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Internationale Politik Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)

schorsch
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 29.01.2019, 17:09:01
Gäbe man den Talibans in AFghanistan jetzt auch noch Geld, käme es sicher nicht den armen Menschen oder gar Frauen zugute. ............. Olga
Habe ich denn gesagt, man solle das Geld den Taliban geben?
schorsch
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von schorsch
als Antwort auf freddy-2015 vom 29.01.2019, 19:41:53
...................

Für Entwicklungsländer wäre das die richtige Entscheidung, Bildung und Infrastruktur.
Aber Länder wo es Kriege gibt unter denen die Frauen leiden müssen weil sie verdummt werden sollen indem sie nicht mehr zur Schule Uni etc. dürfen,
da trifft dieser Grundsatz nicht zu.
Hier hilft nur die Doppelstratigie, Geld für Bildung etc. und Präsenz gegen die religiösen Fanatiker.
Gibt es einen Konsenz wo Frauen lernen und arbeiten dürfen ist das gut.
Alle anderen Wege führen in die Sklaverei.
Im Grundsatz richtig.

Aber ich hoffe, du bist auch der Meinung, dass man gerade dem Verdummen der Frauen Einhalt bieten muss. Und gerade dies darf man weder den Taliban noch den Fundalisten in Aphganistan überlassen, sondern ihnen auf die Finger klopfen.

Das gilt übrigens für die ganze Welt -, sogar teilweise bei uns!
olga64
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von olga64

IN Afghanistan versuchen sich seit vielen Jahrzehnten die Staaten Grossbritannien, Russland und die USA mit diversen Systemen und erklären vollmundig, sie wollen die Demokratie und je nach System andere Lebensbedingungen für die dortigen Menschen installieren. Es klappte nie und alle Länder mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Zuletzt vertrieben die USA und Nato die dort grausam herrschenden Taliban, was auch recht schnell gelang. Allerdings existierten die natürlich weiter und es war ein grosser Fehler, sie bei dem sog. Petersberger TReffen nicht einzubinden.
Bald darauf kamen sie zurück und zwar noch grausamer und brutaler als vorher.
Nun möchte Trump die TRuppen so schnell  wie möglich zurückziehen und jedes Verhandlungsergebnis scheint ihm Recht zu sein und den Taliban wird alles geglaubt, was sie ankündigen, obwohl auch das nicht viel ist und vermutlich es niemals jemand nachprüfen kann, ob es eintrifft oder nicht.
In allen - insbesondere patriarchalen  - GEsellschaften weigern sich Männer, den Frauen intellektuelle und berufliche Wege zu öffnen, weil sie wissen, dass sich die Frauen dann nicht länger als duldsame Masse bereiterklären, will heissen, dass sie für die REproduktion zuständig sind, für die Aufzucht des Nachwuchses und Pflege des Haushaltes aber ohne laut eigene Ansprüche anzumelden.
Man kann sich also vorstellen, wie eine Zukunft für Frauen und Mädchen in einem von den Taliban und anderen extremen Organisationen auf islamistischer Basis aussehen wird. Und wir alle werden das Land wieder vergessen und auch hilfsbedürftige Afghanen, die es bis zu uns geschafft haben, unberührt dorthin abschieben, gemäss unserer christlichen, abendländischen Kultur. Olga


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freddy-2015
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf schorsch vom 30.01.2019, 10:47:23
...................


Hier hilft nur die Doppelstratigie, Geld für Bildung etc. und Präsenz gegen die religiösen Fanatiker.
Gibt es einen Konsenz wo Frauen lernen und arbeiten dürfen ist das gut.
Alle anderen Wege führen in die Sklaverei.
Im Grundsatz richtig.

Aber ich hoffe, du bist auch der Meinung, dass man gerade dem Verdummen der Frauen Einhalt bieten muss. Und gerade dies darf man weder den Taliban noch den Fundalisten in Aphganistan überlassen, sondern ihnen auf die Finger klopfen.

Das gilt übrigens für die ganze Welt -, sogar teilweise bei uns!
Genau das habe ich doch geschrieben Schorsch,

Doppelstrategie

Das heisst, Geld geben und Präsenz gegen die Religiösen Fanatiker.

(Also nicht einfach abhauen und alles dem Zufall überlassen.)


Gibt es einen Konsenz wo Frauen lernen und arbeiten dürfen ist das gut.
Alle anderen Wege führen in die Sklaverei.

Ist da was unklar in der Formulierung, ist doch eindeutig oder.?
adam
adam
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 30.01.2019, 16:11:02
IN Afghanistan versuchen sich seit vielen Jahrzehnten die Staaten Grossbritannien, Russland und die USA mit diversen Systemen und erklären vollmundig, sie wollen die Demokratie und je nach System andere Lebensbedingungen für die dortigen Menschen installieren. Es klappte nie und alle Länder mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Zuletzt vertrieben die USA und Nato die dort grausam herrschenden Taliban, was auch recht schnell gelang. Allerdings existierten die natürlich weiter und es war ein grosser Fehler, sie bei dem sog. Petersberger TReffen nicht einzubinden.
Bald darauf kamen sie zurück und zwar noch grausamer und brutaler als vorher.
Nun möchte Trump die TRuppen so schnell  wie möglich zurückziehen und jedes Verhandlungsergebnis scheint ihm Recht zu sein und den Taliban wird alles geglaubt, was sie ankündigen, obwohl auch das nicht viel ist und vermutlich es niemals jemand nachprüfen kann, ob es eintrifft oder nicht.
In allen - insbesondere patriarchalen  - GEsellschaften weigern sich Männer, den Frauen intellektuelle und berufliche Wege zu öffnen, weil sie wissen, dass sich die Frauen dann nicht länger als duldsame Masse bereiterklären, will heissen, dass sie für die REproduktion zuständig sind, für die Aufzucht des Nachwuchses und Pflege des Haushaltes aber ohne laut eigene Ansprüche anzumelden.
Man kann sich also vorstellen, wie eine Zukunft für Frauen und Mädchen in einem von den Taliban und anderen extremen Organisationen auf islamistischer Basis aussehen wird. Und wir alle werden das Land wieder vergessen und auch hilfsbedürftige Afghanen, die es bis zu uns geschafft haben, unberührt dorthin abschieben, gemäss unserer christlichen, abendländischen Kultur. Olga
Olga, ich möchte das ergänzen. Der Krieg gegen die Taliban wurde nicht für die Frauen der Region geführt und immerhin konnten die Afghanen im Schutz der Natotruppen ihre Islamische Republik gründen. Der Freiheitskeim bei Frauen und Mädchen ist gelegt und kann nicht mehr entfernt werden.

Der Krieg gegen die Taliban war vordergründig begonnen worden, um Osama Bin Laden zu fangen und Al Qaida zu schwächen. Wichtigstes Ziel war aber, die Taliban zu hindern, in Pakistan an die Macht zu kommen. Pakistan ist Atommacht und die Folgen wären nicht abzusehen. In diesem Sinn hatte Peter Struck ja recht als er sagte: "Die Sicherheit Deutschlands wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt." Deshalb macht mir Sorgen, daß die Trump-Administration plötzlich mit den Taliban verhandelt und möglichst schnell aus Afghanistan heraus will. In den beiden Weltkriegen war es ein Zeichen für Gaseinsatz, wenn sich die gegnerischen Truppen plötzlich zurück zogen. Auch Trump wird wissen, daß er dem Wahabismus einen großen Schritt näher an die Macht bringt, wenn die Terroristen/Islamisten den Finger am roten Knopf haben. Lassen die Amerikaner das zu? Das kann ich nicht glauben. Was will Trump einsetzen? Gas wohl kaum. Warum verhandeln die USA mit Leuten, mit denen man nicht verhandeln kann?

Ein Nachbar der Afghanen ist der Iran. Auch die Mullahs wollen die Bombe, bauen sie oder können sie kaufen, mitsamt Raketen und Triebwerken. Afghanistan/Pakistan und Iran sind islamische/islamistische Staaten, die imstande wären, in der Auseinandersetzung zwischen Sunna und Schia und mit dem Westen einen Weltuntergang auszulösen. Konventionell sind sie militärisch kaum zu bezwingen. Vielleicht erinnert sich Trump, oder wurde erinnert, an die letzte us-amerikanische und Nato-Strategie des Flexible Response. Trump hat ja vom Einsatz der Nuklearwaffen schon im Wahlkampf gesprochen. Flexible Response ermöglicht den Einsatz von strategischen Nuklearwaffen, wenn konventionelle Truppen nicht erfolgreich sein können.

--

adam



 
olga64
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 30.01.2019, 18:04:34

Adam, ich stimme mit Ihnen überein bis auf den Punkt der Frauen: auch mit einer kleinen, gewonnenen MÖglichkeit in Afghanistan werden sie zu schwach und auch in der Denke dieser Männergesellschaft zu unwichtig sein, um deren Rolle weiter zu stabilisieren und zu fördern.
Sie werden wieder in ihren KÜchen und Kinderzimmern verhüllt in ihren Burkas verschwinden und auch deren Kinder, also Mädchen, werden wieder zurückgeführt in diese Zeit der Unsichtbarkeit, wenn sie nicht vorher von Ehemännern, Brüdern usw. umgebracht werden, wenn sie sich zu weit nach vorne wagen.
Und es wird ihnen wieder niemand helfen, weil es den beteiligten "MÄnnern" nur um das wirklich Grosse gehen wird, nämlich um Machtdemonstration(Ironie an und aus). Olga


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adam
adam
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RE: Frieden mit Taliban (nach dem Sieg)
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 30.01.2019, 18:27:52

Ja Olga, es ist wohl sehr wahrscheinlich, daß es so kommt. Ich hoffe nur, daß diese fürchterlichen Selbstverbrennungen abflauen.

--

adam


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