07.2016, 12:07:43
Auf Grund dieser begeisterten Empfehlung, die mir nach Lesen der Rezensionen einleuchtet, habe ich meinem Sohn das Buch jetzt zum Geburstag geschenkt.
Danke also für den Tipp, mal sehen, was er später darüber sagt, wenn er es gelesen hat.

Ich enthalte mich ansonsten einer Meinung, denn ich diskutiere grundsätzlich nicht über Bücher, die ich nicht gelesen habe und halte das auch für völlig sinnlos.

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arno
arno
Mitglied

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.07.2016, 13:05:53
Moin,

wir haben bis jetzt sehr viel Glück gehabt.
Siebzig Jahre Frieden haben wir der Atombombe und nicht den
Politikern oder einem politischem System zu verdanken.
Kriege können der Bevölkerung immer noch aufgezwungen werden!

Für deutsche Macht-Politiker ist Krieg immer noch eine Option.
Der oberste Kriegsherr der NATO ist der US-Präsident.
Und wenn der US-Präsident seinem 4-Sterne-General in Stuttgart
beauftragt, Krieg zu führen, ist Deutschland gezwungenermaßen
mit dabei und das ist jederzeit möglich.
Dazu unten ein aktueller Bericht.

Gruß arno
Bago
Bago
Mitglied

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von Bago
als Antwort auf arno vom 03.07.2016, 16:22:02
Oberste Chef der Nato ist NICHT Obama aber der Secretaris-General der Nato und der militaire chef der Nato ist nicht in Stuttgart aber in Mons. Ich habe schon mal gesagt:besser infomieren, aber manche Leute lernen es nie.

Bago
Karl
Karl
Administrator

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von Karl
Leider nur auf Englisch:

Wer Yuval Harari, den israelischen Geschichtsprofessor aus Jerusalem einmal live erleben möchte, der lausche seinem Vortrag über "Techno-Religions and Silicon Prophets" bei Google im Silicon Valley.



Karl
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Friede in unseren Tagen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 02.07.2016, 21:24:52
"Die Geschichte ist nicht gerecht!", zitierst du zustimmend Harari (S. 168). Das kann sie auch nicht sein, weil sie kein "Bewußtsein" hat, sondern eine (zu) interpretierende (!) Abfolge von Ereignissen ist, zusammengestellt von Menschen.
geschrieben von doocastle


yipp .

dafür gibt es es klar einen SP .
du hast schon einen ?
um so besser.

sitting bull

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