Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen

Internationale Politik Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen

adam
adam
Mitglied

Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von adam
Seit 1997 bemüht sich die OPCW um das Verbot und die Vernichtung von chemischen Kampfstoffen. Sie trat zuletzt nach den Giftgasattacken im syrischen Bürgerkrieg ins Licht der Öffentlichkeit. In der Praxis setzen ihre Mitarbeiter ihr Leben auf`s Spiel, um diese hinterhältigen Waffen aufzuspüren und ihre Vernichtung zu fordern.

Damit retten sie Leben und dafür bekommen sie nun den Friedensnobelpreis. In meinen Augen ist der Preis ein Lohn für getane Arbeit und eine Mahnung an die Welt, diese Arbeit zu unterstützen.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 10.12.2013, 11:26:02
Der Preis ist würdig vergeben worden.

Für mich kontrastierte diese Meldung heute etwas mit den Krokodilstränen, die in Funk und Fernsehen über die Entlassungen im Rüstungsbereich "Cassidian" von EADS vergossen wurden. Wie sagte ein Betriebsrat "Wir brauchen mehr Aufträge und die Politik sollte das unterstützen!" Hoffentlich nicht, habe ich mir gedacht.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 10.12.2013, 17:19:01
In Schleissheim bei München jammern die Hälfte der Mitarbeiter, die ja nur versetzt werden sollen (nach Ottobrunn - alles mit der S-Bahn erreichbar) auf hohem Niveau. Aber die anderen insgesamt 4000 kann ich schon verstehen - es geht um ARbeitsplätze, Familien, Lebensmodelle usw. Man kann nicht von jedem Arbeitnehmer ethisch hochstehende GEdanken erwarten,wenn es um seine Existenz gehen und ein Betriebsrat wäre fehl am Platze, wenn er Entlassungen bejubeln würde. Olga

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 10.12.2013, 17:25:32
Durchaus richtig Olga. Trotzdem muss ich in das Jammern nicht einstimmen. Ich freue mich, wenn Rüstungsbetriebe keine Arbeit haben. Ich bin auch überzeugt, dass Gelder besser nicht in die Rüstung investiert werden, wo sie dann im Glücksfall unbenutzt und unproduktiv verrosten. Auch volkswirtschaftlich geht es besser, wenn nicht in Panzer investiert wird, sondern in produktiv nutzbare Technologie. Das ergäbe auch mehr Arbeitsplätze!

karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 10.12.2013, 17:31:03
DAs mag stimmen - aber wo kann die Rüstungsindustrie alternativ in produktiv nutzbare Segmente einsteigen? DAs dürfte dauern, hier neue Möglichkeiten zu entdecken.
Ich denke die grossen Nutzniesser ist die Rüstungsindustrie in den USA, China und auch Russland - die liefern dann einfach an die Staaten, die wir hier "freimachen". Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 10.12.2013, 17:35:14
Dieses Argument "Wenn nicht wir, dann die anderen" hat schon immer dazu gedient, das Nachdenken über Schweinereien einzustellen. Ich mache da nicht mit.

Man muss immer bei sich mit Veränderungen anfangen.

Karl
Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 10.12.2013, 17:19:01
„Aber die anderen insgesamt 4000 kann ich schon verstehen - es geht um ARbeitsplätze, Familien, Lebensmodelle usw. Man kann nicht von jedem Arbeitnehmer ethisch hochstehende GEdanken erwarten,wenn es um seine Existenz gehen und ein Betriebsrat wäre fehl am Platze, wenn er Entlassungen bejubeln würde. Olga“

Ich verstehe diese 4000 Menschen auch,…..“Krokodilstränen“ (Karl ) wenn es um die Existenz geht, klingt sehr überheblich..

Die Verleihung finde ich hier angebracht, endlich Anerkennung der Menschen, die nicht nur reden..
adam
adam
Mitglied

Re: Friedensnobelpreis für Organisation für das Verbot chemischer Waffen
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 10.12.2013, 17:31:03
Durchaus richtig Olga. Trotzdem muss ich in das Jammern nicht einstimmen. Ich freue mich, wenn Rüstungsbetriebe keine Arbeit haben. Ich bin auch überzeugt, dass Gelder besser nicht in die Rüstung investiert werden, wo sie dann im Glücksfall unbenutzt und unproduktiv verrosten. Auch volkswirtschaftlich geht es besser, wenn nicht in Panzer investiert wird, sondern in produktiv nutzbare Technologie. Das ergäbe auch mehr Arbeitsplätze!

karl
geschrieben von karl


Innerhalb Europas würde ich auch so denken. Da könnte die Rüstungsindustrie zurück gefahren werden.

Europa und die freie Welt sieht sich aber einer Menschheit entgegen, die etwa zur Hälfte von totalitären Systemen regiert wird, von denen wiederum große Teile den Demokratien feindlich gegenüber stehen. Dies kann nur durch moderne, technisch hochstehende Bewaffnung ausgeglichen werden und abschreckend wirken.

Demokratien helfen, daß weniger Kriege stattfinden, weil deren Bürger schon aus Selbstschutz, aber auch aus Zivilisiertheit, keine Kriege wollen. Der Friedensnobelpreis wurde der EU verliehen, weil durch die demokratische Entwicklung, aus einem Pulverfass, mit zerstörerischer Auswirkungen auf die ganze Welt, ein friedlicher Staatenbund geworden ist.

Den diesjährige Friedensnobelpreis an die OPCW finde ich deshalb so wichtig, weil die Ächtung von Kampfstoffen totalitären Systemen eine entscheidende Möglichkeit nimmt, gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen und so ein Schritt zur Selbstbestimmung der Völker getan wird, die ihrerseits, in Selbstbestimmung, nicht für Kriege sein werden. Dieser Friedensnobelpreis gibt seinem Namen wieder den ursprünglichen Sinn.

--

adam

Anzeige